# | Year | Text | Linked Data |
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1 | 1848 |
Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Manifest der Kommunistischen Partei : veröffentlicht im Februar 1848. (London : Gedruckt in der Office der Bildungs-Gesellschaft für Arbeiter von J.E. Burghard, 1848). Marx schreibt : Die Bourgeoisie reisst durch die rasche Verbesserung aller Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterte Kommunikation alle, auch die barbarischen Nationen in die Zivilisation. Die wohlfeilen Preise ihrer Waren sind die schwere Artillerie, mit der sie alle chinesischen Mauern in den Grund schiesst, mit der sie den hartnäckigsten Fremdenhass der Barbaren zur Kapitulation zwingt. Sie zwingt alle Nationen, die Produktionsweise der Bourgeoisie sich anzueignen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen ; sie zwingt sie, sogenannte Zivilisation bei sich selbst einzuführen, d.h. Bourgeois zu werden. Mit einem Wort, sie schafft sich eine Welt nach ihrem eigenen Bilde. |
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2 | 1850 |
Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Revue. In : Neue Rheinische Zeitung : politisch-ökonomische Revue ; H. 2 (Febr. 1850). In : Aus dem literarischen Nachlass. Marx schreibt : Zum Schluß noch ein charakteristisches Kuriosum aus China, das der bekannte deutsche Missionär Gützlaff mitgebracht hat. Die langsam aber regelmäßig steigende Übervölkerung des Landes machte die dortigen gesellschaftlichen Verhältnisse schon lange sehr drückend für die große Majorität der Nation. Da kamen die Engländer und erzwangen sich den freien Handel nach fünf Häfen. Tausende von englischen und amerikanischen Schiffen segelten nach China, und in kurzer Zeit war das Land mit wohlfeilen britischen und amerikanischen Maschinenfabrikaten überfüllt. Die chinesische, auf der Handarbeit beruhende Industrie erlag der Konkurrenz der Maschine. Das unerschütterliche Reich der Mitte erlebte eine gesellschaftliche Krise. Die Steuern gingen nicht mehr ein, der Staat kam an den Rand des Bankerotts, die Bevölkerung sank massenweise in den Pauperismus hinab, brach in Empörungen aus, mißkannte, mißhandelte und tötete des Kaisers Mandarine und Fohis Bonzen. Das Land kam an den Rand des Verderbens und ist bereits bedroht mit einer gewaltigen Revolution. Aber noch schlimmer. Unter dem aufrührerischen Plebs traten Leute auf, die auf die Armut der einen, auf den Reichtum der andern hinwiesen, die eine andere Verteilung des Eigentums, ja die gänzliche Abschaffung des Privateigentums forderten und noch fordern. Als Herr Gützlaff nach 20jähriger Abwesenheit wieder unter zivilisierte Leute und Europäer kam, hörte er von Sozialismus sprechen und frug, was das sei? Als man ihm dies erklärt hatte, rief er erschreckt aus: "Ich soll also dieser verderblichen Lehre nirgends entgehn? Grade dasselbe wird ja seit einiger Zeit von vielen Leuten aus dem Mob in China gepredigt!" Der chinesische Sozialismus mag sich nun freilich zum europäischen verhalten wie die chinesische Philosophie zur Hegelschen. Es ist aber immer ein ergötzliches Faktum, daß das älteste und unerschütterlichste Reich der Erde durch die Kattunhallen der englischen Bourgeois in acht Jahren an den Vorabend einer gesellschaftlichen Umwälzung gebracht worden ist, die jedenfalls die bedeutendsten Resultate für die Zivilisation haben muß. Wenn unsere europäischen Reaktionäre auf ihrer demnächst bevorstehenden Flucht durch Asien endlich an der chinesischen Mauer ankommen, an den Pforten, die zu dem Hort der Urreaktion und des Urkonservatismus führen, wer weiß, ob sie nicht darauf die Überschrift lesen : République chinoise : Liberté, Egalité, Fraternité. |
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3 | 1853 |
Marx, Karl. Die Revolution in China und in Europa. Ein sehr tiefgründiger, doch etwas phantasiereicher Erforscher der Bewegungsgesetze der Menschheit pflegte das, was er das Gesetz von der Einheit der Gegensätze nannte, zu einem der herrschenden Naturgeheimnisse zu erheben. Nach seiner Ansicht war das schlichte Sprichwort »Die Extreme berühren sich« eine erhabene und machtvolle Wahrheit auf jedem Gebiet des Lebens, ein Axiom, auf das der Philosoph ebensowenig verzichten könne wie der Astronom auf die Keplerschen Gesetze oder auf die große Entdeckung Newtons. Ob nun die »Einheit der Gegensätze« wirklich ein derart allgemeingültiges Prinzip ist oder nicht: dafür ist der Einfluß, den die chinesische Revolution aller Wahrscheinlichkeit nach auf die zivilisierte Welt ausüben wird, ein treffendes Beispiel. Scheinbar ist es eine sehr seltsame und sehr paradoxe Behauptung, daß die nächste Erhebung der Völker Europas und ihr nächster Schritt im Kampf für republikanische Freiheiten und ein wohlfeileres Regierungssystem wahrscheinlich in großem Maße davon abhängen dürfte, was sich jetzt im Reich des Himmels – dem direkten Gegenpol Europas – abspielt, mehr als von jeder anderen zur Zeit bestehenden politischen Ursache – mehr sogar als von den Drohungen Rußlands und deren Folgen, nämlich der Wahrscheinlichkeit eines gesamteuropäischen Krieges. Dennoch ist es kein Paradox; das werden alle einsehen, die die näheren Umstände der Angelegenheit aufmerksam betrachten. Was immer die sozialen Ursachen sein mögen, die zu den chronischen Aufständen in China in den letzten zehn Jahren geführt und die sich jetzt zu einer einzigen ungeheuren Revolution zusammengeballt haben, und welche religiösen, dynastischen oder nationalen Formen sie auch annehmen mögen: ausgelöst wurde dieser Ausbruch ohne Frage dadurch, daß die englischen Kanonen China das Rauschgift aufzwangen, das wir Opium nennen. Vor den britischen Waffen ging die Autorität der Mandschu-Dynastie in Scherben; das abergläubige Vertrauen in die Unvergänglichkeit des Reichs des Himmels brach zusammen; die barbarische hermetische Abschließung von der zivilisierten Welt wurde durchbrochen und eine Bresche geschlagen für den Verkehr, der sich inzwischen durch die Anziehungskraft des kalifornischen und australischen Goldes so rasch entwickelt hat. Gleichzeitig begann die Silbermünze des Chinesischen Reiches, sein Herzblut, nach Britisch-Ostindien abzufließen. Bis 1830 wurde, da die Handelsbilanz ständig aktiv für die Chinesen war, ununterbrochen Silber aus Indien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten nach China eingeführt. Seit 1833 indessen und besonders seit 1840 hat die Ausfuhr von Silber aus China nach Indien solche Ausmaße angenommen, daß sie das Reich des Himmels zu erschöpfen droht. Daher die energischen Erlasse des Kaisers gegen den Opiumhandel, die mit einem noch energischeren Widerstand gegen seine Maßnahmen beantwortet wurden. Neben dieser unmittelbaren ökonomischen Auswirkung hat in den Südprovinzen die mit dem Opiumschmuggel verbundene Korruption die chinesischen Staatsbeamten völlig demoralisiert. So, wie man den Kaiser als den Vater ganz Chinas anzusehen pflegte, wurden seine Beamten als Wahrer der väterlichen Rechte in ihren jeweiligen Gebieten betrachtet. Aber diese patriarchalische Autorität, das einzige moralische Bindeglied, das die ganze ungeheure Staatsmaschinerie umfaßte, ist allmählich durch die Korruption der Beamten zerfressen worden, die sich durch Begünstigung des Opiumschmuggels große Gewinne verschafft haben. Hauptsächlich ist das in denselben Südprovinzen geschehen, in denen der Aufstand begann. Es ist kaum nötig, noch zu bemerken, daß in gleichem Maße, in dem das Opium Herrschaft über die Chinesen erlangt hat, der Kaiser und sein Gefolge pedantischer Mandarine ihrerseits der Herrschaft verlustig gegangen sind. Es hat den Anschein, als habe die Geschichte dieses ganze Volk erst trunken machen müssen, ehe sie es aus seinem ererbten Stumpfsinn aufrütteln konnte. Die Einfuhr englischer Baumwollstoffe und in geringem Umfang auch englischer Wollstoffe ist, wenn auch früher kaum vorhanden, seit 1833, der Epoche, da das Chinahandelsmonopol von der Ostindischen Kompanie auf den Privathandel übertragen wurde, schnell angestiegen; in noch weit größerem Maßstab dann seit 1840, als auch andere Nationen und besonders die USA ebenfalls einen Anteil am Chinahandel erhielten. Dieses Eindringen ausländischer Manufakturwaren hat sich auf die einheimische Industrie ähnlich ausgewirkt wie ehemals auf Kleinasien, Persien und Indien. In China haben die Spinner und Weber schwer unter dieser ausländischen Konkurrenz gelitten, und das öffentliche Leben ist in entsprechendem Verhältnis ins Wanken geraten. Der Tribut, den China nach dem unglücklichen Kriege von 1840 an England zu zahlen hatte, der große unproduktive Verbrauch von Opium, der Abfluß von Edelmetallen durch den Opiumhandel, der zerstörende Einfluß der ausländischen Konkurrenz auf die einheimische Produktion und der demoralisierte Zustand der öffentlichen Verwaltung zeitigten zweierlei: Die alte Besteuerung wurde drückender und quälender, und zu den alten Steuern kamen neue hinzu. So finden wir in einem Erlaß des Kaisers vom 5. Januar 1853 in Peking Befehle an die Vizekönige und Gouverneure von Wutschang und Hanjang, Steuern nachzulassen und zu stunden und insbesondere in keinem Falle mehr als den vorgeschriebenen Betrag einzutreiben; denn »wie könnte die arme Bevölkerung es sonst ertragen?« heißt es in dem Erlaß. »So wird vielleicht«, fährt der Kaiser fort, »meinem Volke in einer Zeit allgemeiner Not und allgemeinen Elends das Übel erspart bleiben, sich vom Steuereintreiber verfolgen und quälen zu lassen.« Wir erinnern uns, dergleichen Reden und dergleichen Konzessionen 1848 von Österreich, dem deutschen China, gehört zu haben. All diese Zersetzungsfaktoren wirkten gemeinsam auf die Finanzen, die Moral, die Industrie und die politische Struktur Chinas ein und kamen 1840 zu voller Entfaltung unter den englischen Kanonen, die die Autorität des Kaisers zertrümmerten und das Reich des Himmels zwangsweise mit der Erdenwelt in Berührung brachten. Zur Erhaltung des alten Chinas war völlige Abschließung die Hauptbedingung. Da diese Abschließung nun durch England ihr gewaltsames Ende gefunden hat, muß der Zerfall so sicher erfolgen wie bei einer sorgsam in einem hermetisch verschlossenen Sarg aufbewahrten Mumie, sobald sie mit frischer Luft in Berührung kommt. Die Frage ist jetzt, nachdem England die Revolution über China gebracht hat, wie diese Revolution mit der Zeit auf England und – über England – auf Europa zurückwirken wird. Diese Frage aber ist nicht schwer zu beantworten. Schon oft sind unsere Leser auf das unvergleichliche Wachstum der britischen Industrie seit 1850 aufmerksam gemacht worden. Doch mitten in der erstaunlichsten Prosperität ließen sich unschwer bereits klare Anzeichen einer nahenden Industriekrise feststellen. Trotz Kalifornien und Australien, trotz der riesigen, nie dagewesenen Auswanderung muß zu gegebener Zeit, ohne irgendwelche besonderen Zwischenfälle, notwendig ein Augenblick kommen, wo die Ausdehnung der Märkte nicht mehr mit der Ausdehnung der britischen Industrie Schritt halten kann, und dieses Mißverhältnis muß ebenso gewiß wie in der Vergangenheit eine neue Krise heraufbeschwören. Wenn aber einer der großen Märkte plötzlich einschrumpft, so wird der Ausbruch der Krise dadurch zwangsläufig beschleunigt. Genau diese Wirkung muß gegenwärtig der chinesische Aufstand auf England ausüben. Der Zwang, neue Märkte zu erschließen oder die alten zu erweitern, war einer der Hauptgründe für die Senkung der britischen Teezölle, da man sich von erhöhter Einfuhr an Tee auch erhöhte Ausfuhr an Industriewaren nach China versprach. Der Wert der jährlichen Ausfuhren aus dem Vereinigten Königreich nach China belief sich 1833, vor Aufhebung des Handelsmonopols der Ostindischen Kompanie, nur auf 600000 Pfd. St.; 1836 hatte er schon 1326 388 Pfd. St. erreicht; 1845 war er auf 2 394 827 Pfd. St. und 1852 auf über 3000000 Pfd. St. gestiegen. Die aus China eingeführte Teemenge betrug 1793 nicht mehr als 16167331 lbs.; 1845 indessen belief sie sich schon auf 50714657 lbs. und 1846 auf 57584561 lbs.; heute übersteigt sie 60000000 lbs. Der Ertrag der letzten Tee-Ernte wird, wie die Ausfuhrlisten aus Schanghai schon jetzt zeigen, mindestens 2000000 lbs. höher als im Vorjahr sein. Dieser Überschuß erklärt sich aus zwei Umständen. Einerseits war die Marktlage Ende 1851 sehr flau, und die großen überschüssigen Vorräte sind zur Ausfuhr des Jahres 1852 geschlagen worden. Andrerseits haben die jüngsten in China eintreffenden Berichte von der Änderung der britischen Gesetzgebung über Tee-Einfuhren sämtlichen verfügbaren Tee zu stark erhöhten Preisen auf einen aufnahmebereiten Markt gebracht. Hinsichtlich der kommenden Ernte liegt der Fall aber ganz anders. Das zeigen die folgenden Auszüge aus der Korrespondenz einer großen Londoner Teefirma: »In Schanghai herrscht großer Schrecken. Gold ist um 25% im Preise gestiegen, da es zwecks Schatzbildung stark gefragt ist; Silber ist in einem Maße verschwunden, daß selbst zum Bezahlen der chinesischen Zollgebühren für die Abfertigung der auslaufenden britischen Schiffe nichts erhältlich war; infolgedessen hat Herr Konsul Alcock sich bereit erklärt, gegen Wechsel der Ostindischen Kompanie oder gegen andere anerkannte Sicherheiten den chinesischen Behörden gegenüber für die Zahlung dieser Gebühren einzustehen. Im Hinblick auf die nächste Zukunft des Handels ist die Verknappung an Edelmetallen einer der ungünstigsten Faktoren, da der Mangel ausgerechnet zu dem Zeitpunkt auftritt, wo sie am nötigsten gebraucht werden, um den Tee- und Seidenaufkäufern die Möglichkeit zu geben, im Innern des Landes ihre Käufe zu tätigen, für die eine große Teilsumme im voraus in Edelmetall befahlt wird, damit die Produzenten ihre Arbeit fortsetzen können... Gewöhnlich fängt man um diese Jahreszeit an, Abmachungen für den neuen Tee zu treffen; gegenwärtig spricht man indessen von nichts anderem als von Mitteln und Wegen zum Schutze der Person und des Eigentums, und alle Geschäfte ruhen... Stellt man die Mittel nicht bereit, um im April und Mai die Blätter unter Dach und Fach zu bringen, dann wird die Frühernte, zu der sämtliche besseren Sorten schwarzen und grünen Tees gehören, so gewiß dahin sein wie uneingefahrener Weizen zu Weihnachten.« Die Mittel zur Sicherstellung der Tee-Ernte werden sicher nicht von den in chinesischen Gewässern stationierten englischen, amerikanischen und französischen Geschwadern herkommen; diese können viel mehr durch ihre Einmischung sehr leicht Komplikationen heraufbeschwören, die jeglichen Geschäftsverkehr zwischen dem Tee erzeugenden Binnenland und den Tee ausführenden Seehäfen abschneiden. Für die gegenwärtige Ernte muß also ein Anziehen der Preise erwartet werden – in London hat schon die Spekulation eingesetzt –, und für die kommende Ernte ist ein großes Defizit so gut wie sicher. Aber das ist noch nicht alles. Sicher sind die Chinesen – wie alle Völker in Zeiten revolutionärer Erschütterung – gern bereit, alles, was sie an umfangreichen Waren zur Verfügung haben, an die Ausländer loszuschlagen, sie werden sich aber auch, wie es die Orientalen in ängstlicher Erwartung großer Wechselfälle gewöhnlich tun, aufs Horten verlegen und für ihren Tee und ihre Seide kaum etwas anderes als Hartgeld in Zahlung nehmen. England hat dementsprechend eine Preissteigerung für eines seiner wichtigsten Konsumtionsgüter, einen Edelmetallabfluß und eine starke Schrumpfung eines wichtigen Marktes für seine Baumwoll- und Wollwaren zu erwarten. Sogar der »Economist«, dieser optimistische Beschwörer aller Gefahren, die die Gemütsruhe der Handelswelt bedrohen, sieht sich zu folgenden Tönen genötigt: »Wir dürfen uns nicht schmeicheln, für unsere Ausfuhr nach China einen so ausgedehnten Markt zu finden wie ehemals... Es ist wahrscheinlicher, daß unser Ausfuhrhandel nach China leiden und daß die Nachfrage nach den Erzeugnissen von Manchester und Glasgow geringer sein wird.« Man darf nicht vergessen, daß die Erhöhung des Preises eines so unentbehrlichen Artikels wie Tee und die Schrumpfung eines so bedeutenden Marktes wie China mit einer unzureichenden Ernte in Westeuropa und daher mit steigenden Preisen für Fleisch, Getreide und alle anderen landwirtschaftlichen Produkte zusammenfallen wird. Daher wiederum Schrumpfung der Märkte für Industriewaren, weil jeder Preisanstieg für lebenswichtige Bedarfsgüter im In- und Ausland durch einen entsprechenden Rückgang der Nachfrage nach Industriewaren aufgewogen wird. Aus allen Teilen Großbritanniens liegen Klagen über den schlechten Stand der meisten Saaten vor. Der »Economist« schreibt dazu: »In Südengland wird nicht nur viel Land unbestellt bleiben, bis es überhaupt für jeden Anbau zu spät ist, sondern viel bestelltes Land wird sich auch als verkrautet oder sonstwie in schlechtem Zustand für den Getreideanbau erweisen. Es sind Anzeichen vorhanden, daß auf den für Weizen bestimmten nassen oder dürftigen Böden sich das Unheil weiterentwickelt. Die Pflanzzeit für Mangoldwurzel dürfte jetzt ebenfalls verstrichen sein, und nur sehr wenig ist angepflanzt worden. Zugleich ist die Zeit zur Bearbeitung des Bodens für den Rübenanbau auch schon in raschem Verstreichen, ohne daß irgendwelche angemessenen Vorbereitungen für diese wichtige Feldfrucht getroffen sind... Die Haferaussaat ist durch Schnee und Regen sehr beeinträchtigt worden. Nur wenig Hafer wurde zeitig gesät, und spät gesäter Hafer bringt selten hohe Erträge... In vielen Gebieten sind die Verluste in den Zuchtviehherden beträchtlich gewesen.« Der Preis aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse außer Getreide liegt 20 bis 30 und sogar 50% höher als im verflossenen Jahre. Auf dem Kontinent hat der Preis für Getreide vergleichsweise stärker angezogen als in England. Roggen ist in Belgien und Holland um volle 100% gestiegen. Weizen und andere Getreidearten folgen dem Beispiel. Unter diesen Umständen, da der britische Handel den größeren Teil des normalen Wirtschaftszyklus bereits durchlaufen hat, darf man getrost voraussagen, daß die chinesische Revolution den Funken in das übervolle Pulverfaß des gegenwärtigen industriellen Systems schleudern und die seit langem heranreifende allgemeine Krise zum Ausbruch bringen wird, der dann beim Übergreifen auf das Ausland politische Revolutionen auf dem Kontinent unmittelbar folgen werden. Es wäre ein merkwürdiges Schauspiel, wenn China Unruhe in die westliche Welt brächte, während die Westmächte auf englischen, französischen und amerikanischen Kriegsschiffen »Ruhe und Ordnung« nach Schanghai, Nanking und den Mündungen des Großen Kanals befördern. Vergessen denn die mit »Ordnung« hausierenden Mächte, die versuchen, die wankende Mandschu-Dynastie zu stützen, daß der Haß gegen Ausländer und deren Ausschluß aus dem Reich – einstmals lediglich die Folge von Chinas geographischen und ethnographischen Bedingungen – erst seit der Eroberung des Landes durch die Mandschu-Tataren zum politischen Prinzip geworden sind? Zweifellos leisteten die stürmischen Auseinandersetzungen der zu Ende des 17. Jahrhunderts im Chinahandel rivalisierenden [101] europäischen Nationen der Politik der Abschließung der Mandschu gewaltigen Vorschub. Mehr noch trug allerdings dazu bei die Furcht der neuen Dynastie, die Ausländer könnten die Unzufriedenheit begünstigen, die bei einem großen Teil der Chinesen etwa während des ersten halben Jahrhunderts ihrer Unterwerfung unter die Tataren bestand. Aus diesen Erwägungen wurde damals Ausländern jede Verbindung mit Chinesen verboten, außer über Kanton – eine Stadt weitab von Peking und den Teebezirken – und ihr Handel wurde auf den Verkehr mit den Hong-Kaufleuten beschränkt, die von der Regierung ausdrücklich für den Außenhandel zugelassen waren, um so die übrigen Untertanen von jeglicher Berührung mit den verhaßten Fremden fernzuhalten. Auf jeden Fall kann eine Einmischung der westlichen Regierungen im gegenwärtigen Zeitpunkt nur dazu dienen, die Heftigkeit der Revolution noch zu steigern und die Handelsstockung in die Länge zu ziehen. Gleichzeitig ist hinsichtlich Indiens zu bemerken, daß die britischen Behörden in diesem Lande ein volles Siebentel ihrer Einkünfte aus dem Verkauf von Opium an die Chinesen herausholen müssen, während ein beträchtlicher Teil der indischen Nachfrage nach britischen Industriewaren von der Herstellung dieses Opiums in Indien abhängt. Die Chinesen werden allerdings ebensowenig auf den Opiumgenuß verzichten wie die Deutschen auf den Tabak. Da aber, wie verlautet, der neue Kaiser für den Mohnanbau und die Herstellung des Opiums in China selbst eintritt, ist auch klar, daß höchstwahrscheinlich dem Geschäft der Opiumgewinnung in Indien, den indischen Staatseinkünften und den kommerziellen Ressourcen Hindustans gleichzeitig der Todesstoß versetzt werden wird. Wenn auch für die interessierten Seiten dieser Schlag nicht sofort spürbar wäre, würde er sich doch zu gegebener Zeit nachhaltig auswirken und dazu beitragen, die allgemeine Finanzkrise zu vertiefen und zu verlängern, deren Horoskop wir oben gestellt haben. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts hat es in Europa keine ernstliche Revolution gegeben, der nicht eine Handels- und Finanzkrise vorausgegangen wäre. Das gilt für die Revolution von 1789 nicht weniger als für die von 1848. Fest steht, daß wir nicht nur jeden Tag drohendere Zeichen von Konflikten zwischen den Herrschern und ihren Untertanen, zwischen Staat und Gesellschaft, zwischen den verschiedenen Klassen sehen, sondern auch, daß der Konflikt der bestehenden Mächte untereinander allmählich einen Grad erreicht, wo das Schwert gezogen und zur Ultima ratio der Herrscher gegriffen werden muß. In den europäischen Hauptstädten bringt jeder Tag Depeschen, die mit einem gesamteuropäischen Krieg schwanger gehen und die am nächsten Tag ersetzt werden von Depeschen, in denen der Friede für etwa eine Woche garantiert wird. Nichtsdestoweniger dürfen wir gewiß sein, welchen Grad die Zuspitzung zwischen den europäischen Mächten auch erreichen, wie bedrohlich der diplomatische Horizont auch erscheinen und welche Schritte auch irgendein schwärmerisches Grüppchen in diesem oder jenem Lande unternehmen mag, daß der Fürstenzorn und die Volkswut sich gleichermaßen legen werden, wenn nur ein Hauch von Prosperität zu spüren ist. Daß Europa sich durch Kriege oder Revolutionen in die Haare geraten wird, ist unwahrscheinlich, es sei denn im Gefolge einer allgemeinen Handels- und Industriekrise, für die das Signal wie gewöhnlich von England, dem Repräsentanten der europäischen Industrie auf dem Weltmarkt, gegeben werden müßte. Es erübrigt sich, noch lang und breit von den politischen Folgen zu sprechen, die eine derartige Krise heutzutage zeitigen muß, angesichts des beispiellosen Anwachsens der Zahl der Fabriken in England, der völligen Auflösung seiner offiziellen Parteien, der Verwandlung der gesamten Staatsmaschinerie Frankreichs in ein einziges riesenhaftes Schwindler- und Börsenjobber-Unternehmen, eines Österreichs, das am Vorabend des Bankrotts steht, angesichts des überall zunehmenden, der Volksrache harrenden Unrechts, der Interessengegensätze unter den reaktionären Mächten selbst und des russischen Eroberungstraumes, der sich wieder einmal vor der Welt enthüllt hat. Marx, Karl. Revolution in China and in Europe. A most profound yet fantastic speculator on the principles which govern the movements of Humanity was wont to extol as one of the ruling secrets of nature what he called the law of the contact of extremes. The homely proverb that “extremes meet” was, in his view, a grand and potent truth in every sphere of life; an axiom with which the philosopher could as little dispense as the astronomer with the laws of Kepler or the great discovery of Newton. Whether the “contact of extremes” be such a universal principle or not, a striking illustration of it may be seen in the effect the Chinese revolution seems likely to exercise upon the civilized world. It may seem a very strange, and a very paradoxical assertion that the next uprising of the people of Europe, and their next movement for republican freedom and economy of Government, may depend more probably on what is now passing in the Celestial Empire — the very opposite of Europe — than on any other political cause that now exists — more even than on the menaces of Russia and the consequent likelihood of a general European war. But yet it is no paradox, as all may understand by attentively considering the circumstances of the case. Whatever be the social causes, and whatever religious, dynastic, or national shape they may assume, that have brought about the chronic rebellions subsisting in China for about ten years past, and now gathered together in one formidable revolution the occasion of this outbreak has unquestionably been afforded by the English cannon forcing upon China that soporific drug called opium. Before the British arms the authority of the Manchu dynasty fell to pieces; the superstitious faith in the eternity of the Celestial Empire broke down; the barbarous and hermetic isolation from the civilized world was infringed; and an opening was made for that intercourse which has since proceeded so rapidly under the golden attractions of California and Australia. At the same time the silver coin of the Empire, its lifeblood, began to be drained away to the British East Indies. Up to 1830, the balance of trade being continually in favour of the Chinese, there existed an uninterrupted importation of silver from India, Britain and the United States into China. Since 1833, and especially since 1840, the export of silver from China to India has become almost exhausting for the Celestial Empire. Hence the strong decrees of the Emperor against the opium trade, responded to by still stronger resistance to his measures. Besides this immediate economical consequence, the bribery connected with opium smuggling has entirely demoralized the Chinese State officers in the Southern provinces. Just as the Emperor was wont to be considered the father of all China, so his officers were looked upon as sustaining the paternal relation to their respective districts. But this patriarchal authority, the only moral link embracing the vast machinery of the State, has gradually been corroded by the corruption of those officers, who have made great gains by conniving at opium smuggling. This has occurred principally in the same Southern provinces where the rebellion commenced. It is almost needless to observe that, in the same measure in which opium has obtained the sovereignty over the Chinese, the Emperor and his staff of pedantic mandarins have become dispossessed of their own sovereignty. It would seem as though history had first to make this whole people drunk before it could rouse them out of their hereditary stupidity. Though scarcely existing in former times, the import of English cottons, and to a small extent of English woollens, has rapidly risen since 1833, the epoch when the monopoly of trade with China was transferred from the East India Company to Private commerce, and on a much greater scale since 1840, the epoch when other nations, and especially our own, also obtained a share in the Chinese trade. This introduction of foreign manufactures has had a similar effect on the native industry to that which it formerly had on Asia Minor, Persia and India. In China the spinners and weavers have suffered greatly under this foreign competition, and the community has become unsettled in proportion. The tribute to be paid to England after the unfortunate war of 1840, the great unproductive consumption of opium, the drain of the precious metals by this trade, the destructive influence of foreign competition on native manufactures, the demoralized condition of the public administration, produced two things: the old taxation became more burdensome and harassing, and new taxation was added to the old. Thus in a decree of the Emperor, dated Peking, Jan 5 1853, we find orders given to the viceroys and governors of the southern provinces of Wuchang and Hanyang to remit and defer the payment of taxes, and especially not in any case to exact more than the regular amount; for otherwise, says the decree, “how will the poor people be able to bear it?” And “Thus, perhaps,” continues the Emperor, “will my people, in a period of general hardship and distress, be exempted from the evils of being pursued and worried by the tax-gatherer.” Such language as this, and such concessions we remember to have heard from Austria, the China of Germany, in 1848. All these dissolving agencies acting together on the finances, the morals, the industry, and political structure of China, received their full development under the English cannon in 1840, which broke down the authority of the Emperor, and forced the Celestial Empire into contact with the terrestrial world. Complete isolation was the prime condition of the preservation of Old China. That isolation having come to a violent end by the medium of England, dissolution must follow as surely as that of any mummy carefully preserved in a hermetically sealed coffin, whenever it is brought into contact with the open air. Now, England having brought about the revolution of China, the question is how that revolution will in time react on England, and through England on Europe. This question is not difficult of solution. The attention of our readers has often been called to the unparalleled growth of British manufactures since 1850. Amid the most surprising prosperity, it has not been difficult to point out the clear symptoms of an approaching industrial crisis. Notwithstanding California and Australia, notwithstanding the immense and unprecedented emigration, there must ever, without any particular accident, in due time arrive a moment when the extension of the markets is unable to keep pace with the extension of British manufactures, and this disproportion must bring about a new crisis with the same certainty as it has done in the past. But, if one of the great markets suddenly becomes contracted, the arrival of the crisis is necessarily accelerated thereby. Now, the Chinese rebellion must, for the time being, have precisely this effect upon England. The necessity for opening new markets, or for extending the old ones, was one of the principle causes of the reduction of the British tea-duties, as, with an increased importation of tea, an increased exportation of manufactures to China was expected to take place. Now, the value of the annual exports from the United Kingdom to China amounted, before the repeal in 1834 of the trading monopoly possessed by the East India Company, to only £600,000; in 1836, it reached the sum of £1,326,388; in 1845, it had risen to £2,394,827; in 1852 it amounted to about £3,000,000. The quantity of tea imported from China did not exceed, in 1793, 16,167,331 lbs.; but in 1845, it amounted to 50,714,657 lbs.; in 1846, to 57,584,561 lbs.; it is now above 60,000,000 lbs. The tea crop of the last season will not prove short, as shown already by the export lists from Shanghai, of 2,000,000 lbs. above the preceding year. This excess is to be accounted for by two circumstances. On one hand, the state of the market at the close of 1851 was much depressed, and the large surplus stock left has been thrown into the export of 1852. On the other hand, the recent accounts of the altered British legislation with regard to imports of tea, reaching China, have brought forward all the available teas to a ready market, at greatly enhanced prices. But with respect to the coming crop, the case stands very differently. This is shown by the following extracts from the correspondence of a large tea-firm in London: “In Shanghai the terror is described as extreme. Gold had advanced in value upwards of 25 per cent., being eagerly sought for hoarding; silver had so far disappeared that none could be obtained to pay the Chinese dues on the British vessels requiring port clearance; and in consequence of which Mr. Consul Alcock has consented to become responsible to the Chinese authorities for the payment of these dues, on receipt of East India Company’s bills, or other approved securities. The scarcity of the precious metals is one of the most unfavourable features, when viewed in reference to the immediate future of commerce, as this abstraction occurs precisely at that period when their use is most needed, to enable the tea and silk buyers to go into their interior and effect their purchases, for which a large portion of bullion if paid in advance, to enable the producers to carry on their operations.” At this period of the year it is usual to begin making arrangements for the new teas, whereas at present nothing is talked of but the means of protecting person and property, all transactions being at a stand. “...if the means are not applied to secure the leaves in April and May, the early crop, which includes all the finer descriptions, both of black and green teas, will be as much lost as unreaped wheat at Christmas.” Now the means for securing the tea leaves will certainly not be given by the English, American or French squadrons stationed in the Chinese seas, but these may easily, by their interference, produce such complications as to cut off all transactions between the tea-producing interior and the tea exporting sea ports. Thus, for the present crop, a rise in the prices must be expected – speculation has already commenced in London – and for the crop to come a large deficit is as good as certain. Nor is this all. The Chinese, ready though they may be, as are all people in periods of revolutionary convulsion, to sell off to the foreigner all the bulky commodities they have on hand, will, as the Orientals are used to do in the apprehension of great changes, set to hoarding, not taking much in return for their tea and silk, except hard money. England has accordingly to expect a rise in the price of one of her chief articles of consumption, a drain of bullion, and a great contraction of an important market for her cotton and woollen goods. Even the Economist, that optimist conjurer of all things menacing the tranquil minds of the mercantile community, is compelled to use language like this: “We must not flatter ourselves with finding as extensive a market as formerly for our exports to China ... It is more probable, therefore, that our export trade to China should suffer, and that there should be a diminished demand for the produce of Manchester and Glasgow.” It must not be forgotten that the rise in the price of so indispensable an article as tea, and the contraction of so important a market as China, will coincide with a deficient harvest in Western Europe, and, therefore, with rising prices of meat, corn, and all other agricultural produce. Hence contracted markets for manufacturers, because every rise in the prices of the first necessaries of life is counterbalanced, at home and abroad, by a corresponding reduction in the demand for manufactures. From every part of Great Britain complaints have been received on the backward state of most of the crops. The Economist says on this subject: In the South of England “not only will there be left much land unsown, until too late for a crop of any sort, but much of the sown land will prove to be foul, or otherwise in a bad state for corn-growing.” On the wet or poor soils destined for wheat, signs that mischief is going on are apparent. “The time for planting mangel-wurzel may now be said to have passed away, and very little has been planted, while the time for preparing land for turnips is rapidly going by, without any adequate preparation for this important crop having been accomplished ... oat-sowing has been much interfered with by the snow and rain. Few oats were sown early, and late-sown oats seldom produce a large crop.” In many districts losses among the breeding flocks have been considerable. The price of other farm-produce than corn is from 20 to 30, and even 50 per cent. higher than last year. On the Continent, corn has risen comparatively more than in England. Rye has risen in Belgium and Holland a full 100 per cent. Wheat and other grains are following suit. Under these circumstances, as the greater part of the regular commercial circle has already been run through by British trade, it may safely be augured that the Chinese revolution will throw the spark into the overloaded mine of the present industrial system and cause the explosion of the long-prepared general crisis, which, spreading abroad, will be closely followed by political revolutions on the Continent. It would be a curious spectacle, that of China sending disorder into the Western World while the Western Powers, by English, French and American war-steamers, are conveying “order” to Shanghai, Nanking and the mouths of the Great Canal. Do these order-mongering Powers, which would attempt to support the wavering Manchu dynasty, forget that the hatred against foreigners and their exclusion from the Empire, once the mere result of China’s geographical and ethnographical situation, have become a political system only since the conquest of the country by the race of the Manchu Tatars? There can be no doubt that the turbulent dissensions among the European nations who, at the later end of the 17th century, rivalled each other in the trade with China, lent a mighty aid to the exclusive policy adopted by the Manchus. But more than this was done by the fear of the new dynasty, lest the foreigners might favour the discontent existing among a large proportion of the Chinese during the first half-century or thereabouts of their subjection to the Tatars. From these considerations, foreigners were then prohibited from all communication with the Chinese, except through Canton, a town at a great distance from Peking and the tea-districts, and their commerce restricted to intercourse with the Hong merchants, licensed by the Government expressly for the foreign trade, in order to keep the rest of its subjects from all connection with the odious strangers. In any case an interference on the part of the Western Governments at this time can only serve to render the revolution more violent, and protract the stagnation of trade. At the same time it is to be observed with regard to India that the British Government of that country depends for full one seventh of its revenue on the sale of opium to the Chinese while a considerable proportion of the Indian demand for British manufactures depends on the production of that opium in India. The Chinese, it is true, are no more likely to renounce the use of opium than are the Germans to forswear tobacco. But as the new Emperor is understood to be favourable to the culture of the poppy and the preparation of opium in China itself, it is evident that a death-blow is very likely to be struck at once at the business of opium-raising in India, the Indian revenue, and the commercial resources of Hindostan. Though this blow would not immediately be felt by the interests concerned, it would operate effectually in due time, and would come in to intensify and prolong the universal financial crisis whose horoscope we have cast above. Since the commencement of the eighteenth century there has been no serious revolution in Europe which had not been preceded by a commercial and financial crisis. This applies no less to the revolution of 1789 than to that of 1848. It only that we every day behold more threatening s conflict between the ruling powers and their subjects the State and society, between the various classes; conflict of the existing powers among each other reaching that height where the sword must be drawn, and the ultima ratio of princes be recurred to. In the European capitals, every day brings despatches big with universal war, vanishing under the despatches of the following day, bearing the assurance of peace for a week or so. We may be sure, nevertheless, that to whatever height the conflict between the European powers may rise, however threatening the aspect of the diplomatic horizon may appear, whatever movements may be attempted by some enthusiastic fraction in this or that country, the rage of princes and the, fury of the people are alike enervated by the breath of prosperity. Neither wars nor revolutions are likely to put Europe by the ears, unless in consequence of a general commercial and industrial crisis, the signal of which has, as usual, to be given by England, the representative of European industry in the market of the world. It is unnecessary to dwell on the political consequences such a crisis must produce in these times, with the unprecedented extension of factories in England, with the utter dissolution of her official parties, with the whole State machinery of France transformed into one immense swindling and stockjobbing concern, with Austria on the eve of bankruptcy, with wrongs everywhere accumulated to be revenged by the people, with the conflicting interests of the reactionary powers themselves, and with the Russian dream of conquest once more revealed to the world. |
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4 | 1853-1869 |
Marx, Karl ; Engels, Friedrich. [Briefwechsel über China]. 1953 Marx an Engels. Bernier findet mit Recht die Grundform für sämtliche Erscheinungen des Orients – er spricht von Türkei, Persien, Hindostan – darin, dass kein Privateigentum existierte. Dies ist der wirkliche clef selbst zum orientalischen Himmel. Engels an Marx. Die Abwesenheit des Grundeigentums ist in der Tat der Schlüssel zum ganzen Orient. Darin liegt die politische und religiöse Geschichte. Aber woher kommt es, dass die Orientalen nicht zum Grundeigentum kommen, nicht einmal zum feudalen ? Ich glaube, es liegt hauptsächlich im Klima, verbunden mit den Bodenverhältnissen, speziell mit den grossen Wüstenstrichen, die sich von der Sahara quer durch Arabien, Persien, Indien und die Tatarei bis ans höchste asiatische Hochland durchziehen. Die künstliche Bewässerung ist hier erste Voraussetzung des Ackerbaus, und diese ist Sache entweder der Kommunen, Provinzen oder der Zentralregierung. 1856 Engels an Marx. Dass Gold gegen Silber gefallen, kann jetzt gar nicht mehr bezweifelt werden. Es ist aber auch positiv Silber verschwunden, aber wohin ist mir nicht ganz klar. In China muss bei dem konfusen Zustand viel vergraben und versteckt worden sein. Dass ist die balance of trade in der letzten Zeit überaus günstig für Indien und China gegen England, den Kontinent und Amerika zusammen, gewesen. Jedenfalls sehr angenehm für John Bull, schon jetzt 6 d. in the Pound weniger wert zu sein. 1857 Engels an Marx. Wie sich die Tribune-Geschichte weiterentwickelt hat, bin ich sehr begierig zu hören, und ebenso, was Du an Olmsted geschrieben hast. In kurzem denke ich doch wieder etwas arbeiten zu können, ich will mal sehen, ob mit China nichts anzufangen ist. Irgendeine militärisch interessante Seite muss sich dem Schwindel doch abgewinnen lassen. 1857 Marx an Engels. Um sowohl die persischen als die chinesischen Krawalle richtig zu würdigen, muss man sie vergleichen mit den ersten Arbeiten Pams in diesen regions, da beide zur Wiederholungen sind. Solange er am Ruder war, wurde der erste chinesische Krieg so geführt, dass er hundert Jahre hätte dauern können, ohne andres Resultat als eine Zunahme im Russian overland tea-trade und Wachsen des russischen Einflusses in Peking. Erst unter Sir R. Peel gab Ellenborough diesem Krieg eine ‚englische’ Wendung. 1858 Engels an Marx. . . . der Stand der Börse spricht für wesentliche Besserung. Alles das sieht verdammt optimistisch aus, und der Henker weiß, wie lange das noch dauert, wenn nicht auf Indien und China hin tüchtig überproduziert wird. In Indien muß der Commerce jetzt famos florieren, die vorletzte Bombay-Mail brachte Verkäufe — für vierzehn Tage — von 320 000 Stück Baumwollgewebe, und die letzte wieder 100000. Die Kerle haben schon alles auf Lieferung verkauft, von dem sie eben erst wußten, daß es in Manchester eingekauft und noch nicht einmal verschifft war. Indien und China scheinen mir, nach den Redensarten der hiesigen Philister und dem Stande des Marktes, den nächsten Vorwand zur Überproduktion abgeben zu sollen . . . 1858 Marx an Engels. Die eigentliche Aufgabe der bürgerlichen Gesellschaft ist die Herstellung des Weltmarkts, wenigstens seinen Umrissen nach, und einer auf seiner Basis ruhenden Produktion. Da die Welt rund ist, scheint dies mit der Kolonisation von Kalifornien und Australien und dem Aufschluß von China und Japan zum Abschluß gebracht. Die schwierige question für uns ist die: auf dem Kontinent ist die Revolution imminent und wird auch sofort einen sozialistischen Charakter annehmen. Wird sie in diesem kleinen Winkel nicht notwendig gecrusht werden, da auf viel größerem Terrain das movement der bürgerlichen Gesellschaft noch ascendant ist? Was China speziell betrifft, so habe ich mich versichert durch genaue Analyse der Handelsbewegung seit 1836, erstens daß der Aufschwung des englischen und amerikanischen Exports 1844 bis 1846 sich 1847 als reiner Schwindel nachwies und daß auch in den folgenden zehn Jahren der Durchschnitt beinahe stationär geblieben ist, während der Import von China in England und Amerika außerordentlich wuchs; zweitens, die Eröffnung der fünf Häfen und die Besitznahme von Hongkong hatte nur die Folge, daß der Handel von Kanton nach Schanghai überging. Die anderen „Emporiums" zählen nicht. Der Hauptgrund der failure dieses Markts scheint der Opiumhandel zu sein, auf den in der Tat aller Zuwachs im Exporthandel nach China sich fortwährend beschränkt; dann aber die innere ökonomische Organisation des Landes, seine minute agriculture usw., die niederzubrechen enorme Zeit kosten wird. Der jetzige treaty Englands mit China, der meiner Ansicht nach von Palmerston in Verbindung mit dem Kabinett von Petersburg ausgearbeitet und dem Lord Elgin auf die Reise mitgegeben wurde, ist a mockery from beginning to end. 1858 Engels an Marx. Wenn es Dir darum zu tun ist, kann ich über den russischen Vertrag mit China (welche Blamage für England und Frankreich!) für Dienstag oder so einen Artikel machen, d.h., wenn mein Exodus nicht dazwischentritt. Laß mich das wissen, und gib mir noch einige Glossen über den von Dir vermuteten Zusammenhang des Elgin-Vertrags mit Rom. Vielleicht hast Du indes dies schon selbst verarbeitet? 1858 Marx an Engels. Mit der „Tribüne'1 habe ich eine Satisfaktion erlebt. Dieses Lauseblatt hatte während Monaten alle meine Artikel über China (eine völlige Geschichte des englisch-chinesischen Handels etc.) als leaders gedruckt und sich sogar Komplimente darüber schreiben lassen. Als aber endlich der offizielle Text des chinesisch-englischen Vertrags kam, schrieb ich einen Artikel, worin ich u.a. sagte, die Chinesen „würden nun die Einfuhr von Opium legalisieren, ditto Importduty auf das Opium legen und lastly wahrscheinlich auch die Opiumkultivation in China selbst erlauben" und so werde der „second opium war" dem englischen opium trade und namentlich dem Indian Exchequer einen deadly blow geben, sooner or later. Well ! Der Herr Dana druckt diesen Artikel als Artikel eines „Occasional Correspondent" von London und schreibt selbst einen seichbeutligen leader, worin er seinen „Occasional Correspondent" widerlegt. 1959 Marx an Engels. Endlich die bisherige jährliche Revenue von Opium, an 4 Millionen Pfund Sterling, ist infolge des chinesischen Vertrags sehr bedroht. Das Monopol muß jedenfalls purzeln, und der Anbau des Opiums in China selbst wird in kurzem blühn. Die Opiumrevenue beruhte exakt darauf, daß es ein Konterbandartikel war. 1862 Marx an Engels. Du wirst Dich erinnern, daß ich Dir von Anfang an sagte, daß es mit den Handelserwartungen auf China nichts sei. Der letzte Board of Trade Bericht bestätigt dies: China 1860 : 2 872 045 ; 1861 : 3 114 154 Total : 5 318 036 Hongkong 1860 : 2 445 591 ; 1861 : 1 733 967 Total : 4 848 121 Also die Gesamtausfuhr abgenommen. Mehr direkt, weniger über Hongkong. Unterdes haben sich die Russen wieder einer sehr schönen Insel gegenüber Korea bemächtigt. Nimm dazu ihre neuen „occupations" in Java, und die Herrschaft des Northern Pacific ist ihnen gesichert. Wie sehr die ganze englische Presse russifiziert durch Pams Einfluß, beweist ihr tiefes Schweigen über den progress Rußlands in dieser Gegend, ditto ihr passives Verhalten vis-a-vis von Polen. 1862 Engels an Marx. Übrigens hat nach Deiner Angabe der Handel nach China sich doch bedeutend vermehrt. Vor 10 Jahren, soviel ich mich erinnere, war's 1—3 Millionen abwechselnd. 1862 Marx an Engels. Der chinesische Handel, verglichen mit seinem Status bis 1852, ist allerdings gewachsen, aber durchaus nicht verhältnismäßig wie alle Märkte seit den kalifornisch-australischen Entdeckungen. Außerdem ist auch in den früheren Reports Hongkong als englische Besitzung von China getrennt, so daß die Ausfuhr unter der Rubrik „China" immer (seit den 40er Jahren) kleiner als die Gesamtausfuhr. Endlich der Zuwachs seit 1859 wieder auf seine damalige Größe reduziert 1861. 1869 Engels an Marx. China, mit seiner allmählichen Marktexpansion, scheint den Cotton trade wenigstens für einige Zeit wieder retten zu wollen. Die Berichte von dort sind bedeutend besser, trotzdem viel hinkonsigniert worden, und seitdem ist hier wieder ein Umschwung, und es wird wieder flott drauflos gearbeitet. Natürlich wird das die Baumwollpreise wieder hinauftreiben, und der ganze Profit geht in die Taschen des Importeurs. Aber sie arbeiten hier wenigstens ohne Verlust. |
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5 | 1854 |
Marx, Karl. [Die Kriegspläne Frankreichs und Englands - Der griechische Aufstand - Spanien - China] : China. Mit einiger Wahrscheinlichkeit könnte Rußland an Tibet und an dem Tatarenkaiser von China Bundesgenossen haben, wenn dieser gezwungen wäre, sich in die Mandschurei zurückzuziehen und auf das Zepter des eigentlichen Chinas zu verzichten. Die chinesischen Rebellen haben, wie man weiß, einen regelrechten Kreuzzug gegen den Buddhismus unternommen, dessen Tempel zerstört und seine Bonzen getötet. Die Religion der Tataren ist jedoch der Buddhismus, und Tibet, das die Suzeränität Chinas anerkennt, ist der Sitz des großen Lama und das Allerheiligste für den buddhistischen Glauben. Wenn es also Taiping Tiän-wang gelingt, die Mandschu-Dynastie aus China zu vertreiben, so wird er in einen Religionskrieg mit den buddhistischen Kräften der Tataren verwickelt werden. Da man sich nun auf beiden Seiten des Himalajas zum Buddhismus bekennt und England nicht umhin kann, die neue chinesische Dynastie zu unterstützen, so wird der Zar sicherlich auf die Seite der Tatarenstämme treten, sie gegen England drängen und religiöse Aufstände in Nepal selbst anfachen. Aus der letzten orientalischen Post erfahren wir, "der Kaiser von China habe in Voraussicht des Verlustes von Peking die Gouverneure der verschiedenen Provinzen angewiesen, die kaiserlichen Einkünfte nach Jehol zu schicken, dem alten Familiensitz und der jetzigen Sommerresidenz in der Mandschurei, etwa achtzig Meilen nordöstlich der Großen Mauer". Folglich kann man den großen Religionskrieg zwischen Chinesen und Tataren, der sich über die Grenzen Indiens ausdehnen wird, in naher Zukunft erwarten. |
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6 | 1857 |
Marx, Karl. Russlands Handel mit China. In Hinsicht auf den Handel und Verkehr mit China, deren Ausweitung Lord Palmerston und Louis-Napoleon gewaltsam in Angriff genommen haben, hat augenscheinlich die Position, die Rußland einnimmt, nicht wenig Neid erweckt. Gewiß, es ist sehr wohl möglich, daß Rußland, ohne auch nur eine Kopeke zu verausgaben oder militärische Machtmittel zu gebrauchen, zu guter Letzt, und zwar infolge des gegenwärtigen Konfliktes mit China, mehr erreichen wird, als jede der beiden kriegführenden Nationen. Die Beziehungen Rußlands zum chinesischen Kaiserreich sind überhaupt von besonderer Art. Während den Engländern und uns selbst - denn an den gegenwärtigen Feindseligkeiten sind die Franzosen eigentlich nur nebenbei beteiligt, da sie tatsächlich keinen Händel mit China treiben - das Privileg des unmittelbaren Verkehrs nicht einmal mit dem Kaiserlichen Statthalter von Kanton zugestanden wird, genießen die Russen den Vorzug, eine Botschaft in Peking zu unterhalten. Allerdings soll dieser Vorteil nur dadurch erkauft sein, daß Rußland sich darein gefügt habe, am Himmlischen Hofe unter die tributpflichtigen Vasallenstaaten des Chinesischen Reiches gerechnet zu werden. Immerhin wird es dadurch der russischen Diplomatie möglich, sich wie in Europa auch in China einen festen Einfluß zu sichern, der keineswegs auf rein diplomatische Tätigkeit beschränkt ist. Die Russen sind vom Seehandel mit China ausgeschlossen und daher an den früheren oder gegenwärtigen Streitigkeiten über diesen Gegenstand weder beteiligt noch in sie verwickelt; auch entgehen sie jener Abneigung, die die Chinesen seit undenklichen Zeiten allen Ausländern entgegengebracht haben, die sich ihren Küsten nähern und die sie - nicht ganz ohne Grund - mit den verwegenen Piraten verwechseln, von denen anscheinend seit je die Küsten Chinas unsicher gemacht worden sind. Doch werden die Russen für diesen Ausschluß vom Seehandel dadurch entschädigt, daß sie sich eines Inland- und Überlandhandels erfreuen, der speziell ihnen vorbehalten ist, und wobei es unwahrscheinlich ist, daß irgendwer auf diesem Gebiet konkurrieren könnte. Dieser Handel, der 1768 unter der Regierung Katharinas II. vertraglich geregelt worden ist, hat seinen hauptsächlichen, wenn nicht gar einzigen Umschlagplatz in Kiachta, das an der Grenze zwischen Südsibirien und der Chinesischen Tatarei, an einem Zufluß des Baikal-Sees, etwa hundert Meilen südlich von Irkutsk liegt. Dieser Handel, der sich auf einer Art Jahrmarkt abspielt, wird von zwölf Agenten besorgt - sechs Russen und sechs Chinesen -, die in Kiachta zusammenkommen und die Maße festsetzen - der Händel erfolgt ausschließlich durch Tausch -, nach denen die von jeder Seite angebotenen Waren ausgetauscht werden sollen. Die wichtigsten Handelsartikel sind auf chinesischer Seite Tee und auf russischer Seite Baumwoll- und Wollstoffe. In den letzten Jahren hat dieser Handel anscheinend erheblich zugenommen. Vor zehn bis zwölf Jahren wurden den Russen in Kiachta im Durchschnitt nicht mehr als vierzigtausend Kisten Tee verkauft; 1852 waren es jedoch einhundertundfünfundsiebzigtausend Kisten, wobei der größere Teil von jener vorzüglichen Qualität war, die dem kontinentalen Verbraucher als Karawanentee wohlbekannt ist, im Gegensatz zu der schlechteren Sorte, die auf dem Seewege eingeführt wird. Weiter verkauften die Chinesen geringere Mengen Zucker, Baumwolle, Rohseide und Seidenwaren, aber alles in sehr beschränktem Umfang. Die Russen bezahlten zu ungefähr entsprechenden Mengen in Baumwoll- und Wollwaren, zusätzlich kleiner Mengen Juchtenleder, Metallwaren, Pelze und sogar Opium. Der Gesamtwert der gekauften und verkauften Waren - die in den veröffentlichten Berichten anscheinend zu äußerst billigen Preisen eingesetzt sind - erreichte die hohe Summe von über fünfzehn Millionen Dollar. Infolge der inneren Unruhen in China und der Tatsache, daß die Straße aus den Teeprovinzen von Banden plündernder Rebellen besetzt war, sank 1853 die nach Kiachta beförderte Teemenge auf fünfzigtausend Kisten, und der Gesamtwert des Handelsgeschäfts betrug in diesem Jahr nicht mehr als etwa sechs Millionen Dollar. In den beiden folgenden Jahren jedoch belebte sich dieser Handel wieder, und 1855 wurden nicht weniger als einhundertundzwölftausend Kisten Tee zum Jahrmarkt nach Kiachta gebracht. Durch diesen größer werdenden Handel ist Kiachta, das im russischen Grenzgebiet liegt, von einem bloßen Fort und Marktflecken zu einer ansehnlichen Stadt angewachsen. Es ist zur Hauptstadt dieses Teils der Grenzregion erklärt worden und soll dadurch ausgezeichnet werden, daß es einen Militärkommandanten und einen Zivilgouverneur bekommt. Gleichzeitig ist kürzlich eine direkte und regelmäßige Postverbindung zur Übermittlung offizieller Depeschen zwischen Kiachta und dem etwa neunhundert Meilen davon entfernten Peking hergestellt worden. Klar ist, daß Europa seinen gesamten Bedarf an Tee auf diesem Wege decken könnte, falls die gegenwärtigen Feindseligkeiten zum Erliegen des Seehandels führen sollten. Man gibt sogar zu verstehen, Rußland könne selbst bei unbehindertem Seehandel, sobald sein Eisenbahnnetz ausgebaut sei, zu einem mächtigen Konkurrenten der seefahrenden Nationen in der Versorgung der europäischen Märkte mit Tee werden. Diese Eisenbahnlinien werden eine direkte Verbindung zwischen den Häfen von Kronstadt und Libau und der alten Stadt Nishni-Nowgorod im Innern Rußlands herstellen, dem Wohnsitz der Kaufleute, die den Handel mit Kiachta betreiben. Die Versorgung Europas mit Tee auf diesem Überlandwege ist jedenfalls wahrscheinlicher, als wenn unsere projektierte Pazifikbahn zu diesem Zweck verwendet wird. Auch Seide, der andere Hauptausfuhrartikel Chinas, nimmt, verglichen mit ihrem Wert, so wenig Platz ein, daß ihr Transport zu Lande keineswegs unmöglich ist, während der China-Handel den russischen Fertigwaren einen Markt eröffnet, wie sie ihn sonst nirgends finden können. Wir können jedoch beobachten, daß die Bemühungen Rußlands keineswegs auf die Erweiterung dieses Inlandhandels beschränkt sind. Schon vor einigen Jahren nahm es die Ufer des Amur in Besitz, das Ursprungsland des jetzt in China herrschenden Geschlechts. Seine Bemühungen in dieser Richtung erfuhren während des letzten Krieges eine gewisse Einschränkung und Unterbrechung, werden jedoch zweifellos wieder aufgenommen und energisch weitergeführt werden. Rußland ist im Besitz der Kurilen und der benachbarten Küsten von Kamtschatka. Es unterhält bereits eine Flotte in jenen Gewässern und wird zweifellos jede sich bietende Gelegenheit benutzen, ebenfalls am Seehandel mit China teilzuhaben. Dies ist jedoch von geringer Bedeutung für Rußland, verglichen mit der Ausdehnung jenes Überlandhandels, dessen Monopol es besitzt. |
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7 | 1857 |
Marx, Karl. Parlamentsdebatten über die Feindseligkeiten in China. Die Resolution des Earls of Derby und die des Herrn Cobden, in denen die Feindseligkeiten in China verurteilt werden, sind laut Meldungen im Parlament eingebracht worden, und zwar die eine am 24. Februar im Oberhaus und die andere am 27 Februar im Unterhaus. Die Debatte im Oberhaus wurde an dem Tage beendet, an dem die im Unterhaus begann. Aus jener ging das Kabinett Palmerston mit der verhältnismäßig schwachen Majorität von 36 Stimmen hervor, was dem Kabinett einen empfindlichen Schlag versetzte. Die Debatte im Unterhaus kann zu seinem Sturz führen. Aber welches Interesse man der Diskussion im Unterhaus auch immer entgegenbringen mag, die Debatte im Oberhaus hat den polemischen Teil der Kontroverse erschöpft, wobei Lord Derby und Lord Lyndhurst mit ihren meisterhaften Reden die Beredsamkeit Herrn Cobdens, Sir E. Bulwers, Lord John Russells und tutti quanti ihresgleichen schon vorweggenommen haben. Die einzige Autorität in Rechtsfragen auf seiten der Regierung, der Lordkanzler Cranworth, bemerkte: "Wenn England keine gesetzlichen Grundlagen bezüglich der 'Arrow' vorzuweisen hat, sind alle Maßnahmen von Anfang bis Ende unberechtigt." Derby und Lyndhurst bewiesen einwandfrei, daß England in Sachen dieser Lorcha überhaupt keine Rechtsgrundlage hatte. Die Linie ihrer Polemik deckt sich so sehr mit der in den Spalten der "Tribune" nach der ersten Veröffentlichung der englischen Depeschen, daß ich sie hier auf einen sehr kleinen Raum zusammendrängen kann. Worin besteht denn nun die Beschuldigung gegen die chinesische Regierung, die den Vorwand für das Blutbad in Kanton abgeben soll? In der Verletzung des Artikels 9 des Zusatzvertrages von 1843. Dieser Artikel schreibt vor, daß jeder beliebige chinesische Rechtsbrecher, der sich in der Kolonie Hongkong oder an Bord eines britischen Kriegsschiffs oder eines britischen Handelsschiffs befindet, nicht von den chinesischen Behörden selbst verhaftet werden darf, sondern vom britischen Konsul angefordert und von ihm den einheimischen Behörden ausgeliefert werden muß. Chinesische Piraten wurden im Kanton-Fluß an Bord der Lorcha "Arrow" von chinesischen Offizieren ohne Intervention des britischen Konsuls festgenommen. Er erhebt sich nun die Frage: War die "Arrow" überhaupt ein britisches Schiff? Sie war, wie Lord Derby beweist, "von Chinesen gebaut, von Chinesen gekapert, von Chinesen verkauft, von Chinesen gekauft und bemannt und in chinesischem Besitz". Wie wurde nun das chinesische Fahrzeug in ein britisches Handelsschiff verwandelt? Indem man in Hongkong einen britischen Registerbrief oder eine Segellizenz erwarb. Die Rechtsgültigkeit dieses Registerbriefs stützt sich auf eine im März 1855 erlassene Verfügung der örtlichen Gesetzgebung von Hongkong. Diese Verfügung verletzte nicht nur den zwischen England und China bestehenden Vertrag, sondern hob sogar das englische Recht auf. Sie war daher null und nichtig. Einen gewissen Anstrich englischen Rechts hätte sie höchstens durch die Handelsschiffahrtsakte erhalten können, die jedoch erst zwei Monate nach Erlaß der Verfügung angenommen wurde. Und selbst mit den gesetzlichen Bestimmungen dieser Akte war sie niemals in Einklang gebracht worden. Die Verfügung, auf Grund deren die Lorcha "Arrow" ihren Registerbrief erhalten hatte, war also lediglich ein Fetzen Papier. Doch selbst diesem wertlosen Stück Papier zufolge hatte die "Arrow" diesen Schutz verwirkt, weil sie die vorgeschriebenen Bestimmungen verletzt hatte und die Lizenz abgelaufen war. Dieser Punkt wird sogar von Sir J. Bowring zugegeben. Aber - so wird behauptet - ganz gleich, ob die "Arrow" ein englisches Schiff war oder nicht, auf jeden Fall habe sie die englische Flagge gehißt, und diese Flagge sei beleidigt worden. Erstens, wenn die Flagge gehißt war, so war das ungesetzlich. Aber war sie überhaupt gehißt? In diesem Punkt weichen die englischen und chinesischen Erklärungen stark voneinander ab. Die Erklärungen der Chinesen sind jedoch durch beglaubigte Aussagen des Kapitäns und der Mannschaft der portugiesischen Lorcha Nr. 83, die von den Konsuln beigebracht wurden, bestätigt worden. Mit Bezug auf diese Aussagen stellt "The Friend of China" vom 13. November fest: "In Kanton ist es jetzt stadtbekannt, daß die britische Flagge sechs Tage vor der Festnahme an Bord der Lorcha nicht gehißt war." Damit wird außer dem Rechtsgrund nun auch der Ehrenpunkt hinfällig. Lord Derby war so taktvoll, sich in seiner Rede der gewohnten Witzelei völlig zu enthalten und so seiner Beweisführung einen streng juristischen Charakter zu gehen. Er brauchte sich jedoch durchaus nicht anzustrengen, um seine Rede mit tiefer Ironie zu erfüllen. Der Earl of Derby, das Haupt des englischen Erbadels, plädiert gegen den ehemaligen Doktor und jetzigen Sir John Bowring, den Lieblingsjünger Benthams; er plädiert für Menschlichkeit gegen den professionellen Menschenfreund; er verteidigt die wahren Interessen der Nationen gegen den geschworenen Utilitarier, der auf dem I-Tüpfelchen diplomatischer Etikette besteht; er appelliert an die "vox populi vox dei" "Volkes Stimme [als] Gottes Stimme"> gegen den Mann der Theorie vom "größten Nutzen für die größte Zahl"; der Nachfahre der Eroberer predigt Frieden, wo ein Mitglied der Friedensgesellschaft "Feuer und Tod" predigt; ein Derby brandmarkt die Taten der britischen Flotte als "erbärmliches Vorgehen" und als "unrühmliche Operationen", wo ein Bowring ihr gratuliert zu den feigen Gewalttätigkeiten, die auf keinerlei Widerstand stießen, zu "ihren glänzenden Errungenschaften. zu ihrem unvergleichlichen Heldentum und ihrer hervorragenden Verbindung von militärischem Können und Tapferkeit". Diese Kontraste wirkten um so stärker satirisch, je weniger der Earl of Derby sich ihrer bewußt zu sein schien. Er hatte jene große historische Ironie auf seiner Seite, die nicht dem Witz einzelner, sondern der Komik geschichtlicher Situationen entspringt. In seiner ganzen Geschichte hat das englische Parlament wohl noch niemals einen derartigen intellektuellen Sieg eines Aristokraten über einen Parvenü zu verzeichnen gehabt. Lord Derby erklärte zu Beginn, daß er "sich auf Angaben und Dokumente stützen müsse, die ausschließlich von jener Seite stammten, deren Verhalten er gerade einer Kritik unterziehen wolle", und daß er willens sei, "seine Anklage auf diesen Dokumenten aufzubauen". Nun ist mit Recht bemerkt worden, daß die Dokumente, die der Öffentlichkeit von der Regierung vorgelegt worden sind, es dieser gestattet hätten, die ganze Verantwortung auf 140> ihre Untergebenen zu schieben. Dies trifft in solchem Maße zu, daß die Angriffe der parlamentarischen Gegner der Regierung ausschließlich gegen Bowring und Konsorten gerichtet waren und sogar von der englischen Regierung hätten gebilligt werden können, ohne deren Position im geringsten zu gefährden. Ich zitiere Lord Derby: "Ich möchte über Dr. Bowring nichts Unehrerbietiges sagen. Er mag ein Mann von hoher Bildung sein; doch was die Erlaubnis zum Betreten von Kanton betrifft, so scheint er mir förmlich von einer fixen Idee besessen." ("Hört, hört!" und Lachen.) "Ich glaube, er träumt sogar von seinem Einzug in Kanton. Ich glaube, daran denkt er als erstes am Morgen, als letztes am Abend und, wenn er gerade wach ist, auch mitten in der Nacht." (Lachen.) "Ich glaube, ihm wäre kein Opfer zu groß, jede Unterbrechung des Handels würde er verschmerzen, kein Blutvergießen würde er bedauern, wenn dem die gewaltigen Vorteile entgegenstünden, die dem Ereignis entwachsen würden, daß es Sir J. Bowring gelänge, offiziell im Yamun Amtssitz von Kanton empfangen zu werden." (Gelächter.) Als nächster sprach Lord Lyndhurst: "Sir J. Bowring, der ein hervorragender Philanthrop und dazu Gesandter ist" (Gelächter), "gibt selbst zu, daß der Registerbrief ungültig ist und daß die Lorcha nicht berechtigt war, die englische Flagge zu hissen. Beachten Sie, was er dazu sagt: 'Das Schiff hatte keinen rechtlichen Schutz, aber das wissen die Chinesen nicht. Um Gottes willen, verraten Sie es ihnen nicht.'" ("Hört, hört!") "Er beharrt auch darauf, denn sinngemäß sagt er: Wir wissen, daß die Chinesen sich keiner Vertragsverletzung schuldig gemacht haben; aber wir werden es ihnen nicht sagen. Wir werden auf Entschädigung und auf Rückgabe der Leute, die sie festgenommen haben, unter Einhaltung einer bestimmten Form bestehen. Zu welchem Mittel soll man greifen, wenn die Leute nicht dieser Form entsprechend zurückgegeben werden? Ganz einfach: man kapert eine Dschunke, eine Kriegsdschunke. Und wenn das nicht genügt, dann werden mehr gekapert, bis wir sie auf die Knie gezwungen haben, obwohl wir wissen, daß das Recht auf ihrer Seite und die Gerechtigkeit nicht auf unserer Seite ist." ("Hört, hört!") ... "Hat es je ein abscheulicheres, schamloseres Verhalten gegeben, hat je ein Staatsmann im Dienste der britischen Regierung - ich sage nicht betrügerischere, aber was dem in unserem Lande gleichkommt - lügenhaftere Vorwände vorgebracht?" ("Hört, hört!") ... "Es ist höchst merkwürdig, daß Sir J. Bowring sich einbildete, er hätte das Recht, Krieg zu erklären. Ich kann verstehen, daß ein Mann in einer solchen Position die Macht haben muß, defensive Operationen durchzuführen, aber offensive Operationen aus einem solchen Grunde - unter solchen Vorwänden - durchzuführen, gehört zu den ungewöhnlichsten Vorfällen, die die Weltgeschichte aufzuweisen hat ... Aus den Dokumenten, die uns gestern vorgelegt worden sind, geht ganz klar hervor, daß Sir J. Bowring von dem Augenblick an, da er auf den Posten berufen wurde, den er jetzt innehat, seinen Ehrgeiz darein setzte, das zuwege zu bringen, was seinen Vorgängern gänzlich mißlungen war, nämlich seinen Einzug in den Mauern Kantons zu halten ... Nur auf die Ausführung seines Plans bedacht, sich Einlaß in Kanton zu verschaffen, hat er das Land ohne jeden triftigen Grund in den Krieg gestürzt; und mit welchem Ergebnis? Eigentum britischer Staatsangehöriger, das sich auf die riesige Summe von 1.500.000 Dollar beläuft, ist jetzt in der Stadt Kanton konfisziert; darüber hinaus sind unsere Faktoreien bis auf den Grund niedergebrannt. und alles das dank der verderblichen Politik eines der verderbtesten aller Männer. 'Doch der Mensch, der stolze Mensch, In kleine, kurze Majestät gekleidet, Vergessend, was am mind'sten zu bezweifeln, Sein gläsern Wesen - gleich dem zorn'gen Affen, Spielt solchen Wahnsinn gaukelnd vor dem Himmel, Daß Engel weinen.' (Shakespeare) Und schließlich Lord Grey: "Wenn Ihre Lordschaften die Dokumente einsehen wollen, so werden Sie feststellen, daß der Gouverneur Yeh, als Sir John Bowring um eine Unterredung mit ihm nachsuchte, bereit war, sich mit ihm zu treffen; daß er aber zu diesem Zweck das Haus des Kaufmanns Houqua, außerhalb der Stadt bestimmte ... Sir John Bowrings Würde verlangte, daß er den Bevollmächtigten an keinem andren Ort als in seiner offiziellen Residenz aufsuchte ... Ich erwarte, wenn schon nichts anderes, so zumindest ein positives Resultat von der Annahme der Resolution, nämlich die sofortige Abberufung Sir J. Bowrings." Eine ähnliche Behandlung wurde Sir J. Bowring im Unterhaus zuteil, und Cobden eröffnete seine Rede sogar mit einer feierlichen Absage an seine "zwanzigjährige Freundschaft" mit Sir J . Bowring. Die wörtlichen Auszüge aus den Reden der Lords Derby, Lyndhurst und Grey beweisen, daß Lord Palmerstons Regierung, um den Angriff zu parieren, Sir J. Bowring nur fallenzulassen brauchte, anstatt sich mit diesem "hervorragenden Philanthropen" zu identifizieren. Daß sie so glimpflich davongekommen war, verdankte sie weder der Nachsicht noch der Taktik ihrer Gegner, sondern ausschließlich den Dokumenten, die dem Parlament vorlagen. Das wird augenscheinlich sowohl bei flüchtiger Durchsicht der Dokumente selbst als auch aus den Debatten, denen sie als Grundlage dienten. Kann es irgendeinen Zweifel an Sir J.Bowrings "fixer Idee" in bezug auf seinen Einzug in Kanton geben? Ist es nicht bewiesen, daß dieses Individuum, wie die Londoner "Times" sich ausdrückt, "einen Kurs gänzlich nach eigenem Ermessen eingeschlagen hat, ohne den Rat seiner Vorgesetzten in der Heimat einzuholen und ohne sich nach deren Politik zu richten"? Warum sollte nun Lord Palmerston zu einem Zeitpunkt, wo seine Regierung wankt, wo ihm alle möglichen Schwierigkeiten im Wege stehen - Finanzschwierigkeiten, Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem persischen Krieg, Schwierigkeiten wegen der Geheimverträge, der Wahlreform, der Koalition -, wo er sich darüber im klaren ist, daß die Augen des Hauses "ernster, doch weniger bewundernd denn je auf ihn gerichtet sind", warum sollte er ausgerechnet diesen Zeitpunkt wählen, um zum ersten Mal in seinem politischen Leben einem anderen Menschen und noch dazu einem Untergebenen unwandelbare Treue zu bezeugen, auf die Gefahr hin, seine eigene Position nicht nur zu verschlechtern, sondern sie völlig zu untergraben? Warum sollte er seinen nagelneuen Enthusiasmus so weit treiben, daß er sich selbst als Sühneopfer für die Sünden eines Dr. Bowring darbringt? Selbstverständlich hält kein vernünftiger Mensch den edlen Viscount solcher romantischen Abirrungen für fähig. Die politische Linie, die er in diesem chinesischen Konflikt bezogen hat, liefert den schlüssigen Beweis für die Unzulänglichkeit der Dokumente, die er dem Parlament vorgelegt hat. Neben den veröffentlichten Dokumenten müssen noch Geheimdokumente und geheime Instruktionen vorhanden sein, die beweisen dürften, daß, wenn Dr. Bowring tatsächlich von der "fixen Idee" besessen war, in Kanton einzuziehen, hinter ihm das kühl berechnende Oberhaupt von Whitehall stand, das dessen fixe Idee schürte und sie für seine eigenen Zwecke aus dein Zustand latenter Wärme in den verzehrenden Feuers verwandelte. Marx, Karl. Parliamentary debates on the Chinese hostilities. THE EARL of Derby's resolution, and that of Mr. Cobden, both of them passing condemnation upon the Chinese hostilities, were moved according to notices given, the one on the 24th February, in the House of Lords, the other on the 26th of February, in the House of Commons. The debates in the Lords ended on the same day when the debates in the Commons began. The former gave the Palmerston Cabinet a shock by leaving it in the comparatively weak majority of 36 votes. The latter may result in its defeat. But whatever interest may attach to the discussion in the Commons, the debates in the House of Lords have exhausted the argumentative part of the controversy-the masterly speeches of Lords Derby and Lyndhurst forestalling the eloquence of Mr. Cobden, Sir E. Bulwer, Lord John Russell, and tutti quanti. The only law authority on the part of the Government, the Lord Chancellor, remarked that "unless England had a good case with regard to the Arrow, all proceedings from the last to first were wrong." Derby and Lyndhurst proved beyond doubt that England had no case at all with regard to that lorcha. The line of argument followed by them coincides so much with that taken up in the columns of The Tribune on the first publication of the English dispatches that I am able to condense it here into a very small compass. What is the charge against the Chinese Government upon which the Canton massacres are pretended to rest? The infringement of Art. 9 of the Supplemental Treaty Of 1843. That article prescribes that any Chinese offenders, being in the colony of Hong Kong, or on board a British man-of-war, or on board a British merchant ship, are not to be seized by the Chinese authorities themselves, but should be demanded from the British Consul, and by him be handed over to the native authorities. Chinese pirates were seized in the river of Canton on board the lorcha Arrow, by Chinese officers, without the intervention of the British Consul. The question arises, therefore, was the Arrow a British vessel? It was, as Lord Derby shows, "a vessel Chinese built, Chinese captured, Chinese sold, Chinese bought and manned, and Chinese owned." By what means, then, was this Chinese vessel converted into a British merchantman? By purchasing at Hong Kong a British register or sailing licence. The legality of this register relies upon an ordinance of the local legislation of Hong-Kong, passed in March, 1855. That ordinance not only infringed the treaty existing between England and China, but annulled the law of England herself. It was, therefore, void and null. Some semblance of English legality it could but receive from the Merchant Shipping Act, which, however, was passed only two months after the issue of the ordinance. And even with the legal provisions of that Act it had never been brought into consonance. The ordinance, therefore, under which the lorcha Arrow received its register, was so much waste paper. But even according to this worthless paper the Arrow had forfeited its protection by the infringement of the provisions prescribed, and the expiration of its licence. This point is conceded by Sir J. Bowring himself. But then, it is said, whether or not the Arrow was an English vessel, it had, at all events, hoisted the English flag, and that flag was insulted. Firstly, if the flag was flying, it was not legally flying. But was it flying at all? On this point there exists discrepancy between the English and Chinese declarations. The latter have, however, been corroborated by depositions, forwarded by the Consuls, of the master and crew of the Portuguese lorcha No. 83 — With reference to these depositions, The Friend of China of Nov. 13 states that "it is now notorious at Canton that the British flag had not been flying on board the lorcha for six days previous to its seizure." Thus falls to the ground the punctilio of honour together with the legal case. Lord Derby had in this speech the good taste altogether to forbear from his habitual waggishness, and thus to give his argument a strictly judicial character. No efforts, however, on his part were wanted to impregnate his speech with a deep current of irony. The Earl of Derby, the chief of the hereditary aristocracy of England, pleading against the late Doctor, now Sir John Bowring, the pet disciple of Bentham; pleading for humanity against the professional humanitarian; defending the real interests of nations against the systematic utilitarian insisting upon a punctilio of diplomatic etiquette; appealing to the vox populi vox dei against the greatest-benefit-of the-greatest-number man; the descendant of the conquerors preaching peace where a member of the Peace Society preached red-hot shell; a Derby branding the acts of the British navy as "miserable proceedings" and "inglorious operations," where a Bowring congratulates it upon cowardly outrages which met with no resistance, upon "its brilliant achievements, unparalleled bravery, and splendid union of military skill and valour" — such contrasts were the more keenly satirical the less the Earl of Derby seemed to be aware of them. He had the advantage of that great historical irony which does not flow from the wit of individuals, but from the humour of situations. The whole Parliamentary history of England has, perhaps, never exhibited such an intellectual victory of the aristocrat over the parvenu. Lord Derby declared at the outset that he "should have to rely upon statements and documents exclusively furnished by the very parties whose conduct he was about to impugn," and that he was content "to rest his case upon these documents." Now it has been justly remarked that those documents as laid before the public by the Government, would have allowed the latter to shift the whole responsibility upon its subordinates. So much is this the case that the attacks made by the parliamentary adversaries of the Government were exclusively directed to Bowring & Co., and could have been endorsed by the home Government itself, without at all impairing its own position. I quote from his Lordship: "I do not wish to say anything disrespectful of Dr. Bowring. He may be a man of great attainments; but it appears to me that on the subject of his admission into Canton he is possessed with a perfect monomania (Hear, hear, and a laugh). I believe he dreams of his entrance into Canton. I believe he thinks of it the first thing in the morning, the last thing at night, and in the middle of the night, if he happen to be awake (a laugh). I do not believe that he would consider any sacrifice too great, any interruption of commerce to be deplored, any bloodshed almost to be regretted, when put in the scale with the immense advantage to be derived from the fact that Sir J. Bowring had obtained an official reception in the Yamun of Canton (Laughter)." Next came Lord Lyndhurst: "Sir J. Bowring, who is a distinguished humanitarian as well as plenipotentiary (laughter), himself admits the register is void, and that the lorcha was not entitled to hoist the English flag. Now, mark what he says: 'The vessel had no protection, but the Chinese do not know this. For God's sake do not whisper it to them.' (Hear). He persevered, too, for he said in effect: We know the Chinese have not been guilty of any violation of treaty, but we will not tell them so; we will insist upon reparation and a return of the men they have seized in a particular form. If the men were not returned in the form, what was to be the remedy? Why, to seize a junk-a war junk. If that was not sufficient, seize more until we compelled them to submit, although we knew they had the right on their side and we had no justice on ours (Hear) ... Was there ever conduct more abominable, more flagrant, in which — I will not say more fraudulent, but what is equal to fraud in our country — more false pretence has been put forward by a public man in the service of the British Government ? (Hear) ... It is extraordinary that Sir J. Bowring should think he had the power of declaring war. I can understand a man in such a position having necessarily a power of carrying on defensive operations, but to carry on offensive operations upon such a ground — upon such a pretence — is one of the most extraordinary proceedings to be found in the history of the world... It is quite clear from the papers laid on the table yesterday that from the first moment at which Sir J. Bowring was appointed to the station he now fills, his ambition was to procure what his predecessors had completely failed to effect — namely an entry within the walls of Canton ... bent only upon carrying this object of gaining admission within the walls of Canton into execution, (he) has, for no necessary purpose whatever, plunged the country into war; and what is the result? Property, to the large amount Of $1,500,000, belonging to British subjects, is now impounded in the city of Canton, and in addition to that our factories are burned to the ground, and all this is only owing to the mischievous policy of one of the most mischievous of men. — But man, proud man, Drest in a little brief authority, Most ignorant of what he's most assured, This glassy essence, like an angry ape, Plays such fantastic tricks before high heaven As make the angels weep." And lastly, Lord Grey: "If your Lordships, will refer to the papers, you will find that when Sir John Bowring applied for an interview with Commissioner Yeh, the Commissioner was ready to meet him, but he appointed for that purpose the house of the merchant Howqua, without the city... Sir John Bowring's dignity would not allow him to go anywhere but to the official residence of the Commissioner ... I expect, if no other result, at least the good result from the adoption of the resolution — the instant recall of Sir J. Bowring." Sir J. Bowring met with similar treatment at the hands of the Commons, and Mr. Cobden even opened his speech with a solemn repudiation of his "friend of twenty years' standing." The literal quotations from the speeches of Lords Derby, Lyndhurst and Grey prove that, to parry the attack, Lord Palmerston's Administration had only to drop Sir J. Bowring instead of identifying itself with that "distinguished humanitarian." That it owed this facility of escape neither to the indulgence nor the tactics of his adversaries, but exclusively to the papers laid before Parliament, will become evident from the slightest glance at the papers themselves as well as the debates founded upon them. Can there remain any doubt as to Sir J. Bowring's CC monomania " with respect to his entrance into Canton? It is not proved that that individual, as the London Times says, "has taken a course entirely out of his own head, without either advice from his superiors at home or any reference to their politics?" Why, then, should Lord Palmerston, at a moment when his Government is tottering, when his way is beset with difficulties of all sorts — financial difficulties, Persian war difficulties, secret-treaty difficulties, electoral reform difficulties, coalition difficulties — when he is conscious that the eyes of the House are " upon him more earnestly but less admiringly than ever before," why should he single out just that moment to exhibit, for the first time in his political life, an unflinching fidelity to another man — and to a subaltern, too — at the hazard of not only impairing still more his own position, but of completely breaking it up? Why should he push his newfangled enthusiasm to such a point as to offer himself as the expiatory sacrifice for the sins of a Dr. Bowring? Of course no man in his senses thinks the noble Viscount capable of any such romantic aberrations. The line of policy he has followed up in this Chinese difficulty affords conclusive evidence of the defective character of the papers he has laid before Parliament. Apart from published papers there must exist secret papers and secret instructions which would go far to show that if Dr. Bowring was possessed of the "monomania" of entering into Canton, there stood behind him the cool-headed chief of Whitehall working upon his monomania and driving it, for purposes of his own, from the state of latent warmth into that of consuming fire. |
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8 | 1857 |
Marx, Karl. [Englische Greueltaten in China]. Als vor einigen Jahren im Parlament das entsetzliche Foltersystem in Indien aufgedeckt wurde, stellte Sir James Hogg, einer der Direktoren der Höchst Ehrenwerten Ostindischen Kompanie, die kühne Behauptung auf, daß die vorgebrachten Anschuldigungen unbegründet seien. Spätere Untersuchungen bewiesen jedoch, daß sie auf Tatsachen beruhen, die den Direktoren hätten wohlbekannt sein müssen, und Sir James blieb nichts anderes übrig, als entweder "vorsätzliche Unkenntnis" oder "strafbare Kenntnis" hinsichtlich der furchtbaren Anklage gegen die Kompanie zuzugeben. Lord Palmerston, der jetzige englische Premierminister, und Earl of Clarendon, der Minister für Auswärtige Angelegenheiten, scheinen sich gerade jetzt in einer ähnlichen, wenig beneidenswerten Lage zu befinden. Auf dem kürzlich stattgefundenen Bankett des Oberbürgermeisters von London machte der Premierminister in seiner Rede den Versuch, die an den Chinesen begangenen Greueltaten zu rechtfertigen: "Hätte die Regierung in diesem Falle ein Vorgehen gebilligt, das nicht zu rechtfertigen war, würde sie unzweifelhaft einen Weg beschritten haben, der die Mißbilligung des Parlaments und des Landes verdient hätte. Wir aber waren, umgekehrt, davon überzeugt, daß dieses Vorgehen notwendig und unvermeidlich war. Uns dünkte, daß unserem Lande ein großes Unrecht zugefügt worden war. Uns dünkte, daß unsere Landsleute auf einem weit entfernten Teil des Erdballs einer Folge von Beleidigungen, Gewalttätigkeiten und Greueltaten ausgesetzt gewesen waren, die nicht mit Stillschweigen übergangen werden konnten." (Beifallsrufe.) "Uns dünkte, daß die vertraglichen Rechte unseres Landes verletzt worden waren und daß die mit der Verteidigung unserer Interessen in jenem Teil der Welt beauftragten Männer nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet waren, diese Gewalttätigkeiten zu ahnden, soweit die Macht, die sie in Händen hielten, sie dazu in den Stand setzte. Uns dünkte, wir würden das Vertrauen, das die Bürger unseres Landes in uns gesetzt hatten, enttäuscht haben, hätten wir das Vorgehen nicht gebilligt, das wir für richtig hielten und das unter den gleichen Umständen zu wiederholen wir für unsere Pflicht halten würden." (Beifallsrufe.) Mögen sich auch das englische Volk und die weite Welt von solchen gefälligen Erklärungen noch so sehr täuschen lassen, seine Lordschaft selbst hält sie sicherlich nicht für wahr, und tut er es dennoch, so offenbart er damit eine vorsätzliche Unkenntnis, die fast ebenso unentschuldbar ist wie "strafbare Kenntnis". Seit der erste Bericht über englische Feindseligkeiten in China hier eintraf, haben die englischen Regierungsblätter und ein Teil der amerikanischen Presse die Chinesen fortgesetzt mit unzähligen Beschuldigungen überhäuft: summarische Anklagen wegen Verletzung von Vertragsverpflichtungen, Beleidigungen der englischen Flagge, Demütigung der in ihrem Lande lebenden Ausländer und dergleichen. Jedoch ist weder eine einzige klar umrissene Anklage vorgebracht, noch eine einzige Tatsache zur Bekräftigung dieser Beschuldigungen angeführt worden, mit Ausnahme des Falles der Lorcha "Arrow", und in diesem Falle hat man den Sachverhalt durch parlamentarische Redekunst so falsch dargestellt und beschönigt, daß jeder irregeführt werden muß, der sich ernsthaft bemüht, das Für und Wider dieser Frage zu begreifen. Die Lorcha "Arrow" war ein kleines chinesisches Schiff mit chinesischer Besatzung, das aber im Dienste einiger Engländer stand. Die Lorcha hatte eine befristete Lizenz erhalten, die englische Flagge zu führen, eine Lizenz, die noch vor der angeblichen "Beleidigung" erloschen war. Das Schiff soll zum Salzschmuggel verwendet worden sein. An Bord befanden sich einige recht üble Gestalten - chinesische Piraten und Schmuggler -, die als alte Verbrecher von den Behörden schon lange gesucht wurden. Während das Schiff mit beschlagenen Segeln bei Kanton vor Anker lag, ohne irgendeine Flagge zu führen, erfuhr die Polizei von der Anwesenheit dieser Verbrecher an Bord und verhaftete sie; genau das gleiche hätte sich hier ereignet, wenn unserer Hafenpolizei bekannt geworden wäre, daß sich Flußdiebe und Schmuggler auf einem einheimischen oder ausländischen Fahrzeug in der Nähe verborgen hielten. Da aber diese Verhaftung die Geschäfte der Eigentümer störte, ging der Kapitän zum britischen Konsul und beschwerte sich. Der junge, erst kürzlich ernannte Konsul, der, wie wir erfahren, ein Mensch von aufbrausender und reizbarer Gemütsart ist, stürzt in propria persona an Bord, gerät in einen aufgeregten Wortwechsel mit den Polizisten, die lediglich ihrer Pflicht nachgekommen sind, und erreicht folglich gar nichts. Von dort stürzt er zurück zum Konsulat, verlangt in einem Schreiben an den Generalgouverneur der Provinz Kwangtung kategorisch Wiedergutmachung und Entschuldigung und schickt eine Mitteilung an Sir John Bowring und Admiral Seymour in Hongkong, worin er darlegt, daß er und die Flagge seines Landes in unerträglicher Weise beleidigt worden seien, und in recht eindeutigen Worten zu verstehen gibt, daß nun der so lange erwartete Augenblick für eine militärische Demonstration gegen Kanton gekommen sei. Gouverneur Yeh antwortet höflich und ruhig auf die anmaßenden Forderungen des aufgeregten jungen britischen Konsuls. Er teilt den Grund für die Verhaftung mit und bedauert, wenn es in dieser Angelegenheit zu Mißverständnissen gekommen sein sollte. Gleichzeitig bestreitet er entschieden die leiseste Absicht, die britische Flagge zu beleidigen, und schickt die Leute zurück, die er, obwohl rechtmäßig verhaftet, nicht um den Preis eines so ernsten Mißverständnisses weiter in Haft behalten wolle. Aber das genügt Herrn Konsul Parkes nicht: Entweder erhalte er eine offizielle Entschuldigung und eine Wiedergutmachung in aller Form, oder Gouverneur Yeh müsse die Folgen tragen. Alsdann erscheint Admiral Seymour mit der britischen Flotte, und nun beginnt eine andere Korrespondenz: rechthaberisch und drohend von seiten des Admirals, kühl, ruhig und höflich von seiten des chinesischen Beamten. Admiral Seymour verlangt eine persönliche Unterredung in der Stadt Kanton. Gouverneur Yeh erklärt, dies stehe im Widerspruch zu allen bisherigen Gepflogenheiten, und Sir George Bonham hätte eingewilligt, daß eine solche Forderung nicht erhoben werden sollte. Notfalls würde er bereitwillig einer Unterredung zustimmen, die, wie üblich, außerhalb der Stadtmauern stattfinden oder den Wünschen des Admirals in jeder anderen Weise entsprechen sollte, sofern sie nicht chinesischen Gepflogenheiten und althergebrachter Etikette zuwiderliefen. Dies aber paßt dem kriegslüsternen Repräsentanten der britischen Macht im Osten nicht. Aus den hier kurz angeführten Gründen ist dieser in höchstem Grade ungerechte Krieg angezettelt worden; diese Feststellung wird durch die offiziellen Berichte, die jetzt dem englischen Volk vorliegen, vollauf bestätigt. Die harmlosen, friedlich ihrer Beschäftigung nachgehenden Bürger Kantons wurden niedergemetzelt, ihre Wohnstätten dem Erdboden gleichgemacht und die Gebote der Menschlichkeit mit Füßen getreten unter dem fadenscheinigen Vorwand, daß "Leben und Eigentum englischer Bürger durch das aggressive Vorgehen der Chinesen gefährdet sind"! Die britische Regierung und das britische Volk, zumindest der Teil, der sich veranlaßt gefühlt hat, sich mit der Frage zu beschäftigen, wissen, wie falsch und hohl 165> solche Beschuldigungen sind. Ein Versuch ist gemacht worden, die Untersuchung von der Hauptfrage abzulenken und im Volk die Vorstellung zu erwecken, eine lange Folge von Beleidigungen vor dem Zwischenfall mit der Lorcha "Arrow" bilde allein schon einen ausreichenden casus belli. Aber diese summarischen Behauptungen entbehren jeder Grundlage. Jedem Übergriff, über den sich die Engländer beschweren, halten die Chinesen mindestens neunundneunzig Übergriffe entgegen, über die sie Klage zu führen haben. Wie still ist doch die englische Presse zu den schändlichen Vertragsbrüchen, täglich von Ausländern begangen werden, die unter britischem Schutz in China leben. Wir hören nichts über den ungesetzlichen Opiumhandel, der Jahr für Jahr auf Kosten von Menschenleben und Moral die Kassen des britischen Schatzamtes füllt. Wir hören nichts über die ständigen Bestechungen untergeordneter Beamter, wodurch die chinesische Regierung um ihre rechtmäßigen Einkünfte aus der Wareneinfuhr und -ausfuhr betrogen wird. Wir hören nichts über die oft genug mit dem Tode endenden Quälereien, begangen an den irregeleiteten und versklavten Auswanderern, die in die schlimmste Sklaverei an den Küsten von Peru und in kubanische Knechtschaft verkauft werden. Wir hören nichts über die Einschüchterungsmethoden, die oft gegen die schüchternen Chinesen angewandt, oder über die Laster, die von Ausländern über die offenen Häfen eingeschleppt werden. Wir hören von alledem und vielen anderen Dingen nichts, weil erstens die meisten Menschen außerhalb Chinas sich wenig um die sozialen und moralischen Verhältnisse jenes Landes kümmern und weil zweitens Politik und Klugheit gebieten, keine Fragen aufzuwerfen, wenn keine finanziellen Vorteile dabei herausspringen. So schluckt das englische Volk, dessen Horizont nicht weiter reicht als bis zum Krämerladen, wo es seinen Tee kauft, bereitwillig alle Verdrehungen, die das Kabinett und die Presse ihm vorzusetzen belieben. Inzwischen ist in China der schwelende Haß, der sich während des Opiumkrieges gegen die Engländer entzündete, zu einer solchen Flamme der Feindseligkeit emporgelodert, daß höchstwahrscheinlich keinerlei Friedens- und Freundschaftserklärungen ihn löschen können. Marx, Karl. Whose atrocities ? A few years since, when the frightful system of torture in India was exposed in Parliament, Sir James Hogg, one of the Directors of the Most Honourable East India Company, boldly asserted that the statements made were unfounded. Subsequent investigation, however, proved them to be based upon facts which should have been well known to the Directors, and Sir James had left him to admit either "willful ignorance" or "criminal knowledge" of the horrible charge laid at the Company's doors. Lord Palmerston, the present Premier of England, and the Earl of Clarendon, the Minister of Foreign Affairs, seem just now to be placed in a similar unenviable position. At the late Lord Mayor's banquet, the Premier said, in his speech, while attempting to justify the atrocities committed upon the Chinese: "If the Government had, in this case, approved of unjustifiable proceedings, they had undoubtedly followed a course which deserved to incur the censure of Parliament and of the country. We were persuaded, however, on the contrary, that these proceedings were necessary and vital. We felt that a great wrong had been inflicted on our country. We felt that our fellow countrymen in a distant part of the globe had been exposed to a series of insults, outrages and atrocities which could not be passed over in silence (Cheers). We felt that the treaty rights of this country had been broken, and that those locally charged with the defence of our interests in that quarter of the world were not only justified, but obliged to resent those outrages, so far as the power in their hands would enable them to do so. We felt that we should be betraying the trust which the citizens of the country had reposed in us if we had not approved of the proceedings which we thought to be right, and which we, if placed in the same circumstances, should have deemed it our duty to have pursued (Cheers)." Now, however much the people of England and the world at large may be deceived by such plausible statements, his Lordship himself certainly does not believe them to be true, of if he does, he has betrayed a wilful ignorance almost as unjustifiable as "criminal knowledge." Ever since the first report reached us of English hostilities in China, the Government journals of England and a portion of the American Press have been heaping wholesale denunciations upon the Chinese — sweeping charges of violation of treaty obligations — insults to the English flag — degradation of foreigners residing on their soil, and the like; yet not one single distinct charge has been made or a single fact instanced in support of these denunciations, save the case of the lorcha Arrow, and, with respect to this case, the circumstances have been so misrepresented and glossed over by Parliamentary rhetoric as utterly to mislead those who really desire to understand the merits of the question. The lorcha Arrow was a small Chinese vessel, manned by Chinese, but employed by some Englishmen. A licence to carry the English flag had been temporarily granted to her, which licence had expired prior to the alleged "insult". She is said to have been used to smuggle salt, and had on board of her some very bad characters — Chinese pirates and smugglers — whom, being old offenders against the laws, the authorities had long been trying to arrest. While lying at anchor in front of Canton — with sails furled, and no flag whatever displayed — the police became aware of the presence on board of these offenders, and arrested them — precisely such an act as would have taken place here had the police along our wharves known that river-thieves and smugglers were secreted in a native or foreign vessel near by. But, as this arrest interfered with the business of the owners, the captain went to the English Consul and complained. The Consul, a young man recently appointed, and, as we are informed, a person of a quick and irritable disposition, rushes on board in propria persona, gets into an excited parley with the police, who have only discharged their simple duty, and consequently fails in obtaining satisfaction. Thence he rushes back to the Consulate, writes an imperative demand for restitution and apology to the Governor-General of the Kwangtung Province, and a note to Sir John Bowring and Admiral Seymour at Hong Kong, representing that he and his country's flag have been insulted beyond endurance, and intimating in pretty broad terms that now is the time for a demonstration against Canton, such as had long been waited for. Gov. Yeh politely and calmly responds to the arrogant demands of the excited young British Consul'. He states the reason of the arrest, and regrets that there should have been any misunderstanding in the matter; at the same time he unqualifiedly denies the slightest intention of insulting the English flag, and sends back the men, whom, although lawfully arrested, he desired not to detain at the expense of so serious a misunderstanding. But this is not satisfactory to Mr. Consul Parkes-he must have an official apology, and a more formal restitution, or Gov. Yeh must abide the consequences. Next arrives Admiral Seymour with the British fleet, and then commences another correspondence, dogmatic and threatening on the side of the Admiral; cool, unimpassioned, polite, on the side of the Chinese official. Admiral Seymour demands a personal interview within the walls of Canton. Gov. Yeh says this is contrary to all precedent, and that Sir George Bonham had agreed that it should not be required. He would readily consent to an interview, as usual, outside the walled town if necessary, or meet the Admiral's wishes in any other way not contrary to Chinese usage and hereditary etiquette. But this did not suit the bellicose representative of British power in the East. Upon the grounds thus briefly stated — and the official accounts now before the people of England fully bear out the statement — this most unrighteous war has been waged. The unoffending citizens and peaceful tradesmen of Canton have been slaughtered, their habitations battered it to the ground, and the claims of humanity violated, on the flimsy pretence that "English life and property are endangered by the aggressive acts of the Chinese!" The British Government and the British people — at least, those who have chosen to examine the question — know how false and hollow are such charges. An attempt has been made to divert investigation from the main issue, and to impress the public mind with the idea that a long series of injuries, preceding the case of the lorcha Arrow, form of themselves a sufficient causus belli. But these sweeping assertions are baseless. The Chinese have at least ninety-nine injuries to complain of to one on the part of the English. How silent is the press of England upon the outrageous violations of the treaty daily practiced by foreigners living in China under British protection! We hear nothing of the illicit opium trade, which yearly feeds the British treasury at the expense of human life and morality. We hear nothing of the constant bribery of sub-officials, by means of which the Chinese Government is defrauded of its rightful revenue on incoming and outgoing merchandise. We hear nothing of the wrongs inflicted "even unto death" upon misguided and bonded emigrants sold to worse than Slavery on the coast of Peru, and into Cuban bondage. We hear nothing of the bullying spirit often exercised against the timid nature of the Chinese, or of the vice introduced by foreigners at the ports open to their trade. We hear nothing of all this and of much more, first, because the majority of people out of China care little about the social and moral condition of that country; and secondly, because it is the part of policy and prudence not to agitate topics where no pecuniary advantage would result. Thus, the English people at home, who look no further than the grocer's where they buy their tea, are prepared to swallow all the misrepresentations which the Ministry and the Press choose to thrust down the public throat. Meanwhile, in China, the smothered fires of hatred kindled against the English during the opium war have burst into a flame of animosity which no tenders of peace and friendship will be very likely to quench. For the sake of Christian and commercial intercourse with China, it is in the highest degree desirable that we should keep out of this quarrel, and that the Chinese should not be led to regard all the nations of the Western World as united in a conspiracy against them. |
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9 | 1857 |
Marx, Karl. Der Fall der Lorcha "Arrow". Die Post der "America", die uns gestern früh erreicht hat, bringt verschiedene Unterlagen über die britischen Auseinandersetzungen mit den chinesischen Behörden in Kanton und die kriegerischen Operationen des Admirals Seymour. Unserer Meinung nach muß sich für jeden Unparteiischen nach sorgfältigem Studium der offiziellen Korrespondenz zwischen den britischen Behörden in Hongkong und den chinesischen Behörden in Kanton die Schlußfolgerung ergeben, daß die Briten bei dem ganzen Vorgang im Unrecht sind. Diese behaupten, Ursache der Auseinandersetzungen sei das Vorgehen gewisser chinesischer Offiziere, die, statt sich an den britischen Konsul zu wenden, einige chinesische Verbrecher gewaltsam von einer Lorcha, die im Kanton-Fluß lag, fortgeschafft und die britische Flagge, die am Mast wehte, eingezogen haben. "In Wahrheit gibt es jedoch", wie die Londoner "Times" schreibt, "strittige Fragen, so zum Beispiel, ob die Lorcha ... die britische Flagge geführt habe und ob der Konsul zu den Schritten, die er unternommen, völlig berechtigt gewesen sei." Die damit zugegebene Fragwürdigkeit des Falles wird unterstrichen, wenn man bedenkt, daß der Konsul darauf besteht, eine Bestimmung des Vertrags die sich nur auf britische Schiffe bezieht, auf diese Lorcha anzuwenden, wobei hinreichend erwiesen ist, daß die Lorcha keinesfalls ein britisches Schiff im eigentlichen Sinne war. Damit aber unsere Leser den ganzen Fall überblicken können, werden wir nun das Wichtigste aus der offiziellen Korrespondenz wiedergeben. Als erstes eine vom 21 Oktober datierte Mitteilung des Herrn Parkes, des britischen Konsuls in Kanton, an den Generalgouverneur Yeh. "Ohne sich zuvor auch nur irgendwie an den britischen Konsul zu wenden, begab sich am Morgen des 8. dieses Monats eine starke Abteilung chinesischer Offiziere und Soldaten in Uniform an Bord der britischen Lorcha 'Arrow', die inmitten der vor der Stadt ankernden Schiffe lag. Trotz des Einwandes des Kapitäns der Lorcha, eines Engländers, nahmen sie zwölf Chinesen aus der vierzehnköpfigen Mannschaft fest, banden sie, führten sie fort und zogen die Flagge des Schiffes ein. Ich habe Ew. Exzellenz noch am gleichen Tage alle Einzelheiten dieser öffentlichen Beleidigung der britischen Flagge und der groben Verletzung des Artikels neun des Zusatzvertrags berichtet und Sie ersucht, Genugtuung für die Beleidigung zu geben und dafür zu sorgen, daß die Bestimmungen des Vertrags in diesem Fall genau eingehalten werden. Aber Ew. Exzellenz haben unter befremdender Mißachtung sowohl des Rechts als auch der Vertragspflichten weder eine Entschädigung noch eine Entschuldigung für die erlittene Unbill angeboten; und dadurch, daß Sie die festgenommenen Leute in Gewahrsam behalten, bekunden Sie Ihr Einverständnis mit diesem Vertragsbruch und lassen die Regierung Ihrer Majestät ohne Gewähr, daß ähnliche Übergriffe sich nicht wiederholen werden." Anscheinend waren die Chinesen an Bord der Lorcha von den chinesischen Offizieren festgenommen worden, weil diese erfahren hatten, daß ein Teil der Mannschaft an einem Piratenüberfall auf ein chinesisches Handelsschiff beteiligt gewesen war. Der britische Konsul bezichtigt den chinesischen Generalgouverneur, die Mannschaft festgenommen, die britische Flagge eingezogen, die Abgabe einer Entschuldigung verweigert und die festgenommenen Leute in Gewahrsam behalten zu haben. Der chinesische Gouverneur versichert in einem Brief an Admiral Seymour, da er festgestellt habe, daß neun der Gefangenen unschuldig seien, habe er am 10. Oktober einen Offizier beauftragt, sie wieder an Bord ihres Schiffes zu bringen, Konsul Parkes hätte sich jedoch geweigert, sie zu empfangen. In bezug auf die Lorcha selbst stellt er fest, daß sie, als die an Bord befindlichen Chinesen festgenommen wurden, als chinesisches Schiff galt, und mit Recht, denn ein Chinese hatte sie gebaut, und sie gehörte einem Chinesen, der sich in betrügerischer Weise eine britische Flagge verschafft hatte, indem er sein Schiff in das britische Kolonialregister hatte eintragen lassen - eine Methode, die bei chinesischen Schmugglern üblich zu sein scheint. Was die Beleidigung der Flagge betrifft, so bemerkt der Gouverneur: "Bisher war es eine feststehende Regel, daß die Lorchas der Nation Ew. Exzellenz ihre Flagge einziehen, wenn sie vor Anker gehen, und sie wieder hissen, wenn sie auslaufen. Es ist hinlänglich bewiesen, daß keine Flagge wehte, als die Gefangenen an Bord der Lorcha festgenommen werden sollten. Wie konnte denn da eine Flagge niedergeholt werden? Doch Konsul Parkes verlangt in einer Depesche nach der andern, daß diese Beleidigung der Flagge gesühnt werde." Aus dem Gesagten folgert der chinesische Gouverneur, daß keinerlei Vertragsbruch begangen worden sei. Dessenungeachtet fordert der britische Bevollmächtigte am 12. Oktober nicht nur die Übergabe der gesamten verhafteten Mannschaft, sondern auch eine Entschuldigung. Der Gouverneur antwortet folgen dermaßen: "Am frühen Morgen des 22. Oktobers schrieb ich an Konsul Parkes, und zur selben Zeit übersandte ich ihm zwölf Leute, nämlich Leong Mingtai und Leong Kee-foo, die auf Grund der von mir eingeleiteten Untersuchungen für schuldig befunden wurden, und den Zeugen Woo Ayu zusammen mit den neun schon vorher angebotenen Leuten. Aber Herr Konsul Parkes war weder geneigt, die zwölf Gefangenen noch meinen Brief entgegenzunehmen." Parkes hätte nunmehr seine ganzen zwölf Mann zurückbekommen können, zusammen mit einem Brief, der höchstwahrscheinlich eine Entschuldigung enthielt, einem Brief, den er aber nicht öffnete. Am Abend desselben Tages fragte Gouverneur Yeh wieder an, warum die von ihm angebotenen Gefangenen nicht angenommen würden und warum er keine Antwort auf seinen Brief erhielte. Dieser Schritt wurde nicht beachtet, hingegen wurde am 24. das Feuer auf die Forts eröffnet und mehrere eingenommen; und erst am 1. November erklärte Admiral Seymour dem Gouverneur in einem Schreiben das scheinbar unbegreifliche Verhalten des Konsul Parkes. Die Leute, so sagt er, waren zwar dem Konsul zurückgegeben, aber "nicht offiziell auf ihr Schiff zurückgebracht, auch die geforderte Entschuldigung für die Verletzung der Konsulargerichtsbarkeit war nicht abgegeben worden". Der ganze Fall reduziert sich also auf eine Sophisterei, nämlich daß eine Anzahl Männer - darunter drei überführte Verbrecher - nicht mit allen Ehren zurückgebracht worden seien. Darauf antwortete der Gouverneur von Kanton zunächst, daß die zwölf Mann tatsächlich dem Konsul übergeben worden seien und daß es überhaupt "keine Weigerung, die Leute auf ihr Schiff zurückzubringen", gegeben habe. Was dieser britische Konsul eigentlich wollte, erfuhr der chinesische Gouverneur erst, als die Stadt sechs Tage lang bombardiert worden war. Zu der Entschuldigung erklärt Gouverneur Yeh, daß eine solche nicht gegeben werden könne, da kein Vergehen begangen worden sei. Wir zitieren seine Worte: "Zur Zeit der Verhaftung hat mein Beauftragter keine ausländische Flagge gesehen, und da sich bei der Vernehmung der Gefangenen durch den hiermit beauftragten Beamten überdies herausstellte, daß die Lorcha in keiner Beziehung ein ausländisches Schiff war, behaupte ich nach wie vor, daß hier kein Fehler begangen worden ist." In der Tat hat dieser Chinese die ganze Frage durch die Kraft seiner Dialektik so trefflich gelöst - und ein anderer Anklagepunkt ist nicht vorhanden -, daß Admiral Seymour schließlich nichts anderes übrigbleibt, als folgende Erklärung abzugeben: "Ich muß jede weitere Auseinandersetzung über das Für und Wider im Fall der Lorcha 'Arrow' entschieden ablehnen. Ich bin völlig von dem Tatbestand überzeugt, wie ihn Herr Konsul Parkes Ew. Exzellenz dargestellt hat." Nachdem er aber die Forts eingenommen, die Stadtmauern durchbrochen und Kanton sechs Tage lang bombardiert hat, entdeckt der Admiral plötzlich einen ganz neuen Grund für seine Maßnahmen; denn seinem Schreiben vom 30. Oktober an den chinesischen Gouverneur entnehmen wir folgendes: "Es liegt jetzt an Ew. Exzellenz, durch sofortige Beratung mit mir einem Zustand ein Ende zu machen, der schon jetzt nicht wenig Unheil mit sich bringt, der aber, wenn er nicht behoben wird, fast unvermeidlich zu einer Katastrophe größten Ausmaßes führen kann." Der chinesische Gouverneur antwortet, daß er nach der Konvention von 1849 kein Recht habe, um eine solche Beratung nachzusuchen, und fährt fort: "Was den Einlaß in die Stadt betrifft, so muß ich feststellen, daß Seine Exzellenz, der Bevollmächtigte Bonham, im April 1849 in den hiesigen Faktoreien eine Verfügung veröffentlicht hat, wonach es Ausländern verboten ist, die Stadt zu betreten. Diese Verfügung erschien damals in den Zeitungen, und ich nehme an, daß Ew. Exzellenz sie gelesen haben. Hinzu kommt, daß das Verbot, Ausländer in die Stadt einzulassen, auf Grund der einmütigen Willensäußerung der gesamten Bevölkerung von Kwangtung erfolgt ist. Man kann sich vorstellen, wie wenig erbaut die Bevölkerung von der Erstürmung der Forts und der Zerstörung ihrer Wohnungen gewesen ist; und da ich Befürchtungen hege wegen des Unheils, das den Beamten und Bürgern der Nation Ew. Exzellenz hieraus erwachsen könnte, so kann ich nichts Besseres vorschlagen, als die Politik des Bevollmächtigten Bonham als den einzig korrekten Weg beizubehalten. Was die von Ew. Exzellenz vorgeschlagene Beratung betrifft, so habe ich bereits vor einigen Tagen Tseang, dem Präfekten von Leetschoufu, Vollmacht erteilt." Admiral Seymour kommt jetzt mit der Sprache heraus und erklärt, daß ihn die Konvention des Herrn Bonham nicht interessiere. "Die Antwort Ew. Exzellenz verweist mich auf die Verfügung des britischen Bevollmächtigten aus dem Jahre 1849, wonach Ausländern das Betreten von Kanton verboten ist. Ich muß Sie nun daran erinnern, daß, obgleich wir in der Tat guten Grund haben, uns über die chinesische Regierung zu beklagen, weil sie ihr im Jahre 1847 gegebenes Versprechen gebrochen hat, Ausländer nach Ablauf von zwei Jahren in Kanton zuzulassen, meine jetzige Forderung in keiner Weise mit den früheren Verhandlungen über dasselbe Thema in Zusammenhang steht. Auch fordere ich Zulassung für niemand außer für die ausländischen Beamten, und dies nur aus den oben angeführten einfachen und zureichenden Gründen. Auf meinen Vorschlag, mit Ew. Exzellenz persönlich zu verhandeln, erweisen Sie mir die Ehre zu bemerken, daß Sie vor einigen Tagen einen Präfekten entsandt haben. Ich bin daher gezwungen, den ganzen Brief Ew. Exzellenz als im höchsten Maße unbefriedigend zu betrachten, und habe nur hinzuzufügen, daß ich, falls ich nicht umgehend eine ausdrückliche Versicherung Ihrer Zustimmung zu meinem Vorschlag erhalte, die Angriffsoperationen sogleich wieder aufnehmen werde." Gouverneur Yeh entgegnet, indem er abermals auf die Einzelheiten der Konvention von 1849 eingeht: "Im Jahre 1848 wurde eine lange polemische Korrespondenz über das Thema zwischen meinem Vorgänger Seu und dem britischen Bevollmächtigten, Herrn Bonham, geführt, und Herr Bonham, der einsah, daß eine Unterredung in der Stadt keineswegs in Frage kam, richtete im April 1849 an Seu einen Brief, in dem es heißt: 'Es ist mir zur Zeit unmöglich, weitere Diskussionen mit Ew. Exzellenz über dieses Thema zu führen.' Er erließ ferner eine Verfügung in den Faktoreien, die auch in den Zeitungen veröffentlicht wurde, wonach es keinem Ausländer gestattet war, die Stadt zu betreten; hiervon setzte er die britische Regierung in Kenntnis. Es gab weder einen Chinesen noch irgendeinen Ausländer, der nicht gewußt hätte, daß diese Frage niemals wieder diskutiert werden sollte." Des Argumentierens überdrüssig, erzwingt sich der britische Admiral hierauf den Weg in die Stadt Kanton zur Residenz des Gouverneurs und zerstört gleichzeitig die kaiserliche Flotte auf dem Fluß. So lassen sich zwei Akte in diesem diplomatischen und militärischen Drama deutlich unterscheiden: Der erste leitete das Bombardement von Kanton ein unter dem Vorwand, der chinesische Gouverneur hätte den Vertrag von 1842 gebrochen, und der zweite setzte das Bombardement in größerem Maßstab fort unter dem Vorwand, der Gouverneur hielte sich hartnäckig an die Konvention von 1849. Zuerst wird Kanton bombardiert, weil es einen Vertrag bricht, und dann wird es bombardiert, weil es einen Vertrag einhält. Überdies wird nicht einmal behauptet, daß im ersten Fall keine Wiedergutmachung erfolgt, sondern nur, daß sie nicht in der vorgeschriebenen Form erfolgt sei. Die Ansicht, die die Londoner "Times" über den Fall vertritt, würde nicht einmal General William Walker aus Nikaragua in Mißkredit bringen. "Durch diesen Ausbruch der Feindseligkeiten", schreibt das Blatt, "sind die bestehenden Verträge annulliert, und es steht uns frei, unsere Beziehungen mit den Chinesischen Reich so zu gestalten, wie es uns beliebt ... Die letzten Vorgänge in Kanton legen uns nahe, daß wir jenes Recht des freien Zugangs in das Land und in die für uns offenen Häfen erzwingen sollten, das im Vertrag von 1842 ausbedungen worden war. Wir wollen uns nicht noch einmal sagen lassen, daß unsere Vertreter beim chinesischen Generalgouverneur nicht in Audienz empfangen werden, weil wir auf die Durchführung des Artikels, der Ausländern gestattet, den Bereich unserer Faktoreien zu überschreiten, verzichteten." Mit anderen Worten, "wir" haben Feindseligkeiten eröffnet, um einen bestehenden Vertrag zu brechen und einen Anspruch durchzusetzen, auf den "wir" in einer besonderen Konvention verzichtet haben. Wir freuen uns jedoch, mitteilen zu können, daß ein anderes prominentes Organ der britischen öffentlichen Meinung sich in einem humaneren und schicklicheren Tone äußert. "Es ist", schreibt die "Daily News", "eine ungeheuerliche Tatsache, daß wir, um den gekränkten Stolz eines britischen Beamten zu rächen und die Torheit eines asiatischen Gouverneurs zu bestrafen, unsere Stärke zu dem schändlichen Werk mißbrauchen, Feuer und Schwert, Verwüstung und Tod in die friedlichen Heime harmloser Menschen zu tragen, an deren Küsten wir ursprünglich als Eindringlinge landeten. Wie dieses Bombardement der Stadt Kanton auch ausgehen mag, die Tat ist schlecht und gemein - eine rücksichtslose und mutwillige Vergeudung von Menschenleben, geopfert für eine falsche Etikette und eine verfehlte Politik." Es ist noch die Frage, ob die zivilisierten Nationen der Welt diese Art, ein friedliches Land ohne vorherige Kriegserklärung wegen angeblicher Übertretung eines ausgeklügelten Kodex der diplomatischen Etikette zu überfallen, billigen werden. Wenn andere Mächte den ersten chinesischen Krieg trotz seines infamen Vorwandes nachsichtig beurteilten, weil er die Erschließung des Handels mit China in Aussicht stellte, ist es dann nicht wahrscheinlich, daß der zweite Krieg diesen Handel auf unbestimmte Zeit behindern wird? Sein erstes Ergebnis muß unweigerlich die Abtrennung Kantons von den Tee-Anbaugebieten sein, die sich noch zum größten Teil in den Händen der Kaiserlichen befinden - ein Umstand, der lediglich den russischen Überland-Teehändlern zum Vorteil gereichen wird. Marx, Karl. The case of the Lorcha arrow. The mails of the America which reached us yesterday morning bring a variety of documents concerning the British quarrel with the Chinese authorities at Canton, and the warlike operations of Admiral Seymour. The result which a careful study of the official correspondence between the British and Chinese authorities at Hong-Kong and Canton must, we think, produce upon every impartial mind, is that the British are in the wrong in the whole proceeding. The alleged cause of the quarrel, as stated by the latter, is that instead of appealing to the British Consul, certain Chinese officers had violently removed some Chinese criminals from a lorcha lying in Canton river, and hauled down the British flag which was flying from its mast. But, as says the London Times, "there are, indeed, matters in dispute, such as whether the lorcha ... was carrying British colours, and whether the Consul was entirely justified in the steps that he took." The doubt thus admitted is confirmed when we remember that the provision of the treaty, which the Consul insists should be applied to this lorcha, relates to British ships alone; while the lorcha, as it abundantly appears, was not in any just sense British. But in order that our readers may have the whole case before them, we proceed to give what is important in the official correspondence. First, we have a communication dated Oct. 21, from Mr. Parkes, the British Consul at Canton, to Governor General Yeh, as follows: "On the morning of the 8th inst. the British lorcha Arrow, when lying among the shipping anchored before the city, was boarded, without any previous reference being made to the British Consul, by a large force of Chinese officers and soldiers in uniform, who, in the face of the remonstrance of her master, an Englishman, seized, bound and carried away twelve Chinese out of her crew of fourteen, and hauled down her colours. I reported all the particulars of this public insult to the British flag, and grave violation of the ninth article of the Supplementary Treaty, to your Excellency the same day, and appealed to you to afford satisfaction for the insult, and cause the provisions of the treaty to be in this case faithfully observed. But your Excellency, with a strange disregard both to justice and treaty engagement, has offered no reparation or apology for the injury, and, by retaining the men you have seized in your custody, signify your approval of this violation of the treaty, and leave her Majesty's Government without any assurance that similar aggressions shall not again occur." It seems that the Chinese on board the lorcha were seized by the Chinese officers because the latter had been informed that some of the crew had participated in a piracy committed against a Chinese merchantman. The British Consul accuses the Chinese Governor-General of seizing the crew, of hauling down the British flag, of declining to offer any apology, and of retaining the men seized in his custody. The Chinese Governor, in a letter addressed to Admiral Seymour, affirms that, having ascertained that nine of the captives were innocent, he directed, on Oct. 10, an officer to put them on board of their vessel again, but that Consul Parkes refused to receive them. As to the lorcha itself, he states that when the Chinese on board were seized, she was supposed to be a Chinese vessel, and rightly so, because she was built by a Chinese, and belonged to a Chinese, who had fraudulently obtained possession of a British ensign, by entering his vessel on the colonial British registers method, it seems, habitual with Chinese smugglers. As to the question of the insult to the flag, the Governor remarks: "It has been the invariable rule with lorchas of your Excellency's nation, to haul down their ensign when they drop anchor, and to hoist it again when they get under way. When the lorcha was boarded, in order that the prisoners might be seized, it has been satisfactorily proved that no flag was flying. How then could a flag have been hauled down? Yet Consul Parkes, in one despatch after another, pretends that satisfaction is required for this insult offered to the flag." From these premises the Chinese Governor concludes that no breach of any treaty has been committed. On Oct. 12, nevertheless, the British Plenipotentiary demanded not only the surrender of the whole of the arrested crew, but also an apology. The Governor thus replies: "Early on the morning Of Oct. 22, I wrote to Consul Parkes, and at the same time forwarded to him twelve men, namely, Leong Ming-tai and Leong Kee-fu, convicted on the inquiry I had instituted, and the witness, Wu-A-jin, together with nine previously tendered. But Mr. Consul Parkes would neither receive the twelve prisoners nor my letter." Parkes might, therefore, have now got back the whole of his twelve men, together with what was most probably an apology, contained in a letter which he did not open. In the evening of the same day, Governor Yeh again made inquiry why the prisoners tendered by him were not received, and why he received no answer to, his letter. No notice was taken of this step, but on the 24th fire was opened on the forts, and several of them were taken; and it was not until Nov. 1 that Admiral Seymour explained the apparently incomprehensible conduct of Consul Parkes in a message to the Governor. The men, he says, had been restored to the Consul, but "not publicly restored to their vessel, nor had the required apology been made for the violation of the Consular jurisdiction." To this quibble, then, of not restoring in state a set of men numbering three convicted criminals, the whole case is reduced. To this the Governor of Canton answers, first, that the twelve men had been actually handed over to the Consul, and that there had not been "any refusal to return the men to their vessel." What was still the matter with this British Consul, the Chinese Governor only learned after the city had been bombarded for six days. As to an apology, Governor Yeh insists that none could be given, as no fault had been committed. We quote his words: "No foreign flag was seen by my executive at the time of the capture, and as, in addition to this, it was ascertained on the examination of the prisoners by the officer deputed to conduct it, that the lorcha was in no respect a foreign vessel, I maintain that there was no mistake committed." Indeed, the force of this Chinaman's dialectics disposes so effectually of the whole question — and there is no other apparent case — that Admiral Seymour at last has no resource left him but a declaration like the following: "I must positively decline any further argument on the merits of the case of the lorcha Arrow. I am perfectly satisfied of the facts as represented to your Excellency by Mr. Consul Parkes." But after having taken the forts, breached the walls of the city, and bombarded Canton for six days, the Admiral suddenly discovers quite a new object for his measures, as we find him writing to the Chinese Governor on Oct. 30: "It is now for your Excellency, by immediate consultation with me, to terminate a condition of things of which the present evil is not slight, but which, if not amended, can scarcely fail to be productive of the most serious calamities." The Chinese Governor answers that according to the Convention of 1849, he had no right to ask for such a consultation. He further says: "In reference to the admission into the city, I must observe that, in April 1849, his Excellency the Plenipotentiary Bonham issued a public notice at the factories here, to the effect that he thereby prohibited foreigners from entering the city. The notice was inserted in the newspapers of the time, and will, I presume, have been read by your Excellency. Add to this that the exclusion of foreigners from the city is by the unanimous vote of the whole population of Kwangtong. It may be supposed how little to their liking has been this storming of the forts and this destruction of their dwellings; and, apprehensive as I am of the evil that may hence befall the officials and citizens of your Excellency's nation, I can suggest nothing better than a continued adherence to the policy of the Plenipotentiary Bonham, as to the correct course to be pursued. As to the consultation proposed by your Excellency, I have already, some days ago, deputed Tcheang, Prefect of Lei-chow-fu." Admiral Seymour now makes a clean breast of it, declaring that he does not care for the Convention of Mr. Bonham: "Your Excellency's reply refers me to the notification of the British Plenipotentiary of 1849, prohibiting foreigners from entering Canton. Now, I must remind you that, although we have indeed serious matter of complaint against the Chinese Government for breach of the promise given in 1847 to admit foreigners into Canton at the end of two years, my demand now made is in no way connected with former negotiations on the same subject, neither am I demanding admission of any but the foreign officials, and this only for the simple and sufficient reasons above assigned. "On my proposal to treat personally with your Excellency, you do me the honour to remark that you sent a prefect some days ago. I am compelled therefore to regard your Excellency's whole letter as unsatisfactory in the extreme, and have only to add that, unless I immediately receive an explicit assurance of your assent to what I have proposed, I shall at once resume offensive operations." Governor Yeh retorts by again entering into the details of the Convention of 1849: "In 1848 there was a long controversial correspondence on the subject between my predecessor Len and the British Plenipotentiary, Mr. Bonham, and Mr. Bonham being satisfied that an interview within the city was utterly out of the question, addressed a letter to Leu in the April of 1849, in which he said, 'At the present time I can have no more discussion with your Excellency on this subject.' He further issued a notice from the factories to the effect that no foreigner was to enter the city, which was inserted in the papers, and he communicated this to the British Government. There was not a Chinese or foreigner of any nation who did not know that the question was never to be discussed again." Impatient of argument, the British Admiral hereupon forces his way into the City of Canton to the residence of the Governor, at the same time destroying the Imperial fleet in the river. Thus there are two distinct acts in this diplomatic and military drama — the first introducing the bombardment of Canton on the pretext of a breach of the Treaty Of 1842 committed by the Chinese Governor, and the second, continuing that bombardment on an enlarged scale, on the pretext that the Governor clung stubbornly to the Convention of 1849. First Canton is bombarded for breaking a treaty, and next it is bombarded for observing a treaty. Besides, it is not even pretended that redress was not given in the first instance, but only that redress was not given in the orthodox manner. The view of the case put forth by the London Times would do no discredit even to General William Walker of Nicaragua. "By this outbreak of hostilities," says that journal, "existing treaties are annulled, and we are left free to shape our relations with the Chinese Empire as we please... the recent proceedings at Canton warn us that we ought to enforce that right of free entrance into the country and into the ports open to us which was stipulated for by the Treaty Of 1842. We must not again be told that our representatives must be excluded from the presence of the Chinese Governor-General, because we have waived the performance of the article which enabled foreigners to penetrate beyond the precincts of our factories." In other words, "we" have commenced hostilities in order to break an existing treaty and to enforce a claim which "we" have waived by an express convention! We are happy to say, however, that another prominent organ of British opinion expresses itself in a more humane and becoming tone. It is, says the Daily News, a "monstrous fact, that in order to avenge the irritated pride of a British official, and punish the folly of an Asiatic governor, we prostitute our strength to the wicked work of carrying fire and sword, and desolation and death, into the peaceful homes of unoffending men, on whose shores we were originally intruders. Whatever may be the issue of this Canton bombardment, the deed itself is a bad and a base one — a reckless and wanton waste of human life at the shrine of a false etiquette and a mistaken policy." It is, perhaps, a question whether the civilized nations of the world will approve this mode of invading a peaceful country, without previous declaration of war, for an alleged infringement of the fanciful code of diplomatic etiquette. If the first Chinese war, in spite of its infamous pretext, was patiently looked upon by other Powers, because it held out the prospect of opening the trade with China, is not this second war likely to obstruct that trade for an indefinite period? Its first result must be the cutting off of Canton from the tea-growing districts, as yet, for the most part, in the hands of the imperialists — a circumstance which cannot profit anybody but the Russian overland tea-traders. With regard to the reported destruction of a Chinese fort by the American frigate Portsmouth, we are not yet sufficiently informed to express a decided opinion. |
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10 | 1857 |
Marx, Karl. Eine Niederlage des Kabinetts Palmerston. Die Debatte über China, die vier Nächte hindurch getobt hatte, fand schließlich ihren Niederschlag in einem Mißtrauensvotum des Unterhauses gegen das Kabinett Palmerston. Palmerston beantwortet das Mißtrauen mit einer "Strafauflösung". Er bestraft die Abgeordneten, indem er sie nach Hause schickt. Die ungeheure Erregung, die in der letzten Nacht der Debatte sowohl innerhalb des Parlamentsgebäudes herrschte als auch unter den Massen, die sich in den anliegenden Straßen versammelt hatten, war nicht nur darauf zurückzuführen, daß hier schwerwiegende Interessen auf dem Spiel standen, sondern mehr noch auf den Charakter der Partei, über die hier Gericht gehalten wurde. Palmerstons Regierungsweise war nicht die eines gewöhnlichen Kabinetts. Sie entsprach einer Diktatur. Seit Beginn des Krieges mit Rußland hatte das Parlament seine konstitutionellen Funktionen fast aufgegeben; und auch nach Friedensschluß hatte es nie gewagt, sie wieder geltend zu machen. Durch einen allmählichen und kaum wahrnehmbaren Niedergang war es auf die Position eines Corps législatif abgesunken, das sich von der echten, bonapartistischen Ausgabe nur durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und hochtrabende Ansprüche unterschied. Schon die Bildung des Koalitionskabinetts war ein Ausdruck der Tatsache, daß die alten Parteien, von deren Reibungen das Funktionieren der Parlamentsmaschinerie abhängt, nicht mehr vorhanden waren. Der Krieg trug dazu bei, daß diese Ohnmacht der Parteien, wie sie zuerst mit dem Koalitionskabinett zum Ausdruck kam, sich in der Allmacht eines einzelnen Mannes verkörperte, der während eines halben Jahrhunderts politischer Tätigkeit nie einer Partei angehört, aber sich immer aller Parteien bedient hatte. Wäre der Krieg mit Rußland nicht dazwischengekommen, so hätte schon allein der Verfall der alten offiziellen Parteien zu einer Umbildung geführt. Durch die Gewährung politischer Rechte zumindest für einen kleinen Teil jener Volksmassen, die noch immer kein Wahlrecht und keine politische Vertretung besitzen, wäre frisches Blut und damit neues Laben in das Parlament gekommen. Der Krieg setzte diesem natürlichen Prozeß ein jähes Ende. Der Krieg bewirkte, daß die Neutralisierung der alten parlamentarischen Widersprüche nicht den Massen zugute kam, sondern ausschließlich einem einzelnen Manne Vorteil brachte. An Stelle der politischen Emanzipation des britischen Volkes bekamen wir die Diktatur Palmerstons. Der Krieg war die mächtige Triebkraft, die dieses Resultat hervorbrachte, und Krieg war das einzige Mittel, es zu festigen. Der Krieg war daher zu einer unerläßlichen Voraussetzung der Diktatur Palmerstons geworden. Der Krieg mit Rußland war im britischen Volk populärer als der Pariser Friede. Warum nutzte dann aber der britische Achilles, unter dessen Auspizien sich die schmähliche Niederlage am Redan und die Übergabe von Kars ereigneten, diese Gelegenheit nicht aus? Offensichtlich, weil eine andere Möglichkeit nicht in seiner Macht lag. Daher sein Pariser Vertrag, den er unter Hinweis auf die Unstimmigkeiten mit den Vereinigten Staaten verteidigte, daher seine Expedition nach Neapel, seine scheinbaren Zänkereien mit Bonaparte, sein Einfall in Persien und seine Metzeleien in China. Durch die Annahme eines Mißtrauensvotums gegen Palmerston entzog ihm das Unterhaus die Mittel zur Aufrechterhaltung seiner usurpierten Macht. Diese Abstimmung war daher nicht irgendeine parlamentarische Abstimmung, sondern eine Rebellion, ein gewaltsamer Versuch zur Wiedererlangung der verfassungsmäßigen Rechte des Parlaments. Dieses Gefühl beherrschte das Haus, und welche besonderen Gründe die verschiedenen Fraktionen der heterogenen Mehrheit, die aus Anhängern Derbys, Peels, Russells, aus Manchester-Leuten und aus sogenannten Unabhängigen bestand, auch bewegt haben mögen - alle versicherten aus ehrlicher Überzeugung, daß keine gewöhnliche Verschwörung gegen das Kabinett sie in der gleichen Lobby vereinigt hat. Darin aber bestand die Quintessenz der Verteidigung Palmerstons. Die Schwäche seiner Position verdeckte er mit einem argumentum ad misericordiam Diese Verteidigung, die typisch für Old-Bailey-Sträflinge ist, hätte kaum treffender zurückgewiesen werden können als durch die Rede Disraelis: "Wenn es einen Menschen gibt", sagte er, "der keine Koalition ertragen kann, so ist es der Premierminister. Und doch ist gerade er der Prototyp politischer Koalitionen ohne ausgesprochene Prinzipien. Sehen Sie sich doch an, wie seine Regierung zusammengesetzt ist! Erst im vergangenen Jahr unterstützten alle Mitglieder seines Kabinetts in diesem Hause eine Gesetzesvorlage, die, glaube ich, von einem ehemaligen Kollegen eingebracht worden war. Sie wurde im anderen Hause von einem Mitglied der Regierung abgelehnt, das zur Entschuldigung seiner augenscheinlichen Inkonsequenz kühn erklärte, der Premierminister habe von ihm bei seinem Amtsantritt keinerlei bindende Stellungnahme zu irgendeinem Problem verlangt." (Gelächter.) "Der edle Lord aber ist in Unruhe versetzt und empört über diese prinzipienlose Vereinigung! Der edle Lord kann Koalitionen nicht ertragen! Der edle Lord hat nur mit jenen zusammengewirkt, in deren Kreis er politisch groß gezogen worden ist." (Beifallsrufe und Gelächter.) "Dieser kleine Herkules" (zeigt auf Lord Palmerston) "hat bei den Whigs in der Wiege gelegen, und wie folgerichtig ist doch sein politisches Leben gewesen!" (Erneutes Gelächter.) "Rückblickend auf das letzte halbe Jahrhundert, in dessen Verlauf er sich zu nahezu jedem Grundsatz bekannte und sich mit nahezu jeder Partei liierte, hat der edle Lord heute abend seine warnende Stimme gegen Koalitionen erhoben, da er fürchtet, eine Mehrheit des Unterhauses, darunter einige der hervorragendsten Mitglieder des Hauses - ehemalige Kollegen des edlen Lords -, könnte eine Politik gegenüber China mißbilligen, die mit Gewalttätigkeit begonnen hat und, wenn fortgesetzt, im Verderben enden wird. Dies, Sir, ist die Position des edlen Lords. Und was hat der edle Lord uns zur Verteidigung dieser Politik zu sagen gehabt? Hat er auch nur einen einzigen Grundsatz aufgestellt, nach dem sich unsere Beziehungen mit China richten sollten? Hat er auch nur eine einzige politische Maxime geprägt, die uns in dieser Zeit der Gefahr und Verwirrung leiten könnte? Im Gegenteil, er hat die Schwäche und Haltlosigkeit seiner Position dadurch bemäntelt, daß er sagte - man höre -, er sei das Opfer einer Verschwörung. Er brachte es nicht fertig, sein Verhalten in standhafter, eines Staatsmannes würdiger Weise zu verteidigen. Er wiederholte kleinliche Bemerkungen aus dem Verlauf der Debatte, die ich wahrlich schon für erledigt und abgetan gehalten hatte, und dann stellte er sich plötzlich hin und sagte, das Ganze wäre eine Verschwörung! An Mehrheiten gewöhnt, die ohne die Verkündung eines einzigen Grundsatzes zustande kamen, die vielmehr das Ergebnis einer zufälligen Lage waren und der Tatsache entstammten, daß der edle Lord seinen Platz auf der Regierungsbank hat, ohne zu irgendeiner außen- oder innenpolitischen Frage Stellung nehmen zu müssen, die dem Lande am Herzen liegen oder die öffentliche Meinung der Nation beeinflussen könnte, wird der edle Lord schließlich feststellen müssen, daß die Zeit gekommen ist, wo er, um ein Staatsmann zu sein, eine Politik haben müßte; und daß es nicht angeht, sich in dem gleichen Augenblick bei dem Lande zu beklagen, er sei das Opfer einer Verschwörung, wo die ständigen Mißgriffe seines Kabinetts aufgedeckt werden und alle, die gewöhnt sind, die Meinung des Hauses zu beeinflussen, das Kabinett gemeinsam verurteilen." Es wäre jedoch völlig falsch, anzunehmen, die Debatten wären interessant gewesen, weil solche brennenden Interessen damit verknüpft waren. Nacht für Nacht wurde debattiert, und noch immer war keine Abstimmung erfolgt. Die Stimmen der Gladiatoren gingen während der Schlacht größtenteils im Gemurmel und Getöse der privaten Konversation unter. Nacht für Nacht redeten die placemen die Zeit tot, um weitere vierundzwanzig Stunden für Intrigen und Wühlarbeit zu gewinnen. In der ersten Nacht hielt Cobden eine kluge Rede. Dasselbe taten Bulwer und Lord John Russell; aber der Attorney-General Die zweite Nacht wurde durch die gewichtigen Plädoyers der Rechtsvertreter beider Seiten, des Lord-Advokaten Die Schwierigkeit bestand darin, von dem nur vorgeschobenen Gegenstand der Debatte, Sir J. Bowring, wegzukommen und die Anklage gegen Lord Palmerston selbst zu richten, indem man ihn persönlich für das "Blutbad unter den Unschuldigen" verantwortlich macht. Das wurde schließlich erreicht. Da die bevorstehenden Parlamentswahlen in England sich hauptsächlich um diesen Punkt drehen werden, dürfte es nicht schaden, wenn die Ergebnisse der Diskussion auf einen möglichst kleinen Raum zusammengedrängt werden. Einen Tag nach der Niederlage des Kabinetts und einen Tag, bevor es die Auflösung des Unterhauses bekanntgab, verstieg sich die Londoner "Times" zu folgenden Behauptungen: "Die Nation wird wohl kaum wissen, welche Frage nun eigentlich beantwortet werden soll. Hat das Kabinett des Lords Palmerston das Vertrauen des Volkes infolge verschiedener Maßnahmen eingebüßt, die am anderen Ende der Welt durchgeführt wurden, sechs Wochen, bevor man hier überhaupt etwas darüber erfuhr, und zwar von Staatsbeamten, die von einer früheren Regierung eingesetzt worden waren? Erst zu Weihnachten erfuhren die Minister von der Angelegenheit, bis dahin wußten sie darüber genausowenig wie jeder andere. Wahrlich, hätte sich die Geschichte auf dem Monde abgespielt, oder wäre sie ein Märchen aus 'Tausendundeiner Nacht' gewesen, so könnte das jetzige Kabinett nicht weniger damit zu tun haben ... Soll die Regierung des Lords Palmerston verurteilt und abgesetzt werden wegen einer Tat, die sie niemals begangen hat und auch nicht begehen konnte, wegen einer Tat, von der sie nicht eher erfuhr als alle anderen und die noch dazu von Leuten begangen worden war, die sie nicht ernannt und mit denen sie bis jetzt keinerlei Verbindung aufnehmen konnte?" Dieser unverschämten Rodomontade einer Zeitung, die das Blutbad von Kanton unentwegt als eine hervorragende Leistung der Palmerstonschen Diplomatie gerechtfertigt hat, können wir einige Tatsachen entgegenhalten, die während einer ausgedehnten Debatte mühsam ans Licht gezogen und nicht ein einziges Mal von Palmerston oder seinen Untergebenen widerlegt worden sind. Als Lord Palmerston 1847 an der Spitze des Ministerium des Auswärtigen stand, war seine erste Depesche über den Zutritt in Kanton, der den britischen Hongkong-Behörden zu gewähren sei, in drohendem Ton gehalten. Sein Übereifer wurde jedoch von seinem Kollegen Earl Grey, dem damaligen Kolonialminister, gedämpft, der ein kategorisches Verbot an die Flottenkommandeure sowohl in Hongkong als auch in Ceylon erließ, worin er ihnen befahl, unter keinen Umständen offensive Handlungen gegen die Chinesen ohne ausdrückliche Ermächtigung aus England zuzulassen. Am 18. August 1849, kurz vor seiner Entlassung aus dem Kabinett Russell, sandte Lord Palmerston jedoch folgende Depesche an den britischen Bevollmächtigten in Hongkong: "Die hohen Beamten in Kanton und die Regierung in Peking sollten sich keiner Täuschung hingeben ... Die Nachsicht, die die britische Regierung bisher geübt hat, entspringt nicht dem Gefühl der Schwäche, sondern dem Bewußtsein überlegener Stärke ... Die britische Regierung weiß sehr gut, daß die britischen Streitkräfte, falls es die Situation erfordern sollte, imstande wären, die Stadt Kanton zu zerstören, ohne einen Stein auf dem anderen zu lassen, und damit den Einwohnern dieser Stadt eine exemplarische Bestrafung aufzuerlegen." So kündigte sich das Bombardement von Kanton, das 1856 unter Lord Palmerston als Premierminister erfolgte, schon 1849 in dem letzten Schreiben an, das Lord Palmerston als Außenminister des Kabinetts Russell nach Hongkong gesandt hatte. In der dazwischenliegenden Zeit hatten es alle Regierungen abgelehnt, eine Lockerung des Verbots zu gestatten, wonach es den britischen Vertretern in Hongkong untersagt war, auf ihre Zulassung in Kanton zu dringen. So tat es Earl of Granville im Kabinett Russell, so Earl of Malmesbury im Kabinett Derby und so der Duke of Newcastle im Kabinett Aberdeen. Schließlich wurde 1852 Dr. Bowring, der bis dahin Konsul in Hongkong war, zum Bevollmächtigten ernannt. Seine Ernennung erfolgte, wie Herr Gladstone erklärt, durch Lord Clarendon, ein Werkzeug Palmerstons, ohne Kenntnis oder Zustimmung des Kabinetts Aberdeen. Als Bowring zum ersten Mal die Frage aufwarf, die jetzt zur Debatte steht, erklärte ihm Clarendon in einer Depesche vom 5. Juli 1854, er wäre zwar im Recht, sollte aber warten, bis Seestreitkräfte für sein Vorhaben verfügbar wären. England befand sich damals im Krieg mit Rußland. Als sich die Angelegenheit mit der "Arrow" ereignete, hatte Bowring gerade vom Friedensschluß gehört, und tatsächlich wurden Seestreitkräfte zu ihm entsandt. Daraufhin wurde der Streit mit Yeh vom Zaune gebrochen. Nachdem Clarendon einen Bericht über die Ereignisse empfangen hatte, teilte er Bowring am 10. Januar mit: "Die Regierung Ihrer Majestät ist völlig mit der Handlungsweise einverstanden, zu der Sir M. Seymour und Sie sich entschlossen haben." Die in diesen wenigen Worten enthaltene Billigung war von keinerlei weiteren Instruktion begleitet. Im Gegenteil, Herr Hammond, der an den Sekretär der Admiralität schrieb, war von Lord Clarendon beauftragt, Admiral Seymour die Bewunderung der Regierung auszusprechen über "die Mäßigung, mit der er vorgegangen war, und über die Achtung, die er dem Leben und Eigentum der Chinesen gezollt hatte". Es kann also kein Zweifel darüber bestehen, daß das Blutbad in China von Lord Palmerston selbst geplant war. Unter welcher Flagge er jetzt die Wähler des Vereinigten Königreiches um sich zu sammeln hofft, ist eine Frage, die ich vielleicht in einer weiteren Korrespondenz beantworten darf, da diese bereits das übliche Maß überschritten hat. Marx, Karl. Defeat by the Palmerston ministry. After having raged for four nights, the Chinese debates subsided at last in a vote of censure passed by the House of Commons on the Palmerston Ministry. Palmerston retorts to the censure by a "penal dissolution." He punishes the Commons by sending them home. The immense excitement prevailing on the last night of the debates, within the walls of the House as well as among the masses who had gathered in the adjoining streets, was due not only to the greatness of the interests at stake, but still more to the character of the party on trial. Palmerston's administration was not that of an ordinary Cabinet. It was a dictatorship. Since the commencement of the war with Russia, Parliament had almost abdicated its constitutional functions; nor had it, after the conclusion of peace, ever dared to reassert them. By a gradual and almost imperceptible declension, it had reached the position of a Corps Legislatif, distinguished from the genuine, Bonapartish article by false pretences and high-sounding pretensions only. The mere formation of the Coalition Cabinet denoted the fact that the old parties, on the friction of which the movement of the Parliamentary machine depends, had become extinct. This impotence of parties, first expressed by the Coalition Cabinet, the war helped to incarnate in the omnipotence of a single individual, who, during half a century of political life, had never belonged to any party, but always used all parties. If the war with Russia had not intervened, the very exhaustion of the old official parties would have led to transformation. New life would have been poured into the Parliamentary body by the infusion of new blood, by the admission to political rights of at least some fractions of the masses of the people who are still deprived of votes and representatives. The war cut short this natural process. Preventing the neutralization of old Parliamentary antagonisms from turning to the benefit of the masses, the war turned it to the exclusive profit of a single man. Instead of the political emancipation of the British people, we have had the dictatorship of Palmerston. War was the powerful engine by which this result was brought about, and war was the only means of insuring it. War had therefore become the vital condition of Palmerston's dictatorship. The Russian war was more popular with the British people than the Paris peace. Why, then, did the British Achilles, under whose auspices the Redan disgrace and the Kars surrender had occurred, not improve this opportunity? Evidently because the alternative lay beyond his control. Hence his Paris treaty, backed by his misunderstandings with the United States, his expedition to Naples, his ostensible squabbles with Bonaparte, his Persian invasion, and his Chinese massacres. In passing a vote of censure upon the latter, the House of Commons cut off the means of his usurped power. Its vote was, therefore, not a simple Parliamentary vote, but a rebellion, a forcible attempt at the resumption of the constitutional attributes of Parliament. This was the feeling which pervaded the House, and whatever may have been the peculiar motives actuating the several fractions of the heterogeneous majority — composed of Derbyites, Peelites, Manchester men, Russellites, and so-called Independents — all of them were sincere in asserting that it was no vulgar anti-Ministerial conspiracy which united them in the same lobby. Such, however, was the gist of Palmerston's defence. He covered the weakness of his case by an argumenturn ad misericordiam, by presenting himself as the victim of an unprincipled conspiracy. Nothing could be more happy than Mr. Disraeli's rebuke of this plea, so common to Old Bailey prisoners. "The First Minister," he said, "is of all men the man who cannot bear a coalition. Why, sir, he is the arch-type of political coalitions without avowed principles. See how his Government is formed. It was only last year that every member of his Cabinet in this House supported a bill introduced, I think, by a late colleague. It was opposed in the other House by a member of the Government who, to excuse his apparent inconsistency, boldly declared that when he took office the First Minister required no pledge from him on any subject whatever (Laughter). Yet the noble Lord is alarmed and shocked at this unprincipled combination! The noble Lord cannot bear coalitions! The noble Lord has acted only with those among whom he was born and bred in politics (Cheers and laughter). That infant Hercules ... (pointing at Lord Palmerston) was taken out of the Whig cradle, and how consistent has been his political life! (Renewed laughter). Looking back upon the last half century, during which he has professed almost every principle, and connected himself with almost every party, the noble Lord has raised a warning voice to-night against coalitions, because he fears that a majority of the House of Commons, ranking in its numbers some of the most eminent members of the House-men who have been colleagues of the noble Lord-may not approve a policy with respect to China which has begun in outrage, and which, if pursued, will end in ruin. (Loud cheers). That, sir, is the position of the noble Lord. And what defence of that policy have we had from the noble Lord? Has he laid down a single principle on which our relations with China ought to depend? Has he enumerated a solitary political maxim which should guide us in this moment of peril and perplexity? On the contrary, he has covered a weak and shambling case by saying — what? — that he is the victim of a conspiracy. (Cheers and laughter). He did not enter into any manly or statesmanlike defence of his conduct. He reproduced petty observations made in the course of the debate which I thought really had become exhausted and obsolete, and then he turned round and said that the whole was a conspiracy! Accustomed to majorities which have been obtained without the assertion of a single principle, which have, indeed, been the consequence of an occasional position, and which have, in fact, originated in the noble Lord's sitting on that bench without the necessity of expressing an opinion upon any subject, foreign or domestic, that can interest the heart of the country or influence the opinion of the nation, the noble Lord will at last find that the time has come when, if he be a statesman, he must have a policy (cheers); and that it will not do, the instant that the blundering of his Cabinet is detected, and every man accustomed to influence the opinion of the House unites in condemning it, to complain to the country that he is the victim of a conspiracy." (Cheers). It would, however, be quite a mistake to presume that the debates were interesting because such passionate interests hinged upon them. There was one night's debate after another night's debate, and still no division. During the greater part of the battle the voices of the gladiators were drowned in the hum and hubbub of private conversation. Night after night the placemen spoke against time to win another twenty-four hours for intrigue and underground action. The first night Mr. Cobden made a clever speech. So did Bulwer and Lord John Russell; but the Attorney-General was certainly right in telling them that "he could not for one moment compare their deliberations or their arguments on such a subject as this with the arguments that had been delivered in another place." The second night was encumbered by the heavy special pleadings of the attorneys on both sides, the Lord-Advocate, Mr. Whiteside and the Attorney-General. Sir James Graham, indeed, made an attempt to raise the debate, but he failed. When this man, the virtual murderer of the Bandiera, sanctimoniously exclaimed that "he would wash his hands of the innocent blood which had been shed," a half-suppressed ironical laugh re-echoed his pathos. The third night was still duller. There was Sir F. Thesiger, the Attorney-General in spe, answering the Attorney-General in re, and Sergeant Shee endeavouring to answer Sir F. Thesiger. There was the agricultural eloquence of Sir John Pakington. There was General Williams of Kars, listened to with silence only for a few minutes, but after those few minutes spontaneously dropped by the House and fully understood not to be the man they had taken him for. There was, lastly, Sir Sidney Herbert. This elegant scion of Peelite statesmanship made a speech which was, indeed, terse, pointed, antithetical, but girding at the arguments of the placemen rather than producing new arguments of his own. But the last night the debate rose to a height compatible with the natural measure of the Commons. Roebuck, Gladstone, Palmerston and Disraeli were great, each in his own way. The difficult point was to get rid of the stalking-horse of the debate, Sir J. Bowring, and to bring home the question to Lord Palmerston himself, by making him personally responsible for the "massacre of the innocents." This was at last done. As the impending general election in England will in the main revolve upon this point, it may not be amiss to condense, in as short a compass as possible, the results of the discussion. The day after the defeat of the Ministry, and the day before the ministerial announcement of the dissolution of the House of Commons, the London Times ventured upon the following assertions: "the nation ... will be rather at a loss to know the precise question to be answered ... Has Lord Palmerston's Cabinet forfeited the confidence of the People on account of a series of acts committed on the other side of the world six weeks before they were here even heard of, and by public servants appointed under a former administration?" (It was at Christmas when Ministers heard of the matter, and they were at that time as ignorant as everybody else). "In fact, had the scene of the narrative been the moon, or had it been a chapter from the Arabian Nights, the present Cabinet could not have less to do with it ... Is Lord Palmerston's administration to be condemned and displaced for what it never did and could not do, for what it only heard of when everybody else heard of it, for what was done by men whom it did not appoint and with whom it has not, as yet, been able to hold any communication?" To this impudent rodomontade of a FaFer which has all along vindicated the Canton massacre as a supreme stroke of Palmerstonian diplomacy, we can oppose a few facts painfully elicited during a protracted debate, and not once controverted by Palmerston or his subordinates. In 1847, when at the head of the Foreign Office, Lord Palmerston's first dispatch on the admission of the British Hong-Kong authorities into Canton was couched in menacing terms. However, his ardours were damped by Earl Grey, his colleague, the then Secretary for the Colonies, who sent out a most peremptory prohibition to the officers commanding the naval forces, not only at Hong Kong, but at Ceylon, ordering them, under no circumstances, to allow any offensive movement against the Chinese without express authority from England. On the 18th August, 1849, however, shortly before his dismissal from the Russell Cabinet, Lord Palmerston wrote the following dispatch to the British Plenipotentiary at Hong Kong: "Let not the great officers of Canton nor the Government of Pekin deceive themselves ... The forbearance which the British Government has hitherto displayed, arises not from a sense of weakness, but from consciousness of superior strength. The British Government well knows that if occasion required it, British military force would be able to destroy the town of Canton, not leaving one single house standing, and could thus inflict the most signal chastisement upon the people of that city." Thus the bombardment of Canton occurring in 1856, under Lord Palmerston as Premier, was foreshadowed in 1849 by the last missive sent to Hong-Kong by Lord Palmerston, as Foreign Secretary of the Russell Cabinet. All the intervening Governments have refused to allow any relaxation of the prohibition put upon the British representatives at Hong-Kong against pressing their admission into Canton. This was the case with the Earl of Granville under the Russell Ministry, the Earl of Malmesbury under the Derby Ministry, and the Duke of Newcastle under the Aberdeen Ministry. At last, in 1852, Dr. Bowring, till then Consul at Canton, was appointed Plenipotentiary. His appointment, as Mr. Gladstone states, was made by Lord Clarendon, Palmerston's tool, without the knowledge or consent of the Aberdeen Cabinet. When Bowring first mooted the question now at issue, Clarendon, in a dispatch dated July 5, 1854, told him that he was right, but that he should wait till there were naval forces available for his purpose. England was then at war with Russia. When the question of the Arrow arose, Bowring had just heard that peace had been established, and in fact naval forces were being sent out to him. Then the quarrel with Yeh was picked. On the 10th of January, after having received an account of all that had passed, Clarendon informed Bowring that "Her Majesty's Government entirely approved the course which has been adopted by Sir M. Seymour and yourself." This approbation, couched in these few words, was not accompanied by any further instructions. On the contrary, Mr. Hammond, writing to the Secretary of the Admiralty, was directed by Lord Clarendon to express to Admiral Seymour the Government's admiration of "the moderation with which he had acted, and the respect which he had shown for the lives and properties of the Chinese." There can, then, exist no doubt that the Chinese massacre was planned by Lord Palmerston himself. Under what colours he now hopes to rally the electors of the United Kingdom is a question which I hope you will allow me to answer in another letter, as this has already exceeded the proper limits. |
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11 | 1857 |
Marx, Karl. Rußland und China. In Hinsicht auf den Handelsverkehr mit China, dessen gewaltsame Ausdehnung Lord Palmerston und Louis Napoleon unternommen haben, hat augenscheinlich die Position, die Rußland einnimmt, nicht wenig Neid erregt. Es ist in der Tat sehr gut möglich, daß Rußland als Folge der bestehenden Auseinandersetzungen mit den Chinesen, ganz ohne Geldmittel zu verausgaben oder bewaffnete Kräfte einzusetzen, auf die Dauer mehr erreichen kann als die beiden kriegführenden Nationen. Die Beziehungen Rußlands zum chinesischen Kaiserreich sind überhaupt von besonderer Art. Während den Engländern und den Amerikanern — denn hinsichtlich der Beteiligung an den Feindseligkeiten spielen die Franzosen kaum mehr als eine untergeordnete Rolle, da sie de facto keinen Handel mit China haben — nicht einmal das Privileg des direkten Verkehrs mit dem Vizekönig von Kanton zugestanden wird, genießen die Russen den Vorzug, eine Botschaft in Peking zu unterhalten. Zwar soll dieser Vorzug nur durch das Zugeständnis erkauft worden sein, daß Rußland eingewilligt hat, sich am Himmlischen Hof zu den tributpflichtigen Vasallenstaaten des chinesischen Kaiserreichs zählen zu lassen. Doch wird es dadurch der russischen Diplomatie immerhin möglich, sich ebenso wie in Europa auch in China einen festen Einfluß zu verschaffen, der keinesfalls auf eine rein diplomatische Tätigkeit beschränkt ist. Da die Russen vom Seehandel mit China ausgeschlossen sind, sind sie an früheren oder bestehenden Streitereien über diesen Gegenstand weder beteiligt noch in sie verwickelt; auch sind sie jener Abneigung entgangen, mit der die Chinesen seit undenklichen Zeiten allen Ausländern begegneten, die sich ihren Küsten näherten und die sie — nicht ganz ohne Grund — mit den verwegenen Piraten auf eine Stufe stellten, die seit je die Küsten Chinas unsicher gemacht zu haben scheinen. Doch als Entschädigung für diesen Ausschluß vom Seehandel erfreuen sich die Russen eines Binnen- und Überlandhandels, der ihnen allein vorbehalten ist, und es scheint nicht im Bereich des Möglichen zu liegen, daß sie auf diesem Gebiet Konkurrenz bekommen werden. Der wichtigste, wenn nicht überhaupt der einzige Umschlagplatz für diesen Handelsverkehr, der im Jahre 1787 unter der Herrschaft Katharinas II. durch einen Vertrag geregelt wurde, ist der Ort Kjachta, der an der Grenze zwischen Südsibirien und der chinesischenTatarei an einem Zufluß des Baikalsees, etwa hundert Meilen südlich der Stadt Irkutsk liegt. Dieser Handel, der sich auf einer Art Jahrmarkt abspielt, wird von zwölf Faktoren besorgt — sechs Russen und sechs Chinesen —, die in Kjachta zusammenkommen und, da der Handel ausschließlich durch Tausch erfolgt, das Verhältnis festsetzen, zu dem die von jeder Seite angebotene Ware ausgetauscht werden soll. Die wichtigsten Handelsartikel sind auf chinesischer Seite Tee und auf russischer Seile Baumwoll- und Wollstoffe. In den letzten Jahren hat dieser Handel anscheinend erheblich zugenommen. Vor zehn bis zwölf Jahren wurden den Russen in Kjachta im Durchschnitt nicht mehr als vierzigtausend Kisten Tee verkauft; 1852 waren es jedoch einhundertundfünfundsiebzigtausend Kisten, wobei der größte Teil von jener vorzüglichen Qualität war, die dem kontinentalen Verbraucher als Karawanentee wohlbekannt ist, im Unterschied zu der geringeren Qualität, die auf dem Seewege eingeführt wird. Weiter verkauften die Chinesen kleinere Mengen Zucker, Baumwolle, Rohseide und Seidenwaren, aber alles in sehr beschränktem Umfang. Die Russen zahlten zu etwa gleichen Teilen in Baumwoll- und Wollwaren; hinzu kamen noch kleinere Mengen russisches Leder, Metallwaren, Pelze und sogar Opium. Der Gesamtwert der gekauften und verkauften Waren, der in den veröffentlichten Berichten zu sehr mäßigen Preisen eingesetzt zu sein scheint, erreichte die hohe Summe von über fünfzehn Millionen Dollar. Infolge der inneren Unruhen in China und der Besetzung der Straße aus den Teeprovinzen durch Banden plündernder Rebellen fiel im Jahre 1853 die nach Kjachta beförderte Teemenge auf fünfzigtausend Kisten, und der Gesamtwert des Handelsgeschäfts betrug in diesem Jahre nur etwa sechs Millionen Dollar. In den beiden folgenden Jahren jedoch belebte sich diese Handelstätigkeit wieder, und 1855 wurden nicht weniger als hundertzwölftausend Kisten Tee zum Jahrmarkt nach Kjachta gebracht. Durch das Ansteigen dieses Handels ist Kjachta, das im russischen Grenzgebiet liegt, von einem bloßen Fort und Marktflecken zu einer ansehnlichen Stadt angewachsen. Es wurde zur Hauptstadt jenes Teils des Grenzgebiets erklärt und soll dadurch ausgezeichnet werden, daß es einen Militärkommandanten und einen Zivilgouverneur bekommt. Gleichzeitig ist kürzlich eine direkte und regelmäßige Postverbindung zur Übermittlung offizieller Depeschen zwischen Kjachta und dem etwa neunhundert Meilen davon entfernten Peking hergestellt worden. Es ist klar, daß die Versorgung Europas mit Tee, falls die augenblicklichen Feindseligkeiten zu einer Einstellung des Seehandels führen sollten, ausschließlich auf diesem Wege erfolgen könnte. Es wird sogar darauf hingewiesen, daß, selbst wenn der Seehandel bestehen bleibt, Rußland nach Ausbau seines Eisenbahnnetzes in der Versorgung der europäischen Märkte mit Tee zu einem starken Konkurrenten der seefahrenden Nationen werden kann. Diese Eisenbahnlinien werden eine direkte Verbindung zwischen den Häfen von Kronstadt und Libau und der alten Stadt Nishni-Nowgorod im Innern Rußlands herstellen, dem Wohnsitz der Kaufleute, die den Handel in Kjachta betreiben. Die Versorgung Europas mit Tee auf diesem Überlandwege ist jedenfalls einleuchtender als die Verwendung unserer projektierten pazifischen Eisenbahn zu diesem Zweck. Auch Seide, der andere Hauptausfuhrartikel Chinas, nimmt im Verhältnis zu ihren Herstellungskosten so wenig Platz ein, daß ihr Transport auf dem Landwege keineswegs unmöglich ist, während den russischen Fabrikaten durch diesen Handel mit China ein Markt eröffnet wird, wie sie ihn sonst nirgends fänden. Wir können jedoch beobachten, daß die Bemühungen Rußlands keineswegs auf die Erweiterung dieses Binnenhandels beschränkt sind. So nahm es schon vor einigen Jahren die Gebiete am Amur in Besitz, das Ursprungsland der jetzt in China herrschenden Dynastie. Seine Bemühungen in dieser Richtung erfuhren während des letzten Krieges eine gewisse Einschränkung und Unterbrechung, werden jedoch zweifellos wieder aufgenommen und energisch weitergeführt werden. Rußland ist im Besitz der Kurilen und der benachbarten Küsten von Kamtschatka. Es unterhält bereits eine Flotte in jenen Gewässern und wird zweifellos jede sich bietende Gelegenheit benutzen, ebenfalls am Seehandel mit China teilzuhaben. Dies ist jedoch von geringerer Bedeutung für Rußland, verglichen mit der Ausdehnung jenes Überlandhandels, dessen Monopol es besitzt. Marx, Karl. Russia and China. In the matter of trade and intercourse with China, of which Lord Palmerston and Louis Napoleon have undertaken the extension by force, no little jealousy is evidently felt of the position occupied by Russia. Indeed, it is quite possible that without any expenditure of money or exertion of military force Russia may gain more in the end, as a consequence of the pending quarrel with the Chinese, than either of the belligerent nations. The relations of Russia to the Chinese Empire are altogether peculiar. While the English and ourselves — for in the matter of the pending hostilities the French are but little more than amateurs, as they really have no trade with China — are not allowed the privilege of a direct communication even with the Viceroy of Canton, the Russians enjoy the advantage of maintaining an Embassy at Peking. It is said, indeed, that this advantage is purchased only by submitting to allow Russia to be reckoned at the Celestial Court as one of the tributary dependencies of the Chinese Empire. Nevertheless it enables Russian diplomacy, as in Europe, to establish an influence for itself in China which is by no means limited to purely diplomatic operations. Being excluded from the maritime trade with China, the Russians are free from any interest or involvement in past or pending disputes on that subject; and they also escape that antipathy with which from time immemorial the Chinese have regarded all foreigners approaching their country by sea, confounding them, and not entirely without reason, with the piratical adventurers by whom the Chinese coasts seem ever to have been infested. But as an indemnity for this exclusion from the maritime trade, the Russians enjoy an inland and overland trade peculiar to themselves, and in which it seems impossible for them to have any rival. This traffic, regulated by a treaty made in 1787, during the reign of Catharine H., has for its principal, if not indeed its sole seat of operations, Kiachta, situate on the frontiers of southern Siberia and of Chinese Tartary, on a tributary of the Lake Baikal, and about a hundred miles south of the city of Irkutsk. This trade, conducted at a sort of annual fair, is managed by twelve factors, of whom six are Russians and six Chinese, who meet at Kiachta, and fix the rates — since the trade is entirely by barter — at which the merchandise supplied by either party shall be exchanged. The principal articles of trade are, on the part of the Chinese, tea, and on the part of the Russians, cotton and woollen cloths. This trade, of late years, seems to have attained a considerable increase. The quantity f tea sold to the Russians at Kiachta, did not, ten or twelve years ago, exceed an average of forty thousand chests; but in 1852 it amounted to a hundred and seventy-five thousand chests, of which the larger part was of that superior quality well known to continental consumers as caravan tea, in contradistinction from the inferior article imported by sea. The other articles sold by the Chinese were some small quantities of sugar, cotton, raw silk and silk goods, but all to very limited amounts. The Russians paid about equally in cotton and woollen goods, with the addition of small quantities of Russian leather, wrought metals, furs and even opium. The whole amount of goods bought and sold — which seem in the published accounts to be stated at very moderate prices-reached the large sum of upward of fifteen millions of dollars. In 1857 owing to the internal troubles of China and the occupation of the road from the tea provinces by bands of marauding rebels, the quantity of tea sent to Kiachta fell off to fifty thousand chests, and the whole value of the trade of that year was but about six millions of dollars. In the two following years, however, this commerce revived, and the tea sent to Kiachta for the fair Of 1855 did not fall short of a hundred and twelve thousand chests. In consequence of the increase of this trade, Kiachta, which is situated within the Russian frontier, from a mere fort and fair-ground, has grown up into a considerable city. It has been selected as the capital of that part of the frontier region, and is to be dignified by having a military commandant and a civil governor. At the same time a direct and regular postal communication for the transmission of official dispatches has lately been established between Kiachta and Peking, which is distant from it about nine hundred miles. It is evident that, should the pending hostilities result in suppression of the maritime trade, Europe might receive it entire supply of tea by this route. Indeed, it is suggested that even with the maritime trade open, Russia, may, upon the completion of her system of railroads, become a powerful competitor with the maritime nations for supplying the European markets with tea. These railroads will supply direct communication between the ports of Cronstadt and Libau and the ancient city of Nijni Novgorod in the interior of Russia, the residence of the merchants by whom the trade at Kiachta is carried on. The supply of Europe with tea by this overland route is certainly more probable than the employment of our projected Pacific Railroad for that purpose Silk, too, the other chief export of China, is an article of such small bulk in comparison to its cost, as to make its transportation by land by no means impossible; while this Chines traffic opens an outlet for Russian manufactures, such as it cannot elsewhere attain. We may observe, however, that the efforts of Russia are by no means limited to the development of this inland trade. It is several years since she took possession of the banks of the River Amur, the native country of the present ruling race in China. Her efforts in this direction received some check an interruption during the late war, but will doubtless be revive and pushed with energy. She has possession of the Kuril Islands and the neighbouring coasts of Kamchatka. Already she maintains a fleet in those seas, and will doubtless improve any opportunity that may offer to obtain a participation in the maritime trade with China. This, however, is of little consequence to her compared with the extension of that overland trade of which she possesses the monopoly. |
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12 | 1857 |
Marx, Karl. Aus einigen offiziellen Korrespondenzen. Unter den Dokumenten über China, die Lord Palmerston dem Parlament vorgelegt hat, entdecken wir einige Auszüge aus der Korrespondenz zwischen Dr. Parker und dem Bevollmächtigten Jä; und es will uns scheinen, daß der Doktor hier den kürzeren zieht. So beschwert sich der Doktor schriftlich bei Jä, daß in Hongkong Brot vergiftet worden sei, worauf Jä folgendes antwortet: "Die Mitteilung Ew. Exzellenz vom 16. vorigen Monats empfing ich am 2. dieses Monats und nehme deren Inhalt zur Kenntnis, daß nämlich der amerikanische Konsul, der aus Hongkong in Makau eingetroffen war, Sie persönlich davon informiert hat, daß zwei oder drei Tage zuvor unbekannte Chinesen in Hongkong dem Brot Gift beigemischt und es öffentlich zum Verkauf angeboten hätten, und zwar allen Ausländern und allen Einheimischen, daß alle, die davon gegessen hätten, schwer erkrankten und daß es noch fraglich sei, ob sie mit dem Leben davonkämen. Als ich das las, war ich außerordentlich überrascht. Die Chinesen und die Amerikaner sind gewöhnlich gut miteinander ausgekommen, und die Handelsbeziehungen zwischen China und anderen Ländern waren bisher freundschaftlich; doch nun haben die Engländer seit einigen Monaten, ohne im geringsten dazu provoziert worden zu sein, ihre Truppen hergeschickt und die Feindseligkeiten eröffnet, wiederholt Geschäfte und Wohnstätten in Brand gesetzt, eine große Anzahl von Gebäuden zerstört und einige Familien vollständig ruiniert. Es gibt zweifellos viele Chinesen, deren Haß gegen die Engländer sich dadurch sehr gesteigert hat, und dennoch ist die Vergiftung von Menschen auf so heimtückische Weise eine verabscheuungswürdige Tat. Da sich all das in Hongkong ereignet hat, ist es mir unmöglich, den Sachverhalt zu überprüfen. Die Tat ist auf die zahllosen Leiden zurückzuführen, die den Chinesen von den Engländern zugefügt worden sind. Und die Einwohner der Umgebung haben sich auf diesem Wege für das erlittene Unrecht rächen wollen. Da die Amerikaner den Chinesen niemals Unrecht zugefügt haben, so gibt es natürlich auch gar keinen Grund, warum das zwischen ihnen bestehende gute Einvernehmen gestört werden sollte. Wenn Ew. Exzellenz die Amerikaner in geeigneter Form warnen und ihnen den guten Rat geben würden, ruhig ihre eigenen Geschäfte zu besorgen, dann werden die Chinesen sie ohne Frage immer korrekt behandeln. Was hätte die Chinesen wohl auf den Gedanken bringen sollen, die Amerikaner heimlich zu vergiften? Diesem Punkt sollten Sie Beachtung schenken. Aus diesem Grunde antworte ich — zugleich wünsche ich Ihnen einen dauerhaften Frieden." Man könnte den von uns hervorgehobenen Vorschlag kaum besser formulieren, den Vorschlag nämlich, Dr. Parker und seine Landsleute täten viel besser daran, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern, als sich in Auseinandersetzungen einzumischen, die die Engländer vom Zaune gebrochen haben. Anstatt jedoch diesen guten Rat zu beherzigen, muß Dr. Parker durchaus einen Brief an Jä schreiben, in dem er versucht, sich und die amerikanischen Behörden zu rechtfertigen, weil sie für die Engländer Partei ergriffen. Im folgenden ein Auszug aus diesem Brief: "Würde der Unterzeichnete aufgefordert . . ., ein Urteil darüber zu fällen, wer in dieser Kontroverse recht und wer unrecht hat, so würde er womöglich in Erfahrung zu bringen wünschen, ob es nicht richtiger gewesen wäre, wenn die hohen Beamten der beiden Regierungen in dem Augenblick, als sich Anlaß zu ernster Klage ergab, eine persönliche Unterredung herbeigeführt hätten, um den Fall nach den Grundsätzen der Vernunft und Gerechtigkeit beizulegen, und so die ungeheure Zerstörung von materiellen Gütern und das Blutvergießen zu verhindern, die infolge des Versäumnisses Ew. Exzellenz eintraten. Er könnte unter Umständen auch Erkundigungen darüber einziehen, inwieweit die Feststellungen über das, was in früheren Jahren hinsichtlich des Einlasses in die Stadt Kanton in die Öffentlichkeit gedrungen ist, auf Wahrheit beruhen, denn sie unterscheiden sich nach dem Dafürhalten, des Unterzeichneten, der schon lange in China ansässig ist, wesentlich von dem wahren Sachverhalt. Es möge dem Unterzeichneten gestattet sein, Ew. Exzellenz gegenüber im Geiste wahrer Freundschaft seiner Überzeugung Ausdruck zu geben, daß die Quelle aller Unstimmigkeiten zwischen China und den ausländischen Nationen in der mangelnden Bereitschaft Chinas zu suchen ist, England, Frankreich, Amerika und andere große Nationen des Westens als Gleichberechtigte und wahre Freunde anzuerkennen und sie dementsprechend zu behandeln. In bezug auf diese ernste Angelegenheit ist die amerikanische Regierung gewiß, daß die Engländer im Recht sind, und ist fest entschlossen, mit ihnen zusammenzuarbeiten." Jäs Antwort wird nicht mitgeteilt, doch ist kaum anzunehmen, daß er es unterlassen hat, dem Doktor die Antwort zu erteilen, die er verdient hatte. Der Doktor weiß besser als jeder andere, daß die wahre Ursache der jetzigen und früheren Unstimmigkeiten zwischen den Chinesen und den Engländern nicht, wie er behauptet, die "mangelnde Bereitschaft Chinas" war und ist, "England, Frankreich, Amerika und andere große Nationen als Gleichberechtigte anzuerkennen", sondern die mangelnde Bereitschaft der chinesischen Behörden, zuzulassen, daß ihre Untertanen mit Opium vergiftet werden zum finanziellen Nutzen der britischen Ostindischen Kompanie und einiger gewissenloser britischer, amerikanischer und französischer Kaufleute. Wie können die Chinesen diese "großen Nationen des Westens" als "wahre Freunde" betrachten "und sie dementsprechend behandeln", wenn sie feststellen, daß das Hauptanliegen dieser großen Nationen in China der Opiumverkauf und die Verbreitung des Genusses von Opium war und ist, einem gefährlichen Rauschgift, eingeführt von den gleichen Ausländern im Lauf der letzten hundert Jahre — vor dieser Zeit war es den Chinesen völlig unbekannt —, dessen Genuß sich mit erschreckender Geschwindigkeit verbreitet und das gleichermaßen verderblich auf Moral, Staatssäckel und Gesundheit im blumigen Reich der Mitte wirkt? Erst wenn diese "großen Nationen" sich dadurch als "wahre Freunde" erwiesen haben, daß sie gemeinsam mit den chinesischen Behörden diesem abscheulichen Handel ein Ende bereiten, erst dann wird es an der Zeit sein, sich über die fehlende Bereitschaft der Chinesen zu beklagen, sie als "wahre Freunde" anzuerkennen. In der Kunst der diplomatischen Korrespondenz scheinen andere chinesische Beamte Jä nicht nachzustehen. Am 9. Dezember [1856] sandte Sir John Bowring dem Vizekönig von Fukien etc. einen Bericht mit seinen Beschwerden über Jä und ersuchte ihn, den Hof in Peking davon in Kenntnis zu setzen. In seiner Antwort schreibt der Vizekönig: "Da das mir übermittelte Dokument in englischer Sprache abgefaßt ist, ist mir sein Inhalt unbekannt, und ich habe keine Möglichkeit, ihn zu entziffern. Abschließend ist es meine Pflicht, hinzuzufügen, daß ich, da unsere beiden Nationen seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhalten, immer noch die Hoffnung hege, es könnte bei einer entsprechenden beiderseitigen Einhaltung des Friedens-Vertrags, der ewig dauern sollte, zum Segen beider Nationen gelingen, die friedlichen Beziehungen zu festigen, die bisher zwischen ihnen bestanden haben." Der Vizekönig einer anderen Provinz, dem ein ähnliches Schreiben zugegangen war, antwortete folgendermaßen: "Ich bin erfreut über die Friedensbeteuerungen Ew. Exzellenz; aber es würde der Sache des Friedens, zu der Sie sich so wohlwollend bekennen, nur zum Schaden gereichen, wollte ich , dem Kaiser mitteilen, daß Sie wegen Jäs Verhalten vorschnell den Frieden gebrochen haben, der laut Vertrag ewig währen sollte. Ein anderer Grund, warum ich mich nicht an den Thron wenden möchte, ist, daß Jä — und nur er — dazu befugt ist, kommerzielle Fragen zu behandeln; und da dieser Fall Ausländer betrifft, kann er also nur von ihm geregelt werden." Der folgende kaiserliche Erlaß vom 27. Dezember [1856] läßt vorläufig keinerlei Neigung des Kaisers erkennen, den Forderungen der Engländer nachzugeben: "Wir haben Jä am heutigen Tage instruiert, daß, falls die englischen Barbaren ihren jetzigen Kurs von sich aus aufgeben, der Zorn (oder Haß) nicht bis zum Äußersten getrieben werden soll. Wenn sie es aber wagen, in ihrer Unvernunft und Halsstarrigkeit zu beharren, so soll die Eröffnung von Friedensverhandlungen nicht von versöhnlichen Schritten unsrerseits abhängig gemacht werden, da dies weiteren Forderungen nach bedeutenden Konzessionen den Weg bereiten würde. Die Kwang-Provinzen unterstehen Jä Ming-djin seit langem, und er ist mit den Gepflogenheiten der Barbaren so gründlich vertraut, daß er aller Wahrscheinlichkeit nach in der Lage sein wird, die geeigneten Maßnahmen ausfindig zu machen. Im übrigen bemerken wir, daß die Dampfschiffe dieser Barbaren infolge langer Erfahrung mit den Seeküsten von Kiangssu, Tschekiang und Fukien wohlvertraut sind; und da Vorsichtsmaßregeln getroffen werden sollten, um auch diese Küsten vor den Barbaren zu schützen, die, wenn sie sich außerstande sehen, der Provinz Kanton ihren Willen aufzuzwingen, versuchen könnten, andere Häfen an diesen Küsten unsicher zu machen, befehlen wir Ai Ljang, Dshau und Ai Lo, den lokalen Behörden geheime Instruktionen zu erteilen, daß, falls sich Schiffe der Barbaren (ihrem Hoheitsgebiet) nähern, geeignete Maßnahmen ergriffen werden, sie lautlos und unauffällig (damit sie keinen Verdacht schöpfen) sicherzustellen. Sollten sie sich veranlaßt fühlen, für den Friedensbruch in Kanton eine Erklärung zu geben, so müssen sie durch ein -leuchtende Argumente so in die Enge getrieben werden, daß ihnen kein Ausweg bleibt; angesichts dessen werden sie womöglich geneigt sein, ihr Unternehmen als hoffnungslos aufzugeben. Aber die erwähnten Behörden dürfen auf keinen Fall in Panik geraten, da dies die Öffentlichkeit beunruhigen und verwirren würde." Marx, Karl. Some official correspondence. Among the papers relating to China which Lord Palmerston has laid before Parliament, we find some extracts from the correspondence between our Dr. Parker and Mr. Commissioner Yeh, in which we must say that our Doctor seems to come off second best. Thus, the Doctor wrote to complain of the bread-poisoning at Hong Kong to which Yeh replied as follows: "I received your Excellency's communication of the 16th ult. on the 2nd inst., and observe what it contains: That the American Consul, who had arrived at Macao from Hong Kong, informed you personally that two or three days before, certain Chinese people in Hong Kong had mixed poison in the bread which they furnished the public, without distinction of country, of which all had eaten, and had been made seriously ill, and that it was not yet known whether they would survive. "On reading this, I was very greatly surprised. The Chinese and Americans have usually been on good terms, and the trade between China and other countries has heretofore been conducted amicably; but the English have now, for several months, in a most unprovoked manner, brought their troops and engaged in hostilities, and repeatedly setting fire to the shops and dwellings of people, and destroying a very great number of buildings, and have ruined some entire families. Doubtless there are many Chinese whose hatred against the English has been much increased by this; but to poison people in this underhand manner is an act worthy of detestation: still, as it all occurred in Hong Kong it is impossible for me to examine into all the facts. The act is owing to the unnumbered evils which have been inflicted upon the Chinese by the English; and the natives of the surrounding districts have taken this way of revenging their private wrongs. "The Americans having never injured the Chinese, there is, of course, nothing to mar the good feeling existing between them. Tour Excellency might with propriety, issue admonitory exhortations for the Americans quietly to attend to their own business, and there can be no question but the Chinese will always treat them in a proper manner. What could induce them to think of secretly poisoning them? — a point worthy of your consideration. For this I reply — at the same time wishing you stable peace." Nothing could be better put than the suggestion we have placed in italics, that Dr. Parker and his countrymen would do much better to mind their own business than to be mixing themselves up in the quarrel which the English had picked. Instead, however, of falling in with this piece of good advice, Dr. Parker must needs write a letter to Yeh, in which he undertakes to justify himself and the American authorities for siding with the English Of this letter the following is an extract: "Were the undersigned called upon to pass judgment upon the question who is right and who is wrong in the present controversy, he might wish to inquire if it had not been right, when the occasion for serious complaint arose, for the high officers of the two Governments to have met face to face, and according to reason and justice have settled the matter, and thus have prevented the vast destruction of property and effusion of blood which have been in consequence of your Excellency's failing to do so. He might, also, perchance, inquire into the truth of the statements regarding what had transpired in former years in relation to the subject of the entree of the City of Canton, which differs widely from what the undersigned, who has long resided in China, apprehends to be the facts of the case. "The undersigned may be allowed, in the spirit of true friendship, to express to your Excellency his belief that the fountain of all difficulties between China and foreign nations is the unwillingness of China to acknowledge England, France, America and other great nations,of the West as her equals and true friends, and treat them accordingly. So far as respects this grave matter the American Government is sensible that the English are in the right, and does choose to cooperate with them." Yeh's answer is not given, but it can hardly be supposed that he failed to make the retort to which the Doctor had exposed himself. The Doctor knows perfectly well, nobody better, that the true cause of the present and former difficulties between the Chinese and the English was and is, not as he pretends "the unwillingness of China to acknowledge England, France, America and other great nations of the West as her equals," but the unwillingness of the Chinese authorities to allow their subjects to be poisoned with opium for the pecuniary benefit of the British East India Company and a few unprincipled British, American and French traders. How is it possible for the Chinese to regard these "great nations of the West" "as their true friends, and to treat them accordingly," when they find that the principal business of these great nations in China has been and is to sell and spread the use of opium, a poisonous drug introduced by these foreigners within a century past-before which time it was utterly unknown to the Chinese — and the use of which increases with a frightful rapidity, fatal at once to the morals, the pecuniary welfare and the health of the Flowery Empire? When these "great nations" shall have first proved themselves "true friends" by joining with the Chinese authorities to put an end to this wicked traffic, it will be quite time to complain that the Chinese are unwilling to recognize them in that character. Other Chinese officials seem not inferior to Ych in the matter of diplomatic correspondence. On the 9th of December [1856] Sir John Bowring sent to the Viceroy of Fukien, etc., a statement of his complaints against Yeh, requesting that the Court of Peking be advised of the same. In his reply the Viceroy says: "The document forwarded to me being in English, its contents are unknown to me, and I have no means of deciphering them. "In conclusion, it is my duty to add that our two nations having been on friendly terms for many years, I am still in hopes that by due observance on either side of the Treaty of Peace that was to last for ever, it will be their good fortune to strengthen the amicable relations heretofore existing between them." The Viceroy of another province, to whom a similar letter was sent, replied as follows: "I rejoice in your Excellency's professions of peace; but it would only do harm to the interests of peace, to which you profess yourself so friendly, were I to tell the Emperor that, because of Yeh's act, you have precipitately broken the peace that the Treaty said was to last for ever. Another reason against my addressing the throne is, that Yeh, and he alone, is competent to deal with commercial questions; and this can be nothing else, being a question with foreigners." The following Imperial edict of the 27th December [1856] does not evince any present disposition on the part of the Emperor to give way to the demands of the English: "We have this day instructed Ych, that if the English barbarians turn from their present course of their own motion, anger (or hate) need not be carried to extremity; but if they dare to persist in their extravagance and obstinacy, peace is not to be negotiated by a conciliatory movement on our part, as this would open the way to demands for other concessions of importance. Yeh-mingchin has been very long in charge of the Kwang provinces, and is so thoroughly cognizant with barbarian affairs that he will be able in all probability to devise a proper course of proceeding. "It occurs to us that the seaboard of Kiangsu, Chekiang and Fukien, is ground with which the steamers of these barbarians are, by long experience, well acquainted, and as precaution should be taken to defend (that coast) also against the barbarians, who, when they find themselves unable to work their will in the Canton province, may attempt to disturb other ports along it, we command Eleang, Chaou, and Ilo, to give instruction privily to the local authorities, in the event of barbarian ships approaching (their jurisdiction), to take such steps as will render them secure, without sound or sign (that may attract attention). If they come to explain the circumstances of the rupture at Canton, they must be so silenced by reasonable arguments that no loop-hole be left them; and seeing this, they maybe minded to fall back from their undertaking as hopeless. But (the authorities referred to) are riot in any way to take the alarm, as this would disturb and perplex the public mind." |
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13 | 1857-1858 |
Marx, Karl. Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie : Rohentwurf 1857 bis 1858 [ID D19706]. Marx schreibt : Die Erde ist das grosse Laboratorium, das Arsenal, das sowohl das Arbeitsmittel wie das Arbeitsmaterial liefert, wie den Sitz, die Basis des Gemeinwesens. Sie verhalten sich naiv zu derselben als dem Eigentum des Gemeinwesens und des in der lebendigen Arbeit sich produzierenden und reproduzierenden Gemeinwesens. Jeder Einzelne verhält sich nur als Glied, als member dieses Gemeinwesens, als Eigentümer oder Besitzer. Die wirkliche Aneignung durch den Prozess der Arbeit geschieht unter diesen Voraussetzungen, die selbst nicht Profukt der Arbeit sind, sondern als ihre natürlichen oder göttlichen Voraussetzungen erscheinen. Diese Form, wo dasselbs Grundverhältnis zugrunde liegt, kann sich selbst sehr verschieden realisieren. Zum Beispiel es widerspricht ihr durchaus nicht, dass wie in den meisten asiatischen Grundformen, die zusammenfassende Einheit, die über allen diesen kleinen Gemeinwesen steht, als der höher Eigentümer oder als der einzige Eigentümer erscheint, die wirklichen Gemeinden daher nur als erblicher Besitzer… In der asiatischen (wenigstens vorherrschenden) Form kein Eigentum, sondern nur Besitz des Einzelnen ; die Gemeinde der eigentlich wirkliche Eigentümer – also Eigentum nur als gemeinschaftliches Eigentum an dem Boden. Der Privatgrundeigentümer daher zugleich städtischer Bürger. Ökonomisch löst sich das Staatsbürgertum in die einfache Form auf, dass der Landmann Bewohner einer Stadt… Eigentum meint also ursprünglich – und so in seiner asiatischen, slawischen, antiken, germanischen Form – Verhalten des arbeitenden (produzierenden) Subjekts (oder sich reproduzierenden) zu den Bedingungen seiner Produktion oder Reproduktion als den seinen. Die Produktion selbst bezweckt die Reproduktion des Produzenten in und mit diesen seinen objektiven Daseinsbedingungen… Sklaverei, Leibeigenschaft etc., wo der Arbeiter selbst unter den Naturbedingungen der Produktion für ein drittes Individuum oder Gemeinwesen erscheint, ist immer sekundär, nie ursprünglich, obleich notwendiges und konsequentes Resultat des auf dem Gemeinwesen und Arbeit im Gemeinwesen gegründeten Eigentums… Song Du-yul : Wenn Marx die Abwesenheit des Privateigentums and Boden als den 'Schlüssel zum orientalischen Himmel' bezeichnet, müssen wir daraus schliessen, dass es innerhalb der Dorfgemeinschaften nur das Gemeineigentum an Boden gibt. Die nicht über den Selbstzweck der Produktion und Reproduktion hinausgehende Dorfwirtschaft ist bei Marx nicht nur der Grund für die Entstehung des orientalischen Despotismus, sondern auch der für die historische Wandellosigkeit dieser grossen asiatischen Gesellschaft. Nach Marx gibt es keinen Grund für die Annahme, die 'asiatische' Gesellschaftsformation als die klassenlose Gesellschaft anzusehen, denn diese asiatische Gesellschaftsformation ist die letzte Phase der klassenlosen Gesellschaft und zugleich der Übergang zur sekundären. 1. Die 'asiatische Produktionsweise' ist kein geographisch begrenzter Begriff und daher die universalhistorische Etappe der menschlichen Gesellschaftsentwicklung. 2. Die von Marx gegebene Reihenfolge der ökonomischen Gesellschaftsformationen ist eine im chronologischen Sinne. 3. Die 'asiatische Produktionsweise' ist eine Übergangsstufe von der urgemeinschaftlichen Ordnung zur sekundären Gesellschaftsordnung : weder 'Sklavenhaltergesellschaft' und eine 'Abart des Feudalismus'. |
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14 | 1858 |
Marx, Karl. Der britisch-chinesische Vertrag. Das offizielle Resümee über den englisch-chinesischen Vertrag, das das britische Kabinett endlich der Öffentlichkeit vorgelegt hat, fügt den Informationen, die schon durch verschiedene andere Kanäle übermittelt worden sind, im großen und ganzen kaum etwas hinzu. Im Grunde genommen enthalten nur die ersten und die letzten Artikel jene Punkte des Vertrags, die ausschließlich im Interesse Englands sind. Durch den ersten Artikel werden "der Zusatzvertrag und die allgemeinen Handelsrichtlinien aufgehoben", die nach dem Abschluß des Vertrages von Nanking festgelegt worden waren. Dieser Zusatzvertrag hatte die englischen Konsuln in Hongkong und in den fünf für den britischen Handel geöffneten chinesischen Häfen verpflichtet, die chinesischen Behörden zu unterstützen, falls englische Schiffe innerhalb des Bereichs ihrer Konsulargerichtsbarkeit mit Opium an Bord erscheinen sollten. Damit war den englischen Kaufleuten ein formales Verbot auferlegt worden, das Rauschgift einzuschmuggeln, und die englische Regierung hatte sich bis zu einem gewissen Grade zu einem der Zollbeamten des Himmlischen Reiches gemacht. Daß der zweite Opiumkrieg mit der Beseitigung der Fesseln enden mußte, mit denen der erste Opiumkrieg den Opiumhandel noch unterbunden hatte, erscheint uns als durchaus logisches Resultat und als ein aufs innigste ersehntes Ziel jenes Teils der britischen Handelskreise, den Palmerstons Feuerwerk in Kanton zu überschwenglichen Beifallshymnen hingerissen hatte. Wir müßten uns jedoch sehr irren, wenn dieser offizielle Verzicht Englands auf seine scheinheilige Opposition gegen den Opiumhandel nicht zu Folgen führen dürfte, die den erwarteten völlig entgegengesetzt sind. Dadurch, daß die chinesische Regierung die britische Regierung verpflichtet hatte, ihr bei der Unterdrückung des Opiumhandels zu helfen, hatte sie ihre Unfähigkeit eingestanden, dies aus eigenen Kräften zu bewerkstelligen. Der Zusatzvertrag von Nanking war ein letzter verzweifelter Versuch gewesen, sich den Opiumhandel durch fremde Hilfe vom Hals zu schaffen. Da dieser Versuch, was jetzt offen zugegeben wird, mißlungen und der Opiumhandel damit zumindest für England legal geworden ist, kann es kaum noch Zweifel geben, daß die chinesische Regierung eine Methode erproben wird, die sich sowohl aus politischen wie aus finanziellen Erwägungen empfiehlt, nämlich den Mohnanbau in China gesetzlich zuzulassen und die Einfuhr ausländischen Opiums mit Zöllen zu belegen. Welche Absichten die jetzige chinesische Regierung auch haben mag, die Umstände selbst, in die sie durch den Vertrag von Tientsin geraten ist, drängen sie auf diesen Weg. Einmal vollzogen, muß dieser Wandel dem Opiummonopol Indiens und damit der indischen Staatskasse einen tödlichen Schlag versetzen, während das britische Opiumgeschäft auf den Umfang eines gewöhnlichen Handelszweigs zusammenschrumpfen und sehr bald ein Verlustgeschäft werden wird. Bis jetzt wurde dieses Spiel von John Bull mit falschen Würfeln gespielt. Daß der Opiumkrieg Nr. 2 die Erreichung seines eigenen Ziels vereitelt hat, scheint sein hervorstechendstes Ergebnis zu sein. Das großherzige England, das Rußland einen "gerechten Krieg" erklärt hatte, verzichtete bei Friedensschluß darauf, Schadenersatz für seine Kriegskosten zu fordern. Da England indessen fortgesetzt behauptet hat, daß es sich mit China im Friedenszustand befinde, muß es folglich China zwingen, die Kosten zu bezahlen, Kosten, die sogar nach Meinung der gegenwärtigen englischen Minister durch Englands Raubzüge entstanden sind. So wirkte denn auch die erste Botschaft von den fünfzehn oder zwanzig Millionen Pfund Sterling, welche die Bewohner des Himmlischen Reiches zu zahlen haben, als Beruhigungsmittel selbst für das empfindlichste britische Gewissen, und der "Economist" wie überhaupt die Verfasser von Finanzartikeln ergingen sich in recht vergnüglichen Berechnungen über die wohltuenden Auswirkungen des chinesischen Sycee-Silbers auf die Handelsbilanz und auf die Edelmetallreserve der Bank von England. Doch, o Schreck! Die ersten Eindrücke, die die Palmerston-Presse mit soviel Mühe erweckt und gepflegt hatte, waren viel zu schwach, um den Schlag zu ertragen, der ihnen durch die Eröffnung der wirklichen Sachlage versetzt wurde. "In einem besonderen Artikel ist vorgesehen, daß eine Summe von zwei Millionen Tael für Verluste, die britische Staatsbürger infolge des böswilligen Verhaltens der chinesischen Behörden in Kanton erlitten haben, und eine weitere Summe von zwei Millionen Tael für Kriegskosten" bezahlt werden sollen. Diese Summen ergeben nun zusammen nur 1.334.000 Pfd.St., während 1842 der Kaiser von China 4.200.000 Pfd.St. zu zahlen hatte, und zwar 1.200.000 Pfd.St. als Entschädigung für das konfiszierte eingeschmuggelte Opium und 3.000.000 Pfd.St. Kriegskosten. Von 4.200.000 Pfd.St. - mit Hongkong als Zugabe - auf lumpige 1.334.000 Pfd.St. herunterzukommen, zeugt schließlich nicht von blühenden Geschäften; aber das Schlimmste kommt noch. Da euer Krieg, so sagt der chinesische Kaiser, kein Krieg mit China war, sondern nur ein "Provinzkrieg" mit Kanton, seht selbst zu, wie ihr aus der Provinz Kwangtung den Schadenersatz herauspressen könnt, den anzuerkennen eure liebenswürdigen Kriegsschiffe mich gezwungen haben. Euer erlauchter General Straubenzee mag inzwischen Kanton als materielle Garantie besetzt halten und die britischen Waffen weiterhin zur Zielscheibe des Spottes sogar der chinesischen Krieger machen. Die kläglichen Gefühle des sanguinischen John Bull über die lästigen Bedingungen, mit denen die geringe Beute von 1.334.000 Pfd.St. verknüpft ist, machen sich bereits in hörbarem Stöhnen Luft. Eine Londoner Zeitung schreibt: "Anstatt unsere 53 Kriegsschiffe zurückzuziehen und ihrer triumphalen Rückkehr mit Millionen Sycee-Silber beiwohnen zu können, werden wir uns wohl in der angenehmen Zwangslage befinden, eine Armee von 5.000 Mann aussenden zu müssen, um Kanton zurückzuerobern und zu halten und die Flotte bei der Fortführung jenes Provinzkriegs zu unterstützen, den der Stellvertreter des Konsuls erklärt hat. Aber wird dieser Provinzkrieg keine anderen Folgen haben als die Abdrängung unseres Handels mit Kanton in andere chinesische Häfen? ... Wird nicht durch dessen" (des Provinzkriegs) "Fortsetzung ein großer Teil des Teehandels an Rußland übergehen? Könnten nicht der Kontinent und England selbst in ihren Teelieferungen von Rußland und den Vereinigten Staaten abhängig werden?" John Bulls Besorgnis wegen der Auswirkungen des "Provinzkriegs" auf den Teehandel ist nicht ganz unbegründet. Aus MacGregors "Commercial Tariffs" ist ersichtlich, daß Rußland im letzten Jahr des vorigen chinesischen Krieges in Kiachta 120.000 Kisten Tee übernahm. Im Jahre nach dem Friedensschluß mit China sank die russische Nachfrage um 75 Prozent und betrug nur noch 30.000 Kisten. Jedenfalls steht fest, daß die Kosten, die die Briten für die Besetzung von Kwangtung aufbringen müssen, die Passivseite der Bilanz so in die Höhe schnellen lassen, daß dieser zweite chinesische Krieg kaum die entstandenen Kosten decken wird, und das ist das Schlimmste, was, wie Herr Emerson richtig bemerkt, nach britischer Ansicht überhaupt geschehen kann. Ein weiterer großer Erfolg des englischen Überfalls ist in Artikel 51 enthalten, wonach "der Ausdruck Barbar auf die britische Regierung oder auf britische Untertanen in keinem von den chinesischen Behörden veröffentlichten offiziellen chinesischen Dokument angewandt werden darf". Wie demütig muß doch John Bull in den Augen der chinesischen Behörden erscheinen, die sich selbst den Namen Himmlische zugelegt haben, wenn er sich damit begnügt, das Schriftzeichen für das Wort Barbar aus den offiziellen Dokumenten auszumerzen, anstatt darauf zu bestehen, göttlich oder olympisch genannt zu werden. Die den Handel betreffenden Artikel des Vertrags gewähren England keinerlei Vorteil, dessen sich nicht auch seine Konkurrenten erfreuten, sondern lösen sich vorderhand in nebelhafte Versprechungen auf, die zum größten Teil nicht das Pergament wert sind, auf das man sie geschrieben hat. Der Artikel 10 sieht vor: "Britische Handelsschiffe sollen berechtigt sein, den Großen Fluß (Yangtse) aufwärts Handel zu treiben; doch kann angesichts der gegenwärtigen unruhigen Lage im oberen und unteren Tal kein Hafen für den Handel geöffnet werden mit Ausnahme des Hafens von Tschinkiang, der ein Jahr nach Unterzeichnung des Vertrags geöffnet werden soll. Wenn der Friede wiederhergestellt ist, soll es britischen Schiffen gestattet werden, diejenigen Häfen - und zwar nicht mehr als drei - bis einschließlich Hankou anzulaufen, die der britische Gesandte nach Beratung mit dem chinesischen Staatssekretär bestimmen wird." Durch diesen Artikel werden die Briten faktisch vom Verkehr auf der großen Handelsader des Kaiserreiches ausgeschlossen, von "der einzigen Route", wie der "Morning Star" richtig bemerkt, "auf der sie ihre Fabrikate ins Innere befördern können". Wenn sie schön brav sind und der kaiserlichen Regierung helfen, die Rebellen aus den Gebieten zu vertreiben, die diese jetzt besetzt halten, dann dürfen sie vielleicht einmal den Großen Fluß befahren, aber nur bestimmte Häfen anlaufen. Was die neu geöffneten Seehäfen anbelangt, so sind von den ursprünglich angekündigten "sämtlichen" Häfen nur fünf übriggeblieben, die zu den Häfen des Vertrages von Nanking hinzukommen und die, wie eine Londoner Zeitung bemerkt, "im allgemeinen sehr abgelegen oder Inselhäfen sind". Nebenbei bemerkt sollte es doch an der Zeit sein, die trügerische Vorstellung fallenzulassen, daß der Handel proportional zur Anzahl der geöffneten Häfen zunehme. Man betrachte die Häfen an den Küsten Großbritanniens, Frankreichs oder der Vereinigten Staaten - wie wenige haben sich doch zu wirklichen Handelszentren entwickelt! Vor dem ersten chinesischen Krieg trieben die Engländer ausschließlich Handel in Kanton. Die Zulassung von fünf neuen Häfen hatte nicht etwa die Entstehung fünf neuer Handelszentren zur Folge, sondern die allmähliche Verlagerung des Handels von Kanton nach Schanghai, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich ist, die dem Blaubuch des Parlaments für 856,157 über den Handelsverkehr verschiedener Plätze entnommen sind. Gleichzeitig sollte man sich dessen erinnern, daß in den Exporten nach Kanton die Exporte nach Amoy und Futschou einbegriffen sind, die in Kanton umgeladen werden. Britischer Exporthandel nach Britischer Importhandel aus Jahre Kanton Schanghai Kanton Schanghai (in Dollars) (in Dollars) 1844 15.500.000 2.500.000 17.900.000 2.300.000 1845 10.700.000 5.100.000 27.700.000 6.000.000 1846 9.900.000 3.800.000 15.300.000 6.400.000 1847 9.600.000 4.300.000 15.700.000 6.700.000 1848 6.500.000 2.500.000 8.600.000 5.000.000 1849 7.900.000 4.400.000 11.400.000 6.500.000 1850 6.800.000 3.900.000 9.900.000 8.000.000 1851 10.000.000 4.500.000 13.200.000 11.500.000 1852 9.900.000 4.600.000 6.500.000 11.400.000 1853 4.000.000 3.900.000 6.500.000 13.300.000 1854 3.300.000 1.100.000 6.000.000 11.700.000 1855 3.600.000 3.400.000 2.900.000 19.900.000 1856 9.100.000 6.100.000 8.200.000 25.800.000 Die "kommerziellen Klauseln des Vertrags sind unbefriedigend", lautet die Schlußfolgerung, zu der der "Daily Telegraph", Palmerstons widerlichster Speichellecker, gelangt, aber er amüsiert sich über die "ergötzlichste Nummer des Programms", darüber nämlich, "daß sich ein britischer Gesandter in Peking etablieren darf, während ein Mandarin sein Amt in London antreten und vielleicht gar die Königin zu einem Ball in Albert Gate einladen wird". Wie sehr sich John Bull auch an diesem Spaß ergötzen mag, es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß, wenn überhaupt ein politischer Einfluß in Peking ausgeübt werden kann, dieser Einfluß von Rußland ausgehen wird, das durch den jüngsten Vertrag ein neuerworbenes Territorium von der Größe Frankreichs besitzt, dessen Grenze größtenteils nur 800 Meilen von Peking entfernt ist. Es ist für John Bull keineswegs ein tröstlicher Gedanke, daß er selbst es gewesen ist, der Rußland durch seinen ersten Opiumkrieg einen Vertrag verschafft hat, der ihm die Schiffahrt auf dem Amur und freien Handel im Grenzgebiet gestattet hat, daß er Rußland durch seinen zweiten Opiumkrieg zu dem kostbaren Landstrich zwischen dem Tatar-Golf und dem Baikal-See verholfen hat, einem Gebiet, das Rußland von jeher glühend begehrt und dessen es sich seit den Zeiten Zar Alexej Michailowitschs bis zu Nikolaus immer zu bemächtigen versucht hatte. Die Londoner "Times" fühlt sich so tief verletzt, daß sie bei der Veröffentlichung der Nachrichten aus St. Petersburg, in denen die von Großbritannien erzielten Vorteile stark übertrieben werden, vorsorglich darauf geachtet hat, jenen Teil des Telegramms zu verschweigen, in dem von Rußlands Erwerbung des Amurtals auf dem Vertragswege die Rede ist. Marx, Karl. The British and Chinese treaty. The official summary of the Anglo-Chinese treaty, which the British Ministry has at last laid before the public, adds, on the whole, but little to the information that had already been conveyed through different other channels. The first and the last articles comprise, in fact, the points in the treaty of exclusively English interest. By the first article, "the Supplementary Treaty and general regulations of trade," stipulated after the conclusion of the treaty of Nanking, are "abrogated." That supplementary treaty provided that the English Consuls residing at Hong Kong, and the five Chinese ports opened to British commerce, were to cooperate with the Chinese authorities in case any English vessels should arrive within the range of their consular jurisdiction with opium on board. A formal prohibition was thus laid upon English merchants to import the contraband drug, and the English Government, to some degree, constituted itself one of the Custom-House officers of the Celestial Empire. That the second opium war should end in removing the fetters by which the first opium war still affected to check the opium traffic, appears a result quite logical, and a consummation devoutly called for by that part of the British mercantile public which chanted most lusty applause to Palmerston's Canton fireworks. We are, however, much mistaken if this official abandonment oil the part of England of her hypocritical opposition to the opium trade is not to lead to consequences quite the reverse of those expected. By engaging the British Government to cooperate in the suppression of the opium traffic, the Chinese Government had recognized its inability to do so on its own account. The Supplementary Treaty of Nanking was a supreme and rather desperate effort at getting rid of the opium trade by foreign aid. This effort having failed, and being now proclaimed a failure, the opium traffic, being now, so far as Eng. land is concerned, legalized, little doubt can remain that the Chinese Government will try a method alike recommended by political and financial considerations — viz: legalize the cultiva. tion of the poppy in China, and lay duties on the foreign opium imported. Whatever may be the intentions of the present Chinese Government, the very circumstances in which it finds itself placed by the treaty of Tientsin, show all that way. That change once effected, the opium monopoly of India, and with it the Indian Exchequer, must receive a deadly blow, while the British opium traffic will shrink to the dimensions of an ordinary trade, and very soon prove a losing one. Till now, it has been a game played by John Bull with loaded dice. To have baffled its own object seems, therefore, the most obvious result of the opium war No. II. Having declared "a just war" on Russia, generous England desisted, at the conclusion of peace, from demanding any indemnity for her war expenses. Having, on the other hand, all along professed to be at peace with China itself, she, accordingly, cannot but make it pay for expenses incurred, in the opinion of her own present Ministers, by piracy on her own part. However, the first tidings of the fifteen or twenty millions of pounds sterling to be paid by the Celestials proved a quieter to the most scrupulous British conscience, and very pleasant calculations as to the beneficial effects of the Sycee silver upon the balance of trade, and the metal reserve of the Bank of England, were entered into by the Economist and the writers of money articles generally. But alas! the first impressions which the Palmerstonian press had given itself so much trouble to produce and work upon, were too tender to bear the shock of real information. A "separate article provides that a sum of two millions of taels" shall be paid "on account of the losses sustained by British subjects through the misconduct of the Chinese authorities at Canton; and a further sum of two millions of taels on account of " the expenses of the war. Now, these sums together amount to £1,334,000 only, while in 1842, the Emperor of China had to pay £4,200,000, of which £1,200,000 was indemnity for the contraband opium confiscated, and £3,000,000 for the expenses of the war. To come down from £4,200,000, with Hong Kong into the bargain, to a simple £1,334,000, seems no thriving trade after all; but the worst remains still to be said. Since, says the Chinese Emperor, yours was no war with China, but a "provincial war" with Canton only, try yourselves how to squeeze out of the province of Kwangtung the damages which your amiable war steamers have compelled me to adjudge to you. Meanwhile, your illustrious Gen. Straubenzee may keep Canton as a material guaranty, and continue to make the British arms the laughing-stock even of Chinese braves. The doleful feelings of sanguine John Bull at these clauses, which the small booty of £1,334,000 is encumbered with, have already vented themselves in audible groans. "Instead," says one London paper, "of being able to withdraw our 53 ships-of-war, and see them return triumphant with millions of Sycee silver, we may look forward to the pleasing necessity of sending an army of 5,000 men to recapture and hold Canton, and to assist the fleet in carrying on that provincial war which the Consul's deputy has declared. But will this provincial war have no consequences beyond driving our Canton trade to other Chinese ports? ... Will not the continuation of it [the provincial war] give Russia a large portion of the tea trade? May not the Continent, and England herself, become dependent on Russia and the United States for their tea?" John Bull's anxiety as to the effects of the "provincial war" upon the tea trade is not quite gratuitous. From Macgregor's Commercial Tariffi it may be seen that in the last year of the former Chinese war, Russia received 120,000 chests of tea at Kiachta. The year after the conclusion of peace with China the Russian demand fell off 75 per cent, amounting to 30,000 only. At all events, the costs still to be incurred by the British in distraining Kwangtung are sure so to swell the wrong side of the balance that this second China war will hardly be self-paying, the greatest fault which, as Mr. Emerson justly remarks, anything can be guilty of in British estimation. Another great success of the English invasion is contained in Art- 51, according to which the term "barbarian" "shall not be applied" to the British Government or to British subjects "in any Chinese official document issued by the Chinese authorities." The Chinese authorities styling themselves Celestials, how humble to their understanding must not appear John Bull, who, instead of insisting on being called divine or Olympian, contents himself with weeding the character representing the word barbarian out of the official documents. The commercial articles of the Treaty give England no advantage not to be enjoyed by her rivals, and, for the present, dissolve into shadowy promises, for the greater part not worth the parchment they are written on. Art. 10 stipulates: "British merchant ships shall have authority to trade upon the Great River (Yang-tse), but in the present disturbed state of the Upper and Lower Valley, no port is to be opened for trade with the exception of Chin-kiang, which is to be opened in a year from the signature of the Treaty. When peace is restored, British vessels are to be "admitted to trade at such ports as far as Hankow, not exceeding three in number, as the British Minister, after consultation with the Chinese Secretary of State, may determine." By this article, the British are in fact excluded from the great commercial artery of the whole empire, from "the only line," as The Morning Starjustly remarks, "by which they can push their manufactures into the interior." If they will be good boys, and help the Imperial Government in dislodging the rebels from the regions now occupied by them, then they may eventually navigate the great river, but only to particular harbours. As to the new seaports opened, from "all" the ports as at first advertised, they have dwindled down to five ports, added to the five ports of the Treaty of Nanking, and, as a London paper remarks, "they are generally remote or insular." Besides, at this time of the day, the delusive notion of the growth of trade being proportionate to the number of ports opened, should have been exploded. Consider the harbours on the coasts of Great Britain, or France, or the United States; how few of them have developed themselves into real emporiums of commerce? Before the first Chinese war, the English traded exclusively to Canton. The concession of five new ports, instead of creating five new emporiums of commerce, has gradually transferred trade from Canton to Shanghai, as may be seen from the following figures, extracted from the Parliamentary Blue Book on the trade of various places for 1856-57. At the same time, it should be recollected that the Canton imports include the imports to Amoy and Pochow, which are transhiped at Canton. British import trade to British export trade to Canton. Shanghai. Canton. Shanghai. 1844 $15,500,000 $2,500,000 $17,900,000 $2,300,000 1845 10,700,000 5,100,000 27,700,000 6,000,000 1846 9,900,000 3,800,000 15,300,000 6,400,000 1847 9,600,000 4,300,000 15,700,000 6,700,000 1848 6,500,000 2,500,000 8,600,000 5,000,000 1849 7,900,000 4,400,000 11,400,000 6,600,000 1850 6,800,000 3,900,000 9,900,000 8,000,000 1851 10,000,000 5,400,000 13,200,000 11,600,000 1852 M00,000 4,600,000 6,500,000 11,400,000 1853 4,000,000 3,900,000 6,500,000 13,300,000 1854 3,300,000 1,100,100 6,000,000 11,700,000 1855 3,600,000 3,400,000 2,900,000 19,900,000 1856 9,100,000 6,200,000 8,200,000 23,800,000 The "commercial clauses" of the treaty "are unsatisfactory," is a conclusion arrived at by the Daily Telegraph, Palmerston's most abject sycophant; but it chuckles at "the brightest point in the programme," viz: "that a British Minister may establish himself at Peking, while a Mandarin will install himself in London, and possibly invite the Queen to a ball at Albert Gate." However John Bull may indulge this fun, there can be no doubt that whatever political influence may be exercised at Peking will fall to the part of Russia, which, by dint of the last treaty, holds a new territory, being as large as France, and, in great part, on its frontier, 8oo miles only distant from Peking. It is by no means a comfortable reflection for John Bull that he himself, by his first opium war, procured Russia a treaty yielding her the navigation of the Amur and free trade on the land frontier, while by his second opium war he has helped her to the invaluable tract lying between the Gulf of Tartary and Lake Baikal, a region so much coveted by Russia that from Czar Alexey Michaelovitch down to Nicholas, she has always attempted to get it. So deeply did the London Times feel that sting that, in its publication of the St. Petersburg news, which greatly exaggerated the advantages won by Great Britain, good care was taken to suppress that part of the telegram which mentioned Russia's acquisition by treaty of the valley of the Amur. |
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15 | 1858 |
Marx, Karl. [Über den britisch-chinesischen Vertrag]. Der chinesische Vertrag Sir Henry Pottingers, der am 29. August 1842 unterzeichnet und ebenso wie die neuen Verträge mit China unter den Geschützmündungen diktiert worden war, hat sich in kommerzieller Hinsicht als ein Mißerfolg erwiesen, was jetzt sogar vom Londoner "Economist", dem führenden Organ des britischen Freihandels, anerkannt wird. Diese Zeitschrift, die sich als einer der unermüdlichsten Apologeten des kürzlichen Einfalls in China hervorgetan hat, fühlt sich jetzt verpflichtet, die lebhaften Hoffnungen, die in anderen Kreisen genährt worden sind, zu "dämpfen". Der "Economist" betrachtet die Auswirkungen des Vertrags von 1842 auf den britischen Exporthandel als "einen Präzedenzfall, der uns vor den Folgen verfehlter Operationen bewahren sollte". Das ist zweifellos ein vernünftiger Rat. Die Gründe jedoch, die Herr Wilson anführt, um das Scheitern des ersten Versuchs der gewaltsamen Ausweitung des chinesischen Marktes für Waren aus dem Westen zu erklären, sind alles andere als überzeugend. Als erste wichtige Ursache für dieses krasse Mißlingen wird die spekulative Überschwemmung des chinesischen Marktes während der ersten drei Jahre nach dem Pottinger-Vertrag angeführt sowie die Nichtbeachtung der Eigenart des chinesischen Bedarfs durch die englischen Kaufleute. Die englischen Exporte nach China, die sich 1836 auf 1.326.388 Pfd.St. beliefen, waren 1842 auf 969.000 Pfd.St. gefallen. Ihr schnelles und anhaltendes Steigen während der folgenden sechs Jahre ist aus nachstehenden Zahlen ersichtlich: 1842 969.000 Pfd.St. 1843 1.456.000 Pfd.St. 1844 2.305.000 Pfd.St. 1845 2.395.000 Pfd.St. Aber nicht nur das Sinken der Exporte im Jahre 1846 unter den Stand von 1836, sondern auch die Zusammenbrüche der China-Handelshäuser in London während der Krise von 1847 bewiesen, daß der errechnete Wert der Exporte von 1843 bis 1846, wie er in den offiziellen Umsatzstatistiken erscheint, dem tatsächlich realisierten Wert keineswegs entsprochen hat. Wenn sich die englischen Exporteure derart in der Menge irrten, so irrten sie nicht weniger hinsichtlich der Auswahl der für den chinesischen Konsum angebotenen Artikel, Als Beweis für diese Behauptung zitiert der "Esonomist" folgendes aus den Berichten von Herrn W. Cooke, dem ehemaligen Korrespondenten der Londoner "Times" in Schanghai und Kanton: "In den Jahren 1843, 1844 und 1845, unmittelbar nach der Öffnung der nördlichen Häfen, gerieten die Engländer in wilde Erregung. Eine bedeutende Firma in Sheffield sandte eine große Lieferung Messer und Gabeln ab und erklärte sich bereit, ganz China mit Bestecken zu versorgen. Sie wurden zu Preisen verkauft, die kaum die Frachtkosten einbrachten. Eine weltbekannte Londoner Firma sandte eine gewaltige Lieferung von Klavieren ab, die das gleiche Schicksal erlitten. Was mit den Bestecken und Klavieren geschah, widerfuhr auch auf weniger spürbare Weise den Kammgarn- und Baumwollerzeugnissen. Als die Häfen geöffnet wurden, unternahm Manchester blindlings gewaltige Anstrengungen, die jedoch mit einem Mißerfolg endeten. Seither ist die Stadt in Apathie verfallen und vertraut nur noch dem Zufall." Um schließlich die Abhängigkeit der Verminderung, Aufrechterhaltung oder Steigerung des Handels vom Studium der Bedürfnisse des Konsumenten zu beweisen, zitiert der "Economist" aus der gleichen Quelle folgende Angaben für 1856: 1845 1846 1856 Kammgarnstoffe (in Stücken) 13.569 8.415 7.428 Kamelott 13.374 8.034 4.470 Langwaren 91.530 75.784 36.642 Wollstoffe 62.731 56.996 38.553 Bedruckte Baumwollstoffe 100.615 81.150 281.784 Ungemusterte Baumwollstoffe 2.998.126 1.859.740 2.817.624 Baumwollgarn (in lbs.) 2.640.090 5.324.050 5.579.600 Alle diese Argumente und Belege erklären jedoch nichts weiter als die Reaktion auf die Überschwemmung des Marktes von 1843 bis 1845. Es ist keineswegs eine auf den Handel mit China beschränkte Erscheinung, daß einer plötzlichen Ausdehnung des Handels eine heftige Schrumpfung folgen kann oder daß ein neuer Markt gleich bei seiner Erschließung durch britische Überbelieferung verstopft wird, da nicht sehr genau erwogen worden ist, ob die Artikel, die auf den Markt geworfen werden, dem tatsächlichen Bedarf und der Kaufkraft der Konsumenten auch wirklich entsprechen. Tatsächlich ist dies eine in der Geschichte der Weltmärkte ständig wiederkehrende Erscheinung. Nach dem Sturz Napoleons, als der europäische Kontinent wieder dem britischen Handel zugänglich wurde, erwiesen sich die britischen Exporte seinem Aufnahmevermögen so wenig angemessen, daß "der Übergang vom Krieg zum Frieden" sich katastrophaler auswirkte als die Kontinentalsperre selbst. So trug auch Cannings Anerkennung der Unabhängigkeit der spanischen Kolonien in Amerika dazu bei, die Handelskrise von 1825 auszulösen. Waren, die für das Moskauer Klima berechnet waren, wurden nach Mexiko und Kolumbien gesandt. Und in unseren Tagen ist sogar Australien, trotz der Ausdehnungsfähigkeit seines Marktes, dem Schicksal aller neuen Märkte nicht entgangen; es ist so überfüllt mit Waren, daß sowohl seine Konsumtionsfähigkeit als auch seine Zahlungsmittel erschöpft sind. Die den chinesischen Markt kennzeichnende Erscheinung ist folgende: Seit seiner Erschließung durch den Vertrag von 1842 hat der Export von chinesischem Tee und chinesischer Seide nach Großbritannien ständig zugenommen, während der Importhandel mit britischen Fabrikaten nach China im großen und ganzen unverändert blieb. Man könnte in der ständig steigenden Handelsbilanz zugunsten Chinas eine Analogie zum Stand der Handelsbilanz zwischen Rußland und Großbritannien sehen; doch in diesem Fall erklärt sich alles aus der Schutzzollpolitik Rußlands, während die chinesischen Einfuhrzölle niedriger sind als die aller anderen Länder, mit denen England Handel treibt. Der Gesamtwert des chinesischen Exports nach England, der bis 1842 auf ungefähr 7.000.000 Pfd.St. veranschlagt werden könnte, belief sich 1856 auf eine Summe von etwa 9.500.000 Pfd.St. Während der Teeimport Großbritanniens vor 1842 niemals mehr als 50.000.000 lbs. erreicht hatte, war er 1856 auf etwa 90.000.000 lbs. angewachsen. Andererseits hat der britische Import chinesischer Seide erst seit 1852 Bedeutung erlangt. Sein Ansteigen kann man aus folgenden Zahlen ersehen: lbs. Pfd.St. 1852 2.418.343 1853 2.838.047 1854 4.576.706 3.318.112 1855 4.436.862 3.013.396 1856 3.723.693 3.676.116 Man betrachte nun andererseits die Bewegung des britischen Exports nach China: Jahre Pfd.St. 1834 842.852 1835 1.074.708 1836 1.326.388 1838 1.204.356 Für die Zeit nach der Erschließung des Marktes im Jahre 1842 und der Erwerbung Hongkongs durch die Engländer finden wir folgende Zahlen: Jahre Pfd.St. 1845 2.359.000 1846 1.200.000 1848 1.445.950 1852 2.508.599 1853 1.749.597 1854 1.000.716 1855 1.122.241 1856 über 2.000.000 Der "Economist" versucht, die unveränderte und relativ abnehmende Einfuhr britischer Erzeugnisse auf den chinesischen Markt der ausländischen Konkurrenz zuzuschreiben, und wiederum wird Herr Cooke zitiert, um diese Behauptung zu bezeugen. Seinem autoritativen Zeugnis zufolge werden die Engländer auf dem chinesischen Markt in vielen Handelszweigen in offenem Wettbewerb geschlagen. Die Amerikaner, schreibt er, schlagen die Engländer in Drillich und Leinwand. 1856 wurden nach Schanghai 221.716 Stück amerikanischen, aber nur 8.745 Stück englischen Drillichs, und 14.420 Stück amerikanischer Leinwand, aber nur 1.240 Stück englischer eingeführt. Andererseits sollen Deutschland und Rußland, was Wollwaren anbelangt, ihre englischen Konkurrenten hart bedrängen. Wir brauchen keinen anderen Beweis als diese Erläuterung, um uns davon zu überzeugen, daß sowohl Herr Cooke wie der "Economist" in der Einschätzung des chinesischen Marktes fehlgehen. Sie sind der Ansicht, daß bestimmte Züge, die genauso in dem Handel zwischen den Vereinigten Staaten und dem Himmlischen Reich wiederkehren, auf den englisch-chinesischen Handel beschränkt seien. 1837 überstiegen die chinesischen Exporte nach den Vereinigten Staaten die Importe nach China um etwa 860.000 Pfd.St. Während der Periode nach dem Vertrag von 1842 haben die Vereinigten Staaten chinesische Waren für durchschnittlich 2.000.000 Pfd.St. jährlich erhalten, für die sie 900.000 Pfd.St. in amerikanischen Waren zahlten. Von den 1.602.849 Pfd.St., auf die sich die Gesamteinfuhr nach Schanghai, ausgenommen Metallgeld und Opium, im Jahre 1855 belief, entfielen auf England 1.122.241 Pfd.St., auf Amerika 272.708 Pfd.St. und auf sonstige Länder 207.900 Pfd.St., während die Ausfuhr eine Gesamtsumme von 12.603.540 Pfd.St. erreichte, wovon auf England 6.405.040 Pfd.St., auf Amerika 5.396.406 Pfd.St. und auf andere Länder 102.088 Pfd.St. entfielen. Man vergleiche nur die ameri- 569> kanischen Exporte nach Schanghai im Werte von 272.708 Pfd.St. mit den Importen aus dieser Stadt, die 5.000.000 Pfd.St. übersteigen. Wenn der amerikanischen Konkurrenz trotzdem ein spürbarer Einbruch in den britischen Handel gelungen ist, muß der chinesische Markt doch ein sehr begrenztes Betätigungsfeld für den gesamten Handel ausländischer Nationen bieten. Als letzte Ursache für die geringe Bedeutung, die der chinesische Importmarkt seit seiner Erschließung im Jahre 1842 erlangt hat, wird die chinesische Revolution angegeben, aber trotz dieser Revolution nahmen die Exporte nach China 1851-1852 an der allgemeinen Steigerung des Handels relativen Anteil, und der Opiumhandel erreichte, statt zu fallen, während der ganzen revolutionären Periode sehr schnell gewaltige Ausmaße. Wie dem auch sein mag, es muß dennoch festgestellt werden, daß alle der ausländischen Einfuhr entgegenstehenden Hindernisse, die aus dem zerrütteten Zustand des Kaiserreiches herrühren, durch den jüngsten räuberischen Krieg und die neuen Demütigungen, mit denen die herrschende Dynastie überschüttet worden ist, nicht verringert, sondern vermehrt werden. Nach einem sorgfältigen Studium der Geschichte des chinesischen Handels kamen wir zu der Meinung, daß im allgemeinen die Konsumtionsfähigkeit und die Kaufkraft der Bewohner des Himmlischen Reiches stark überschätzt worden ist. Bei der gegenwärtigen ökonomischen Struktur der chinesischen Gesellschaft, deren Angelpunkt die in kleinste Parzellen zersplitterte Landwirtschaft und das Handwerk ist, kann von einer nennenswerten Einfuhr ausländischer Waren gar nicht die Rede sein. Immerhin könnte China bis zu einem Betrag von 8.000.000 Pfd.St., nämlich der Summe, die grob geschätzt die Gesamtbilanz zugunsten Chinas gegenüber England und den Vereinigten Staaten bildet, allmählich einen Überschuß englischer und amerikanischer Waren aufnehmen, dies jedoch nur, wenn der Opiumhandel unterdrückt wird. Zu dieser Schlußfolgerung gelangt man zwangsläufig, wenn man die einfache Tatsache feststellt, daß die chinesischen Finanzen und die Geldzirkulation trotz der aktiven Handelsbilanz durch den Import von Opium zum Betrage von etwa 7.000.000 Pfd.St. ernsthaft zerrüttet sind. John Bull jedoch, der sich wie gewöhnlich mit seiner hohen Moral brüstet, zieht es vor, seine passive Handelsbilanz durch periodische Kriegskontributionen aufzubessern, die er unter räuberischen Vorwänden aus China herauspreßt. Er vergißt nur, daß die Methoden Karthagos und Roms, aus fremden Völkern Geld zu pressen, unweigerlich zum Zusammenstoß und zur gegenseitigen Vernichtung führen, falls sie in einer Hand vereint werden. Marx, Karl. Trade and the treaty. THE UNSUCCESSFUL issue, in a commercial point of view, of Sir Henry Pottinger's Chinese treaty, signed on August 29, 1842, and dictated, like the new treaties with China, at the cannon's mouth, is a fact now recollected even by that eminent organ of British Free Trade, the London Economist. Having stood forward as one of the staunchest apologists of the late invasion of China, that journal now feels itself obliged to "temper" the sanguine hopes which have been cultivated in other quarters. The Economist considers the effects on the British export trade of the treaty of 1842, "a precedent by which to guard ourselves against the result of mistaken operations." This certainly is sound advice. The reasons, however, which Mr. Wilson alleges in explanation of the failure of the first attempt at forcibly enlarging the Chinese market for Western produce, appear far from conclusive. The first great cause pointed out of the signal failure is the speculative overstocking of the Chinese market, during the first three years following the Pottinger treaty, and the carelessness of the English merchants as to the nature of the Chinese demand. The English exports to China which, in 1836, amounted to £1,326,000, had fallen in 1842 to £969000 Their rapid and continued rise during the following six years is shown by these figures: 1842 £969,000 1843 £1,456,000 1844 £2,305,000 1845 £2,295,000 Yet in 1846 the exports did not only sink below the level of 1836, but the disasters overtaking the China houses at London during the crisis of 1847 proved the computed value of the exports from 1843 to 1846, such as it appears in the official return tables, to have by no means corresponded to the value actually realized. If the English exporters thus erred in the quantity, they did not less so in the quality of the articles offered to Chinese consumption. In proof of the latter assertion, the Economist quotes from Mr. W. Cooke, the late correspondent of the London Times at Shanghai and Canton, the following passages: "In 1843, 1844 and 1845, when the northern ports had just been opened, the people at home were wild with excitement. An eminent firm at Sheffield sent out a large consignment of knives and forks, and declared themselves prepared to supply all China with cutlery... They were sold at prices which scarcely realized their freight. A London house, of famous name, sent out a tremendous consignment of pianofortes, 'which shared the same fate.' What happened in the case of cutlery and pianos occurred also, in a less noticeable manner, 'in the case of worsted and cotton manufactures.' ...Manchester made a great blind effort when the ports were opened, and that effort failed. Since then she has fallen into an apathy, and trusts to the chapter of accidents." Lastly, to prove the dependence of the reduction, maintenance or improvement of the trade, on the study of the wants of the consumer, the Economist reproduces from the same authority the following return for the year 1856: 1845. 1846. 1856. Worsted Stuffi (pieces) 13,569 3,415 7,428 Camlets 13,374 8,034 4,470 Long ells 91,531 75,784 96,642 Woollens 62,731 56,996 38,553 Printed Cottons 100,615 8x,150 281,784 Plain Cottons 2,998,126 1,859,740 2,817,624 Cotton Twist lbs 2,640,098 5,324,050 5,579,600 Now all these arguments and illustrations explain nothing beyond the reaction following the overtrade of 1843-45, It is a phenomenon by no means peculiar to the Chinese trade, that a sudden expansion of commerce should be followed by its violent contractions, or that a new market, at its opening. should be choked by British oversupplies; the articles thrown upon it being not very nicely calculated, in regard either to the actual wants or the paying powers of the consumers. In fact, this is a standing feature in the history of the markets of the world. On Napoleon's fall, after the opening of the European continent, British exports proved so disproportionate to the continental faculties of absorption that "the transition from war to peace" proved more disastrous than the continental system itself. Canning's recognition of the independence of the Spanish colonies in America was also instrumental in producing the commercial crisis of 1825 Wares calculated for the meridian of Moscow were then dispatched to Mexico and Colombia. And in our own day, notwithstanding its elasticity, even Australia has not escaped the fate common to all new markets, of having its powers of consumption as well as its means of payment over-stocked. The phenomenon peculiar to the Chinese market is this: that since its opening by the treaty of 1842, the export to Great Britain of tea and silk, of Chinese produce, has continually been expanding, while the import trade into China of British manufactures has, on the whole, remained stationary. The continuous and increasing balance of trade in favour of China might be said to bear an analogy to the state of commercial balance between Russia and Great Britain; but then, in the latter case, everything is explained by the protective policy of Russia, while the Chinese import duties are lower than those of any other country England trades with. The aggregate value of Chinese exports to England, which before 1842 might be rated at about IC.7,000,000, amounted in 1856 to the sum of about IC 9,500,000. While the quantity of tea imported into Great Britain never reached more than 50,000,000 lbs. before 1842, it had swollen in 1856 to about 90,000,000 lbs. On the other hand, the importance of the British import of Chinese silks only dates from 1852. Its progress may be computed from the following figures: 1852. 1853. 1854. 1855. 1856. Silk imp'd lbs 2,418,343 2,838,047 4,576,706 4,436,962 3,723,693 Value £ .... .... 3,318,II2 3,013,396 3,676,116 Now take, on the other hand, the movement of the British exports to China valued in Pounds Sterling. 1834 £842,852 1835 1,074,708 1836 1,326,388 1838 1,204,356 For the period following the opening of the market in 1842 and the acquisition of Hong Kong by the British, we find the following returns: 1845 £2,359,000 1846 1,200,000 1848 1,445,950 1852 2,508,399 1853 1,749,597 1854 1,000,716 1855 1,122,241 1856 upward of 2,000,000 The Economist tries to account for the stationary and relatively decreasing imports of British manufacture into the Chinese market by foreign competition, and Mr. Cooke is again quoted to bear witness to this proposition. According to this authority, the English are beaten by fair competition in the Chinese market in many branches of trade. The Americans, he says, beat the English in drills and sheetings. At Shanghai in 1856 the imports were 221,716 pieces of American drills, against 8,745 English, and 14,420 of American sheetings, against 1,240 English. In woollen goods, on the other hand, Germany and Russia are said to press hardly on their English rivals. We want no other proof than this illustration to convince us that Mr. Cooke and the Economist are both mistaken in the appreciation of the Chinese market. They consider as limited to the Anglo-Chinese trade features which are exactly reproduced in the trade between the United States and the Celestial Empire. In 1837, the excess of the Chinese exports to the United States over the imports into China was about £860,000. During the period since the treaty of 1842, the United States have received an annual average of £2,000,000 in Chinese produce, for which we paid in American merchandise £900,000. Of the £1,602,849 to which the aggregate imports into Shanghai, exclusive of specie and opium, amounted in 1855, England supplied £1,122,24I, America £272,708, and other countries £207,900; while the exports reached a total of £12,603,540, of which £6,405,040 were to England, £5,396,406 to America, and £102,088 to other countries. Compare only the American exports to the value of £272,708 with their imports from Shanghai exceeding £5,000,000. If, nevertheless, American competition has, to any sensible degree, made inroads on British traffic, how limited a field of employment for the aggregate commerce of foreign nations the Chinese market must offer. The last cause assigned to the trifling importance the Chinese import market has assumed since its opening in 1842, is the Chinese revolution, but notwithstanding that revolution, the exports to China relatively [swelled] in 1851-52, in the general increase of trade, and, during the whole of the revolutionary epoch, the opium trade, instead of falling off, rapidly obtained colossal dimensions. However that may be, this much will be admitted, that all the obstacles to foreign imports originating in the disordered state of the empire must be increased, instead of being diminished, by the late piratical war, and the fresh humiliations heaped on the ruling dynasty. It appears to us, after a careful survey of the history of Chinese commerce, that, generally speaking, the consuming and paying powers of the Cclestials have been greatly overestimated. With the present economical framework of Chinese society, which turns upon diminutive agriculture and domestic manufactures as its pivots, any large import of foreign produce is out of the question. Still, to the amount of L8,000,000, a sum which may be roughly calculated to form the aggregate balance in favour of China, as against England and the United States, it might gradually absorb a surplus quantity of English and American goods if the opium trade were suppressed. This conclusion is necessarily arrived at on the analysis of the simple fact that the Chinese finances and monetary circulation, in spite of the favourable balance of trade, are seriously deranged by an import of opium to the amount of about £7,000,000. John Bull, however, used to plume himself on his high standard of morality, prefers to bring up his adverse balance of trade by periodical war tributes extorted from China on piratical pretexts. He only forgets that the Carthegenian and Roman methods of making foreign people pay, are, if combined in the same hands, sure to clash with and destroy each other. |
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16 | 1858 |
Marx, Karl. Die Geschichte des Opiumhandels : 1 Die Nachricht vom neuen Vertrag, den die Bevollmächtigten der Verbündeten China abgerungen haben, scheint genau die gleichen phantastischen Vorstellungen von einer unermeßlichen Ausdehnung des Handels erweckt zu haben, wie sie der Geschäftswelt 1845 nach Beendigung des ersten chinesischen Krieges vorschwebten. Angenommen, die Telegramme aus St. Petersburg beruhen auf Wahrheit, muß deshalb der Vermehrung der Handelszentren unbedingt auch eine Ausdehnung des Chinahandels folgen? Besteht denn die Aussicht, daß der Krieg von 1857/58 zu glänzenderen Ergebnissen führen wird als der Krieg von 1841/42? Soviel steht fest, daß der Vertrag von 1843, anstatt die amerikanischen und englischen Exporte nach China zu erhöhen, lediglich zum beschleunigten Ausbruch und zur Verschärfung der Handelskrise von 1847 beigetragen hat. Dadurch, daß der neue Vertrag Illusionen von einem unerschöpflichen Markt erzeugt und Fehlspekulationen begünstigt, kann er in ähnlicher Weise eine neue Krise gerade in dem Augenblick vorbereiten helfen, da der Weltmarkt sich erst langsam von der jüngsten allgemeinen Erschütterung erholt. Der erste Opiumkrieg hat neben diesem negativen Ergebnis einen Aufschwung des Opiumhandels auf Kosten des legitimen Handels zur Folge gehabt; das gleiche Ergebnis wird der zweite Opiumkrieg haben, falls England nicht durch den Druck der gesamten zivilisierten Welt gezwungen wird, den Zwangsanbau von Opium in Indien und dessen gewaltsame Verbreitung in China einzustellen. Wir sehen davon ab, bei der moralischen Seite dieses Handels zu verweilen, die selbst von einem Engländer, Montgomery Martin, in folgenden Worten geschildert wurde: "Ja, der Sklavenhandel war barmherzig, verglichen mit dem Opiumhandel. Wir haben die Afrikaner nicht physisch zugrunde gerichtet, denn es war unser unmittelbares Interesse, sie am Leben zu erhalten; wir haben sie nicht ihrer menschlichen Würde beraubt, weder ihre Gesinnung korrumpiert, noch ihre Seelen zerrüttet. Der Opiumverkäufer aber tötet den Leib, nachdem er die sittliche Existenz unglücklicher Sünder korrumpiert, erniedrigt und vernichtet hat; stündlich werden einem unersättlichen Moloch neue Opfer dargebracht, wobei der englische Mörder und der chinesische Selbstmörder sich gegenseitig überbieten in ihren Opfergaben auf seinem Altar." Die Chinesen können nicht gleichzeitig Gebrauchsgüter und Rauschgift abnehmen; unter den gegenwärtigen Umständen läuft die Ausdehnung des chinesischen Handels auf die Ausdehnung des Opiumhandels hinaus; das Anwachsen des letzteren ist unvereinbar mit der Entwicklung eines legitimen Handels - diese Feststellungen wurden vor zwei Jahren eigentlich allgemein anerkannt. Eine 1847 eingesetzte Kommission des Unterhauses, die den Stand der britischen Handelsbeziehungen mit China untersuchen sollte, berichtete folgendes: "Wir bedauern, daß sich der Handel mit diesem Land seit einiger Zeit in sehr unbefriedigendem Zustand befindet und daß das Ergebnis unserer erweiterten Handelsbeziehungen keineswegs die berechtigten Erwartungen erfüllt hat, die natürlicherweise an einen freieren Zugang zu einem so großartigen Markt geknüpft worden waren. Wir sind der Meinung, daß die Handelsschwierigkeiten weder einem mangelnden Bedarf an britischen Fabrikaten entspringen noch der wachsenden Konkurrenz anderer Nationen in China; die Bezahlung des Opiums verschlingt sehr zum Schaden für den allgemeinen Handel der Chinesen das Silber, so daß faktisch Tee und Seide den restlichen Handel bestreiten müssen." "The Friend of China" vom 28. Juli 1849 verallgemeinert die gleiche Behauptung und schreibt in sehr bestimmten Worten: "Der Opiumhandel greift immer mehr um sich. Der gesteigerte Verbrauch an Tee und Seide in Großbritannien und den Vereinigten Staaten würde nur zu einer Steigerung des Opiumhandels führen; die Sache der Fabrikanten ist hoffnungslos." Einer der führenden amerikanischen Kaufleute in China brachte in einem in der Januarnummer 1850 von Hunts "Merchant's Magazine" veröffentlichten Artikel das ganze Problem des Handels mit China auf folgenden Nenner: "Welcher Handelszweig muß unterdrückt werden, der Opiumhandel oder der Exporthandel mit amerikanischen und englischen Produkten?" Die Chinesen selbst gelangten in dieser Angelegenheit zu der gleichen Meinung. Montgomery Martin erzählt: "Ich erkundigte mich beim Taotai in Schanghai, auf welche Art und Weise wir unseren Handel mit China am besten steigern könnten; und das erste, was er mir in Gegenwart von Captain Balfour, dem Konsul Ihrer Majestät, zur Antwort gab, war: 'Schicken Sie uns nicht mehr soviel Opium, und wir werden in der Lage sein, Ihnen Ihre Fabrikate abzunehmen.'" In den letzten acht Jahren hat die Geschichte des Handels diese Feststellung auf neue, treffende Art bestätigt; bevor wir aber die verderbliche Wirkung des Opiumhandels auf den legitimen Handel untersuchen, möchten wir einen kurzen Überblick über das Aufkommen und das Umsichgreifen dieses staunenswerten Handels geben, der in den Annalen der Menschheit einzig dasteht, ob wir nun die tragischen Konflikte betrachten, die sozusagen die Achse bilden, um die er sich dreht, oder seine Auswirkungen auf die allgemeinen Beziehungen zwischen der östlichen und der westlichen Welt. Vor 1767 betrug die Menge des aus Indien exportierten Opiums nicht mehr als 200 Kisten bei einem Gewicht von etwa 133 lbs. je Kiste. Opium war in China gegen Entrichtung von etwa 3 Dollar Zoll je Kiste als ein Heilmittel gesetzlich zugelassen, wobei die Portugiesen, die das Opium aus der Türkei brachten, seine fast ausschließlichen Exporteure ins Himmlische Reich waren. Im Jahre 1773 brachten Colonel Watson und Vizepräsident Wheeler - Individuen, die einen Platz neben den Hermentiers, Palmers und anderen Giftmischern von Weltruf verdienen - die Ostindische Kompanie auf die Idee, den Opiumhandel mit China aufzunehmen. Hierauf wurde ein Opiumdepot auf Schiffen eingerichtet, die in einer Bucht südwestlich von Macao vor Anker lagen. Die Spekulation war ein Fehlschlag. Im Jahre 1781 sandte die Regierung von Bengalen ein bewaffnetes Schiff mit einer Opiumladung nach China, und 1794 stationierte die Kompanie ein großes Opiumschiff in Whampoa, dem Ankerplatz des Hafens von Kanton. Anscheinend war Whampoa ein geeigneteres Depot als Macao; denn schon zwei Jahre, nachdem man sich für diesen Hafen entschieden hatte, sah sich die chinesische Regierung genötigt, ein Gesetz zu erlassen, das chinesischen Opiumschmugglern androhte, mit einem Bambusstock geprügelt und mit hölzernen Kragen um den Hals in den Straßen zur Schau gestellt zu werden. Um 1798 stellte die Ostindische Kompanie den direkten Opiumexport ein, dafür wurde sie jetzt Opiumproduzent. In Indien wurde das Opiummonopol errichtet; und während den Schiffen der Kompanie scheinheilig verboten wurde, mit dem Rauschgift zu handeln, enthielten die Lizenzen, die sie privaten Schiffen für den Chinahandel erteilte, eine Strafandrohung für den Fall, daß sie anderes als von der Kompanie hergestelltes Opium laden würden. Im Jahre 1800 hatte die Einfuhr in China 2.000 Kisten erreicht. Der Kampf zwischen der Ostindischen Kompanie und dem Himmlischen Reich, der während des 18. Jahrhunderts einen Charakter trug, der allen Fehden zwischen dem ausländischen Kaufmann und dem nationalen Zollamt gemeinsam war, nahm mit Beginn des 19. Jahrhunderts ganz besondere und außergewöhnliche Züge an; während der Kaiser von China gleichzeitig die Einfuhr des Giftes durch die Ausländer und seinen Konsum durch die Einheimischen verbot, um den Selbstmord seines Volkes zu verhindern, verwandelte die Ostindische Kompanie den Opiumanbau in Indien und den Opiumschmuggel nach China sehr schnell in unabdingbare Bestandteile ihres eigenen Finanzsystems. Während der Halbbarbar das Prinzip der Moral vertrat, stellte ihm der Zivilisierte das Prinzip des Mammons entgegen. Daß ein Riesenreich, das nahezu ein Drittel der Menschheit umfaßt, das trotz des Fortschreitens der Zeit dahinvegetiert, durch künstliche Abkapselung vom allgemeinen Verkehr isoliert ist und es deshalb zuwege bringt, sich mit Illusionen über seine himmlische Vollkommenheit zu täuschen -, daß solch ein Reich schließlich vom Schicksal ereilt wird in einem tödlichen Zweikampf, in dem der Vertreter einer veralteten Welt aus ethischen Beweggründen zu handeln scheint, während der Vertreter der überlegenen modernen Gesellschaft um das Privileg kämpft, auf den billigsten Märkten zu kaufen und auf den teuersten zu verkaufen - das ist wahrlich ein tragischer Abgesang, wie ihn seltsamer kein Dichter je ersonnen haben könnte. 2 Die Übernahme des Opiummonopols in Indien durch die britische Regierung hatte die Ächtung des Opiumhandels in China zur Folge. Die grausamen Strafen, die der Himmlische Gesetzgeber über seine ungehorsamen Untertanen verhängte, waren genauso unwirksam wie das strenge Einfuhrverbot, das den chinesischen Zollämtern auferlegt worden war. Die nächste Auswirkung des moralischen Widerstandes der Chinesen war, daß die Engländer die kaiserlichen Behörden, Zollbeamten und überhaupt alle Mandarine demoralisierten. Die Korruption, die sich der Himmlischen Bürokratie bis ins Mark hineinfraß und die Stützen der patriarchalischen Ordnung zerstörte, wurde zusammen mit den Opiumkisten von den englischen Depotschiffen, die bei Whampoa vor Anker lagen, in das Reich geschmuggelt. Von der Ostindischen Kompanie großgezogen, von der Zentralregierung in Peking vergeblich bekämpft, nahm der Opiumhandel allmählich größeren Umfang an, bis er 1816 die Höhe von etwa 2.500.000 Dollar erreichte. Der im selben Jahr in Indien zugelassene freie Handel - den Teehandel als einzigen ausgenommen, der weiterhin ein Monopol der Ostindischen Kompanie blieb - gab den Geschäften der englischen Schmuggler einen neuen mächtigen Auftrieb. Im Jahre 1820 hatte sich die Anzahl der Kisten, die nach China eingeschmuggelt wurden, auf 5.147 erhöht, 1821 auf 7.000 und 1824 auf 12.639. Indessen richtete die chinesische Regierung drohende Protestnoten an die ausländischen Kaufleute, bestrafte gleichzeitig die als ihre Helfershelfer bekannten Hong-Kaufleute, entwickelte eine ungewöhnliche Aktivität in der Verfolgung der einheimischen Opiumkonsumenten und ergriff strengere Maßnahmen in ihren Zollämtern. Das Endergebnis dieser Bemühungen war ähnlich wie im Jahre 1794, nämlich, daß die Opiumdepots von einer unsicheren nach einer geeigneteren Operationsbasis verlegt wurden. Macao und Whampoa wurden zugunsten der Insel Lingting an der Mündung des Kanton-Flusses aufgegeben, um dort die Opiumdepots endgültig auf schwer bewaffneten und wohl bemannten Schiffen zu stationieren. Ebenso ging der Handel nur von einer Hand in die andere über, als es der chinesischen Regierung vorübergehend gelungen war, die Opiumgeschäfte der alten Kantoner Häuser zu unterbinden; er wurde von einer Schicht kleinerer Händler übernommen, die entschlossen waren, ihn unter jedem Risiko und mit allen Mitteln weiterzuführen. Dank den dadurch geschaffenen Erleichterungen stieg der Opiumhandel in den zehn Jahren von 1824 bis 1834 von 12.639 auf 21.785 Kisten. Das Jahr 1834 ist, ebenso wie die Jahre 1800, 1816 und 1824, ein Wendepunkt in der Geschichte des Opiumhandels. In diesem Jahr verlor die Ostindische Kompanie nicht nur ihr Handelsprivileg für chinesischen Tee, sondern sie mußte überhaupt jegliche Handelstätigkeit einstellen. Durch ihre Umwandlung aus einem Handelsunternehmen in eine rein staatliche Einrichtung erlangte das englische Privatunternehmertum unbeschränkten Zugang zum Handel mit China; und es betrieb ihn mit solcher Energie, daß es ihm 1837 gelang, 39.000 Kisten Opium im Werte von 25.000.000 Dollar nach China zu schmuggeln, trotz des verzweifelten Widerstandes der Himmlischen Regierung. Zwei Umstände erfordern hier unsere Aufmerksamkeit: erstens, daß seit 1816 mit jeder Etappe in der Entwicklung des Exporthandels nach China ein unverhältnismäßig großer und ständig steigender Anteil auf den Opiumschmuggel entfiel; und zweitens, daß Hand in Hand mit dem allmählichen Erlöschen des rein merkantilen Interesses der englisch-indischen Regierung am Opiumhandel ihr fiskalisches Interesse an diesem Schleichhandel an Bedeutung zunahm. Schließlich war die chinesische Regierung 1837 an dem Punkt angelangt, wo entscheidende Maßnahmen nicht länger hinausgezögert werden konnten. Der durch den Opiumimport hervorgerufene ständige Abfluß von Silber hatte bereits begonnen, sowohl die Staatskasse als auch die Geldzirkulation des Himmlischen Reiches in Unordnung zu bringen. Heu Nailzi, einer der hervorragendsten chinesischen Staatsmänner, schlug vor, den Opiumhandel zu legalisieren und ihn zu einer Einnahmequelle zu machen; aber nach einer ausführlichen Beratung, die sich unter Beteiligung aller hohen Beamten des Kaiserreiches über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hinzog, beschloß die chinesische Regierung: "Der schändliche Handel ist wegen der Schäden, die er dem Volk zufügt, gesetzlich nicht zugelassen." Schon 1830 hätte ein Einfuhrzoll von 25 Prozent Einnahmen von 3.850.000 Dollar eingebracht. 1837 hätte er die doppelte Summe erbracht; der Himmlische Barbar lehnte es jedoch ab, eine Steuer zu erheben, die gewiß nur proportional zur Entartung seines Volkes steigen würde. Unter weit bedrückenderen Verhältnissen und in vollem Bewußtsein der Aussichtslosigkeit aller Bemühungen, den steigenden Opiumimport aufzuhalten, beharrte der jetzige Kaiser Hien Feng 1853 auf der unnachgiebigen Politik seiner Vorfahren. En passant möchte ich bemerken, daß der Kaiser durch die Verfolgung des Opiumgenusses als Ketzerei diesem Handel alle Vorteile der religiösen Propaganda in die Hand gab. Die außerordentlichen Maßnahmen der chinesischen Regierung in den Jahren 1837, 1838 und 1839, die in der Ankunft des Bevollmächtigten Lin in Kanton ihren Höhepunkt fanden, und die Beschlagnahme und Vernichtung des eingeschmuggelten Opiums auf dessen Befehl lieferten den Vorwand für den ersten Englisch-Chinesischen Krieg, der im Ergebnis zum chinesischen Aufstand, zur äußersten Erschöpfung der Staatskasse, zum erfolgreichen Eindringen Rußlands vom Norden her und zu einer gewaltigen Entwicklung des Opiumhandels im Süden führte. Obgleich geächtet in dem Vertrag, mit dem England einen Krieg beendete, den es zur Verteidigung des Opiumhandels begonnen und geführt hatte, hat sich dieser Handel seit 1843 praktisch völliger Straflosigkeit erfreut. Der Opiumimport wurde 1856 auf ungefähr 35.000.000 Dollar geschätzt, während die englisch-indische Regierung im gleichen Jahr Einkünfte in Höhe von 25.000.000 Dollar, genau den sechsten Teil ihres gesamten Staatseinkommens, aus dem Opiummonopol zog. Die Vorwände, die dem zweiten Opiumkrieg als Anlaß dienten, sind noch zu frisch in Erinnerung, um eines Kommentars zu bedürfen. Wir können diesen Teil des Themas nicht abschließen, ohne auf einen offenkundigen inneren Widerspruch der sich christlich drapierenden und mit Zivilisation hausierenden britischen Regierung näher einzugehen. In ihrer Eigenschaft als Regierung eines Weltreichs stellt sie sich, als hätte sie nicht das geringste mit dem Opiumschmuggel zu tun, und geht sogar Verträge zu dessen Ächtung ein. In ihrer Eigenschaft als indische Regierung jedoch zwingt sie Bengalen, sehr zum Schaden für dessen Produktivkräfte, den Opiumanbau auf, sie zwingt einen Teil der indischen Raiat, sich dem Mohnanbau zuzuwenden, während sie einen anderen Teil durch Geldvorschüsse dazu verleitet; sie hält die massenweise Herstellung des verderblichen Rauschgifts als straffes Monopol in ihren Händen, sie überwacht mit einer ganzen Armee von offiziellen Spionen seine Anpflanzung, seine Ablieferung an den vorgeschriebenen Orten, seine Eindickung und Präparierung für den Geschmack der chinesischen Konsumenten, seine Verpackung in einer für den Schmuggel besonders geeigneten Form, und schließlich seinen Transport nach Kalkutta, wo es auf staatlichen Auktionen versteigert und von den Staatsbeamten den Spekulanten ausgehändigt wird, um von da aus in die Hände der Schmuggler zu gelangen, die es in China an Land schaffen. Die Kiste, die die britische Regierung ungefähr 250 Rupien kostet, wird auf der Auktion in Kalkutta zu einem Preis verkauft, der zwischen 1.210 und 1.600 Rupien schwankt. Aber noch nicht zufrieden damit, faktisch ein Komplize zu sein, ist die gleiche Regierung bis zum heutigen Tage direkt am Gewinn- und Verlustgeschäft der Kaufleute und Schiffsherren beteiligt, welche das gewagte Geschäft betreiben, ein Reich zu vergiften. Die Finanzen der britischen Regierung in Indien sind in Wirklichkeit nicht nur von dem Opiumhandel mit China, sondern von dem ungesetzlichen Charakter dieses Handels abhängig gemacht worden. Würde die chinesische Regierung den Opiumhandel legalisieren und gleichzeitig den Mohnanbau in China zulassen, so würde die englisch-indische Staatskasse eine ernste Katastrophe erleiden. Während sie öffentlich den Freihandel mit Gift predigt, verteidigt sie insgeheim das Monopol seiner Herstellung. Wann immer wir das Wesen des britischen Freihandels näher betrachten, so stellt sich fast stets heraus, daß seiner "Freiheit" das Monopol zugrunde liegt. Marx, Karl. Trade or opium ? 2 The news of the new treaty wrung from China by the allied Plenipotentiaries has, it would appear, conjured up the same wild vistas of an immense extension of trade which danced before the eyes of the commercial mind in 1845, after the conclusion of the first Chinese war. Supposing the Petersburg wires to have spoken truth, is it quite certain that an increase of the Chinese trade must follow upon the multiplication of its emporiums? Is there any probability that the war Of 1857-8 will lead to more splendid results than the war of 1839-42? So much is certain that the Treaty Of 1842, instead of increasing American and English exports to China, proved instrumental only in precipitating and aggravating the commercial crisis of 1847. In a similar way, by raising dreams of an inexhaustible market and by fostering false speculations, the present treaty may help preparing a new crisis at the very moment when the market of the world is but slowly recovering from the recent universal shock. Besides its negative result, the first opium-war succeeded in stimulating the opium trade at the expense of legitimate commerce, and so will this second opium-war do if England be not forced by the general pressure of the civilized world to abandon the compulsory opium cultivation in India and the armed opium propaganda to China. We forbear dwelling on the morality of that trade, described by Montgomery Martin, himself an Englishman, in the following terms: "Why, the 'slave trade' was merciful compared with the 'opium trade'. We did not destroy the bodies of the Africans, for it was our immediate interest to keep them alive; we did not debase their natures, corrupt their minds, nor destroy their souls. But the opium seller slays the body after he has corrupted, degraded and annihilated the moral being of unhappy sinners, while, every hour is bringing new victims to a Moloch which knows no satiety, and where the English murderer and Chinese suicide vie with each other in offerings at his shrine." The Chinese cannot take both goods and drug; under actual circumstances, extension of the Chinese trade resolves into extension of the opium trade; the growth of the latter is incompatible with the development of legitimate commerce these propositions were pretty generally admitted two years ago. A Committee of the House of Commons, appointed in 1847 to take into consideration the state of British commercial intercourse with China, reported thus: We regret "that the trade with that country has been for some time in a very unsatisfactory condition, and that the result of our extended intercourse has by no means realized the just expectations which had naturally been founded on a freer access to so magnificent a market.... We find that the difficulties of the trade do not arise from any want of demand in China for articles of British manufacture or from the increasing competition of other nations.... The payment for opium ... absorbs the silver to the great inconvenience of the general traffic of the Chinese; and tea and silk must in fact absorb the rest." The Friend of China, Of July 28, I 849, generalizing the same proposition, says in set terms: "The opium trade progresses steadily. The increased consumption of teas and silk in Great Britain and the United States would merely result in the increase of the opium trade; the case of the manufacturers is hopeless." One of the leading American merchants in China reduced, in an article inserted in Hunt's Merchants' Magazine, for January, 1850, the whole question of the trade with China to this point: "Which branch of commerce is to be suppressed, the opium trade or the export trade of American or English produce?" The Chinese themselves took exactly the same view of the case. Montgomery Martin narrates: "I inquired of the Taoutai at Shanghai which would be the best means of increasing our commerce with China, and his first answer to me, in the presence of Capt. Balfour, Her Majesty's Consul, was: 'Cease to send us so much opium, and we will be able to take your manufactures.'" The history of general commerce during the last eight years has, in a new and striking manner, illustrated these positions; but, before analysing the deleterious effects on legitimate commerce of the opium trade, we propose giving a short review of the rise and progress of that stupendous traffic which, whether we regard the tragical collisions forming, so to say, the axis round which it turns, or the effects produced by it on the general relations of the Eastern and Western worlds, stands solitary on record in the annals of mankind. Previous to 1767 the quantity of opium exported from India did not exceed 200 chests, the chest weighing about 133lbs. Opium was legally admitted in China on the payment of a duty of about $3 per chest, as a medicine; the Portuguese, who brought it from Turkey, being its almost exclusive importers into the Celestial Empire. In I773, Colonel Watson and Vice-President Wheeler — persons deserving to take a place among the Hermentiers, Palmers and other poisoners of world-wide fame — suggested to the East India Company the idea of entering upon the opium traffic with China. Consequently, there was established a depot for opium in vessels anchored in a bay to the southwest of Macao. The speculation proved a failure. In 1781 the Bengal Government sent an armed vessel, laden with opium, to China; and, in I794, the Company stationed a large opium vessel at Whampoa, the anchorage for the port of Canton. It seems that Whampoa proved a more convenient depot than Macao, because, only two years after its selection, the Chinese Government found it necessary to pass a law which threatened Chinese smugglers of opium to be beaten with a bamboo and exposed in the streets with wooden collars around their necks. About 1798, the East India Company ceased to be direct exporters of opium, but they became its producers. The opium monopoly was established in India; while the Company's own ships were hypocritically forbidden from trafficking in the drug, the licences it granted for private ships trading to China containing a provision which attached a penalty to them if freighted with opium of other than the Company's own make. In 1800, the import into China had reached the number of 2,000 chests. Having, during the eighteenth century, borne the aspect common to all feuds between the foreign merchant and the national custom-house, the struggle between the East India Company and the Celestial Empire assumed, since the beginning of the nineteenth century, features quite distinct and exceptional; while the Chinese Emperor, in order to check the suicide of his people, prohibited at once the import of the poison by the foreigner, and its consumption by the natives, the East India Company was rapidly converting the cultivation of opium in India, and its contraband sale to China, into internal parts of its own financial system. While the semi-barbarian stood on the principle of morality, the civilized opposed to him the principle of self. That a giant empire, containing almost one-third of the human race, vegetating in the teeth of time, insulated by the forced exclusion of general intercourse, and thus contriving to dupe itself with delusions of Celestial perfection-that such an empire should at last be overtaken by fate on [the] occasion of a deadly duel, in which the representative of the antiquated world appears prompted by ethical motives, while the representative of overwhelming modern society fights for the privilege of buying in the cheapest and selling in the dearest markets-this, indeed, is a sort of tragical couplet stranger than any poet would ever have dared to fancy. |
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Marx, Karl. Freihandel und Monopol. Die Übernahme des Opiummonopols in Indien durch die britische Regierung hatte die Ächtung des Opiumhandels in China zur Folge. Die grausamen Strafen, die der himmlische Gesetzgeber über die widerspenstigen Untertanen verhängte, waren genauso unwirksam wie das strenge Einfuhrverbot, das den chinesischen Zollämtern auferlegt wurde. Die nächste Auswirkung des moralischen Widerstandes der Chinesen war die Demoralisierung der kaiserlichen Behörden, der Zollbeamten und der Mandarine überhaupt durch die Engländer. Die Korruption, die die himmlische Bürokratie bis ins Mark angefressen hatte und die Stützen der patriarchalischen Ordnung zerstörte, wurde zusammen mit den Opiumkisten von den englischen Speicherschiffen, die bei Whampoa vor Anker lagen, in das Reich geschmuggelt. Von der Ostindischen Kompanie hochgepäppelt, von der Zentralregierung in Peking vergeblich bekämpft, nahm der Opiumhandel allmählich immer größeren Umfang an, bis er im Jahre 1816 zweieinhalb Millionen Dollar verschlang. Die Einführung des freien Handels in Indien in jenem Jahr, mit dem Teehandel als einziger Ausnahme, der weiterhin ein Monopol der Ostindischen Kompanie blieb, gab den Geschäften der englischen Schmuggler einen neuen mächtigen Auftrieb. 1820 hatte sich die Anzahl der Kisten, die nach China eingeschmuggelt wurden, auf 5147 erhöht, 1821 auf 7000 und 1824 auf 12639. Indessen richtete die chinesische Regierung scharfe Protestnoten an die ausländischen Kaufleute, bestrafte gleichzeitig die als ihre Helfershelfer bekannten Hong-Kaufleute, entwickelte eine ungewöhnliche Aktivität in der Verfolgung der einheimischen Opiumkonsumenten und führte in ihren Zollämtern strengere Maßnahmen ein. Diese Bemühungen hatten ähnlich wie die Bemühungen im Jahre 1794 zur Folge, daß die Opiumdepots von einer unsicheren nach einer geeigneteren Operationsbasis verlegt werden mußten. Makau und Whampoa wurden zugunsten der Insel Lintin an der Mündung des Kantonflusses aufgegeben, um dort die Opiumdepots endgültig in schwer bewaffneten und gut bemannten Schiffen zu stationieren. Ebenso ging der Handel nur von einer Hand in die andere über, als es der chinesischen Regierung vorübergehend gelang, die Opiumgeschäf te der alten Kantoner Häuser zu unterbinden; er wurde von einer Schicht kleinerer Händler übernommen, die entschlossen waren, ihn bei jedem Risiko und mit allen Mitteln weiterzuführen. Dank den dadurch geschaffenen Erleichterungen stieg der Opiumhandel in den zehn Jahren von 1824 bis 1834 von 12 639 auf 21 785 Kisten. Das Jahr 1834 ist, ebenso wie die Jahre 1800, 1816 und 1824, ein Wendepunkt in der Geschichte des Opiumhandels. In diesem Jahr verlor die Ostindische Kompanie nicht nur ihr Handelsprivileg für chinesischen Tee, sondern sie mußte auch jegliche Handelstätigkeit überhaupt einstellen. Durch ihre Umwandlung aus einem Handelsunternehmen in eine rein staatliche Einrichtung erlangte das englische Privatunternehmertum unbeschränkten Zugang zum Handel mit China und betrieb ihn mit solcher Energie, daß es ihm im Jahre 1837 gelang, 39 000 Kisten Opium im Werte von 25 Millionen Dollar nach China zu schmuggeln, trotz des verzweifelten Widerstandes der himmlischen Regierung. Zwei Umstände sind hier besonders zu beachten: erstens, daß mit jeder Etappe in der Entwicklung des chinesischen Außenhandels seit 1816 ein unverhältnismäßig großer Anteil in ständigsteigendem Maße auf den Opiumschmuggel entfiel; und zwei -tens, daß Hand in Hand mit dem allmählichen Erlöschen des rein merkantilen Interesses der englisch-indischen Regierung am Opiumhandel ihr fiskalisches Interesse an diesem Schleichhandel an Bedeutung zunahm. Schließlich war die chinesische Regierung im Jahre 1837 an dem Punkt angelangt, wo entscheidende Maßnahmen nicht länger hinausgezögert werden konnten. Der ständige Abfluß von Silber durch die Opiumimporte hatte bereits begonnen, sowohl den Finanzhaushalt als auch die Geldzirkulation des himmlischen Reiches zu desorganisieren. Ssü Nai-ds', einer der hervorragendsten chinesischen Staatsmänner, schlug vor, den Opiumhandel zu legalisieren und ihn zu einer Einnahmequelle zu machen; aber nach einer ausführlichen Beratung, die sich unter Beteiligung aller hohen Beamten des Kaiserreichs über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hinzog, beschloß die chinesische Regierung: "Der schändliche Handel ist wegen der Schäden, die er dem Volk zufügt, gesetzlich nicht zuzulassen." Schon 1830 hätte ein Einfuhrzoll von 25 Prozent Einnahmen von 3 850 000 Dollar eingebracht. Im Jahre 1837 hätte er die doppelte Summe erbracht; der himmlische Barbar lehnte es jedoch ab, eine Steuer zu erheben, die proportional zur Entartung seines Volkes steigen würde. Unter weit bedrückenderen Verhältnissen und in vollem Bewußtsein der Aussichtslosigkeit aller Bemühungen, den steigenden Opiumimport aufzuhalten, beharrte der jetzige Kaiser Ssjän Fang im Jahre 1853 auf der unnachgiebigen Politik seiner Vorfahren. En passant möchte ich bemerken, daß der Kaiser durch die Verfolgung des Opiumgenusses als Ketzerei alle Mittel der religiösen Propaganda gegen diesen Handel anwenden konnte. Die außerordentlichen Maßnahmen der chinesischen Regierung in den Jahren 1837, 1838 und 1839, die in der Ankunft des Bevollmächtigten Lin in Kanton ihren Höhepunkt fanden, und die Beschlagnahme und Vernichtung des eingeschmuggelten Opiums auf dessen Befehl lieferten den Vorwand für den ersten englisch-chinesischen Krieg. Die Ergebnisse dieses Krieges führten zum chinesischen Aufstand, zur äußersten Erschöpfung der Staatskasse, zum erfolgreichen Eindringen Rußlands vom Norden her und zur Entwicklung des Opiumhandels im Süden in riesigen Ausmaßen. Obgleich geächtet in dem Vertrag, durch den England einen Krieg beendete, der zur Verteidigung des Opiumhandels begonnen und geführt worden war, hat sich dieser praktisch seit 1843 völliger Straflösigkeit erfreut. Der Import wurde 1856 auf ungefähr 35 Millionen Dollar geschätzt, während die englisch-indische Regierung im gleichen Jahr Einkünfte in Höhe von 25 Millionen Dollar, genau den sechsten Teil ihres gesamten Staatseinkommens, aus dem Opiummonopol bezog. Die Vorwände, die dem zweiten Opiumkrieg als Anlaß dienten, sind noch zu frisch in Erinnerung, um eines Kommentars zu bedürfen. Wir können diesen Teil des Themas nicht abschließen, ohne auf einen offenkundigen inneren Widerspruch der sich christlich drapierenden und mit Zivilisation hausierenden britischen Regierung näher einzugehen. In ihrer Eigenschaft als Empire-Regierung stellt sie sich, als hätte sie nicht das geringste mit dem Opiumschmuggel zu tun, ja, sie geht sogar Verträge zu dessen Ächtung ein. In ihrer Eigenschaft als indische Regierung jedoch zwingt sie Bengalen zur Opiumgewinnung, sehr zum Schaden für seine Produktivkräfte, zwingt sie einen Teil der indischen Pächter, zum Mohnanbau überzugehen, während ein anderer Teil durch Geldvorschüsse dazu verleitet wird, hält sie die massenweise Herstellung des verderblichen Rauschgifts als straffes Monopol in ihren Händen, überwacht sie mit einer ganzen Armee von offiziellen Spitzeln seine Anpflanzung, seine Ablieferung an den vorgeschriebenen Orten, seine Eindickung und Präparierung für den Geschmack der chinesischen Konsumenten, seine Verpackung in einer für den Schmuggel besonders geeigneten Form, und schließlich seinen Transport nach Kalkutta, wo es auf staatlichen Auktionen versteigert und von den Staatsbeamten den Spekulanten eingehändigt wird, um von da aus in die Hände der Schmuggler zu gelangen, die es in China an Land schaffen. Die Kiste, die die britische Regierung ungefähr 250 Rupien kostet, wird auf der Auktion in Kalkutta zu einem Preis verkauft, der zwischen 1210 und 1600 Rupien schwankt. Aber noch nicht zufrieden mit dieser faktischen Teilhaberschaft, ist die gleiche Regierung bis zum heutigen Tage direkt am Profit- und Verlustgeschäft der Kaufleute und Schiffsherren beteiligt, die das gewagte Geschäft betreiben, ein ganzes Reich zu vergiften. Das Budget der britischen Regierung in Indien ist in der Tat nicht nur von dem Opiumhandel mit China, sondern von dem ungesetzlichen Charakter dieses Handels abhängig gemacht worden. Würde die chinesische Regierung den Opiumhandel legalisieren und gleichzeitig den Mohnanbau in China zulassen, so würde die englisch-indische Staatskasse eine ernste Katastrophe erleiden. Während sie öffentlich den Freihandel mit Gift predigt, bewahrt sie insgeheim das Monopol seiner Herstellung. Wenn wir das Wesen des britischen Freihandels genau untersuchen, so stellt sich fast immer heraus, daß seiner "Freiheit" das Monopol zugrunde liegt. Marx, Karl. Free trade and monopoly. It was the assumption of the opium monopoly in India by the British Government which led to the proscription of the opium trade in China. The cruel punishments inflicted by the Celestial legislator upon his own contumacious subjects, and the stringent prohibition established at the Chinese custom-houses proved alike nugatory. The next effect of the moral resistance of the Chinaman was the demoralization, by the Englishman, of the Imperial authorities, custom-house officers and mandarins generally. The corruption that ate into the heart of the Celestial bureaucracy, and destroyed the bulwark of the patriarchal constitution, was, together with the opium chests, smuggled into the Empire from the English storeships anchored at Whampoa. Nurtured by the East India Company, vainly combated by the Central Government at Pekin, the opium trade gradually assumed larger proportions, until it absorbed about $2,500,000 in 1816. The throwing open in that year of the Indian commerce, with the single exception of the tea trade, which still continued to be monopolized by the East India Company, gave a new and powerful stimulus to the operations of the English contrabandists. In 1820, the number of chests smuggled into China had increased to 5,147; in 182I to 7,000, and in 1824 to 12,639. Meanwhile, the Chinese Government, at the same time that it addressed threatening remonstrances to the foreign merchants, punished the Hong Kong merchants, known as their abettors, developed an unwonted activity in its prosecution of the native opium consumers, and, at its custom-houses, put into practice more stringent measures. The final result, like that of similar exertions in 1794, was to drive the opium depots from a precarious to a more convenient basis of operations. Macao and Whampoa were abandoned for the Island of Lin-Tin, at the entrance of the Canton River, there to become manned. In the same way, when the Chinese Government temporarily succeeded in stopping the operations of the old Canton houses, the trade only shifted hands, and passed to a lower class of men, prepared to carry it on at all hazards and by whatever means. Thanks to the greater facilities thus afforded, the opium trade increased during the ten years from 1824 to 1834 from 12,639 to 21,785 chests. Like the years 1800, 1816 and 1824, the year 1834 marks an epoch in the history of the opium trade. The East India Company then lost not only its privilege of trading in Chinese tea, but had to discontinue and abstain from all commercial business whatever. It being thus transformed from a mercantile into a merely government establishment, the trade to China became completely thrown open to English private enterprise which pushed on with such vigour that, in 1837, 39,000 chests of opium, valued at $25,000,000, were successfully smuggled into China, despite the desperate resistance of the Celestial Government. Two facts here claim our attention: First, that of every step in the progress of the export trade of China since 1816, a disproportionately large part progressively fell upon the opium-smuggling branch; and secondly, that hand in hand with the gradual extinction of the ostensible mercantile interest of the Anglo-Indian Government in the opium trade grew the importance of its fiscal interest in that illicit traffic. In 1837 the Chinese Government had at last arrived at a point where decisive action could no longer be delayed. The continuous drain of silver, caused by the opium importations, had begun to derange the exchequer, as well as the moneyed circulation of the Celestial Empire. Heu Nailzi, one of the most distinguished Chinese statesmen, proposed to legalize the opium trade and make money out of it; but after a full deliberation, in which all the high officers of the Empire shared, and which extended over a period of more than a year's duration, the Chinese Government decided that, "On account of the injuries it inflicted on the people, the nefarious traffic should not be legalized." As early as 1830, a duty of 25 per cent would have yielded a revenue Of $3,850,000. In 1837, it would have yielded double that sum, but then the Celestial barbarian declined, laying a tax sure to rise in proportion to the degradation of his people. In 1853, Hien Fang, the present Emperor, under still more distressed circumstances, and with the full knowledge of the futility of all efforts at stopping the increasing import of opium, persevered in the stern policy of his ancestors. Let me remark, en Passant, that by persecuting the opium consumption as a heresy the Emperor gave its traffic all the advantages of a religious propaganda. The extraordinary measures of the Chinese Government during the years 1837, 1838 and 1839, which culminated in Commissioner Lin's arrival at Canton, and the confiscation and destruction, by his orders, of the smuggled opium, afforded the pretext for the first Anglo-Chinese war, the results of which developed themselves in the Chinese rebellion, the utter exhaustion of the Imperial exchequer, the successful encroachment of Russia from the North, and the gigantic dimensions assumed by the opium trade in the South. Although proscribed in the treaty with which England terminated a war, commenced and carried on in its defence, the opium trade has practically enjoyed perfect impunity since 1843. The importation was estimated, in 1856, at about $35,000,000, while in the same year, the Anglo-Indian Government drew a revenue Of $25,000,000, just the sixth part of its total State income, from the opium monopoly. The pretexts on which the second opium war has been undertaken are of too recent date to need any commentary. We cannot leave this part of the subject without singling out one flagrant self-contradiction of the Christianity-canting and civilization-mongering British Government. In its imperial capacity it affects to be a thorough stranger to the contraband opium trade, and even to enter into treaties proscribing it. Yet, in its Indian capacity, it forces the opium cultivation upon Bengal, to the great damage of the productive resources of that country; compels one part of the Indian ryots to engage in the poppy culture; entices another part into the same by dint of money advances; keeps the wholesale manufacture of the deleterious drug a close monopoly in its hands; watches by a whole army of official spies its growth, its delivery at appointed places, its inspissation and preparation for the taste of the Chinese consumers, its formation into packages especially adapted to the conveniency of smuggling, and finally its conveyance to Calcutta, where it is put up at auction at the Government sales, and made over by the State officers to the speculators, thence to pass into the hands of the contrabandists who land it in China. The chest costing the British Government about 250 rupees is sold at the Calcutta auction mart at a price ranging from 1,210 to 1,600 rupees. But, not yet satisfied with this matter-of-fact complicity, the same Government, to this hour, enters into express profit and loss accounts with the merchants and shippers, who embark in the hazardous operation of poisoning an empire. The Indian finances of the British Government have, in fact, been made to depend not only on the opium trade with China, but on the contraband character of that trade. Were the Chinese Government to legalize the opium trade simultaneously with tolerating the cultivation of the poppy in China, the Anglo-Indian exchequer would experience a serious catastrophe. While openly preaching free trade in poison. it secretly defends the monopoly of its manufacture. Whenever we look closely into the nature of British free trade, monopoly is pretty generally found to lie at the bottom of its "freedom." |
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18 | 1859 |
Marx, Karl. Der Handel mit China. Zu einer Zeit, da höchst phantastische Vorstellungen über den Auftrieb in Umlauf waren, den der amerikanische und britische Handel ganz sicher durch die sogenannte Öffnung des "Reichs des Himmels" erhalten würde, unternahmen wir es, durch eine einigermaßen gründliche Übersicht über den chinesischen Außenhandel seit Beginn des Jahrhunderts zu beweisen, daß solche hochfliegenden Erwartungen keinen festen Boden unter den Füßen hatten. Ganz abgesehen vom Opiumhandel, der, wie wir bewiesen, im umgekehrten Verhältnis zum Absatz westlicher Fabrikate wuchs, erkannten wir als Haupthindernis für jede rasche Ausdehnung des Exporthandels nach China die ökonomische Struktur der chinesischen Gesellschaft, die auf der Vereinigung kleiner Agrikultur mit häuslicher Industrie beruht. Zur Bekräftigung unserer früheren Feststellungen können wir nunmehr auf das Blaubuch "Correspondence relating to the Earl of Elgin's special missions to China and Japan" verweisen. Überall da, wo in den asiatischen Ländern der wirkliche Bedarf an Importgütern nicht der angenommenen Nachfrage entspricht - die in den meisten Fällen an Hand solch oberflächlicher Angaben wie des Umfangs des neuen Marktes, seiner Bevölkerungsdichte und des Absatzes, den ausländische Waren in einigen bedeutenden Seehäfen gefunden haben, berechnet wird -, sind Kaufleute in ihrem Eifer, sich ein größeres Gebiet für den Austausch zu sichern, nur zu geneigt, sich ihre Enttäuschung durch den Umstand zu erklären, daß künstliche Vorkehrungen, ersonnen von barbarischen Regierungen, ihnen im Wege stünden, die folglich durch Gewaltanwendung beseitigt werden könnten. Gerade diese falsche Vorstellung hat in unserer Zeit zum Beispiel den britischen Kaufmann dahin gebracht, bedenkenlos jeden Minister zu unterstützen, der verspricht, den Barbaren durch Überfälle nach Piratenart einen Handelsvertrag abzuzwingen. So bildeten die künstlichen Hindernisse, denen der ausländische Handel angeblich von seiten der chinesischen Behörden begegnete, faktisch den allgemeinen Vorwand, der in den Augen der Handelswelt jede Gewaltanwendung gegen das Reich des Himmels rechtfertigte. Die in dem Blaubuch Lord Elgins enthaltenen wertvollen Informationen werden in hohem Maße dazu beitragen, solche gefährlichen Vorstellungen bei jedem Unvoreingenommenen zu beseitigen. Das Blaubuch enthält einen aus dem Jahre 1852 stammenden Bericht von Herrn Mitchell, einem britischen Vertreter in Kanton, an Sir George Bonham, aus dem wir folgende Stelle zitieren: "Unser Handelsvertrag mit diesem Lande" (China) "ist jetzt" (1852) "seit fast zehn Jahren voll in Kraft. Alle erwarteten Hindernisse sind beseitigt worden. Tausend Meilen neuen Küstengebiets sind uns zugänglich gemacht und neue Märkte direkt an der Schwelle der Produktionsgebiete und an den günstigsten Punkten am Meer erschlossen worden. Doch wie hat sich das ausgewirkt auf die versprochene Steigerung der Konsumtion unserer Fabrikate? Ganz einfach so: Nach Ablauf von zehn Jahren zeigen uns die Statistiken des Handelsministeriums, daß Sir Henry Pottinger 1843 bei Unterzeichnung des Zusatzvertrages einen ausgedehnteren Handel vorfand, als ihn sein Vertrag Ende 1850 ausweist (!) - das heißt, soweit es sich um unsere einheimischen Fabrikate handelt, und das ist die einzige Frage, die wir jetzt erörtern." Herr Mitchell räumt ein, daß sich der Handel zwischen Indien und China, der fast ausschließlich im Austausch von Silber gegen Opium besteht, seit dem Vertrag 1842 stark entwickelt hat, doch sogar hinsichtlich dieses Handel fügt er hinzu: "Er entwickelte sich von 1834 bis 1844 in ebenso schnellem Tempo wie von 1844 bis heute, wobei er sich in letzterer Periode unter dem vermeintlichen Schutz des Vertrags entwickelt hat, während uns andererseits die Statistiken des Handelsministeriums die unumstößliche Tatsache vor Augen führen, daß der Export unserer Manufakturwaren nach China Ende des Jahres 1850 um fast eine dreiviertel Million Pfd.St. geringer war als Ende 1844." Daß der Vertrag von 1842 nicht den geringsten Einfluß auf die Förderung des britischen Exporthandels nach China hatte, ist aus folgender Statistik zu ersehen: Deklarierter Wert Baumwollwaren Wollwaren andere Artikel Insgesamt 1849 1.001.283 370.878 164.948 1.537.109 1850 1.020.915 404.797 148.433 1.574.145 1851 1.598.829 373.399 189.040 2.161.268 1852 1.905.321 434.616 163.662 2.503.599 1853 1.408.433 203.875 137.289 1.749.597 1854 640.820 156.959 202.937 1.000.716 1855 883.985 134.070 259.889 1.277.944 1856 1.544.235 268.642 403.246 2.216.123 1857 1.731.909 286.852 431.221 2.449.982 Vergleicht man nun diese Zahlen mit der chinesischen Nachfrage nach britischen Textilwaren im Jahre 1843, die sich nach Angaben von Herrn Mitchell auf 1.750.000 Pfd.St. beliefen, so wird man feststellen, daß in fünf von den letzten neun Jahren die britischen Exporte weit unter den Stand von 1843 sanken und 1854 nur 10/17 der Exporte von 1843 betrugen. Herr Mitchell erklärt diese überraschende Tatsache vor allem durch einige Gründe, die zu allgemeiner Natur sind, um irgend etwas Bestimmtes zu beweisen. Er schreibt : "Die Chinesen sind so sparsam und hängen so am Hergebrachten, daß sie eben nur das tragen, was ihre Väter vor ihnen trugen, das heißt, nicht mehr als das Notwendigste, mag es ihnen auch noch so billig angeboten werden ... Kein Chinese, der von seiner Hände Arbeit lebt, kann es sich leisten, einen neuen Rock anzuschaffen, der nicht mindestens drei Jahre hält und während dieser Zeit nicht dem Verschleiß durch gröbste Plackerei standhält. Ein derartiges Kleidungsstück muß aber mindestens dreimal soviel Rohbaumwolle enthalten wie die schwersten Stoffe, die wir nach China exportieren; das heißt, es muß dreimal so schwer sein wie die schwersten Drilliche und Domestiks, die wir hier anbieten können." Fehlende Bedürfnisse und die Vorliebe, sich nach altem Brauch zu kleiden, sind Hindernisse, denen der zivilisierte Handel auf allen neuen Märkten begegnet. Könnten die britischen und amerikanischen Fabrikanten ihre Drilliche nicht hinsichtlich der Festigkeit und Stärke den besonderen Anforderungen der Chinesen anpassen? Hier kommen wir nun zum eigentlichen Kern der Sache. 1844 sandte Herr Mitchell einige Muster chinesischen Tuchs von jeder Qualität mit dem entsprechenden Preisvermerk nach England. Seine Geschäftsfreunde erklärten, daß sie es zu den genannten Preisen in Manchester nicht produzieren und noch viel weniger nach China senden könnten. Woher kommt dieses Unvermögen des höchstentwickelten Fabriksystems der Welt, Tuch zu unterbieten, das auf primitivsten Webstühlen mit der Hand gewebt wird? Die Vereinigung kleiner Agrikultur mit häuslicher Industrie, auf die wir bereits hingewiesen haben, löst das Rätsel. Wir zitieren abermals Herrn Mitchell: "Wenn die Ernte eingebracht ist, machen sich im Bauernhaus alle zusammen, ob jung oder alt, ans Kämmen, Spinnen und Weben dieser Baumwolle; und mit diesem selbstgesponnenen Zeug, einem schweren und haltbaren Stoff, wie geschaffen für die grobe Behandlung, der er zwei oder drei Jahre lang ausgesetzt wird, kleiden sie sich, und den Überschuß bringen sie in die nächste Stadt, wo der Krämer es für die Stadtbevölkerung und die Bootmenschen auf den Flüssen kauft. Mit diesem selbstgesponnenen Zeug kleiden sich neun von zehn Menschen in diesem Lande, und die Erzeugnisse, die in der Qualität vom gröbsten Dungaree bis zum feinsten Nanking variieren, werden alle in Bauernhäusern hergestellt und kosten den Produzenten buchstäblich nur das Rohmaterial oder vielmehr den Zucker, ein Produkt seiner eigenen Landwirtschaft, den er im Austausch dafür gab. Unsere Fabrikanten brauchen sich nur einen Augenblick die bewunderungswürdige Ökonomie dieses Systems vor Augen zu halten und sein vorzügliches Zusammenspiel mit den anderen Arbeiten des Bauern, um sich mit einem einzigen Blick darüber klarzuwerden, daß sie als Konkurrenten durchaus keine Chance haben, soweit es sich um die gröberen Gewebe handelt. China ist vielleicht das einzige Land der Welt, wo der Webstuhl in jedem gut eingerichteten Bauernhaus zu finden ist. In allen anderen Ländern begnügen sich die Leute mit dem Kämmen und Spinnen, und dabei lassen sie es bewenden, das Garn aber überlassen sie dem berufsmäßigen Weber zur Tuchherstellung. Dem sparsamen Chinesen war es vorbehalten, die Sache bis zur Vollendung zu führen. Er kämmt und spinnt seine Baumwolle nicht nur, sondern webt sie auch selbst mit Hilfe seiner Frauen, Töchter und seines Gesindes und begnügt sich selten damit, ausschließlich für die Bedürfnisse seiner Familie zu produzieren. Er macht vielmehr die Herstellung einer gewissen Menge Stoff zur Belieferung der benachbarten Städte und Flüsse zu einem wesentlichen Bestandteil seiner Arbeiten im Laufe des Jahres. Der Bauer aus Fukien ist somit kein bloßer Landwirt, sondern Ackerbauer und Handwerker in einer Person. Die Herstellung dieses Stoffes kostet ihn buchstäblich nichts weiter als das Rohmaterial. Er produziert es, wie gezeigt wurde, unter seinem eigenen Dache mit seinen Frauen und seinem Gesinde. Es kostet ihn weder zusätzliche Arbeitskräfte noch zusätzliche Zeit. Er läßt seine Leute spinnen und weben, während die Feldfrüchte reifen und nachdem sie geerntet sind und wenn die Außenarbeiten wegen Regenwetters unterbrochen werden müssen. Kurz gesagt, das ganze Jahr hindurch nutzt dieses Muster häuslichen Fleißes jede Unterbrechung zur Ausübung dieser Tätigkeit und verrichtet irgend etwas Nützliches." Als Ergänzung zu Herrn Mitchells Ausführungen mag folgende Beschreibung dienen, die Lord Elgin von der Landbevölkerung gibt, die er auf seiner Reise den Jangtse-kiang aufwärts kennengelernt hatte: "Nach dem, was ich gesehen habe, glaube ich, daß die Landbevölkerung in China im allgemeinen rechtschaffen und zufrieden ist. Ich machte alle Anstrengungen, wenn auch nur mit unbedeutendem Erfolg, von ihnen genaue Auskünfte über die Größe ihrer Höfe, die Art ihres Grundbesitzes, die Steuern, die sie zu zahlen haben, und dergleichen Dinge mehr zu erhalten. Ich kam zu dem Schluß, daß sie in den meisten Fällen ihr Land, das von sehr begrenztem Ausmaß ist, gegen Entrichtung bestimmter, nicht übermäßiger jährlicher Abgaben als unbeschränkten Besitz von der Krone erhalten und daß diese günstigen Umstände, zu denen noch ihr emsiger Fleiß kommt, ihre einfachen Bedürfnisse sowohl hinsichtlich der Ernährung als auch der Kleidung vollauf befriedigen." Es ist diese gleiche Einheit von Landwirtschaft und handwerklicher Industrie, die lange Zeit dem Export britischer Waren nach Ostindien widerstand und ihn immer noch hemmt; aber dort beruhte diese Einheit auf den besonderen Grundbesitzverhältnissen, die die Briten in ihrer Machtstellung als oberste Grundherren des Landes unterminieren konnten und auf diese Weise einen Teil der sich selbst erhaltenden hindustanischen Gemeinschaften gewaltsam in bloße Farmen verwandelten, die im Austausch für britische Stoffe Opium, Baumwolle, Indigo, Hanf und andere Rohstoffe produzieren. In China haben die Engländer diese Macht noch nicht ausüben können, und es wird ihnen wahrscheinlich auch niemals gelingen. Marx, Karl. Trade with China. At a time when very wild views obtained as to the impulse American and British commerce were sure to receive from the throwing open, as it was called, of the Celestial Empire, we undertook to show, by a somewhat elaborate review of Chinese foreign commerce since the commencement of this century, that those high-flown anticipations had no solid ground to stand upon. Quite apart from the opium trade, which we proved to grow in an inverse ratio to the sale of' Western manufactures, we found the main obstacle to any sudden expansion of the import trade to China in the economical structure of Chinese society, depending upon the combination of minute agriculture with domestic industry. We may now, in corroboration of our former statements, refer to the Blue Book entitled, Correspondence Relative to Lord Elgin's Special Missions to China and Japan. Wherever the real demand for commodities imported into Asiatic countries does not answer the supposed demand which in most instances is calculated on such superficial data as the extent of the new market, the magnitude of its population, and the vent foreign wares used to find at some outstanding seaports — commercial men, in their eagerness at securing a larger area of exchange, are too prone to account for their disappointment by the circumstance that artificial arrangements, invented by barbarian Governments, stand in their way, and may, consequently, be cleared away by main force. This very delusion has, in our epoch, converted the British merchant, for instance, into the reckless supporter of every Minister who, by piratical aggressions, promises to extort a treaty of commerce from the barbarian. Thus the artificial obstacles foreign commerce was supposed to encounter on the part of the Chinese authorities, formed, in fact, the great pretext which, in the eyes of the mercantile world, justified every outrage committed on the Celestial Empire. The valuable information contained in Lord Elgin's Blue Book will, with every unprejudiced mind, go far to dispel such dangerous delusions. The Blue Book contains a report, dated in 1852, of Mr. Mitchell, a British agent at Canton, to Sir George Bonham, from which we quote the following passage: "Our Commercial Treaty with this country (China) has now (1852) been nearly ten years in full work, every presumed impediment has been removed, one thousand miles of new coast have been opened up to us, and four new marts established at the very thresholds of the producing districts, and at the best possible points upon the seaboard. And yet, what is the result as far as the promised increase in the consumption of our manufactures is concerned? Why, plainly this: That at the end of ten years the tables of the Board of Trade show us that Sir Henry Pottinger found a larger trade in existence when he signed the Supplementary Treaty in 1843 than his Treaty itself shows us at the end of 1850! — that is to say, as far as our home manufactures are concerned, which is the sole question we are now considering." Mr. Mitchell admits that the trade between India and China, consisting almost exclusively in an exchange of silver for opium, has been greatly developed since the treat), of 1842, but, even in regard to this trade, he adds: "It developed itself in as fast a ratio, from 1834 to 1844, as it has done from the latter date to the present, which latter period may be taken as its working under the supposed protection of the Treaty; while, on the other hand, we have the great fact staring us in the face, in the Tables of the Board of Trade, that the export of our manufacturing stuffs to China was less by nearly three-quarters of a million sterling at the close of 1850 than it was at the close of 1844." That the treaty Of 1842 had no influence at all in fostering the British export trade to China will be seen from the following tabular statement: DECLARED VALUE IN POUNDS STERLING 1849 1850 1851 1852 1853 Cotton Goods 1,001,283 1,020,915 1,598,829 1,905,321 1,408,439 Woollen Goods 370,878 404,797 373,399 434,616 203,875 Other articles 164,948 148,433 189,040 163,662 137,289 Total 1,537,109 1,574,145 2,161,268 2,503,599 1,749,597 1854 1855 1856 1857 Cotton Goods 640,820 883,985 1,544,235 1,731,909 Woollen Goods 156,959 134,070 268,642 286,852 Other articles 202,937 259,889 403,246 431,221 Total 1,000,716 1,277,944 2,216,123 2,449,982 Now, comparing these figures with the Chinese demand for British manufactures in 1843, stated by Mr. Mitchell to have amounted to £1,750,000, it will be seen that in five out of the last nine years the British exports fell far below the level of 1843, and in 1854 were only 10-17 of what they had been in 1843. Mr. Mitchell, in the first instance, explains this startling fact by some reasons which appear too general to prove anything in particular. He says: "The habits of the Chinese are so thrifty, and so hereditary, that they wear just what their fathers wore before them; that is to say, just enough and no more of anything, no matter how cheap it may be offered them. No working Chinaman can afford to put on a new coat which shall not last him at least three years and stand the wear and tear of the roughest drudgery during that period. Now, a garment of that description must contain at least three times the weight of raw cotton which we put into the heaviest goods we import to China; that is to say, it must be three times as heavy as the heaviest drills and domestics we can afford to send out here." Absence of wants, and predilection for hereditary models of, dress, are obstacles which civilized commerce has to encounter in all new markets. As to the thickness and strength of drills, might British and American manufacturers not adapt their wares to the peculiar requirements of the Chinese? But here, we come to the real point at issue. In 1844, Mr. Mitchell sent some samples of the native cloth of every quality to England, with the prices specified. His correspondents assured him that they could not produce it in Manchester, and much less ship it to China, at the rates quoted. Whence this inability in the most advanced factory system of the world to undersell cloth woven by hand in the most primitive looms? The combination we have already pointed to, of minute agriculture with domestic industry, solves the riddle. We quote again from Mr. Mitchell: "When the harvest is gathered, all hands in the farmhouse, young and old together, turn to carding, spinning, and weaving this cotton; and out of this home-spun stuff a heavy and durable material, adapted to the rough handling it has to go through for two or three years, they clothe themselves, and the surplus they carry to the nearest town, where the shopkeeper buys it for the use of the population of the towns, and the boat people on the rivers. With this homespun stuff, nine out of every ten human beings in this country are clothed, the manufacture varying in quality from the coarsest dungaree to the finest Nanking, all produced in the farm-houses, and costing the producer literally nothing beyond the value of the raw material, or rather of the sugar which he exchanged for it, the produce of his own husbandry. Our manufacturers have only to contemplate for a moment the admirable economy of this system, and, so to speak, its exquisite dovetailing with the other pursuits of the farmer, to be satisfied, at a glance, that they have no chance whatever in the competition, as far as the coarser fabrics are concerned. It is, perhaps, characteristic of China alone, of all countries in the world, that the loom is to be found in every well-conditioned homestead. The people of all other countries content themselves with carding and spinning, and at that point stop short, sending the yarn to the professional weaver to be made into cloth. It was reserved for the thrifty Chinaman to carry the thing out to perfection. He not only cards and spins his cotton, but he weaves it himself, with the help of his wives and daughters, and farm servants, and hardly ever confines himself to producing for the mere wants of his family, but makes it an essential part of his season's operations to produce a certain quantity of cloth for the supply of neighbouring towns and rivers. "The Fui-kien farmer is thus not merely a farmer, but an agriculturist and a manufacturer in one. He produces this cloth literally for nothing, beyond the cost of the raw material: lie produces it, as shown, under his own roof-tree, by the hands of his women and farm servants; it costs neither extra labour nor extra time. He keeps his domestics spinning and weaving while his crops are growing, and after they are harvested, during rainy weather, when out-of-door labour cannot be pursued. In short, at every available interval throughout the year round, does this model of domestic industry pursue his calling, and engage himself upon something useful." As a complement of Mr. Mitchell's statement may be considered the following description Lord Elgin gives of the rural population he met with during his voyage up the Yang-tse-kiang: "What I have seen leads me to think that the rural population of China is, generally speaking, well-doing and contented. I worked very hard, though with only indifferent success, to obtain from them accurate information respecting the extent of their holdings, the nature of their tenure, the taxation which they have to pay, and other kindred matters. I arrived at the conclusion that, for the most part, they hold their lands, which are of very limited extent, in full property from the Crown, subject to certain annual charges of no very exorbitant amount, and that these advantages, improved by assiduous industry, supply abundantly their simple wants, whether in respect of food or clothing." It is this same combination of husbandry with manufacturing industry, which, for a long time, withstood, and still checks, the export of British wares to East India; but there that combination was based upon a peculiar constitution of the landed property which the British, in their position as the supreme landlords of the country, had it in their power to undermine, and thus forcibly convert part of the Hindu self-sustaining communities into mere farms, producing opium, cotton, indigo, hemp, and other raw materials, in exchange, for British stuff. In China the English have not yet wielded this power, nor are they likely ever to do so. |
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19 | 1859 |
Marx, Karl. Der neue chinesische Krieg. Zu der Zeit, da England allgemein dazu beglückwünscht wurde, den Himmlischen den Vertrag von Tientsin abgerungen zu haben, versuchte ich zu zeigen, daß Rußland tatsächlich die einzige Macht war, die aus dem räuberischen englisch-chinesischen Krieg Nutzen zog und daß die kommerziellen Vorteile, die sich aus dem Vertrag für England ergaben, ziemlich bedeutungslos waren, während dieser Vertrag in politischer Hinsicht, weit davon entfernt, Frieden zu schaffen, im Gegenteil die Wiederaufnahme des Krieges unvermeidlich machte. Der Gang der Ereignisse hat diese Ansichten vollauf bestätigt. Der Vertrag von Tientsin gehört schon der Vergangenheit an, und das Trugbild des Friedens ist der rauhen Realität des Krieges gewichen. Lassen Sie mich zuerst die Tatsachen darlegen, wie sie in der letzten Überlandpost mitgeteilt werden. In Begleitung von Herrn de Bourboulon, dem französischen Bevollmächtigten Vertreter, brach der ehrenwerte Herr Bruce mit einer britischen Expedition auf, die den Peiho aufwärts fahren und die beiden Gesandten auf ihrer Mission nach Peking begleiten sollte. Die Expedition, die unter dem Kommando von Admiral Hope stand, bestand aus sieben Dampfern, zehn Kanonenbooten, zwei Truppen- und Proviantschiffen und aus einigen hundert Marine- und Geniesoldaten. Die Chinesen ihrerseits hatten Einspruch dagegen erhoben, daß die Mission gerade diese Route einschlug. Infolgedessen fand Admiral Hope die Mündung des Peiho mit Stangen und Pfählen blockiert und nachdem er neun Tage lang, vom 17. bis zum 25. Juni, an der Mündung dieses Flusses gewartet hatte, versuchte er, die Durchfahrt zu erzwingen, nachdem die 509> Bevollmächtigten am 20. Juni bei dem Geschwader eingetroffen waren. Admiral Hope hatte sich bei seiner Ankunft vor der Peiho-Mündung vergewissert, daß die Taku-Forts, die im letzten Krieg zerstört wurden, wiederaufgebaut waren, eine Tatsache, die er - en passant gesagt - schon vorher hätte wissen müssen, da sie in der "Peking Gazette" offiziell bekanntgegeben worden war. Als die Briten am 25. Juni versuchten, die Einfahrt in den Peiho zu erzwingen, wurden die Taku-Batterien demaskiert und eröffneten, unterstützt von einer Mongolenstreitmacht von anscheinend 20.000 Mann, ein verheerendes Feuer auf die britischen Schiffe. Es kam zu einem Gefecht zu Lande und auf dem Wasser, das mit einer völligen Niederlage der Aggressoren endete. Die Expedition mußte sich zurückziehen, nachdem sie drei englische Kriegsschiffe, "Cormorant", "Lee" und "Plover", und auf britischer Seite 464 Tote und Verwundete verloren hatte, während von den 60 anwesenden Franzosen 14 getötet oder verwundet worden waren. Fünf englische Offiziere wurden getötet und 23 verwundet, und der Admiral selbst kam nicht unverletzt davon. Nach dieser Niederlage kehrten die Herren Bruce und de Bourboulon nach Schanghai zurück, während das britische Geschwader bei Tinghai gegenüber Ningpo vor Anker ging. Als man in England diese unersprießlichen Nachrichten erhielt, bestieg die Palmerston-Presse sofort den britischen Löwen und erhob ein einstimmiges Gebrüll nach umfassender Rache. Die Londoner "Times" befleißigte sich natürlich, ihren Appellen an die blutigen Instinkte ihrer Landsleute den Anschein einer gewissen Würde zu verleihen, aber die niedrigere Sorte der Palmerston-Organe spielte in ganz grotesker Weise die Rolle des Orlando furioso. Hören Sie zum Beispiel den Londoner "Daily Telegraph": "Großbritannien muß die Seeküste Chinas auf ihrer ganzen Länge angreifen, in die Hauptstadt eindringen, den Kaiser aus seinem Palast jagen und sich eine materielle Garantie gegen künftige Überfälle verschaffen ... Wir müssen jeden drachengeschmückten Beamten, der es wagt, unseren nationalen Symbolen mit Verachtung zu begegnen, mit der neunschwänzigen Katze behandeln ... Jeder einzelne von ihnen" (den chinesischen Generalen) "muß als Pirat und Mörder an die Nock eines britischen Kriegsschiffs geknüpft werden. Es wäre ein erfrischendes und heilsames Schauspiel - ein Dutzend beknöpfter Schurken mit den Visagen von Menschenfressern und der Kleidung von Hanswursten, die vor den Augen der Bevölkerung baumeln. So oder anders muß man Schrecken einflößen, denn Nachgiebigkeit haben wir schon mehr als genug geübt ... Man muß jetzt den Chinesen beibringen, die Engländer zu schätzen, die über ihnen stehen und die ihre Herren sein sollten ... Wir müssen versuchen, wenigstens Peking zu besetzen, und wenn wir mutiger vorgehen, muß darauf die Eroberung Kantons für alle Zeiten folgen. Wir könnten Kanton ebenso behalten, wie wir Kalkutta besitzen, es zum Zentrum unseres Fernosthandels machen, den von Rußland erworbenen Einfluß an der tartarischen Grenze des Kaiserreiches auf diese Weise kompensieren - und den Grundstein für ein neues Dominion legen." Lassen Sie mich nun von den Rasereien der Schreiberlinge Palmerstons zu den Tatsachen zurückkehren und, soweit es bei den gegenwärtigen dürftigen Informationen möglich ist, die wahren Hintergründe des unangenehmen Ereignisses aufdecken. Auch wenn man davon ausgeht, daß der Vertrag von Tientsin die umgehende Einreise des englischen Gesandten nach Peking vorsieht, muß man doch vor allem die Frage beantworten, ob die chinesische Regierung einen Bruch dieses Vertrages, der ihr durch einen räuberischen Krieg aufgezwungen wurde, begangen hat, als sie sich dem gewaltsamen Eindringen eines britischen Geschwaders in den Peiho widersetzte. Wie aus den durch die Überlandpost übermittelten Nachrichten ersichtlich ist, protestierte die chinesische Regierung nicht gegen die Entsendung einer britischen Mission nach Peking, sondern dagegen, daß die britische Kriegsflotte in den Peiho eindringt. Sie schlug vor, Herr Bruce solle auf dem Landwege nach Peking reisen, ohne Begleitung durch eine Kriegsflotte, die von den "Himmlischen", denen das Bombardement Kantons noch in frischer Erinnerung war, nur als Instrument der Invasion angesehen werden konnte. Schließt das Recht des französischen Botschafters, sich in London aufzuhalten, das Recht ein, an der Spitze einer bewaffneten französischen Expedition die Einfahrt in die Themse zu erzwingen? Man wird sicher zugeben müssen, daß eine derartige Auslegung der Zulassung eines britischen Gesandten nach Peking durch die Engländer mindestens ebenso merkwürdig anmutet wie die von ihnen während des letzten chinesischen Krieges gemachte Entdeckung, daß die Beschießung einer Stadt dieses Reiches keinen Krieg gegen dieses Reich selbst bedeute, sondern nur einen lokalen Konflikt mit einer seiner Provinzen. Als Antwort auf die Proteste der "Himmlischen" haben die Briten nach ihrer eigenen Aussage "alle Maßnahmen getroffen, um im Bedarfsfalle den Zugang nach Peking mit Gewalt zu erzwingen", indem sie mit einem ausreichend starken Geschwader den Peiho aufwärts fahren. Selbst wenn die Chinesen verpflichtet gewesen wären, einen friedfertigen britischen Gesandten nach Peking zu lassen, so waren sie zweifellos berechtigt, sich der bewaffneten Expedition der Engländer zu widersetzen. Durch dieses Vorgehen haben sie nicht den Vertrag verletzt, sondern seine Verletzung vereitelt. Weiter. Selbst wenn den Briten durch den Vertrag von Tientsin das abstrakte Recht, eine Gesandtschaft zu unterhalten, gewährt wurde, so bleibt noch zu klären, ob nicht Lord Elgin auf den tatsächlichen Genuß dieses Rechts vorerst verzichtet hatte. Eine Durchsicht der "Correspondence relating to the Earl of Elgin special mission to China, printed by command of Her Majesty" wird jeden unvoreingenommenen Leser davon überzeugen, daß erstens die Zulassung des englischen Gesandten nach Peking nicht jetzt, sondern zu einem viel späteren Zeitpunkt erfolgen sollte; zweitens, daß sein Recht auf Residenz in Peking durch verschieden Klauseln eingeschränkt war; und schließlich, daß der diktatorische Artikel III im englischen Text des Vertrages, der sich auf die Zulassung der Gesandten bezog, auf Ersuchen des chinesischen Bevollmächtigten im chinesischen Text des Vertrages geändert worden war. Diese Diskrepanz zwischen den zwei Versionen des Vertrages wird von Lord Elgin selbst zugegeben, der jedoch, wie er sagt, "durch seine Instruktionen gezwungen war, von den Chinesen zu verlangen, daß sie als gültige Fassung eines internationalen Abkommens einen Text annahmen, von dem sie nicht eine Silbe verstanden". Kann man den Chinesen Schuld geben, weil sie auf Grund des chinesischen Textes und nicht der englischen Fassung des Vertrages gehandelt haben, die nach Lord Elgins Eingeständnis etwas von "dem korrekten Sinn der Übereinkunft" abweicht? Abschließend möchte ich feststellen, daß Herr T. Chisholm Anstey, der ehemalige britische Generalstaatsanwalt in Hongkong, in einem von ihm an den Redakteur des Londoner "Morning Star" gerichteten Brief in aller Form erklärt: "Der Vertrag, wie er auch immer sein mag, ist längst durch die Gewalttaten der britischen Regierung und ihrer Untergebenen gebrochen worden, zumindest in einem solchen Maße, daß dadurch die Krone Großbritanniens jeden Vorteil oder jedes Privileg verliert, das durch den Vertrag gewährt wurde." England, das auf der einen Seite durch die Schwierigkeiten in Indien geplagt wird und auf der anderen Seite rüstet, um im Falle eines europäischen Krieges vorbereitet zu sein, wird durch diese neue chinesische Katastrophe, die wahrscheinlich von Palmerston selbst eingerührt wurde, großen Gefahren ausgesetzt. Das unmittelbare Ergebnis muß der Zusammenbruch der jetzigen Regierung sein, deren Haupt Palmerston der Urheber des letzten chinesischen Krieges wer, während dagegen ihre wichtigsten Mitglieder damals ein Tadelsvotum gegen ihren derzeitigen Chef abgegeben hatten, weil er diesen Krieg unternommen hatte. Auf alle Fälle müssen Herr Milner Gibson und die Manchesterschule sich entweder aus der gegenwärtigen liberalen Koalition zurückziehen oder - was recht unwahrscheinlich ist - im Verein mit Lord Russell, Herrn Gladstone und den Peeliten unter seinen Kollegen ihren Chef zwingen, sich ihrer eigenen Politik zu fügen. II Für morgen ist eine Kabinettssitzung anberaumt, um den Kurs zu beschließen, der hinsichtlich der chinesischen Katastrophe eingeschlagen werden soll. Die Elaborate des französischen "Moniteur" und der Londoner "Times" lassen keinen Zweifel an der Art der Beschlüsse, zu denen Palmerston und Bonaparte gelangt sind. Sie wollen einen neuen chinesischen Krieg. Nach Informationen, die mir aus authentischer Quelle zugegangen sind, wird Herr Milner Gibson in der bevorstehenden Kabinettssitzung zuerst die Stichhaltigkeit der für einen Krieg ins Feld geführten Argumente anfechten und zweitens gegen jede Kriegserklärung protestieren, die nicht vorher beide Häusern des Parlaments gebilligt worden ist. Sollte seine Auffassung durch Stimmenmehrheit abgelehnt werden, so wird er aus dem Kabinett austreten und damit wiederum das Signal zu einem neuen heftigen Angriff gegen die Regierung Palmerstons geben und zur Sprengung der liberalen Koalition, die seinerzeit den Sturz des Kabinetts Derby herbeigeführt hatte. Palmerston soll etwas nervös sein wegen des beabsichtigten Vorgehens von Herrn Milner Gibson, des einzigen seiner Kollegen, den er fürchtet und den er wiederholt als einen Menschen bezeichnet hat, der es besonders gut verstehe, "einem etwas am Zeuge zu flicken". Möglicherweise werden Sie gleichzeitig mit diesem Brief aus Liverpool die Nachrichten über die Ergebnisse der Kabinettssitzung erhalten. Inzwischen kann man sich über den wahren Sachverhalt der fraglichen Angelegenheit am besten ein Urteil bilden, nicht auf Grund des veröffentlichten Materials, sondern auf Grund dessen, was die Palmerston-Organe bei ihrer ersten Veröffentlichung der mit der letzten Überlandpost eingetroffenen Nachrichten absichtlich verschwiegen haben. Zunächst einmal verschwiegen sie die Meldung, daß der russische Vortrag bereits ratifiziert war und daß der Kaiser von China seine Mandarine angewiesen hatte, die amerikanischen Gesandten zu empfangen und in die Hauptstadt zu geleiten, um die ratifizierten Exemplare des Vortrages mit Amerika auszutauschen. Diese Tatsachen wurden mit der Absicht verschwiegen, den notwendig aufkommenden Verdacht zu entkräften, daß die englischen und französischen Gesandten und nicht der Pekinger Hof für die Schwierigkeiten verantwortlich seien, die sich ihnen bei der Erfüllung ihrer Mission in den Weg stellten und denen weder ihre russischen noch ihre amerikanischen Kollegen begegneten. Der andere, noch wichtigere Umstand, den die "Times" und die anderen Palmerston-Organe anfänglich verschwiegen hatten, ist die jetzt von ihnen offen zugegebene Tatsache, daß die chinesischen Behörden ihre Bereitschaft erklärt hatten, die englischen und französischen Gesandten nach Peking zu geleiten, daß sie tatsächlich bereit standen, sie an einer der Flußmündungen zu empfangen, und ihnen eine Eskorte anboten, wenn sie sich nur bereit erklären wollten, ihre Schiffe und Truppen zurückzulassen. Da nun der Vertrag von Tientsin keine Klausel enthält, die den Engländern und Franzosen das Recht zubilligt, mit einem Geschwader von Kriegsschiffen den Peiho aufwärts zu fahren, ist es offensichtlich, daß nicht die Chinesen, sondern die Engländer den Vertrag verletzt haben und daß die letzteren von vornherein entschlossen waren, kurz vor dem Zeitpunkt, der für den Austausch der ratifizierten Urkunden festgesetzt war, einen Streit vom Zaun zu brechen. Niemand wird auf die Idee kommen, daß der ehrenwerte Herr Bruce auf eigene Verantwortung handelte, als er auf diese Weise das vorgebliche Ziel des letzten chinesischen Krieges vereitelte; er führte im Gegenteil lediglich geheime Instruktionen aus London aus. Es stimmt zwar, daß Herr Bruce nicht von Palmerston, sondern von Derby entsandt worden war; aber in diesem Zusammenhang brauche ich doch nur daran zu erinnern, daß während der ersten Amtsperiode Sir Robert Peels, als Lord Aberdeen Außenminister war, Sir Henry Bulwer, der englische Gesandte in Madrid, einen Streit mit dem spanischen Hof vom Zaun brach, der seine Ausweisung aus Spanien zur Folge hatte, und daß im Verlauf der Debatten im Oberhaus über dieses "unliebsame Vorkommnis" bewiesen wurde, daß Bulwer, anstatt die offiziellen Instruktionen Aberdeens zu befolgen, nach den Geheiminstruktionen Palmerstons gehandelt hatte, der damals der Opposition angehörte. Außerdem hat die Palmerston-Presse in diesen Tagen ein Manöver vollführt, das zumindest für diejenigen, die mit der Geschichte der englischen Geheimdiplomatie der letzten dreißig Jahre vertraut sind, keinen 514> Zweifel daran läßt, wer der wirkliche Urheber der Peiho-Katastrophe und des bevorstehenden dritten englisch-chinesischen Krieges ist. Die "Times" deutet an, daß die in den Taku-Forts aufgestellten Kanonen, die eine solche Verheerung unter dem britischen Geschwader angerichtet hatten, russischen Ursprungs waren und von russischen Offizieren befehligt wurden. Ein anderes Palmerston-Organ wird noch deutlicher. Ich zitiere: "Wir sehen jetzt, wie eng die Politik Rußlands mit der Politik Pekings verflochten ist; wir entdecken große Bewegungen am Amur; wir beobachten die Operationen großer Kosakenarmeen weit über den Baikalsee hinaus in dem froststarren Traumland an den dämmrigen Grenzen der Alten Welt; wir verfolgen die Spuren zahlloser Karawanen; wir beobachten, wie ein russischer Sonderbeauftragter (General Murawjow, Gouverneur von Ostsibirien) mit geheimen Plänen aus dem fernen Ostsibirien nach der unzugänglichen chinesischen Hauptstadt unterwegs ist; und die öffentliche Meinung hierzulande kann sehr wohl bei dem Gedanken in Wallung geraten, daß ausländische Einflüsse mitschuldig sind an unserer Schmach und denn Tod unsere Soldaten und Matrosen." Das ist ein alter Trick von Lord Palmerston. Als Rußland einen Handelsvertrag mit China abschließen wollte, trieb er China durch den Opiumkrieg seinem nördlichen Nachbarn in die Arme; als Rußland die Abtretung des Amur verlangte, brachte er dies durch den zweiten chinesischen Krieg. zuwege und jetzt, da Rußland seinen Einfluß in Peking festigen will, improvisiert er den dritten chinesischen Krieg. In all seinen Handlunge gegenüber den schwachen asiatischen Staaten, wie China, Persien, Zentralasien und der Türkei, verfuhr er stets und ständig nach der Regel, Rußlands Plänen scheinbar entgegen zu handeln, indem er nicht mit Rußland, sondern mit dem betreffenden asiatischen Staat einen Streit vom Zaun brach, um ihn dann durch räuberische Überfälle England zu entfremden und auf diesem Umweg zu den Konzessionen zu drängen, die er Rußland zu gewähren vorher nicht gewillt war. Sicherlich wird bei dieser Gelegenheit die gesamte bisherige Asienpolitik Palmerstons erneut überprüft werden, und ich verweise besonders auf die afghanischen Dokumente, deren Veröffentlichung das Unterhaus am 8. Juni 1859 angeordnet hatte. Sie werfen mehr Licht auf Palmerstons unheilvolle Politik und auf die Geschichte der Diplomatie in den letzten dreißig Jahren als alle bis dahin veröffentlichte Dokumente. Kurz gesagt geht es hier um folgendes: 1838 begann Palmerston gegen Dost Muhammad, den Herrscher von Kabul, einen Krieg, der zur Vernichtung einer englischen Armee führte und der unter dem Vorwand begonnen worden war, Dost Muhammad sei mit Persien und Rußland ein geheimes Bündnis gegen England eingegangen. Als Beweis für 515> diese Behauptung legte Palmerston 1839 dem Parlament ein Blaubuch vor, dessen Hauptinhalt die Korrespondenz des britischen Gesandten in Kabul, Sir A. Burnes, mit der Regierung in Kalkutta bildete. Burnes wurde in Kabul während eines Aufstandes gegen die britischen Eindringlinge ermordet, hatte aber aus Mißtrauen gegen den britischen Außenminister seinem Bruder in London, Dr. Burnes, Kopien einiger seiner offiziellen Briefe geschickt. Nach der von Palmerston besorgten Veröffentlichung der "Afghanischen Dokumente" im Jahre 1839 beschuldigte Dr. Burnes Palmerston, "die Korrespondenz des verstorbenen Sir A. Burnes verstümmelt und verfälscht" zu haben, und zur Bekräftigung seiner Behauptung ließ er einige der echten Schriftstücke drucken. Aber erst im vergangenen Sommer kam die Wahrheit ans Licht. Unter dem Kabinett Derby ordnete das Unterhaus auf Antrag von Herrn Hadfield an, alle afghanischen Dokumente vollinhaltlich zu veröffentlichen, und diese Anordnung wurde in einer Form ausgeführt, die auch dem Einfältigsten die Richtigkeit der Beschuldigung, die Dokumente seien im Interesse Rußlands verstümmelt und verfälscht worden, vor Augen führte. Auf der Titelseite des Blaubuchs steht folgendes: "Zur Beachtung: Die Korrespondenz, die in früheren Ausgaben nur auszugsweise wiedergegeben wurde, wird hier vollinhaltlich veröffentlicht. Die ausgelassenen Stellen sind durch Klammern {} kenntlich gemacht." Der Name des Beamten, der für die wahrheitsgetreue Wiedergabe bürgt, ist "J. W. Kaye, Sekretär der Abteilungen für politische und vertrauliche Angelegenheiten", der als der "zuverlässige Geschichtsschreiber des Krieges in Afghanistan" gilt. Ein Beispiel mag vorläufig genügen, um die wirklichen Beziehungen Palmerstons zu Rußland zu veranschaulichen, gegen das er den afghanischen Krieg inszeniert haben will. Der russische Sonderbeauftragte Witkewitsch, der 1837 in Kabul eintraf, überbrachte Dost Muhammad einen Brief des Zaren. Sir Alexander Burnes gelangte in den Besitz einer Kopie des Briefes und schickte sie an Lord Auckland, den Generalgouverneur von Indien. In seinen eigenen Depeschen und in mehreren Dokumenten, die er beifügte, wird auf diese Tatsache immer und immer wieder hingewiesen. Aber die Kopie des Zarenbriefs war in den Dokumenten, die Palmerston 1839 vorlegte, völlig unterschlagen worden, und in jedem Schriftstück, das darauf Bezug nahm, wurden die notwendigen Änderungen vorgenommen, um die Tatsache zu vertuschen, daß der "Kaiser von Rußland" mit der Mission nach Kabul im Zusammenhang stand. Diese Fälschung wurde begangen, um das Beweisstück für die Verbindung des Selbstherrschers mit Witkewitsch zu unterschlagen, den nach seiner Rückkunft nach Petersburg formell zu desavouieren Nikolaus für angebracht hielt. So findet man zum Beispiel auf Seite 82 des Blaubuchs die Übersetzung eines Briefes an Dost Muhammad, der jetzt folgendermaßen lautet, wobei die Worte, die Palmerston ursprünglich unterschlagen hatte, in Klammern gesetzt sind: "Ein Abgesandter {des Zaren} von Rußland kam {aus Moskau} nach Teheran und war beauftragt worden, dem Sirdar von Kandahar seine Aufwartung zu machen und sich von dort zur Audienz beim Emir zu begeben. Er ist der Überbringer von {vertraulichen Botschaften vom Kaiser und von} Briefen des russischen Botschafters in Teheran. Der russische Botschafter empfiehlt den Mann als höchst vertrauenswürdig; er habe unbedingte Vollmacht, Verhandlungen {im Namen des Kaisers und des Botschafters} zu führen, usw., usw." Diese und ähnliche Fälschungen, die Palmerston beging, um die Ehre des Zaren zu schützen, sind nicht das einzige Kuriosum, das durch die "Afghanischen Dokumente" enthüllt wird. Den Einfall in Afghanistan rechtfertigte Palmerston mit der Begründung, daß Sir Alexander Burnes ihn als ein geeignetes Mittel empfohlen hätte, um russische Intrigen in Zentralasien zu vereiteln. Sir A. Burnes hatte aber das gerade Gegenteil getan; und deshalb wurden in Palmerstons Ausgabe des "Blaubuchs" alle seine Einsprüche zugunsten Dost Muhammads verschwiegen und der Inhalt der Korrespondenz mit Hilfe von Verstümmlungen und Fälschungen in sein direktes Gegenteil verkehrt. Das ist also der Mann, der jetzt im Begriff ist, unter dem fadenscheinigen Vorwand, die russischen Pläne in jenem Gebiet vereiteln zu wollen, einen dritten chinesischen Krieg zu beginnen. II Daß es einen neuen Krieg im Namen der Zivilisation gegen die "Himmlischen" geben wird, scheint nunmehr für die englische Presse im allgemeinen eine ausgemachte Sache zu sein. Dennoch haben seit der Sitzung des Kabinetts am vergangenen Sonnabend gerade jene Zeitungen, die am meisten nach Blut geschrien hatten, ihren Ton merklich geändert. Zuerst 517> wetterte die Londoner "Times" offensichtlich in einem Rausch patriotischer Begeisterung, gegen den zwiefachen Verrat, begangen einerseits von feigen Mongolen, die diesen bonhomme Biedermann von einem britischen Admiral James in eine Falle lockten, indem sie ihre Stellungen und ihre Kanonen geflissentlich tarnten, andererseits vom Pekinger Hof, der mit noch verworfenerem Machiavellismus jene mongolischen Ungeheuer zu ihrem verruchten Schabernack angestiftet hatte. Es ist merkwürdig, daß die "Times", obwohl aufgewühlt von den Wogen der Leidenschaft, es fertigbrachte, in ihrer Veröffentlichung der Originalberichte alle Stellen zu streichen, die für die bereits verurteilten Chinesen sprechen. Dinge zu verwechseln, kann das Werk der Leidenschaft sein, aber sie zu verstümmeln, scheint eher das Werk kühlen Verstandes. Wie dem auch sein mag, am 16. September, genau einen Tag vor der Kabinettssitzung, riß die "Times" das Steuer herum und hieb ohne viel Aufhebens ihrer janusköpfigen Beschuldigung den einen Kopf ab. "Wir fürchten", schrieb sie" daß wir die Mongolen., die unserem Angriff auf die Forts am Peiho Widerstand entgegensetzten, nicht des Verrats bezichtigen können"; aber dann, um dieses unangenehme Zugeständnis wettzumachen, klammerte sie sich um so verzweifelter an "die willkürliche und perfide Vergewaltigung eines feierlichen Vertrags durch den Hof von Peking". Drei Tage darauf, nachdem Kabinettssitzung stattgefunden hatte, fand die "Times" nach weiteren Erwägungen "keinen Grund, daran zu zweifeln, daß, wenn die Herren Bruce und de Bourboulon die Mandarine ersucht hätten, sie nach Peking zu geleiten, es ihnen gestattet worden wäre, die Ratifikation des Vertrag vorzunehmen". Was bleibt da noch vom Verrat des Pekinger Hofes übrig? Nicht einmal ein Schatten. Aber statt dessen hat die "Times" noch zwei Bedenken. "Es ist", sagt sie, "doch wohl zweifelhaft, ob es als militärische Maßnahme klug war, mit einem solchen Geschwader zu versuchen, nach Peking zu gelangen. Es ist noch zweifelhafter, ob es als diplomatische Maßnahme wünschenswert war, überhaupt Gewalt anzuwenden." Das ist nun das jämmerliche Ende des ganzen Entrüstungssturms, zu dem sich das "führende Organ" hat hinreißen lassen. Doch mit der ihr eigenen Logik laßt die "Times" die Gründe für den Krieg fallen, ohne den Krieg selbst fallenzulassen. Ein anderes offiziöses Regierungsblatt, der "Economist", der sich durch seine leidenschaftliche Rechtfertigung des Kantoner Bombardements auszeichnete, scheint jetzt, da Herr J. Wilson zum Schatzkanzler für Indien ernannt worden ist, eine mehr ökonomische und weniger rhetorische Haltung zu den Dingen zu beziehen. Der "Economist" bringt zu dem Thema zwei Artikel, einen politischen und einen wirtschaftlichen. Der erstere schließt mit folgenden Sätzen: "Unter Berücksichtigung aller dieser Umstände ist es offensichtlich, daß der Artikel des Vertrags, der unserem Gesandten das Recht einräumte, Peking zu besuchen oder dort zu residieren, der chinesischen Regierung buchstäblich aufgezwungen worden war; sollte man aber der Meinung sein, daß die Einhaltung dieser Bestimmung für unsere Interessen absolut notwendig sei, so glauben wir, daß es durchaus möglich gewesen wäre, Rücksicht und Geduld walten zu lassen, als man auf ihrer Durchführung beharrte. Man könnte zweifellos anführen, daß von solch einer Regierung wie der chinesischen Aufschub und Geduld als Zeichen ernster Schwäche aufgefaßt würden, und dies daher die schädlichste Politik sei, die wir verfolgen könnten. Aber wie weit sind wir berechtigt, auf Grund dieses Arguments von den Prinzipien, an die wir uns zweifellos gegenüber jeder zivilisierten Nation halten würden, bei der Behandlung dieser orientalischen Regierungen abzuweichen? Wenn wir ihnen auf Grund ihrer Furcht eine unangenehme Konzession entwunden haben, so mag es vielleicht die konsequenteste Politik sein, ihnen ebenfalls auf Grund ihrer Furcht die sofortige Erfüllung des Vertrags in der uns günstigsten Art zu erzwingen. Wenn wir das aber nicht fertigbringen, wenn in der Zwischenzeit die Chinesen ihre Furcht überwinden und mit einer gehörigen Demonstration ihrer Stärke darauf bestehen, daß wir mit ihnen über die Art und Weise beraten, wie unser Vertrag wirksam zu machen ist - können wir sie dann gerechterweise des Verrats bezichtigen? Praktizieren sie eigentlich nicht an uns unsere eigenen Methoden der Überzeugung? Die chinesische Regierung mag beabsichtigt haben - und höchstwahrscheinlich ist es so -, uns in diese mörderische Falle zu locken, und vielleicht niemals vorgehabt haben, den Vertrag zu erfüllen. Sollte sich das herausstellen, so müssen und sollen wir Wiedergutmachung fordern. Aber es könnte sich auch herausstellen, daß die Absicht, die Mündung des Peiho zu verteidigen, um es nicht erneut zu einem solchen gewaltsamen Eindringen wie im vorigen Jahr durch Lord Elgin kommen zu lassen, keineswegs von dem Wunsch begleitet war, die allgemeinen Artikel des Vertrags zu verletzen. Da die Feindseligkeiten ausschließlich von unserer Seite ausgingen und unsere Befehlshaber natürlich jederzeit in der Lage waren, sich aus dem mörderischen Feuer zurückzuziehen, das lediglich zur Verteidigung der Forts eröffnet wurde, so können wir den Chinesen nicht mit Bestimmtheit die Absicht nachweisen, den Vertrag zu verletzen. Solange wir für die vorsätzliche Absicht zum Vertragsbruch keine Beweise in Händen halten, haben wir unserer Meinung nach guten Grund, mit unserem Urteil zurückzuhalten, und sollten überlegen, ob wir nicht bei der Behandlung von Barbaren Prinzipien anwandten, die sich von den gegen uns angewandten kaum unterscheiden." In einem zweiten Artikel zum gleichen Thema verweilt der "Economist" bei der direkten und indirekten Bedeutung des englischen China-Handels. Im Jahre 1858 waren die britischen Exporte nach China auf 2.876.000 Pfd.St. angestiegen, während der Wert der britischen Importe aus China in jedem der letzten drei Jahre durchschnittlich über 9 Millionen Pfd.St. betragen hatte, so daß der gesamte direkte Handel Englands mit China auf ungefähr 12 Millionen Pfd.St. veranschlagt werden kann. Aber außer diesen direkten Handelsbeziehungen gibt es noch drei andere wichtige Handelsverbindungen, mit denen England in der Austauschsphäre mehr oder weniger eng verbunden ist, und zwar den Handel zwischen Indien und China, den Handel zwischen China und Australien und den Handel zwischen China und den Vereinigten Staaten. "Australien", schreibt der "Economist", bezieht jährlich von China große Mengen Tee und hat nichts im Austausch anzubieten, wofür sich in China ein Markt fände. Auch Amerika bezieht große Mengen Tee und etwas Seide zu einem Wert, der den Wert seiner direkten Exporte nach China weit übersteigt." Diese beiden Bilanzen zugunsten Chinas müssen von England wieder geglichen werden, das für diese Regulierung des Austauschs mit dem Golde Australiens und der Baumwolle der Vereinigten Staaten bezahlt wird. England muß daher, unabhängig von seinem Schuldensaldo gegenüber China, diesem Lande auch große Summen für das aus Australien importierte Gold und für die Baumwolle aus Amerika zahlen. Nun wird dieser Saldo, den England, Australien und die Vereinigten Staaten China schulden, von China zu einem großen Teil auf Indien übertragen zur Begleichung des Betrags, den China Indien für Opium und Baumwolle schuldet. Es sei en passant bemerkt, daß die Importe Indiens aus China bisher noch niemals den Betrag von 1 Million Pfd.St. erreicht haben, während die Exporte Indiens nach China fast 10 Millionen Pfd.St. einbringen. Aus diesen ökonomischen Beobachtungen zieht der "Economist" die Schlußfolgerung, daß jede ernsthafte Unterbrechung des britischen Handels mit China "eine Kalamität von größerer Tragweite wäre, als die bloßen Export- und Importzahlen es auf den ersten Blick vermuten lassen", und daß die Schwierigkeit infolge einer solchen Störung nicht nur im britischen Tee- und Seidenhandel fühlbar würde, sondern auch die britische Transaktionen mit Australien und den Vereinigten Staaten "beeinträchtigen" müßte. Der "Economist" ist sich natürlich der Tatsache bewußt daß während des letzten chinesischen Krieges dem Handel nicht so übel mitgespielt wurde, wie man befürchtet hatte, und daß er im Hafen von Schanghai überhaupt nicht beeinträchtigt worden war. Aber dann weist der "Economist" auf "zwei neue Merkmale der augenblicklichen Auseinandersetzung" hin, die die Auswirkungen eines neuen chinesischen Krieges auf den Handel wesentlich modifizieren könnten. Diese beiden neuen Merkmale seien der "gesamtchinesische" und nicht "lokale" Charakter des bestehenden Konflikts und der "außergewöhnliche Erfolg ", den die Chinesen zum erstenmal über europäische Streitkräfte errungen hätten. Wie grundverschieden ist doch diese Sprache von dem fröhlichen Kriegsgeschrei, das der "Economist" in der Zeit der Lorcha-Affäre anstimmte! Wie ich in meinem letzten Brief bereits ankündigte, brachte Herr Milner Gibson in der Kabinettssitzung seinen Protest gegen den Krieg und seine Drohung vor, aus dem Kabinett auszutreten, sollte Palmerston entsprechend seinem vorgefaßten Entschluß handeln, den der französische "Moniteur" ausgeplaudert hatte. Im Moment verhinderte Palmerston jegliche Spaltung des Kabinetts und der liberalen Koalition durch die Erklärung, daß die für den Schutz des britischen Handels unentbehrlichen Streitkräfte in den chinesischen Gewässern zusammengezogen werden sollten, während vor dem Eintreffen ausführlicherer Berichte des britischen Gesandten kein Beschluß in der Kriegsfrage gefaßt werden sollte. Somit wurde die brennende Frage hinausgeschoben. Palmerstons wirkliche Absicht jedoch kann man zwischen den Zeilen seines Revolverblattes "The Daily Telegraph" entdecken, das in einer seiner letzten Nummern schreibt: "Sollte irgendein Ereignis im Verlaufe des nächsten Jahres zu einer für die Regierung ungünstigen Abstimmung führen, so wird man sicherlich an die Wählerschaft appellieren ... Das Unterhaus wird das Ergebnis seiner Tätigkeit an dem Entscheid über die chinesische Frage prüfen, da zu den professionell Böswilligen unter Führung des Herrn Disraeli noch die Kosmopoliten gezählt werden müssen, welche erklären, die Mongolen seien vollkommen im Recht." Ich werde vielleicht noch Gelegenheit finden, über die Klemme zu berichten, in der die Tories stecken, weil sie sich verleiten ließen, für Ereignisse verantwortlich zu zeichnen, die Palmerston geplant und zwei seiner Werkzeuge, Lord Elgin und Herr Bruce (Lord Elgins Bruder), ausgeführt hatten. IV In einem früheren Artikel behauptete ich, daß der Peiho-Konflikt kein unbeabsichtigter Zwischenfall sei, sondern daß ihn umgekehrt Lord Elgin von langer Hand vorbereitet habe, wobei er nach geheimen Instruktionen Palmerstons handelte und Lord Malmesbury, dem Außenminister der Tories, das Projekt des edlen Viscount, der zu dieser Zeit Führer der Opposition war, anhängte. Zunächst einmal sind die Mutmaßungen, daß die "Zwischenfälle" in China auf Grund von "Instruktionen" des jetzigen britischen Premierministers entstehen, so wenig neu, daß sie schon während der Debatten über den Lorcha-Krieg von einer so gut unterrichteten Persönlichkeit wie Disraeli im Unterhaus angedeutet und merkwürdigerweise von keinem Geringeren als Lord Palmerston selbst bestätigt wurden. Am 3. Februar 1857 warnte Herr Disraeli das Unterhaus mit folgenden Worten: "Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, daß die Vorfälle in China nicht auf den angeführten Vorwand zurückzuführen sind, sondern tatsächlich auf vor geraumer Zeit aus England erhaltenen Instruktionen. Sollte das der Fall sein, so ist meiner Ansicht nach der Zeitpunkt eingetreten, da das Haus seiner Pflicht nicht mehr genügt, wenn es nicht ernsthaft überlegt, ob es nicht Mittel besitzt, die Kontrolle über eine Politik auszuüben, deren Beibehaltung meiner Meinung nach für die Interessen unseres Landes verhängnisvoll wäre." Und Lord Palmerston erwiderte gelassen: "Der sehr ehrenwerte Gentleman sagt, der Verlauf der Ereignisse scheine das Ergebnis einer von der englischen Regierung vorher festgelegten Politik zu sein. Das ist zweifellos richtig." Im vorliegenden Falle wird bereits eine flüchtige Durchsicht des Blaubuchs "Correspondence relating to the Earl of Elgin's special missions to China and Japan, 1857-59" zeigen, daß der Vorfall, der sich am 25. Juni am Peiho zutrug, von Lord Elgin bereits am 2. März vermerkt war. Auf Seite 484 dieser Korrespondenz finden wir die beiden folgenden Depeschen: "Earl of Elgin an Konteradmiral Sir Michael Seymour 'Furious', 2. März 1859 Sir, mit Bezugnahme auf meine Depesche vom 17. v.M. an Ew. Exzellenz möchte ich mir die Feststellung erlauben, daß ich gewisse Hoffnungen hege, die von der Regierung Ihrer Majestät getroffene Entscheidung in der Angelegenheit des ständigen Aufenthalts eines britischen gesandten in Peking, von der ich Ew. Exzellenz gestern in einer Unterredung Mitteilung machte, könnte die chinesische Regierung dazu bewegen, den Vertreter Ihrer Majestät in geziemender Weise zu empfangen, wenn er sich zum Austausch der Ratifikationen des Vertrags von Tientsin nach Peking begibt. Indessen ist es zweifellos möglich, daß sich diese Hoffnung nicht erfüllt; auf jeden Fall nehme ich an, die Regierung Ihrer Majestät wird wünschen, daß der Gesandte von einer achtunggebietenden Streitmacht begleitet wird, wenn er sich nach Tientsin begibt. Unter diesen Umständen gestatte ich mir, der Erwägung Ew. Exzellenz anheimzustellen, ob es nicht ratsam wäre, sobald sich eine Möglichkeit bietet, in Schanghai ein ausreichendes Kanonenbootgeschwader für dieses Unternehmen zu konzentrieren, da Herrn Bruces Ankunft in China wohl bald zu erwarten ist. Ich habe usw. Elgin and Kincardine" "Earl of Malmesbury an Earl of Elgin Außenministerium, 2. Mai 1859 Mylord, ich habe die Depesche Ew. Exzellenz vom 7. März 1859 erhalten und bin beauftragt, Sie davon zu unterrichten, daß die Regierung Ihrer Majestät die von Ihnen in einer Abschrift beigefügte Note billigt, in der Ew. Exzellenz den kaiserlichen Bevollmächtigten erklärte, die Regierung Ihrer Majestät würde nicht darauf bestehen, daß Peking für den ständigen Aufenthalt des Gesandten Ihrer Majestät vorgesehen wird. Die Regierung Ihrer Majestät billigt auch Ihren Vorschlag an Konteradmiral Seymour, ein Kanonenbootgeschwader vor Schanghai zusammenzuziehen, um Herrn Bruce den Peiho aufwärts zu begleiten. Ich verbleibe usw. Malmesbury" Lord Elgin weiß also schon vorher, daß die britische Regierung "wünschen wird, eine achtunggebietende Streitmacht" von "Kanonenbooten" solle seinen Bruder, Herrn Bruce, den Peiho aufwärts begleiten, und er befiehlt Admiral Seymour, alles "für dieses Unternehmen" vorzubereiten. Der Earl of Malmesbury billigt in seiner Depesche vom 2. Mai den Vorschlag, den Lord Elgin dem Admiral nahegelegt hat. Die ganze Korrespondenz zeigt Lord Elgin als den Herrn und Lord Malmesbury als den Lakaien. Während jener ständig die Initiative ergreift und nach den ursprünglich von Palmerston erhaltenen Instruktionen handelt, ohne auch nur auf neue Instruktionen au der Downing Street zu warten, gibt sich Lord Malmesbury damit zufrieden, "den Wünschen" nachzukommen, die ihm sein anmaßender Untergebener in den Mund legt. Er nickt zustimmend, wenn Elgin feststellt, sie hätten kein Recht, chinesische Flüsse zu befahren, da der Vertrag noch nicht ratifiziert sei; er nickt zustimmend, wenn Elgin meint, sie sollten bei der Ausführung des im Vertrag enthaltenen Artikels über die Gesandtschaft in Peking den Chinesen gegenüber große Nachsicht walten lassen; und ohne Zögern nickt er zustimmend, wenn Elgin, in direktem Widerspruch zu seinen eigenen früheren Feststellungen, das Recht beansprucht, mit Hilfe eines "achtunggebietenden Kanonenbootgeschwaders" die Fahrt den Peiho aufwärts zu erzwingen. Er nickt ebenso zustimmend wie Dogberry zu den Ausführungen des Schreibers. Die traurige Figur, die der Earl of Malmesbury abgibt, und seine unterwürfige Haltung sind leicht zu verstehen, wenn man sich an das Geschrei erinnert, das die Londoner "Times" und andere einflußreiche Zeitungen beim Amtsantritt des Tory-Kabinetts über die große Gefahr erhoben, die den glänzenden Erfolg in China bedrohe, den Lord Elgin unter Palmerstons Anleitung schon fast gesichert hätte, den aber die Tory-Regierung - wenn auch nur aus Trotz und um ihr Tadelsvotum anläßlich Palmerstons Bombardement von Kanton zu rechtfertigen - wahrscheinlich vereiteln würde. Malmesbury ließ sich durch dieses Geschrei einschüchtern. Überdies hatte er das Schicksal des Lord Ellenborough vor Augen und im Herzen, der es gewagt hatte, sich der Indienpolitik des edlen Viscount Palmerston offen zu widersetzen, und der zum Lohn für seinen patriotischen Mut von seinen eigenen Kollegen im Kabinett Derby geopfert worden war. Infolgedessen überließ Malmesbury die ganze Initiative Lord Elgin und setzte letzteren damit in den Stand, Palmerstons Plan auszuführen, während die Tories, dessen offizielle Gegner, die Verantwortung dafür trugen. Eben dieser Umstand hat die Tories gegenwärtig vor die unglückselige Alternative gestellt, entscheiden zu müssen, welcher Kurs in der Peiho-Affäre eingeschlagen werden soll. Entweder müssen sie mit Palmerston die Kriegstrommel rühren und ihn so im Amt halten, oder sie müssen Malmesbury, den sie während des letzten italienischen Krieges mit solch widerlichen Schmeicheleien überhäuften, den Rücken kehren. Diese Alternative ist um so peinlicher, als der drohende dritte Krieg mit China in britischen Handelskreisen alles andere als populär ist. Im Jahre 1857 bestiegen sie den britischen Löwen, da sie von einer gewaltsamen Öffnung des chinesischen Marktes große Handelsprofite erhofften. Jetzt sind sie umgekehrt recht erbost darüber, daß alle Früchte des Vertrags plötzlich ihrem Zugriff entzogen werden. Sie wissen, daß die Lage in Europa und Indien, auch ohne weitere Komplikationen durch einen chinesischen Krieg großen Ausmaßes, schon bedrohlich genug aussieht. Sie haben nicht vergessen, daß 1857 die Einfuhren an Tee, dem Artikel, der fast ausschließlich aus Kanton, dem damals einzigen Kriegsschauplatz, exportiert wurde, um mehr als 24 Millionen Pfund fielen, und sie befürchten, daß diese Unterbrechung des Handels durch den Krieg jetzt auf Schanghai und auf andere Handelshäfen des Reichs des Himmels übergreifen könnte. Nach dem ersten chinesischen Krieg, den die Engländer im Interesse des Opiumschmuggels unternommen hatten, und einem zweiten Krieg, der zu Verteidigung der Lorcha eines Piraten geführt wurde, fehlte zur Krönung des Ganzen nur noch ein zu dem Zweck improvisierter Krieg, China die Plage ständiger Gesandtschaften in seiner Hauptstadt aufzubürden. Marx, Karl. The new Chinese war. A Cabinet Council is announced for to-morrow in order to decide upon the course to be taken in regard to the Chinese catastrophe. The lucubrations of the French Moniteur and the London Times leave no doubt as to the resolutions arrived at by Palmerston and Bonaparte. They want another Chinese war. I am informed from an authentic source that at the impending Cabinet Council Mr. Milner Gibson, in the first instance, will contest the validity of the plea for war; in the second instance, will protest against any declaration of war not previously sanctioned by both Houses of Parliament; and if his opinion be overwhelmed by a majority of votes, will secede from the Cabinet, thus again giving the signal for a new onslaught on Palmerston's administration and the break up of the Liberal coalition that led to the ousting of the Derby Cabinet. Palmerston is said to feel somewhat nervous as to the intended proceedings of Mr. Milner Gibson, the only one of his colleagues whom he is afraid of, and whom he has characterized more than once as a man peculiarly able "in picking holes." It is possible that simultaneously with this letter you may receive from Liverpool the news of the results of the Ministerial Council. Meanwhile the real bearing of the case in question may be best judged, not from what has been printed, but from what has been wilfully suppressed by the Palmerston organs in their first publicationsof thenews conveyed by the last overland mail. First, then, they suppressed the statement that the Russian treaty had already been ratified, and that the Emperor of China had given instructions to his mandarins to receive and escort the American Embassy to the capital for the exchange of the ratified copies of the American treaty. These acts were suppressed with a view to stifle the suspicion that would naturally arise, that the English and French Envoys, instead of the Court of Peking, are responsible for meeting obstacles in the transaction of their business which were not encountered either by their Russian or American colleagues. The other, still more important, fact that was at first suppressed by The Times, and the other Palmerston organs, but is now avowed on their part, is that the Chinese authorities had given notice of their willingness to conduct the English and French Envoys to Peking; that they were actually in waiting to receive them at one of the mouths of the river, and offered them an escort if they only consented to leave their vessels and troops. Now, as the treaty of Tien-tsin contains no clause granting to the English and French the right of sending a squadron of men-of-war up the Pejho, it becomes evident that the treaty was violated, not by the Chinese, but by the English, and that on the part of the latter there existed the foregone conclusion to pick a quarrel just before the period appointed for the exchange of the ratifications. Nobody will fancy that the Hon. Mr. Bruce acted on his own responsibility in thus baffling the ostensible end aimed at by the last Chinese war, but that, on the contrary, he only executed secret instructions received from London. Now, it is true that Mr. Bruce was dispatched, not by Palmerston, but by Derby; but, then I have only to remind you that during the first administration of Sir Robert Peel, when Lord Aberdeen kept the seals of the Foreign Office, Sir Henry Bulwer, the English Ambassador at Madrid, picked a quarrel with the Spanish Court, resulting in his expulsion from Spain, and that, during the debates in the House of Lords on this " untoward event,", it was proved that Bulwer, instead of obeying the official instructions of Aberdeen, had acted up to the secret instructions of Palmerston, who then sat on the Opposition benches. A manoeuvre has also been carried out during these last days in the Palmerstonian press, which leaves no doubt, at least to those acquainted with the secret history of English diplomacy during the last thirty years, as to the real author of the Peiho catastrophe and the impending third AngloChinese war. The Times intimates that the guns planted on the forts of Taku which caused such havoc among the British squadron were of Russian origin, and were directed by Russian officers. Another Palmerstonian organ is still more plain spoken. I quote: "We now perceive how closely the policy of Russia is interwoven with that of Peking; we detect great movements on the Amur; we discern large Cossack armies manoeuvring far beyond Lake Baikal, in the frozen dreamland on the twilight borders of the Old World; we trace the course of innumerable caravans; we espy a special Russian envoy" (Gen. Mouravieff, the Governor of Eastern Siberia) "making his way, with secret designs, from the remoteness of Eastern Siberia to the secluded Chinese metropolis; and well may public opinion in this country bum at the thought that foreign influences have had a share in procuring our disgrace and the slaughter of our soldiers and sailors." Now, this is one of Lord Palmerston's old tricks. When Russia wanted to conclude a treaty of commerce with China, he drove the latter by the opium war into the arms of her northern neighbour. When Russia requested the cession of the Amur, he brought it about by the second Chinese war, and now that Russia wants to consolidate her influence at Peking, he extemporizes the third Chinese war. In all his transactions with the weak Asiatic States, with China, Persia, Central Asia, Turkey, it has always been his invariable and constant rule to ostensibly oppose Russia's designs by picking a quarrel, not with Russia, but with the Asiatic State, to estrange the latter from England by piratical hostilities, and by this roundabout way drive it to the concessions it had been unwilling to yield to Russia. You may be sure that on this occasion the whole past Asiatic policy of Palmerston will be again sifted, and I draw, therefore, your attention to the Afghan papers ordered by the House of Commons to be printed on the 8th June, 1859. They throw more light on Palmerston's sinister policy, and the diplomatic history of the last thirty years, than any documents ever before printed. The case is, in a few words, this: In 1838 Palmerston commenced a war against Dost Mohammed, the ruler of Cabul, a war that led to the destruction of an English army, and was commenced on the plea of Dost Mohammed having entered into a secret alliance against England with Persia and Russia. In proof of this assertion, Palmerston laid, in 1839, before Parliament, a Blue Book, chiefly consisting of the correspondence of Sir A. Burnes, the British envoy at Cabul, with the Government at Calcutta. Burnes had been assassinated during an insurrection at Cabul against the English invaders, but, distrustful of the British Foreign Minister, had sent copies of some of his official letters to his brother, Dr. Burnes, at London. On the appearance, in 1839, of the "Afghan papers," prepared by Palmerston, Dr. Burnes accused him of having "garbled and forged the dispatches of the late Sir A. Burnes," and, in corroboration of his statement, had some of the genuine despatches printed. But it was only last summer that the murder came out. Under the Derby Ministry, on the motion of Mr. Hadfield, the House of Commons ordered all the Afghan papers to be published infull, and this order has been executed in such a form as to constitute a demonstration, to the meanest capacity, of the truth of the charge of garbling and forgery, in the interest of Russia. On the title-page of the Blue Book appears the following: The name of the official, which appears as a guaranty for the fidelity of the return, is "J. W. Kaye, Secretary in Political and Secret Departments," Mr. Kaye being the upright historian of the War in Afghanistan. Now, to illustrate the real relations of Palmerston with Russia, against which he pretended to have set up the Afghan war, one instance may suffice for the present. The Russian agent, Vickovitch, who came to Cabul in 1837, was the bearer of a letter from the Czar to Dost Mohammed, Sir Alexander Burnes obtained a copy of the letter, and sent it to Lord Auckland, the Governor-General of India. In his own despatches, and various documents inclosed by him, this circumstance is referred to over and over again. But the copy of the Czar's letter was expunged altogether from the papers presented by Palmerston in 1839, and in every despatch in which it is referred to, such alterations were made as were necessary to suppress the circumstance of the connection of the "Emperor of Russia" with the mission to Cabul. This forgery was committed in order to suppress the evidence of the Autocrat's connection with Vickovitch, whom, on his return to St. Petersburg, it suited Nicholas to formerly disavow. For instance, at page 82 of the Blue Book will be found the translation of a letter to Dost Mohammed, which reads now as follows, the brackets showing the words originally suppressed by Palmerston: "An ambassador on the part of [the] Russia [an Emperor] came [from Moscow] to Tehran, and has been appointed to wait on the Sirdars at Candahar, and thence to proceed to the presence of the Ameer.... He is the bearer of [confidential messages from the Emperor and of the] letters from the Russian ambassador at Tehran. The Russian ambassador recommends this man to be a most trusty individual, and to possess full authority to make any negotiations, [on the part of the Emperor and himself], etc., etc." These, and similar forgeries committed by Palmerston in order to protect the honour of the Czar, are not the only curiosity exhibited by the "Afghan papers." The invasion of Afghanistan was justified by Palmerston on the ground that Sir Alexander Burnes had advised it as a proper means for baffling Russian intrigues in Central Asia. Now Sir A. Burnes did quite the contrary, and consequently all his appeals on behalf of Dost Mohammed were altogether suppressed in Palmerston's edition of the "Blue Book;" the correspondence being by dint of garbling and forgery, turned quite to the reverse of its original meaning. Such is the man now about to enter on a third Chinese war, on the ostensible plea o thwarting Russia's designs in that quarter. |
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20 | 1859 |
Marx, Karl. Ein neuer Zivilisationskrieg. Daß es einen neuen Krieg für die Zivilisation gegen die "Himmlischen" geben wird, scheint jetzt für fast die gesamte englische Presse im allgemeinen eine ausgemachte Sache zu sein. Dennoch haben seit der Sitzung des Kabinetts am vergangenen Sonnabend gerade jene Zeitungen, die am meisten nach Blut geschrien hatten, ihren Ton merklich geändert. Zuerst wetterte die Londoner "Times", offensichtlich in einem Rausch patriotischer Begeisterung, gegen den zwiefachen Verrat, begangen einerseits von feigen Mongolen, die den bonhomme von britischem Admiral in eine Falle lockten, indem sie ihre Stellungen und ihre Kanonen geflissentlich tarnten, andrerseits vom Pekinger Hof, der mit noch verworfenerem Mac-chiavellismus jene mongolischen Ungeheuer zu ihrem verdammten Schabernack angestiftet hatte. Es nimmt jedoch wunder, daß die "Times", obwohl aufgewühlt von den Wogen der Leidenschaft, es fertigbrachte, in ihren Nachdrucken der Originalberichte alle Stellen zu streichen, die für die zum Untergang verurteilten Chinesen sprechen. Dinge durcheinanderzubringen, kann das Werk der Leidenschaft sein, aber sie zu verstümmeln, scheint eher das Werk kühlen Verstandes. Wie dem auch sein mag, am 16. September, genau einen Tag vor der Kabinettssitzung, riß die „Times" das Steuer herum und hieb ohne viel Aufhebens ihrer janusköpfigen Beschuldigung den einen Kopf ab. "Wir fürchten", schrieb sie, „daß wir die Mongolen, die unserem Angriff auf die Forts am Beeho Widerstand entgegensetzten, nicht des Verrats bezichtigen können"; aber dann, um sich für dieses unangenehme Zugeständnis zu revanchieren, klammerte sie sich um so verzweifelter an die willkürliche und perfide Vergewaltigung eines "feierlichen Vertrags" durch „den Hof von Peking . Drei Tage darauf, nachdem die Kabinettssitzung stattgefunden hatte, fand die "Times" auf Grund nochmaliger Erwägungen, "es bestünde nicht einmal Grund, daran zu zweifeln, daß, wenn Mr. Bruce und M. de Bourboulon . . . die Mandarine ersucht hätten, sie nach Peking zu geleiten, sie die Erlaubnis erhalten hätten, die Ratifikation des Vertrags vorzunehmen". Was bleibt da noch vom Verrat des Pekinger Hofes übrig? Nicht einmal ein Schatten. Aber statt dessen hat die „Times" noch zwei Bedenken. "Es ist", sagt sie, "doch wohl zweifelhaft, ob es als militärische Maßnahme klug war, mit einem solchen Geschwader zu versuchen, nach Peking zu gelangen. Es ist noch zweifelhafter, ob es als diplomatische Maßnahme wünschenswert war, überhaupt Gewalt anzuwenden. Das ist nun das jämmerliche Ende des ganzen Entrüstungssturms, zu dem sich das "führende Organ" hat hinreißen lassen. Doch mit der ihr eigenen Logik läßt die "Times" die Gründe für den Krieg fallen, ohne den Krieg selbst fallenzulassen. Ein anderes offiziöses Regierungsblatt, der "Economist", der sich durch seine leidenschaftliche Rechtfertigung des Kantoner Bombardements auszeichnete, scheint jetzt, da Mr. J. Wilson zum Schatzkanzler für Indien ernannt worden ist, eine mehr ökonomische als rhetorische Haltung zu den Dingen zu beziehen. Der "Economist" bringt zu dem Thema zwei Artikel, einen politischen und einen wirtschaftlichen. Der erstere schließt mit folgenden Sätzen: "Unter Berücksichtigung aller dieser Umstände ist es offensichtlich, daß der Artikel des Vertrags, der unserem Gesandten das Recht einräumte, Peking zu besuchen oder dort zu residieren, der chinesischen Regierung buchstäblich auf gezwungen worden war; sollte man aber der Meinung sein, daß die Einhaltung dieser Bestimmung für unsere Interessen absolut notwendig sei, so glauben wir dennoch, daß es durchaus möglich gewesen wäre, als man auf ihrer Durchführung bestand, Rücksicht und Geduld walten zu lassen. Man könnte zweifellos anführen, daß von einer Regierung wie von der chinesischen Aufschub und Geduld als ein Zeichen fataler Schwäche aufgefaßt würde, und dies daher die übelste Politik sei, die wir verfolgen könnten. Aber wie weit sind wir berechtigt, auf Grund dieses Arguments die Prinzipien, an die wir uns zweifellos gegenüber jeder zivilisierten Nation halten würden, bei der Behandlung dieser orientalischen Regierungen zu ändern? Wenn wir ihnen auf Grund ihrer Furcht eine widerwillig gegebene Konzession entwunden haben, so mag es vielleicht die konsequenteste Politik sein, ihnen ebenfalls auf Grund ihrer Furcht die sofortige Erfüllung des Geschäfts in einer Art abzuringen, die am günstigsten für uns ist. Wenn wir das aber nicht fertigbringen, wenn in der Zwischenzeit die Chinesen ihre Furcht überwinden und mit einer entsprechenden Demonstration ihrer Stärke darauf bestehen, daß wir sie über die Art und Weise beraten, wie der Vertrag geltend zu machen ist — können wir sie dann gerechterweise des Verrats bezichtigen? Praktizieren sie eigentlich nicht an uns unsere eigenen Methoden der Überzeugung? Die chinesische Regierung mag beabsichtigt haben — und höchstwahrscheinlich ist dem so —, uns in diese tödliche Falle zu locken, und vielleicht niemals vorgehabt haben, den Vertrag zu erfüllen. Sollte sich das herausstellen, so müssen und sollen wir Wiedergutmachung verlangen. Aber es könnte sich auch herausstellen, daß die Absicht, die Beeho-Mündung gegen die Wiederholung eines solchen gewaltsamen Eindringens wie das des Lord Elgin im vorigen Jahr zu verteidigen, durchaus nicht von dem Wunsch begleitet war, die Vereinbarungen über die allgemeinen Artikel des Vertrags zu verletzen. Da die Feindseligkeiten ausschließlich von unserer Seite ausgingen und unsere Kommandanten natürlich jederzeit in der Lage waren, sich aus dem mörderischen Feuer zurückzuziehen, das lediglich zur Verteidigung der Forts eröffnet wurde, so können wir den Chinesen nicht mit Bestimmtheit die Absicht nachweisen, den Vertrag zu verletzen. Solange wir für die ausdrückliche Absicht zum Vertragsbruch keine Beweise in Händen halten, haben wir unserer Meinung nach guten Grund, mit unserem Urteil zurückzuhalten, und sollten überlegen, ob wir nicht bei der Behandlung von Barbaren Prinzipien anwandten, die sich von den gegen uns angewandten kaum unterscheiden." In einem zweiten Artikel zum gleichen Thema verweilt der "Economist" bei der direkten und indirekten Bedeutung des englischen China-Handels. Im Jahre 1858 waren die britischen Exporte nach China auf 2 876 000 Pfund Sterling angestiegen, während der Wert der britischen Importe aus China in jedem der letzten drei Jahre durchschnittlich über 9 Millionen Pfund Sterling betragen hatte, so daß der gesamte direkte Handel Englands mit China auf ungefähr 12 Millionen Pfund Sterling veranschlagt werden kann. Aber außer diesen direkten Handelsbeziehungen gibt es noch drei andere wichtige Handelsverbindungen, mit denen England in der Austauschsphäre mehr oder weniger eng verbunden ist, und zwar den Handel zwischen Indien und China, den Handel zwischen China und Australien und den Handel zwischen China und den Vereinigten Staaten. "Australien", schreibt der "Economist", "bezieht jährlich von China große Mengen Tee und hat nichts dagegen anzubieten, wofür sich in China ein Markt fände. Auch Amerika bezieht große Mengen Tee und etwas Seide zu einem Wert, der den Wert seiner direkten Exporte nach China weit übersteigt." Diese beiden Bilanzen zugunsten Chinas müssen von England wieder ausgeglichen werden, das für diese Regulierung des Austauschs mit dem Golde Australiens und der Baumwolle der Vereinigten Staaten bezahlt wird. England muß daher, unabhängig von seiner Bilanz gegenüber China, diesem Lande auch große Summen für das aus Australien importierte Gold und für die Baumwolle aus Amerika zahlen. Nun wird dieser Saldo, den England, Australien und die Vereinigten Staaten China schulden, von China zu einem großen Teil als Kompensation auf Indien übertragen, für den Betrag, den China Indien für Opium und Baumwolle schuldet. Es sei en passant bemerkt, daß die Importe Indiens aus China bisher noch niemals den Betrag von l Million Pfund Sterling erreicht haben, während die Exporte Indiens nach China fast 10 Millionen Pfund Sterling einbringen. Aus diesen ökonomischen Beobachtungen zieht der "Economist" die Schlußfolgerung, daß jede ernsthafte Unterbrechung des britischen Handels mit China "eine Kalamität von größerer Tragweite wäre, als die bloßen Zahlen unserer eigenen Exporte und Importe es auf den ersten Blick vermuten lassen", und daß die Geldverknappung infolge einer solchen Störung nicht nur im britischen Tee- und Seidenhandel fühlbar würde, sondern auch die britischen Transaktionen mit Australien und den Vereinigten Staaten "beeinträchtigen" müßte. Der "Economist" ist sich natürlich der Tatsache bewußt, daß während des letzten chinesischen Krieges dem Handel nicht so übel mitgespielt wurde, wie man befürchtet hatte, und daß er im Hafen von Schanghai überhaupt nicht beeinträchtigt worden war. Andrerseits aber weist der "Economist" auf "zwei ungewöhnliche Merkmale der augenblicklichen Streitigkeiten" hin, die die Aus-Wirkungen eines neuen chinesischen Krieges auf den Handel wesentlich modifizieren könnten. Diese beiden neuen Merkmale seien der "gesamtchinesisch" und nicht "lokale" Charakter des bestehenden Konflikts und der "außergewöhnliche Erfolg", den die Chinesen zum erstenmal über europäische Streitkräfte errungen hätten. Wie grundverschieden ist doch diese Sprache von dem fröhlichen Kriegsgeschrei, das der "Economist" in der Zeit der Lorcha-Affäre anstimmte! Wie ich in meinem letzten Brief voraussah, brachte Mr. Milner Gibson in der Kabinettssitzung seinen Protest gegen den Krieg und seine Drohung vor, aus dem Kabinett auszutreten, sollte Palmerston entsprechend seinem vorgefaßten Entschluß handeln, den der französische "Moniteur" ausgeplaudert hatte. Im Moment verhinderte Palmerston jegliche Spaltung des Kabinetts und der liberalen Koalition durch die Erklärung, daß die Streitkräfte, die für den Schutz des britischen Handels unentbehrlich sind, in den chinesischen Gewässern zusammengezogen werden sollten, während vor dem Eintreffen ausführlicherer Berichte des britischen Gesandten kein Beschluß in der Kriegsfrage gefaßt werden sollte. Somit wurde die brennende Frage hinausgeschoben. Palmerstons wirkliche Absicht jedoch kann man zwischen den Zeilen seines Revolverblatts "The Daily Telegraph" entdecken, das in einer seiner letzten Nummern schreibt: "Sollte irgendein Ereignis im Verlaufe des nächsten Jahres zu einer für die Regierung ungünstigen Abstimmung führen, so wird man sicherlich an die Wählerschaft appellieren . . . Das Unterhaus wird das Ergebnis seiner Tätigkeit an dem Entscheid über die chinesische Frage prüfen, da zu den professionell Böswilligen unter Führung des Herrn Disraeli noch die Kosmopoliten gezählt werden müssen, welche erklären, die Mongolen seien vollkommen im Recht." Ich werde vielleicht noch Gelegenheit finden, über die Klemme zu berichten, in der die Tories stecken, weil sie sich verleiten ließen, für Ereignisse verantwortlich zu zeichnen, die Palmerston geplant und zwei seiner Werkzeuge, Lord Elgin und Mr. Bruce (Lord Elgins Bruder), ausgeführt hatten. Marx, Karl. Another civilisation war. That there is to be another civilization war against the Celestials seems a matter now pretty generally settled with the English press. Still, since the meeting of the Cabinet Council on Saturday last, a remarkable change has come over those very papers that were foremost in the howl for blood. At first, the London Times, in an apparent trance of patriotic fury, thundered at the double treachery committed — by cowardly Mongols who lured on the bonhomme of the British Admiral by studiously falsifying appearances and screening their artillery — by the Court of Peking, which, with deeper Machiavelianism, had set those Mongol ogres to their damnable practical jokes. Curious to say, although tossed on a sea of passion, The Times had, in its reprints, contrived to carefully expunge from the original reports all points favourable to the doomed Chinaman. To confound things may be the work of passion, but to garble them seems rather the operation of a cool head. However that be, on Sept. 16, just one day before the meeting of the Ministers, The Times veered round, and, without much ado, cut one head off its Janus-headed impeachment. "We hear," it said, "that we cannot accuse the Mongols who resisted our attack on the forts of the Peiho of treachery"; but then, to make up for that awkward concession, it clung the more desperately to the deliberate and perfidious violation of a "solemn treaty" by "the Court of Peking." Three days later, after the Cabinet Council had been held, The Times, on further consideration, even found "no room for doubt that if Mr. Bruce and M. de Bourboulon had ... solicited the Mandarins to conduct them to Peking, they would have been permitted to effect the ratification" of the treaty. What, then, remains there of the treachery of the Court of Peking? Not a shadow even, but in its place there remain two doubts on the mind of The Times. "It is," it says, "perhaps doubtful whether, as a military measure, it was wise to try with such a squadron, our way to Peking. It is still more doubtful whether, as a diplomatic measure, it was desirable to use force at all." Such is the lame conclusion of all the indignation bluster indulged in by the "leading organ," but, with a logic of its own, it drops the reasons for war without dropping the war itself. Another semi-Governmental paper, The Economist, which had distinguished itself by its fervent apology for the Canton bombardment, seems to take a more economical and less rhetorical view of things now that Mr. J. Wilson has got his appointment of Chancellor of the Exchequer for India The Economist brings two articles on the subject, the one political, the other economical; the first one winding up with the following sentences: "Now, all these things considered, it is obvious that the article of the treaty which gave our Ambassador a right of visiting or residing at Peking, was one literally forced upon the Chinese Government; and if it were thought absolutely essential to our interests that it should be observed, we think there was much room for the display of consideration and patience in exacting its fulfillment. No doubt it may be said that with such a Government as the Chinese, delay and patience are interpreted as a sign of fatal weakness, and is therefore the most unsound policy we could pursue. But how jar are we entitled, on this plea, to vary the principles on which we should assuredly act toward any civilized nation in our treatment of these Oriental Governments? When we have wrung out an unwelcome concession from their fears, it may be perhaps the most consistent policy to wring out, also from their fears, the immediate execution of the bargain in the way most convenient to ourselves. But if we fail in so doing — if, in the meantime, the Chinese overcome their fears, and insist, with a suitable display of force, on our consulting them as to the mode to be taken for giving our treaty effect — can we justly accuse them of treachery? Are they not rather practising upon us our own methods of persuasion? The Chinese Government may — and it is very likely that it is so — have intended to entrap us into this murderous snare, and never have purposed to execute the treaty at all. If this should prove to be so, we must and ought to exact reparation. But it may also prove that the intention to defend the mouth of the Peiho against the recurrence of such a violent entry as was made good by Lord Elgin in the previous year, was not accompanied by any desire to break faith on the general articles of the treaty. As the hostile initiative came entirely from our side, and it was, of course, at any moment competent to our commanders to retire from the murderous fire, opened only for the defence of the forts, we cannot certainly prove any intention of breaking faith on the part of China. And, till proof of a deliberate intention to break the treaty reaches us — we think we have some reason to suspend our judgment, and ponder whether we may not have been applying to our treatment of barbarians, a code of principles not very widely different from that which they have practised towards ourselves." In a second article on the same subject, The Economist dwells on the importance, direct and indirect, of the English trade to China. In the year 1858, the British exports to China had risen to £2,876,000, while the value of the British imports from China had averaged upward of cg,000,000 for each of the last three years, so that the aggregate direct trade of England with China may be put down at about ci2,000,000. But beside these direct transactions there are three other important trades with which, less or more, England is intimately connected in the circle of exchanges, the trade between India and China, the trade between China and Australia, and the trade between China and the United States. "Australia," says The Economist, "takes from China large quantities of tea annually, and has nothing to give in exchange which finds a market in China. America also takes large quantities of tea and some silk of a value far exceeding that of their direct exports to China." Both these balances in favour of China have to be made good by England, who is paid for this equalization of exchanges by the gold of Australia and the cotton of the United States. England, therefore, independently of the balance due by herself to China, has also to pay to that country large sums in respect to gold imported from Australia and cotton from America. Now this balance due to China by England, Australia, and the United States and from China to India, as asked by China to India, on account of, en passant, that the imports never yet reached the amount of £l,000,000 sterling while the exports to China from India realize the sum of nearly £10,000,000. The inference The Economist draws from these economical observations is, that any serious interruption of the British trade with China would "be a calamity of greater magnitude than the mere figures of our own exports and imports might at first sight suggest," and that the embarrassment consequent upon such a disturbance would not be felt in the direct British tea and silk trade only, but must also "affect" the British transactions with Australia and the United States. The Economist is, of course, aware of the fact that during the last Chinese war, the trade was not so much interfered with by the war as had been apprehended; and that, at the port of Shanghai, it was even not affected at all. But then, The Economist calls attention to "two novel features in the present dispute" which might essentially modify the effects of a new Chinese war upon trade — these two novel features being the "imperial" not "local character of the present conflict, and the" signal success which, for the first time, the Chinese have effected against European forces. How very different sounds this language from the war cry The Economist so lustily shouted at the time of the Lorcha affair. The Ministerial Council, as I anticipated in my last letter, witnessed Mr. Milner Gibson's protest against the war, and his menace of seceding from the Cabinet, should Palmerston act up to the foregone conclusions betrayed in the columns of the French Moniteur. For the moment Palmerston prevented any rupture of the Cabinet, and the Liberal Coalition, by the statement that the force indispensable for the protection of British trade should be gathered in the Chinese waters, while before the arrival of more explicit reports on the part of the British Envoy, no resolution should be taken as to the war question. Thus the burning question was put off. Palmerston's real intention however transpires through the columns of his mob-organ The Daily Telegraph, which in one of its recent numbers says: "Should any event lead to a vote unfavourable to the Government in the course of next year, an appeal will certainly be made to the constituencies.... The House of Commons will test the result of their activity by a verdict on the Chinese question, seeing that to the professional malignants; headed by Mr. Disraeli must be added the Cosmopolitans who declare that the Mongols were thoroughly in the right." The fix in which the Tories are hemmed up, by having allowed themselves to become inveigled into the responsible editorship of events planned by Palmerston and enacted by two of his agents, Lord Elgin and Mr. Bruce, (Lord Elgin's brother) I shall, perhaps, find another occasion for remarking upon. |
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21 | 1859 |
Marx, Karl. Zur Kritik der Politischen Ökonomie [ID D19706]. Marx schreibt im Vorwort : In grossen Umrissen können asiatische, antike, feudale und modern bürgerliche Produktionsweisen als progressive Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformation bezeichnet werden. Lee Eun-jeung : Die 'asiatische Produktionsweise' ist für Marx eine im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung aufgetretene Form, in der die Menschen unter bestimmten historischen und materiallen Bedingungen ein besonderes Produktionsverhältnis eingegangen sind. |
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22 | 1860 |
Marx, Karl. Englische Politik. Die interessantesten Themen, die in den Parlamentsdebatten über die Adresse berührt wurden, waren der dritte chinesische Krieg, der Handelsvertrag mit Frankreich und die Komplikationen in Italien. Man sollte sich darüber im klaren sein, daß die chinesische Frage nicht nur eine internationale, sondern auch eine konstitutionelle Frage von höchster Bedeutung ist. Der zweite chinesische Krieg, unternommen auf das eigenmächtige Geheiß Lord Palmerstons, hatte zuerst zu einem Tadelsvotum gegen dessen Kabinett geführt und dann zur erzwungenen Auflösung des Unterhauses. Obgleich unter Palmerstons Auspizien gewählt, wurde das neue Haus niemals aufgefordert, das von seinem Vorgänger gefällte Urteil zu kassieren. Lord Palmerstons zweiter chinesischer Krieg ist also nach wie vor durch einen Entscheid des Parlaments verurteilt. Aber das ist noch nicht alles. Am 16. September 1859 traf in England der Bericht über die Schlappe am Beeho ein. Anstatt das Parlament einzuberufen, wandte sich Lord Palmerston selbst an Louis Bonaparte und verhandelte mit dem Despoten über eine neue englisch-französische Expedition gegen China. Drei Monate lang "dröhnten", wie Lord Grey sagt, die britischen Häfen und Arsenale "vom Lärm der Vorbereitungen", und es wurden Maßnahmen ergriffen, um Artillerie, Vorräte und Kanonenboote nach China zu befördern und zusätzlich zu den Seestreitkräften noch eine starke Streitmacht von wenigstens zehntausend Mann zu entsenden. Nachdem das Land damit glücklich in einen neuen Krieg hineingezogen war, und zwar einerseits durch einen Vertrag mit Frankreich, andrerseits durch die gewaltigen Ausgaben, die ohne vorherige Verständigung des Parlaments gemacht wurden, wird letzteres bei seinem Zusammentreten kaltschnäuzig aufgefordert, "Ihrer Majestät zu danken für die Information über das Geschehene und über die im Gange befindlichen Vorbereitungen für eine Expedition nach China". Selbst Louis Napoleon hätte sich nicht in anderem Stil an sein Corps legislatif oder Kaiser Alexander an seinen Senat gewandt. In der Unterhausdebatte über die Adresse des Jahres 1857 hatte Mr. Gladstone, der jetzige Schatzkanzler, anläßlich des persischen Krieges entrüstet ausgerufen: "Ohne mich vor Widerspruch zu fürchten, stelle ich hier fest, daß die Praxis, Krieg zu beginnen, ohne das Parlament von den vorbereitenden Maßnahmen in Kenntnis zu setzen, im schroffsten Gegensatz zur üblichen Praxis des Landes steht, gefährlich für die Verfassung ist und das Eingreifen des Hauses unbedingt erfordert, um die Wiederholung eines so gefährlichen Vorgehens gänzlich unmöglich zu machen." Lord Palmerston hat das "für die Verfassung so gefährliche" Vorgehen nicht nur wiederholt, er hat es diesmal nicht nur unter Mitwirkung des scheinheiligen Mr. Gladstone wiederholt, sondern darüber hinaus — gleichsam als wollte er die Kraft ministerieller Verantwortungs-losigkeit ausprobieren, indem er die Rechte des Parlaments gegen die Krone, die Prärogative der Krone gegen das Parlament und die Privilegien beider gegen das Volk in Bewegung setzte — besaß er die Dreistigkeit, das gefährliche Vorgehen innerhalb des gleichen Bereichs zu wiederholen. Obwohl sein erster chinesischer Krieg vom Parlament getadelt wurde, unternimmt er trotz des Parlaments einen zweiten chinesischen Krieg. Doch in beiden Häusern brachte nur ein Mann genügenden Mut auf, gegen Palmerstons Überschreitung seiner Machtbefugnis aufzutreten, und, sonderbar genug, dieser Mann gehört nicht zum demokratischen, sondern zum aristokratischen Flügel der Legislative. Der Mann ist Lord Grey. Er brachte ein Amendement zur Antwortadresse auf die Thronrede ein, des Inhalts, daß die Expedition nicht hätte begonnen werden dürfen, bevor die Meinung beider Häuser eingeholt worden war. Die Art, in der Lord Greys Amendement sowohl vom Sprecher der Regierungspartei als auch vorn Führer der Opposition Ihrer Majestät aufgenommen wurde, ist überaus charakteristisch für die politische Krise, der die Vertretungskörperschaften Englands rasch zustreben. Lord Grey räumte ein, daß, formal gesehen, die Krone das Vorrecht genieße, Krieg zu beginnen; da es Ministern aber untersagt sei, auch nur einen einzigen Pfennig für ein beliebiges Unternehmen auszugeben ohne vorherige Zustimmung des Parlaments, so wäre es konstitutionelles Gesetz und Brauch, daß die verantwortlichen Repräsentanten der Krone niemals kriegerische Expeditionen unternehmen dürften, bevor das Parlament verständigt und damit beauftragt wäre, Vorkehrungen zur Deckung der Ausgaben zu treffen, die hierdurch entstehen könnten. Falls der Rat der Nation es für angebracht halte, könne er somit jeden ungerechten oder unsinnigen Krieg, den die Minister vorhaben, gleich zu Anfang verhindern. Seine Lordschaft führte dann einige Beispiele an, um zu zeigen, wie streng diese Regeln früher eingehalten wurden. Als 1790 an der Nordwestküste Amerikas einige britische Schiffe von den Spaniern gekapert wurden, legte Pitt beiden Häusern eine Botschaft der Krone vor, in der eine Kreditbewilligung zur Deckung der mutmaßlichen Kosten gefordert wurde. Und als die Tochter des Dom Pedro im Dezember 1826 England um Hilfe gegen Ferdinand VII. von Spanien ersuchte, der zugunsten des Dom Miguel in Portugal einzufallen beabsichtigte, legte Canning eine ähnliche Botschaft vor, in der das Parlament von den näheren Umständen und der wahrscheinlichen Höhe der Ausgaben in Kenntnis gesetzt wurde. Schließlich gab Lord Grey offen zu verstehen, daß das Ministerium gewagt hatte, dem Lande ohne Zustimmung des Parlaments Steuern aufzuerlegen, da die inzwischen gemachten großen Ausgaben doch auf die eine oder andere Weise gedeckt werden mußten und nicht hätten gedeckt werden können, ohne Fonds anzugreifen, die für gänzlich andere Zwecke vorgesehen waren. Wie sieht nun die Antwort aus, die Lord Grey vom Kabinett erhielt? Der Herzog von Newcastle, der vor allen anderen die Gesetzmäßigkeit des zweiten chinesischen Krieges Lord Palmerstons angefochten hatte, antwortete zunächst einmal, daß sich in den letzten Jahren "die sehr heilsame Praxis" herausgebildet habe, "niemals ein Amendement zur Adresse einzubringen . . ., wenn nicht ein großes Parteiziel" erreicht werden solle. Folglich also, da Lord Grey nicht von umstürzlerischen Beweggründen getrieben wurde und angeblich nicht danach trachtete, Minister zu stürzen, um sich selbst an deren Stelle zu setzen — was um alles in der Welt konnte er dann mit dem Eingreifen in die "sehr heilsame Praxis der letzten Jahre" beabsichtigen? War er so weltfremd, sich einzubilden, sie würden für etwas anderes als für große Parteiziele eine Lanze brechen? — Zweitens: War es nicht eine offenkundige Tatsache, daß Lord Palmerston von der konstitutionellen Praxis, an die sich Pitt und Canning so ängstlich hielten, immer und immer wieder abgewichen war? Hatte der edle Viscount nicht 1831 in Portugal, 1850 in Griechenland, und — wie der Herzog von Newcastle hätte hinzufügen können, in Persien, Afghanistan und vielen anderen Ländern auf eigene Faust Krieg geführt? Wenn das Parlament Lord Palmerston erlaubt hatte, das Recht, Frieden zu schließen, Krieg zu führen und Steuern zu erheben, dreißig Jahre lang unumschränkt für sich in Anspruch zu nehmen, warum sollte er dann plötzlich versuchen, mit seiner schon lange zur Gewohnheit gewordenen Rücksichtslosigkeit zu brechen? Das konstitutionelle Recht mochte auf seiten Lord Greys sein, doch das Gewohnheitsrecht war zweifellos auf seiten Lord Palmerstons. Warum will man den edlen Viscount gerade jetzt zur Verantwortung ziehen, da er doch niemals vorher für ähnliche "heilsame" Neuerungen bestraft worden ist? Der Herzog von Newcastle schien Lord Grey gegenüber wirklich recht nachsichtig zu sein, daß er ihn nicht der Rebellion beschuldigte für seinen Versuch, das durch langen Brauch entstandene Privileg Lord Palmerstons zu durchbrechen, über sein Eigentum, die Streitkräfte und das Geld Englands, nach Belieben zu verfügen. Ebenso originell war die Art, wie der Herzog von Newcastle sich bemühte, die Gesetzmäßigkeit der Beeho-Expedition zu beweisen. Es gibt einen englisch-chinesischen Vertrag aus dem Jahre 1843, der England alle Rechte einräumt, die die "Himmlischen" den meistbegünstigten Nationen gewährt haben. Nun hat sich Rußland in seinem jüngsten Vertrag mit China das Recht ausbedungen, den Beeho zu befahren. Folglich wären nach dem Vertrag von 1843 die Engländer ebenfalls dazu berechtigt. Auf diesen Punkt, sagte der Herzog von Newcastle, könnte er bestehen, "ohne erst besondere Beweise beibringen zu müssen". Was er nicht alles könnte! Da ist einerseits der ärgerliche Umstand, daß der russische Vertrag gerade erst ratifiziert wurde, seine Existenz daher erst in die Zeit nach der Beeho-Katastrophe fällt. Aber natürlich ist dies nur ein ganz unbedeutendes hysteron proteron. Andrerseits ist allgemein bekannt, daß der Kriegszustand alle bestehenden Verträge suspendiert. Wenn die Engländer sich zur Zeit der Beeho-Expedition im Kriege mit den Chinesen befanden, so konnten sie sich natürlich weder auf den Vertrag von 1843 noch überhaupt auf einen Vertrag berufen. Befanden sie sich jedoch nicht im Kriege, so hat Palmerstons Kabinett sich angemaßt, ohne ausdrückliche Zustimmung des Parlaments einen neuen Krieg zu beginnen. Um der letzteren Alternative des Dilemmas zu entrinnen, versichert der arme Newcastle, daß während der letzten zwei Jahre seit dem Kantoner Bombardement "zwischen England und China niemals Frieden herrschte". Folglich hatte das Ministerium die Feindseligkeiten nicht begonnen, sondern nur weitergeführt, und folglich könnte er sich auch ohne besondere Beweisführung auf Verträge berufen, die nur in Friedenszeit wirksam sind. Und um den Reiz dieser originellen Dialektik noch zu erhöhen, versichert Lord Palmerston als Kabinettschef gleichzeitig im Unterhaus, England hätte sich während dieser ganzen Zeit „niemals im Kriege mit China befunden". Das wäre auch jetzt nicht der Fall! Zwar hätte es Kantoner Bombardements. Beeho-Katastrophen und englisch-französische Expeditionen gegeben, aber das sei kein Krieg gewesen, da ja nie eine Kriegserklärung erfolgt sei und da doch der Kaiser von China bis zum heutigen Tage gestattet habe, daß die Handelsgeschäfte in Schanghai ihren gewohnten Verlauf nähmen. Die Tatsache, daß er den Chinesen gegenüber alle internationalen gesetzlichen Regeln der Kriegführung gebrochen hat, führt Palmerston auch als Rechtfertigung dafür an, daß er auch die konstitutionellen Regeln gegenüber dem britischen Parlament nicht eingehalten hat, während sein Sprecher im Oberhaus, Earl Granville, "hinsichtlich Chinas" voller Geringschätzung erklärt, "die Befragung des Parlaments durch die Regierung" sei "eine rein technische Angelegenheit". Die Befragung des Parlaments durch die Regierung eine rein technische Angelegenheit! Welcher Unterschied besteht denn dann noch zwischen dem britischen Parlament und dem französischen "Corps legislatif"? In Frankreich ist es wenigstens noch der eingebildete Erbe eines Nationalhelden, der es wagt, sich an die Stelle der Nation zu setzen, und der gleichzeitig allen Gefahren einer solchen Usurpation offen die Stirn bietet. In England aber sind es ein subalterner Sprecher, ein heruntergekommener Postenjäger, der wesenlose Schatten eines sogenannten Kabinetts, die sich im Vertrauen auf die Beschränktheit des parlamentarischen Denkens und die irreführenden Ergüsse einer anonymen Presse, ohne sich einer Gefahr auszusetzen, still und heimlich ihre unverantwortliche Machtposition erschleichen. Man vergleiche einerseits den Aufruhr, den ein Sulla heraufbeschwor, und andrerseits die betrügerischen "geschäftlichen" Manöver des Direktors einer Aktienbank, des Sekretärs eines Wohl-tätigkeitsvereins oder eines Gemeindeschreibers, und man wird den Unterschied zwischen kaiserlicher Usurpation in Frankreich und ministerieller Usurpation in England begreifen. Lord Derby, wohl wissend, daß beide Parteien gleichermaßen daran interessiert sind, ministerielle Ohnmacht und Verantwortungslosigkeit aufrechtzuerhalten, konnte sich natürlich "nicht der strengen Auffassung, die der edle Earl (Grey) von den Versäumnissen der Regierung hatte, anschließen". Er konnte sich nicht ganz der Beschwerde Lord Greys anschließen, daß „die Regierung das Parlament hätte zusammenrufen und seine Meinung über die chinesische Frage hätte hören müssen"; aber er "würde ihm ganz gewiß nicht seine Stimme geben, sollte er auf einer Abstimmung über das Amendement beharren". Daraufhin wurde das Amendement nicht zur Abstimmung gebracht, und in beiden Häusern zerfloß die ganze Debatte über den chinesischen Krieg in groteske Komplimente, mit denen beide Parteien Admiral Hope überschütteten, weil er die englischen Streitkräfte so glorreich in den Dreck geführt hatte. Marx, Karl. English politics. The most interesting topics touched upon in the Parliamentary address debates were the third Chinese war, the commercial treaty with France, and the Italian complication. The Chinese question, it ought to be under-stood, involves not only an international question, but also a constitutional question of vital import. The second Chinese war, undertaken on the arbitrary behest of Lord Palmerston, having led first to a vote of censure against his Cabinet, and then to a forcible dissolution of the House of Commons — the new House, although elected under his own auspices, was never called upon to cashier the sentence passed by its predecessor. To this very moment Lord Palmerston's second Chinese war stands condemned by a Parliamentary verdict. But this is not all. On the 16th of September, 1859, the account of the repulse on the Peiho was received in England. Instead of summoning Parliament, Lord Palmerston addressed himself to Louis Bonaparte, and conversed with the autocrat on a new Anglo-French expedition against China. During three months, as Lord Grey says, the British ports and arsenals "have resounded with the din of preparation," and measures were taken for dispatching artillery, stores, and gun-boats to China, and for sending large forces of not less than io,000 men, in addition to the naval forces. The country having thus been fairly embarked in a new war, on the one hand by a treaty with France, on the other by a vast expenditure incurred without any previous communication to Parliament, the latter, on its meeting, is coolly asked "to thank Her Majesty for having informed them of what had happened and of the preparations that were being made for an expedition to China." In what different style could Louis Napoleon himself have addressed his own corps legislatif, or the Emperor Alexander his senate? In the debate on the Address in the House of Commons in 1857, Mr. Gladstone, the present Chancellor of the Exchequer, with reference to the Persian war, had indignantly exclaimed: "I will say, without fear of contradiction, that the practice of commencing wars without associating Parliament with the first measures is utterly at variance with the established practice of the country, dangerous to the Constitution, and absolutely requiring the intervention of this House, in order to render the repetition of so dangerous a Proceeding utterly impossible." Lord Palmerston has not only repeated the proceeding, "so dangerous to the Constitution"; he has not only repeated it this time with the concurrence of the sanctimonious Mr. Gladstone, but as if to try the strength of ministerial irresponsibility, wielding the rights of Parliament against the Crown, the prerogatives of the Crown against Parliament, and the privileges of both against the people — he had the boldness to repeat the dangerous proceeding within the same sphere of action. His one Chinese war being censured by the Parliament, he undertakes another Chinese war in spite of Parliament. Still, in both Houses, only one man mustered courage enough to make a stand against this ministerial usurpation; and, curious to say, that one man belonging not to the popular, but to the aristocratic branch of the Legislature. The man is Lord Grey. He proposed an amendment to the Address in answer to the Queen's Speech to the purport that the expedition ought not to have been entered upon before the sense of both Houses of Parliament was taken. The manner in which Lord Grey's amendment was met, both by the spokesman of the ministerial party and leader, Her Majesty's opposition, is highly characteristic of the political crisis which the representative institutions of England are rapidly approaching. Lord Grey conceded that, in a formal sense, the Crown enjoyed the prerogative of entering upon wars, but since ministers were interdicted from spending one single farthing on any enterprise without the previous sanction of Parliament, it was the constitutional law and practice that the responsible representatives of the Crown should never enter upon warlike expeditions before notice having been given to Parliament, and the latter been called to make provision for defraying the expenditure which might be thus incurred. Thus, if the council of the nation thought fit, it might check, in the beginning, any unjust or impolitic war contemplated by ministers. His Lordship then quoted some examples in order to show how strictly these rules were formerly adhered to. In 1790, when some British vessels were seized by the Spaniards on the north-west coast of America, Pitt brought down to both Houses a message from the Crown calling for a vote of credit to meet the probable expenses. Again, in December 1826, when the daughter of Don Pedro applied to England for assistance against Ferdinand VII. of Spain, who intended an invasion of Portugal to the benefit of Don Miguel, Canning brought down a similar message notifying to Parliament the nature of the case and the amount of expenditure likely to be incurred. In conclusion Lord Grey. broadly intimated that the Ministry had dared to raise taxes upon the country without the concurrence of Parliament, since the large expenditure already incurred must have been defrayed one way or an other, and could not have been defrayed without encroaching upon money-grants provided for entirely different demands. Now which sort of reply did Lord Grey elicit on the part of the cabinet? The Duke of Newcastle, who had been foremost in protesting against the lawfulness of Palmerston's second Chinese war, answered, in the first instance, that "the very wholesome practice" had arisen of late years of "never moving an amendment to the Address ... unless some at party object "was to be attained. Consequently, Lord Grey being not prompted by factious motives, An pretending not to aspire to put Ministers out in order to put himself in what for the life of the Duke of Newcastle, could he mean by infringing upon that " very wholesome practice of late years?" Was he crotchety enough to fancy that they were to break lances except for great party objects? In the second instance, was it not notorious that the constitutional practice, so anxiously adhered to by Pitt and Canning, had been over and over again departed from by Lord Palmerston? Had that noble Viscount not carried on a war of his own in Portugal in 1831, in Greece in 1850, and, as the Duke of Newcastle might have added, in Persia, in Afghanistan and in many other countries? Why, if Parliament had allowed Lord Palmerston to usurp to himself the right of war and peace and taxation during the course of thirty years, why, then, should they all at once try to break from their long servile tradition? Constitutional law might be on the side of Lord Grey, but prescription was undoubtedly on the side of Lord Palmerston. Why call the noble Viscount to account at this time of the day, since never before had he been punished for similar "wholesome" innovations? In fact, the Duke of Newcastle seemed rather indulgent in not accusing Lord Grey of rebellion for his attempt at breaking through Lord Palmerston's prescriptive privilege of doing with his own — the forces and the money of England — as he liked. Equally original was the manner in which the Duke of Newcastle endeavoured to prove the legality of the Peiho expedition. There exists an Anglo-Chinese treaty of 1843 by dint of which England enjoys all the rights conceded by the Celestials to the most favoured nations. Now Russia, in her recent treaty with China, has stipulated for the right of sailing up the Peiho. Consequently, under the treaty of 1843, the English had a right to such passage. This, the Duke of Newcastle said, he might insist upon "without any great special pleading." Might he, indeed! On the one side there is the ugly circumstance that the Russian treaty was only ratified, and, consequently dates its actual existence only from an epoch posterior to the Peiho catastrophe. This, of course, is but a slight husteron proteron. On the other hand, it is generally known that a state of war suspends all existing treaties. If the English were at war with the Chinese at the time of the Peiho expedition, they, of course, could appeal neither to the treaty Of 1843, nor to any other treaty whatever. If they were not at war, Palmerston's Cabinet has taken upon itself to commence a new war without the sanction of Parliament. To escape the latter power of the dilemma, poor Newcastle asserts that since the Canton bombardment, for the last two years, "England had never been at peace with China." Consequently the Ministry had pushed on hostilities, not recommenced them, and consequently he might, without special pleading, appeal to the treaties effective only during a time of peace. And to heighten the beauty of this queer sort of dialectics, Lord Palmerston, the chief of the Cabinet, asserts at the same time, in the House of Commons, that England all this time over "had never been at war with China." They were not so now. There were, of course, Canton bombardments, Peiho catastrophes, and Anglo-French expeditions, but there was no war, since war had never been declared, and since, to this moment, the Emperor of China had allowed transactions at Shanghai to proceed in their usual course. The very fact of his having broken, in regard to the Chinese, through all the legitimate international forms of war, Palmerston pleads as a reason for dispensing also with the constitutional forms in regard to the British Parliament, while his spokesman in the House of Lords, Earl Granville, "with regard to China," disdainfully declares "the consultation of Parliament by Government" to be "a purely technical point." The consultation of Parliament by Government a purely technical point! What difference, then, does still remain between a British Parliament and a French Corps legislatif? In France, it is, at least, the presumed heir of a national hero who dares to place himself in the place of the nation, and who at the same time openly confronts all the dangers of such usurpation. But, in England, it is some subaltern spokesman, some worn-out place-hunter, some anonymous nonentity of a so-called Cabinet, that, relying on the donkey power of the Parliamentary mind and the bewildering evaporations of an anonymous press, without making any noise, without incurring any danger, quietly creep their way to irresponsible power. Take on the one hand the commotions raised by a Sulla; take on the other the fraudulent business-like manoeuvres of the manager of a joint stock bank, the secretary of a benevolent society, or the clerk of a vestry, and you will understand the difference between imperialist usurpation in France and ministerial usurpation in England! Lord Derby, fully aware of the equal interest both factions have in securing ministerial impotence and irresponsibility, could, of course, "not concur with the noble Earl (Grey) in the strong views which he takes of the lapses of Government." He could not quite concur in Lord Grey's complaint that the Government ought to have called Parliament together, to have consulted them on the Chinese question," but he "certainly would not support him by his vote should he press the amendment to a division." Consequently, the amendment was not pressed to a division, and the whole debate, in both Houses, on the Chinese war evaporated in grotesque compliments showered by both factions on the head of Admiral Hope for having so gloriously buried the English forces in the mud. |
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23 | 1862 |
Marx, Karl. Chinesisches. [Taiping]. Einige Zeit bevor die Tische zu tanzen anfingen, fing China, dieses lebende Fossil, an zu revolutionieren. An und für sich lag in diesem Phänomen nichts Außerordentliches, denn die orientalischen Reiche zeigen uns beständig Bewegungslosigkeit im sozialen Unterbau, rastlosen Wechsel in den Personen und Stämmen, die sich des politischen Überbaues bemächtigen. China ist durch eine ausländische Dynastie beherrscht. Warum sollte nach 300 Jahren eine Bewegung zum Sturz dieser Dynastie nicht eintreten? Die Bewegung besaß von vornherein einen religiösen Anstrich; aber das hatte sie mit allen orientalischen Bewegungen gemein. Die unmittelbaren Anlässe zum Eintritte der Bewegung waren handgreiflich: europäische Einmischung, Opiumkriege, dadurch Erschütterung der bestehenden Regierung, Abfluß des Silbers nach dem Auslande, Störung des ökonomischen Gleichgewichts durch Einfuhr fremder Waren usw. Paradox schien mir, daß das Opium, statt einzuschläfern, aufweckte. Originell an dieser chinesischen Revolution sind in der Tat nur ihre Träger. Sie sind sich keiner Aufgabe bewußt, den Dynastiewechsel abgerechnet. Sie haben keine Schlagworte. Sie sind ein noch größerer Greuel für die Volksmasse als für die alten Herrscher. Ihre Bestimmung scheint keine andere, als dem konservativen Marasmus gegenüber die Zerstörung in grotesk abscheulichen Formen, die Zerstörung ohne irgendeinen Keim der Neubildung geltend zu machen. Zur Charakteristik dieser "Gottesgeißeln" mögen folgende Auszüge dienen, entnommen aus einem Brief des Herrn Harvey (englischer Konsul zu Ningpo) an Herrn Bruce, dem englischen Gesandten in Peking. Seit drei Monaten, schreibt Herr Harvey, befindet sich Ningpo nun in den Händen der revolutionären Taipings. Hier, wie überall, wohin diese Räuber ihre Herrschaft ausgedehnt, war Verwüstung das einzige Resultat. Verfolgen sie noch andere Zwecke? Die Macht ungezügelter und schrankenloser Ausschweifung für sie selbst scheint ihnen in der Tat ebenso wichtig als die Zerstörung fremden Lebens. Diese Ansicht von den Taipings stimmt in der Tat nicht mit den Illusionen englischer Missionäre, die von "der Erlösung Chinas", der "Wiedergeburt des Reiches", der "Rettung des Volkes" und der "Einführung des Christentums" durch die Taipings fabelten. Nach zehn Jahren geräuschvoller Scheintätigkeit haben sie alles zerstört und nichts produziert. Allerdings, sagt Herr Harvey, zeichnen sich die Taipings im offiziellen Verkehr mit Fremden vor den Mandarinen durch gewisse Offenheit des Benehmens und energische Rauheit aus; aber das ist ihr ganzer Tugendkatalog. Wie zahlen die Taipings ihre Truppen? Sie erhalten keinen Sold, sondern leben von Beute. Sind die eroberten Stadte reich, so schwimmen sie im Überfluß. Sind sie arm, so harrt der Soldat mit exemplarischer Geduld aus. Herr Harvey frug einen wohlgekleideten Taiping-Soldaten, wie er sein Handwerk leide. "Warum sollte ich es nicht leiden?" antwortete er. "Ich lege Hand auf das, was mir gefällt; finde ich Widerstand, so -", und er machte mit seiner Hand die Bewegung des Kopfabschneidens. Und dies ist seine Redensart. Ein Menschenkopf gilt einem Taiping nicht mehr als ein Kohlkopf. Die revolutionäre Armee zählt einen Kern regulärer Truppen, alte, vieljährige und wohlerprobte Partisanen. Der Rest besteht aus jüngeren Rekruten oder Bauern, die auf den Streifzügen in den Dienst gepreßt wurden. Die Führer verschicken systematisch die in einer eroberten Provinz gepreßten Truppen in eine andere entfernte Provinz. So werden in diesem Augenblicke vierzig verschiedene Dialekte unter den Rebellen in Ningpo gesprochen, während der Ningpo-Dialekt jetzt zum ersten Male in entfernten Distrikten erschallt. Alle Lumpen, Vagabunden und schlechten Charaktere eines Distrikts schließen sich freiwillig an. Die Disziplin erstreckt sich nur auf Gehorsam im Dienste. Die Ehe wie das Opiumrauchen sind den Taipings unter Todesstrafe verboten. Geheiratet soll erst werden, "sobald das Reich hergestellt ist". Zur Entschädigung erhalten die Taipings während der drei ersten Tage nach der Einnahme einer Stadt, deren Bewohner nicht rechtzeitig geflüchtet, die Befugnis, carte blanche |unbeschränkt| jede nur erdenkbare Schandtat an Frauen und Mädchen zu verüben. Nach Verfluß der drei Tage werden alle weiblichen Personen gewaltsam aus den Städten vertrieben. Schrecken einzuflößen ist die ganze Taktik der Taipings. Ihr Erfolg beruht einzig auf der Wirkung dieser Springfeder. Mittel zur Produktion des Schreckens sind: Zunächst die Übermasse, worin sie auf einem gegebenen Punkte erscheinen. Erst werden Emissäre ausgeschickt, um heimlich den Weg zu fühlen, beunruhigende Gerüchte auszustreuen, einzelne Brandstiftungen zu veranlassen. Werden diese Emissäre von den Mandarinen ergriffen und hingerichtet, so folgen ihnen sofort neue auf dem Fuße nach, bis entweder die Mandarinen mit der Stadtbevölkerung fliehen, oder, wie es mit Ningpo der Fall war, die eingerissene Demoralisation den Insurgenten den Sieg sehr erleichtert. Ein Hauptschreckmittel ist die bunte Hanswursttracht der Taipings. Auf Europäer würde sie einen lächerlichen Eindruck machen. Auf den Chinesen wirkt sie wie ein Talisman. Diese Hanswursttracht gibt daher den Rebellen größere Vorteile im Kampfe, als ihnen gezogene Kanonen geben würden. Kommt hiezu ihr langes, struppiges, schwarzes oder schwarz angestrichenes Haar, die Wildheit ihrer Blicke, ihr melancholisches Geheul und eine Affektation von Wut und Raserei, genug, um den formellen, zahmen, geometrisch abgezirkelten Alltagschinesen zu Tode zu erschrecken. Haben die Emissäre Panik ausgestreut, dann folgen ihnen absichtlich gehetzte flüchtige Dorfbewohner, welche die Zahl und Macht und Furchtbarkeit des heranrückenden Heeres übertreiben. Während die Flammen inmitten der Städte aufsteigen und etwa ihre Mannschaft ins Feld rückt unter dem Eindrucke dieser Schreckensszenen, zeigen sich von weitem, sinnverwirrend, einzelne der bunten Höllenhunde, deren Erscheinung magnetisch wirkt. Im geeigneten Augenblicke dann stürzen hunderttausend Taipings, mit Messern, Speeren und Vogelflinten bewaffnet, wild auf den halbentseelten Gegner los und werfen alles über den Haufen, wenn sie nicht, wie kürzlich bei Schanghai der Fall, auf Widerstand stoßen. "Das Taipingwesen", sagt Herr Harvey, "ist eine ungeheure Masse von nothingness" (Nichtsheit). Der Taiping stellt offenbar den Teufel in persona vor, wie ihn die chinesische Phantasie sich vorstellen muß. Aber auch nur in China war diese Sorte Teufel möglich. Sie ist der Absprung eines fossilen Gesellschaftslebens. |
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24 | 1867 |
Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Das Kapital : Kritik der politischen Ökonomie [ID D19708]. Marx schreibt : "Der einfache produktive Organismus dieser selbstgenügenden Gemeinwesen, die sich beständig in der selben Form reproduzieren und, wenn zufällig zerstört, an dem selben Ort, mit dem selben Namen, wieder aufbauen, liefert den Schlüssel zu dem Geheimnis der Unveränderlichkeit asiatischer Gesellschaften". Peter Möller : Städte mit Bürgertum konnten sich neben diesen autarken Dorfgemeinden nicht entwickeln, da sie keine ökonomische Grundlage hatten. So entstanden Städte nur als Garnisonsorte mit Beamtenschaft und Militär und natürlich die Hauptstadt als Sitz des Despoten. Im günstigsten Fall kam es zu Städtegründungen an Orten, wo gute Möglichkeiten für ausländischen Handel bestanden. Dies sind die Gründe dafür, daß sich in der asiatischen Produktionsweise keine Bourgeoisie und damit kein Kapitalismus entwickeln konnte. Song Du-yul : Als Gründe für die Immutabilität der grossen asiatischen Gesellschaft sieht Marx wieder die Naturalwirtschaft der Dorfgemeinschaft an : "Der einfache produktive Organismus dieser selbstgenügenden Gemeinwesen, die sich beständig in derselben Form, und wenn zufällig zerstört, an demselben Ort, mit demselben Namen, wieder aufbauen, liefert den Schlüssel zum Geheimnis der Unveränderlichkeit asiatischer Gesellschaften, so auffallend kontrastiert durch die beständige Auflösung und Neubildung asiatischer Staaten und rastlosen Dynastienwechsel. Die Struktur der ökonomischen Grundelemente der Gesellschaft bleibt von den Stürmen der politischen Wolkenregion unberührt". In der historischen Änderung der 'halbzivilisierten' und ‚halbbarbarischen’ asiatischen Gesellschaft, die nur die Deckung der eigenen Bedürfnisse zum Ziel hat, sieht Marx eine geschichtliche Leistung der kapitalistisch-bürgerlichen westlichen Zivilisation. |
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25 | 1899 |
[Kidd, Benjamin]. Da tong xue [ID D19723]. Erste chinesische Erwähnung von Karl Marx (drei mal) und Friedrich Engels (einmal) : "Untersucht man die verschiedenen Lehren der Neuzeit, dann ist eine Schule zur Frage über die Volksmassen zu erwähnen, nämlich die von Marx aus Deutschland, der das Kapital verfasst hat... Unter den deutschen Gelehrten, die für die Unterstützung der Bevölkerung sind, gibt es einige bekannte Persönlichkeiten, eine davon ist Marx, eine andere Engels." |
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26 | 1902 |
Liang, Qichao. Jing hua lun ge min zhe jie de zhi xue shuo [ID D18278]. Quellen : Kidd, Benjamin. Principles of Western civilisation. (New York, N.Y. : Macamillan, 1902). Kidd, Benjamin. Social evolution. (New York, N.Y. : Macmillan, 1894). Liang Qichao schreibt : Heute gibt es in Deutschland zwei sehr einflussreiche Lehren : Die eine ist der Sozialismus Marx’, die andere der Egoismus Nietzsches. Nach Marx besteht das heutige soziale Übel darin, dass eine Mehrheit der Schwachen von der Minderheit der Starken unterdrückt werde. Mit Bündigkeit drückt Nietzsche das soziale Übel aus : eine Minderheit der Überlegenen sei von der Mehrheit der Unterlegenen gefesselt. Obwohl ihre beiden Theorien wohlbegründete Standpunkte hatten, richtete sich das Ziel beider auf die Gegenwart, ohne dass das Zukünftige berücksichtigt wurde. Die Bedeutung der Evolution besteht darin, dass eine Zukunft erzeugt wird. Was die Vergangenheit und Gegenwart betrifft, so machen sie nur einen Übergang aus. Wirft man einen Blick auf die heutigen Politiker und Sozialwissenschaftler und deren verschiedene Äusserungen, so ist dennoch festzustellen, dass ihr Hauptaugenmerk auf die Gegenwart gerichtet ist. Von der Zukunft ist kaum die Rede. Das ist schade. Yu Longfa : Literaturwissenschaftler waren sich sicher, dass Wang Guowei 1904 als erster Friedrich Nietzsche erwähnt hat, bis Chen Guying dies dementiert und Liang Qichao erwähnt, der Nietzsche zum ersten Mal in China bekannt gemacht hat. Liang beschreibt Nietzsche als eine grosse Persönlichkeit und beschreibt seinen Individualismus, der eine der beiden grössten Ideen in Deutschland darstelle. Diese frühen kurzen Bemerkungen bilden eine Grundlage für die spätere Nietzsche-Auseinandersetzung. Liang hat Nietzsche neben Karl Marx als einen der grössten deutschen Denker im 19. Jahrhundert angesehen. Er hat die Idee, dass die Rettung seines Landes die Vorstellung von einem verjüngten Nationalstaat voraussetzt. Von dieser Veraussetzung aus sieht er ‚den Kampf der Bevölkerung um das Überleben, der gemäss den Gesetzen der natürlichen Auslese und des Überlebens der Fähigsten nicht zu unterdrücken ist, als bewegende Kraft der modernen Geschichte an. Liangs Begegnung mit Nietzsche findet im wesentlichen im Rahmen des evolutionistischen Gedankengutes statt. Er plädiert dafür, dass man, auch ohne Umsturz des Herrscherhauses eine gesellschaftliche Revolution durchführen könne. Sein Einstieg in das Denken von Nietzsche erfolgte unter dem Einfluss der Nietzsche-Rezeption während der Meiji-Zeit in Japan. Raphael von Koeber hat 1897-1898 an der Universität Tokyo während einer Philosophie-Vorlesung auch Nietzsche behandelt. Die Äusserungen Liangs zeigen seinen Standpunkt, China sei für einen plötzlichen Wandel nicht bereit und eine konstitutionelle Monarchie sei der sicherste Weg zu Modernisierung und Wachstum, der mit dem Einfluss von Benjamin Kidd unmittelbar verbunden ist. In seiner Beurteilung von Marx kommt Liang zur Einsicht, dass Marx 'zwar den Menschen in Frage gestellt hat, aber keine Lösung zur Problematik des Menschen vorlegen konnte'. Was Nietzsche anbelangt, so bezeichnet er ihn als den ‚extremen Machtbefürworter, der im vorletzten Jahr durch geistige Krankheit gestorben war. Sein Einfluss erstreckte sich über ganz Europa, so dass die Welt von heute seine Lehre auch als eine neue Religion des 19. Jahrhuneerts bezeichnet. Aus Liangs Anmerkungen zum Evolutionismus wird deutlich, dass sein Haltung zu Nietzsche einseitig geprägt ist. Diese Einseitigkeit führt in zu der Behauptung, dass in Nietzsches Lehre von einer Zukunft kaum die Rede sei. Bezieht man sich hier auf den Begriff des Übergangs zwischen Vergangenheit und Gegenwart, so ist es offenkundig, dass dieser Übergangsbegriff einen Entwicklungsprozess darstellt, der parallel zu Nietzsches Konzept des zukünftigen Übermenschen verläuft, in dem Nietzsche die menschliche Entwicklung thematisiert, was Liang dabei aber nicht ins Auge fasste. Nietzsche lässt Zarathustra die Bedeutung des Menschen so ausdrücken : "Was gross ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist : was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist… Ich will die Menschen den Sinn ihres Seins lehren : welcher ist der Übermensch…" Der Übermensch im Sinne Nietzsches soll nach dem Tod Gottes als eine ideale Menschengestalt gelten. Liangs Behauptung, dass Nietzsches Lehre nur in Verbindung mit dem Gegenwärtigen, aber nicht mit dem Zukünftigen stehe, ist offensichtlich unhaltbar. Die Erwähnungen Liangs über Nietzsche haben keine nachhaltige Wirkung auf die chinesische Geisteswelt ausgeübt. Shao Lixin : Liang Qichao presented Kidd as the latest and greatest representative of the theory of evolution. He credited him for having supplied answers to the 'two most important questions in the world' which all other thinkers, including Marx and Nietzsche, failed to answer. What he presented was a simplicistic picture of Western thought : Marx stands for the collective interest of the majority of the current generation, Nietzsche for indiviudals and for an elite minority of the current generation, Benjamin Kidd for ‘future generations’ of mankind. It is obvious that, as an introduction to Kidd's thought, Liang's essay was a miserable failure. Howewer the essay cannot be dismissed as merely a piece of evidence pointing of the primitive status of the early Chinese reception of Western ideas. Nietzsche was described in the essay as representing individualism and as ‘an extremist advocate of the right of the strong’. Raoul David Findeisen : Im japanischen Exil hat Liang Qichao zunächst sozialdarwinistisches Gedankengut übernommen und die Welt als Schauplatz für einen Wettstreit der Nationen gesehen, sich aber gegen eine individualistische Interpretation des Sozialdarwisnismus gewandt und die Religion als geeignetes Korrektiv für egoistische Auswüchse betrachtet. Als er den Philosophen B. Kidd vorstellt, sieht er bei diesem eine Synthese zwischen humanistisch-altruistischen Gesellschaftmodellen, die sich auf den Indealismus zurückführen liessen und für die er Marx als Beispiel nennt, während er Nietzsche als Materialisten bezeichnet, dessen sozialdarwinistisch-egoistische Lehre in ganz Europa einflussreich ist und sich als fin-de-siècle-Religion bezeichnen lässt'. |
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27 | 1902-1911 | Yin Xuyi : Karl Marx wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in China bekannt. Die zwei wichtigsten politischen Gruppen, die die Interessen der Bourgeoisie vertraten, die revolutionäre Gruppe mit Sun Yatsen and der Spitze und die reformistische Gruppe um Liang Qichao, suchten bei den fortgeschrittenen westlichen Ländern nach Vorbildern und Ideen, um die Probleme Chinas zu lösen. Zwischen Bourgeoisie und Proletariat herrschten drastische Widersprüche. Die Arbeiterbewegung erstarkte. Die sozialistischen Parteien verschiedener Länder, die sich vom Marxismus leiten liessen und sich der Zweiten Internationale angeschlossen haben, waren zu einer wichtigen politischen Kraft geworden. Die beiden Gruppen wussten vom Marxismus überhaupt nichts und von Karl Marx sehr wenig. Zum Sozialismus und zu den Problemen der Sozialrevolution nahmen sie unterschiedliche Positionen ein. Die Revolutionäre wollten den Marxismus für die chinesische Revolution nutzen, aber sie verstanden ihn noch nicht ausreichend. Im allgemeinen waren sie nicht imstande, den wesentlichen Unterschied zwischen den verschiedenen sozialistischen Gruppierungen zu erkennen. So z.B. konnten sie den Marxismus nicht vom Anarchismus unterscheiden. |
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28 | 1902-1920 |
Dressler, Bernhard. Zur 'Sinisierung' des Marxismus [ID D19697]. Das theoretisch-programmatische Problem, eine Revolution in einem vorkapitalistischen, von der dörflichen Lebenswelt dominierten Land anzuführen und sich dabei den Zielen des Marxismus verpflichtet zu halten, dessen Grundmuster nicht getrennt von seinem Entstehungsmilieu in den bürgerlich-industriellen Ländern Westeuropas zu verstehen sind, stellte sich der Kommunistischen Partei Chinas nicht unvermittelt. Theoretisch und praktisch sah sie sich in die Kontinuität des Leninismus gestellt, der sich in der Verarbeitung der grundsätzlich ähnlichen – von kolonialer Abhängigkeit abegesehen – Probleme Russlands herausgebildet hatte. Der Marxismus in China wäre ohne die Oktoberrevolution undenkbar. Bereits auch in der schrittweisen Entwicklung der revolutionstheoretischen Überlegungen von Marx und Engels ist die, wenn auch zögernde, Auflösung eines geschichtsphilosophisch-linearen reduktionistischen Revolutionsmodells zu verfolgen, das ursprünglich die Umwälzung des Kapitalismus unmittelbar an die ökonomischen Konjunkturen der bürgerlichen Gesellschaft gebunden sah und das die Fähigkeit, als Subjekt dieser Umwälzung zu agieren, ausschliesslich dem industriellen Proletariat in seiner Konfrontation mit den Bourgeoisien des Westens zurechnete. Dass Marx und Engels das bäuerliche Bewusstsein als durch die Zersplitterung der dörflichen Arbeits- und Lebenszusammenhänge und durch die Bindung an Kleineigentumsideologien beschränkt sahen und die Bauern jedenfalls nicht für fähig hielten, initiativ und eigenständig dem auf ihnen lastenden Druck des grossen Kapitals erfolgreich zu begegnen. Diese Beschränkungen galten ihnen freilich nicht als überhistorische Charakteristika der Bauern schlechthin. Sie betrachteten die Bauern immer nur in historischen Milieus, in denen sie sie der politischen, kulturellen und ökonomischen Hegemonie der städtischen Klassen unterworfen sahen. Das Problem der Revolution in vorkapitalistischen Ländern ist die praktische Frage, wie die Reproduktion des Privateigentums im Kampf um die Verteilung des Mangels zu verhindern ist und ob der Aufschwung auf das dem Sozialismus vorausgesetzte Niveau materiellen Reichtums ohne Entfaltung kapitalistischen Privateigentums den Völkern geringere Leiden abverlangt als ihnen die Nachahmung des europäischen Entwicklungsweges aufbürdet. Die Kommunistische Internationale – deren programmatische Konzeptionen und praktische Interventionen die chinesische Revolution unmittelbar und schwerwiegend beeinflussst haben – bewegte sich zum Teil in den von Marx und Engels geöffneten revolutionstheoretischen Reflektionsspielräumen ; zum Teil aber fiel sie mit der Produktion starrer, doktrinärer Schemata dahinter zurück. Stets charakteristisch blieb für die Guomindang-Debatten das Missverhältnis zwischen dem Anspruch auf organisatorische 'Machbarkeit' der Weltrevolution und einer programmatisch-theoretischen Unreife. Differenzierter und intensiver beschäftigte sich der II. Weltkongress der Guomindang 1920 mit den inneren Bedingungen und Perspektiven der Revolution in kolonialen und halbkolonialen Ländern. Auf der Grundlage eines Leninschen Thesenentwurfs wurden Leitsätze über die Nationalitäten- und Kolonialfrage beschlossen, deren Linie später den Abschnitt über die Kolonialrevolution im vom XI. Weltkongress 1928 verabschiedeten Guomindangprogramm zugrundegelegt wurde. Ausgehend von der Analogie zur russischen Revolution von 1905 wurde die Losung der 'revolutionär-demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft' aufgegriffen, mit der entscheidenden Modifikation, dass die Rolle der nationalen Bourgeoisien in den unterdrückten Ländern ganz anders als in Russland würde eingeschätzt werden müssen. Als wesentlicher Inhalt der kommunistischen Politik galt die Unterstützung der Bauernbewegung in den rückständigen Ländern gegen die Grundbesitzer und alle Formen und Überreste des Feudalismus. |
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29 | 1903 |
Zhao, Bizhen. Jin shi she hui zhu yi [ID D19976]. Erstes Werk, das die sozialistische Bewegung systematisch behandelt. Ein Kapitel ist dem Leben und Werk von Karl Marx gewidmet. Tian Chenshan : The first section of the book is describing the history and current development of socialism The second section "German socialism" deals with Marx and his socialism. Prior to Marx, socialism 'had been talked of as pure imagination". Only Marx's socialism is 'based on profound scholarship and thorough investigation. It reveals truth and justice through studies of economic laws. As a result, the majority of the proletariat easily grasps his socialism and receives it with thunderous support, so is easy to achieve success. And even those who hate socialism have found it difficult to refute his theory. The fourth section, "The contemporary situation of socialist parties in the countries of Europe and the United States" says, "The International federation of Working man, organized by Marx, has become the center of control for the contemporary socialist movement". The book also provides infromation in how Marx and Engels wrote and completet. Misère de la philosophie (Zi zhe li shang suo jian zhi pin kun), Kritik der politischen Ökonomie (Jing ji xue zhi ping lun), Die Lage der arbeitenden Klasse in England von Friedrich Engels (Ying guo lao dong she hui zhi zhuang tai), and Das Kapital (Yi dai zhi da zhu shu), praised as 'great work of the generation'. |
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30 | 1907 |
Hu, Hanming. "To the denouncers of the Min sheng zhu yi". In : Min bao ; vol. 12 (March 1907). Hu schreibt : Now the people who most terrify the world today with their theory of capital (Das Kapital) are Marx and Engels. But these two gentlemen not only recognize the private ownership of personal belongings for one's own use, but even the private ownership of capital by farmers and artisans. Tian Chenshan : Hu denied Liang Qichao's statement that a socialist revolution could not be considered completed before all the means of production are nationalizied and social problems thoroughly solved. Hu argued that those who stuck to the principle would take extreme actions. For Hu, Liang, en enemy of socialism, seemed to sound even more extreme than the extreme socialists like Marx and Engels. |
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31 | 1914-1918 |
[Marxismus]. Yin Xuyi : Der Weltkrieg liess die scharfen Widersprüche in den westlichen kapitalistischen Gesellschaften sichtbar werden und brachte den Glauben der fortschrittlichen Intellektuellen Chinas an das kapitalistische System ins Wanken. Andererseits entwickelte sich der nationale Kapitalismus schnell, die Zahl der Industriearbeiter wuchs stark an und die Arbeiterbewegung begann sich zu entfalten. Dies führte die fortschrittlichen Intellektuellen zu der Erkenntnis, dass die sogenannte Arbeiterfrage in China schon von aktueller Bedeutung war. Es begannen Diskussionen über eine neue Kultur und Ideologie sozialistischer Ideen. Wenn die Intellektuellen von Demokratie sprachen, so verstanden sie darunter jedoch mehr als eine bürgerliche Demokratie und gaben ihrer Diskussion eine sozialistische Ausrichtung. Aber die meisten konnten den Marxismus immer noch nicht von anderen sozialistischen Strömungen, insbesondere nicht vom Anarchismus, unterscheiden. Liang Qichao, Zhang Dongsun und Zhang Junmai waren besorgt darüber, dass sich der Bolschewismus ausdehnte. Sie fürchteten den Untergang der alten idealistischen Ideologie und setzten ihre Hoffnungen auf den Neo-Idealismus, den Pragmatismus und die Doktrin der kreativen Evolution. Sie leugneten den Marxismus als die einzige wissenschaftliche Lehre des Sozialismus und versuchten, den Unterschied zwischen dem Marxismus und anderen sozialistischen Strömungen zu verwischen. Sie meinten, der moderne Sozialismus hätte sich aus unzähligen Revisionen und Ergänzungen ergeben und wäre nicht mehr die Lehre von Marx allein. Sie führten sogar die Losung des Revisionismus 'Zurück zu Kant' in China ein, um zu verhindern, dass sich der Marxismus verbreitete. |
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32 | 1917-1940 |
[Marxismus 1917-1949]. The Chinese revolution was not only a local and nationalist movement, but also a significant part of international revolutionary movement initiated by the Russian revolution of 1917. Certainly, there were fundamental differences between the Chinese and Russian revolutions. The Chinese revolution as primarily a peasant one, centered in the backward rural areas. The Russian revolution was city-based, led by a revolutionary vanguard, mobilized a well-organized urban proletariat. For Vladimir Lenin, revolution was primarily a political event, directed by a politically and ideologically sophisticated elite. But for the Chinese communists, revolution was at once political, social, and cultural. Unlike the Russia of prerevolutionary days, when objective conditions were considered ripe by the Leninist leadership, the Chinese revolution had to generate its own revolutionary momentum. At the time, China was dominated by a powerful alliance of warlords and Western imperialists, and the existence of bourgeoisie and urban proletarians was negligible. This rendered China fragmented, decentralized, and tension filled, but also made a well-organized urban revolutionary insurgence impossible. If the Russian revolution was a socialist revolution largely within the Western hemisphere or capitalist system, the Chinese revolution, and revolutions in the rest of the 'Third world', were much more complicated. The Chinese revolution was definitely a socialist, nationalist, and anti-imperialist struggle. Moreover, the Chinese revolution was conceived of as a way to bring about modernity, with the manifest goal of establishing a socialist alternative modernity instead of a capitalist one. The universalist and totalizing claims of the May fourth intellectuals reflect the awareness of China's social change as an integral part of a global modernity. To be sure, there were inherent connections between the forms of May fourth cultural radicalism and iconoclasm, and the deep-seated 'Chinese cultural predisposition' or 'monistic and intellectualistic mode of thinking'. But it is equally undeniable, and far more significant, that this radicalism fundamentally transformed traditional values, to which radical intellectuals themselves were thoroughly indebted. Marxism represents the single most powerful intellectual, ideological, and political force in modern China, not only contributing to the radicalization and diffusion of China's social formations, but also to the spatial and temporal fragmentation of Marxism itself as both a product and critique of Western capitalist modernity. While national salvation was certainly a high priority of the Chinese revolution, however, the enlightenment project already assumed a new objective in the Revolution : to create a new revolutionary subjectivity. This was markedly different from that of the bourgeois enlightenment advocated by Liang Qichao and Cai Yuanpei. The formation of a Marxist aesthetics in China was related to at least three complex aspects of global modernity : the universalism embedded in Chinese cultural tradition ; modern European humanist thought since the Enlightenment ; and Marxist traditions around the world. Chinese intellectuals turned toward European Enlightenment thought for new ways of reestablishing universality, viewing it as truly global and universal. They tried to free themselves from a narrowly defined, ethnocentric perspective, and genuinely believed that the European Enlightenment brought the hope of real universality for all humanity. This trend was well demonstrated in the thoughts of Liang Qichao and Cai Yuanpei, representing emergent bourgeois liberalism and humanism in China. Marxism provided the Chinese intellectuals with an alternative solution to the predicament of modernity by way of as social and political revolution that would change China's social structure and culture. This change was meant to be systematic and fundamental, in keeping with the Marxist vision of a transformation of all societies in the world. Thus, Marxist aesthetics in China was crucially related to the Chinese revolution in two senses : as a utopian discourse legitimating a socialst and communist universality, of which the Chinese revolution was an integral part, and as a hegemonic discourse in constructing a new culture and revolutionary subjectivity. Two other crucial aspects further complicated the nature of the Chinese revolution. The first has to do with urban Marxist intellectuals, who were champions and heirs of the May fourth legacy, and pioneers of the Marxist movement in China. Lu Xun's aesthetic thought is arguably the most sophisticated of the urban Marxists. His aesthetic views are expressed primarily through his allegorical writings. Lu Xun became a committed Marxist arround the turn of the 1930s. This was a time of crisis for the revolution, after the revolutionary alliance between Guomindang and the CCP broke up, and Chiang Kaishek began to round up and massacre his former communist allies in the 'reign of white terrer'. Lu Xun's conversion to Marxism was significant. As perhaps the most outspoken critical intellectual of the May fourth movement, his turn suggested a decidedly left-wing, pro-Marxist transition among a majority of May fourth intellectuals. Lu Xun's acceptance of Marxism also affected the revolution, in the sense that his influential work much enhanced the cultural struggles in the overall revolutionary movement. In Shanghai, a small yet highly energetic and dedicated group of left-wing writers gathered around Lu Xun. They and other factions of left-wing authors had miraculously effected a kind of 'Marxist turn' in Shanghai's cultural and intellectual scene in the early 1930s, when Chiang Kaishek virtually eliminated all communist activity in major cities and pushed CCP revolutonaries into the peripheral, impoverished rural regions of Jiangxi. One can view Lu Xun's acceptance of Marixsm as a dialectical process, bringing his subjective dispositions and personal psychic structures into dynamic interplay with social condistions and structures. Lu Xun took Marxism not only as an ideological guide for his politics, but also a scientific, epistemological guide for understanding the world. He advocated cultural revolution as a Marxist. He quoted Lenin to argue that without a change in attitudes and modes of behavior, the goal of revolution would never be accomplished. Lu Xun's understanding was largely acquired through Russian Marxists such as Lenin, Trotsky and Plekhanov, he was generally unaware of contemporary works by German Marxists, with the exception of Karl Wittfogel. As both a major CCP leader and Marxist theorist, Qu Qiubai contributed significantly to Chinese Marxism in two ways : he critiqued the Europeanization of the May fourth movement, and developed both a theory and practice of building a revolutionary national-popular culture. Qu's career as a writer and critic began with hist participation in Marxist movements. His writings on Russia and its leaders, including Lenin, whom he met on several occasions, aroused immediate excitement when they were published and had a lasting impact on China. Qu was ousted from his position in 1931. Withdrawing from political activity, he went to Shanghai, occupying himself exclusively with cultural and literary issues. During this period, he wrote profusely on Marxist cultural and easthetic theories, and literary criticism, in addition, he composed numerous zawen essays, and translated Russian Marxist literary theory and criticism. Qu's critique of Europeanization was derived from the classical Marxist category of class and the historical stages of progress, he was able to grasp the historical totality at the conjuncture of fragmentation and dislocation. The social reality that Qu faced was certainly different from today's advanced capitalism in the West. He frequently invoked the classical Marxist teleological notion of irreversible and unsurpassable stages in history. He maintained that 'Marxists differ from unscientific narodniks and anarchists in that they entertain no illusion at all of bypassing capitalism and arriving directly at socialism. There is only one way to socialism, that is, to carry out class struggle on the basis of capitalism. Qu mercilessly chastised the pretentiousness of Europeanized intellectuals even when they converted to Marxism. In his view, Marxism itself could not redeem them from the self-imposed 'epistemic violence' of the Western hegemonic discourse. For Marxism, he continued in his second stunning blast against Europeanization, appealed to the May fourth intellectuals precisely because it was the latest fashion of Westernization. Marxism was accepted by the Europeanizers as an ideology of Western modernity, yet as a constituent of Western epistemic violence, it could only perpetuate China's social problems. The Marxist-oriented revolutionary and proletarian literature that 'emerged from the May fourth foundation', Qu argued, 'simply offered the Europeanized gentry yet another sumptuous banquet to satisfy their new tastes, while the laboring people were still starving. Qu's main episteme was the Marxist notion of class analysis, which offers little of the theoretical ambiguity and sophistication that characterize poststructuralism. The crucial concept of class, however, did not appear reductionist or dogmatic in Qu's exposition, but rather polysemic and often self-contradictory. Qu introduced to Chinese Marxism the idea of a revoltion that would begin in cultural spheres, a revolution in which cultural change, as opposed to political or economic transformation, would be primary. The revolution in the cities was suppressed and had to shift its base to the impoverished rural areas ; at the same time, the left-wing urban intelligentsia took a 'Marxist turn' in the midst of the counterrevolutionary white terror. The urgent task for Qu, then, was to bring together the two revolutionary forces - the urban Marxist intellectuals and rural peasantry - under the hegemony of the proletariat. In his 'Draft postscripts on Marxist aesthetics' Qu stressed the significant role that culture and consicousness play in social revolution. He argued that under China's specific circumstances, revolutionary breakthrough might first occur in the superstructural realms, before social and economic transformations. He rejected the need to construct a bourgeois culture in China as an inevitable step, promoting cultural revolution as a means to subvert and go beyond bourgeois cultural hegemony. Mao Zedong saw the Chinese revolution as 'following the path of the Russians'. The Russian revolution, by waging a socialist revolution in an economically backward country, broke the teleology envisaged by classical Marxism. This was both an inspiration and justification for the Chinese communists, whose peasant revolution in a non-Western, agrarian society would constitute no less significant a beach than the Russian revolution to Marxist teleology. Classical Marxists could only conceive of a socialist revolution in the highly industrialized, advanced capitalist countries of the West, and hardly ever thought of the non-west as a possible site for revolution. White Russia was almost at the periphery of Eurocentric thinking, to which Marx remained captive, China was positively removed, and Marx's only serious reflection on China was cast in a rather ambiguous double bind. Marx did not want to follow Hegel's etnocentric notion to deny China a history outright, but he could not find a proper place in history for China, except in an indeterminate and vauge 'Asiatic mode of production'. In his Talks at the Yan'an forum Mao Zedong argued that urban Marxist intellectuals should come to understand that their passage from Shanghai to Yan'an 'involved not just two different localities but wo different historical eras. One is a semifeudal, semicolonial society ruled by big landlords and the big bourgeoisie ; the other is a revolutionary new democratic society under the leadership of the proletariat. To arrive in a revoltionary base area is to arrive in a dynasty, unprecedented in thousands of years of Chinese history, a dynasty were workers, peasants, and soldiers, and the popular masses hold power. |
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33 | 1918 | Der 100. Geburtstag von Karl Marx hat grossen Einfluss auf chinesische Studenten. Li Dazhao hält Vorlesungen über Bolschewismus und die russische und französische Revolution. |
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34 | 1918-1920 |
Yin Xuyi : Die Zeitschriften Mei zhou ping lung = Weekly review. Hrsg. Dai Jitao, Sun Yatsen. (Beijing : Zhonghua shu ju, 1918-1919). 每週評論 Jian she. (Shanghai : Jian she she, 1919-1920). 建設 Yue wu. Ed. Zhou Enlai. (Tianjin : Tianjin jue wu she, 1919-1920). 覺悟 propagieren den Marxismus. Neben ihrer Propaganda für die politischen und ökonomischen Ideen Sun Yatsens beteiligen sie sich an der Diskussion über den Sozialismus und an der Verbreitung des Marxismus. Mit der allmählichen Verbreitung der Grundgedanken des Marxismus begann eine wissenschaftliche Analyse des Kapitalismus und eine Aneignung der materialistischen Geschichtsauffassung von Karl Marx. |
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35 | 1919 |
Li, Dazhao. Wo de Makesi zhu yi guan [ID D19714]. Quellen : Kawakami, Hajime. Marukusu no shakaishugi no rironteki taikei (1919). Fukuda, Tokuzô. Zoku keizaigaku kôgi (1913). Li Dazhao schreibt : Seit der russischen Revolution breitete sich der Marxismus in der ganzen Welt aus. Soziale Revolutionen brachen nacheinander in Deutschland, Österreich und Ungarn aus. Sie alle hatten den Marxismus als Leitidee. Maurice Meisner : Li Dazhao looked at Marxist doctrine with considerably less enthusiasm than he had displayed in greeting the Bolshevik revolution, he was convinced of the necessity of propagating 'the orthodox teaching' accompanying the great transformation of the world. His article ist a summary of some of the main concepts of orthodox Marxist theory, which he drew from Japanese translations of Marx. it was the most systematic and serious treatment of Marxism to be published in Chinese. In general Li accept the elements of Marxism that emphasize the importance of political activity and the consciousness of men, that ist, those elements that promise a relatively rapid revolutionary transformation. He was critical of the deterministic aspects of Marxist doctrine, which seemed to him to encourage passivity or imply the necessity for a long period of economic development as a prerequisite for revolutionary political change. Li was immediately receptive to the theory of class struggle, which, if separated from the economic precondistion underlying it, places heavy emphasis upon the role of conscious political activity in the making of history. He viewed the phenomenon of class struggle in relatively simple terms ; it was the eternal conflict between the propertied and the unpropertied, between the oppressors and the exploited. The theory of class struggle, more-over, was an inevitable manifestation of the universal drive toward progressive self-expansion in both biological and social phenomena. Li therefore implied that Marx's concept of class struggle was not really alien to the Chinese intellectual milieu since it was supported by evolutionary theory in general and the writings of Spencer in particular. However Li was aware of certain ambiguities in Marx's treatment of class struggle. He noted that whereas Marx denied that class activity determines the movement of economic forces, Marx also declared that all history has been the history of class struggle and affirmed that the activities of social classes can influence the whole direction of the social process. |
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36 | 1919 |
Li, Dazhao. Zai lun wen ti yu zhu yi [ID D19716]. Yin Xuyi : Li Dazhao widerlegt Hu Shi indem er erstens feststellt, der Marxsche Sozialismus sei ein idealer und durchführbarer ‚Ismus’ und das Volk könne 'ihn anwenden, um die Bande räuberischer bürokratischer Schmarotzer zu vertreiben'. Bei der Lösung eines gesellschaftlichen Problems müsse die Mahrheit in der Gesellschaft 'ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Ismus' als Unterscheidungskriterium zwischen dem Rechten und Unrechten und als Mittel zur Lösung der Probleme haben. Deshalb müssten die Aktivisten der Gesellschaft einerseits aktuelle Probleme erforschen, andererseits den richtigen Ismus verbreiten. Zweitens weist Li Dazhao nach den Grundsätzen des historischen Materialismus darauf hin, dass die Veränderung der ökonomischen Basis die Grundlage aller gesellschaftlichen Wandlungen ist. Die konkreten gesellschaftlichen Probleme können erst dann wirkungsvoll gelöst werden, wenn die alte ökonomische Basis zerstört und eine neue Gesellschaftsordnung errichtet worden ist. Um dies zu erreichen, musste man eine Revolution machen. Man musste den Marxismus 'in der praktischen Bewegung zur Vereinigung der Arbeiter anwenden'. |
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37 | 1919 |
Yin Xuyi : Li Dazhao gründet die Makesi zhu yi yan jiu hui [Marxist Research Society] und eröffnet in der Zeitung Beijing chen bao die Rubrik Das Studium des Marxismus mit Auswahlübersetzungen, Übersetzung von biographischen Skizzen und theoretischer Texte zum Marxismus. In der Sondernummer über Marxismus in der Xin Qing nian stellt er die drei Hauptbestandteile des Marxismus vor : die materialistische Geschichtsauffassung, die politische Ökonomie und den wissenschaftlichen Sozialisms. Dies wurde ergänzt durch Übersetzungen der wichtigen Abschnitte aus Das Elend der Philosophie, des Vorwortes von Zur Kritik der politischen Ökonomie und des Manifest der Kommunistischen Partei. Seit diesem Zeitpunkt war Li Dazhao entschlossen, den Marxismus, 'die Lehre zur Umgestaltung der Welt', in China einzuführen. Dank seiner Arbeit wuchs eine neue Generation chinesischer Marxisten heran. Die Debatte 'Wen ti yu zhu yi' (Probleme und Ismen) wird hauptsächlich zwischen Li Dazhao und Hu Shi ausgetragen. Sie war ihrem Wesen nach ein theoretischer Kampf zwischen Marxismus und Pragmatismus, aber die berührte nur die eine Seite des Pragmatismus, die idealistische Geschichtsauffassung und den Sozialreformismus. Hu Shi propagiert den Pragmatismus mit Artikeln in der Xin Qing nian und schreibt in einem Artikel in der Mei zhou ping lun : "Mehr an Problemen forschen, weniger über Ismen sprechen". Hu Shi bekämpft die Verbreitung des Marxismus, die Sozialrevolution in China und predigt eine beschränkte Revolution. Er wird von Li Dazhao bekämpft und schreibt weitere Artikel, in denen er seine Auffassungen verteidigt. |
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38 | 1919-1920 | Die chinesischen Werkstudenten in Frankreich werden durch ihr Studium der marxistisch-leninistischen Werke, der Weltpolitik und der internationalen Arbeiterbewegung entschlossene Marxisten. Sie propagieren den Marxismus mittels ihrer Verbindungen zu chinesischen Organisationen und ihre Briefe, Artikel und Tagebücher werden in chinesischen Zeitungen veröffentlicht. |
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39 | 1919 May-July 1921 |
John Dewey hält Gastvorlesungen an der Beijing-Universität. Unter dem Titel Soziale und politische Philosophie legt Dewey zum ersten Mal die pragmatische Theorie der gesellschaftlichen Entwicklung und Umformung, die der Bekämpfung des Marxismus als theoretische Grundlage diente, systematisch dar. Die Manuskripte werden in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und haben einen starken Einfluss auf die ideologischen und kulturellen Zirkel. Dewey bereist 11 Provinzen in China. |
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40 | 1920-1921 | Gründung der Makesi xue shuo yan jiu hui [Society for the Study of Marxist Theory] unter der Leitung von Li Dazhao mit 19 Studenten an der Beijing-Universität. Die Gesellschaft propagiert den Marxismus, indem sie Werke von Marx, sowie Forschungsarbeiten über den Marxismus in chinesischer und in anderen Sprachen sammelt und studiert, Diskussionen und Vorträge organisiert. Li Dazhao beginnt Vorträge und Kurse über die materialistische Geschichtsauffassung, Sozialismus und Sozialbewegung an Universitäten zu halten. |
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41 | 1920 | Gründung der Makesi zhu yi yan jiu hui [Society for the Study of Marxism] in Shanghai unter Chen Duxiu. Chen ist überzeugt, dass nur eine kommunistische Partei die sozialen Probleme Chinas lösen kann. |
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42 | 1921 | Verhaftung von Zhou Enlai wegen seiner Beteiligung an der antiimperialistisch-patriotischen Bewegung in Tianjin. Er erläutert inhaftierten Jugendlichen das Leben von Marx, die Entwicklungsgeschichte der Gesellschaft, die materialistische Geschichtsauffassung sowie die Kapitalkonzentration. |
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43 | 1921 |
Gründung der Kommunistischen Partei Chinas. Der Marxismus wird zur leitenden Ideologie der Partei erklärt und legt grossen Wert auf die Propagierungs des Marxismus, den sie als einen Bestandteil der revolutionären Sache des Proletariats betrachtet. Mao Zedong sagt : Erst nach dem Ersten Weltkrieg und der Oktoberrevolution fanden wir den Marxismus-Leninismus, diese höchste Wahrheit, die zur besten Waffe für die Befreiung unserer Nation gemacht wurde, wobei der Initiator, Propagandist und Organisator die Kommunistische Partei war. |
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44 | 1921 | Karl-Marx-Gedenkfeiern anlässlich seines 104. Geubrtstags durch die Kommunistische Partei in Shanghai, Beijing und Guangzhou. |
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45 | 1921 | Gründung einer Marx-Korrespondenz-Bibliothek durch revolutionär eingestellte Jugendliche in Tianjin. In der Deklaration zur Gründung steht : "Unser Ziel ist der Marxismus. Da wir glauben, dass die Marxsche Lehre das einzige Werkzeug zur Umgestaltung der Gesellschaft ist und wir der Ansicht sind, dass die Umgestaltung der Gesellschaft nicht allein Sache einiger weniger ist, so stellen wir unser Werkezug - die Marxschen Bücher - allen zur Verfügung." |
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46 | 1921-1950 |
[Marxismus 1921-1950]. 1921-1927 Die Zahl der chinesischen Titel der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels nimmt zu. 1927 Die Guomindang-Reaktionäre unterdrücken die revolutionäre Bewegung. Marxistische Werke werden verboten, die Verlage der Kommunistischen Partei beschlagnahmt. Verfolgung aller, die revolutionäre Publikationen lesen, übersetzen und verbreiten. 1928-1929 Wiederaufbau der Parteiorganisationen und Herausgabe von über 12 Werken von Marx und Engels. 1930 Gründung der Liga Linker Schriftsteller mit Lu Xun, Mao Dun, Hu Feng, Yu Dafu, Qu Qiubai u.a. und die Vereinigung der Sozialwissenschaftler in Shanghai, was die Entwicklung auf kulturellem und ideologischem Gebiet beeinflusst und die Erforschung der marxistischen Sozialwissenschaften fördert. Die Untergrund-Verlage der Partei und fortschrittliche Buchhandlungen fördern die Herausgabe von über 20 Werken von Marx und Engels. 1936 Die Guomindang verordnen ein Presse-Gesetz über Zensur von Propagandamaterialien und Publikationen und erstellen eine Liste verbotenen Bücher, zu denen alle marxistischen Werke gehören. Trotz Verfolgung übersetzen und verlegen die Kommunisten weiterhin Werke von Marx und Engels. 1937 Yan'an, Sitz des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei ist auch das Zentrum des Studiums und der Propaganda des Marxismus und der Herausgabe von Werken von Marx, Engels, Lenin und Stalin. Das Zentralkomitee ist der Meinung, dass man den Marxismus studieren, die positiven und negativen Erfahrungen auswerten und die Fähigkeiten, den Marxismus auf die Lösung der praktischen Fragen der chinesischen Revolution anzuwenden, haben soll, um den endgültigen Sieg im Widerstandskrieg gegen Japan zu erringen. 1938-1942 Der Verlag Befreiung 'Jie fang she' in Yan'an gibt eine Marx-Engels-Buchreihe heraus. 1939 Die Militärkommission der Kommunistischen Partei beschliesst militärwissenschaftliche Arbeiten von Friedrich Engels zu veröffentlichen. 1939-1940 Schliessung der Verlage von marxistischen und revolutionären Werken in den Gebieten der Guomindang. 1942 wird in Yan'an eine Bewegung zur Verbesserung der Arbeitsstils gegründet, die die Lösung zum Ziel hat, den Marxismus richtig zu behandeln und mit der Praxis der chinesischen Revolution zu verbinden. 1947 Neuauflegung der Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin in Hong Kong. 1949-1950 Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei gibt die Buchreihe "Obligatorische Lektüre für die Kader" heraus, darunter das Manifest der Kommunistischen Partei, Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft von Karl Marx und Denkweise und Methodologie von Marx, Engels, Lenin und Stalin. |
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47 | 1923 |
Knight, Nick. The dilemma of determinism : Qu Qiubai [ID D19698] / Marxist philosophy in China [ID D20184]. The initial theoretical preoccupation of theorists to the early Chinese communist movement was with the materialist conception of history and in particular the issue of the problematic relationship between the economic base and the politico-ideological superstructure. This preoccupation resulted from a concern over the implied deterministic tendency within Marxist social theory and a desire for some reassurance that human action, whether in the political, legal or ideological realms, could exert some influence on the course of history. What early Chinese Marxist theorists, such als Li Da discovered, when they turned their attention to the Marxist classics and the writings of contemporary European Marxists, was that Marxism was not a mechanistic theory insisting on a uniformly economisitc reading of the historical process. Rather, Marxism conceived of a dialectical interaction between economic base and politico-ideological superstructure, an interadction within which the economic base nevertheless retained causal dominance. It was not until 1923 that Qu Qiubai, the pioneer of Marxist philosophy in China, applied his formidable intellect to an attempted philosophical resolution of the dilemma of determinism within Marxism, and an explication of related issues such as materialism, logic, and epistemology. Qu's motivation for broaching this difficult theoretical exercise was twofold. The first was the need to dissemiante Marxist philosophy to members and supporters of the Chinese communist party. He was at that time the only theorist in the party, capapble of explaining Marxist philosophy. Qu was involved 1923 in the planning and establishment of Shanghai University, at which Marxist philosophy and social theory were to be taught. His lectures to two courses (Introduction to the social sciences, Outline of social philosophy) [ID D19717] represent the first concerted attempt to introduce Marxist philosophy to a Chinese audience and demonstrate a familiarity with the arcane terminology and subject matter of dialectical materialism quite lacking in the writings of other early Chinese Marxist theorists. His lectures formed the basis of several books and introduced a range of vocabulary, concepts, theoretical problems and modes of understanding to Marxist theory in China which laid the formation for the development of future philosophical discourse within the CCFP. The conclusion of Qu's inquiry into the dilemma of determinism was that Marxism is a determinist, not a fatalisitc theory. The martial character of the universe and society, whose existence and development were governed by natural laws, precluded the possibility of unconstrained voluntarism : humans could not act as they wished ; neither could they compel history in directions or at a speed contrary to its materialist structural constraints. Only through a scientific undertstanding of these constraints could the limited sphere of human agency be exploited ; and exploited it shoud be, for whatever could be done by humans to faciliate the social changes anticipated by Marxist theory had to be done. Qu's search in 1923 for a solution to the dilemma of determinism is significant as it indicates that the theoretical level of the early communist movement in China was not as low as some scholarly accounts have suggested. It also demonstrates, that interest in Marxist philosophy in China was genuinely motivated by personal interest and intellectual curiosity, and not just by the need to provide a philosophical nationale for the political struggles within the CCP. |
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48 | 1923 | Die Kommunistische Partei gründet einen Verlag in Shanghai, der sich speziell mit dem Druck und der Herausgabe der Partei-Dokumente und der marxistisch-leninistischen Werke befasst. | |
49 | 1924 ca. |
Qu, Qiubai. Makesi he Engesi [ID D20185]. Nick Knight : It was Lenin's achievement that he had been able to correctly discern and explain the development of capitalism to its imperialist stage, and to read the tendencies of social development and exert his own revolutionary will in a way which exploited the potential for change evident in the 'objective environment'. Qu's depiction of Lenin as the 'instrument of history' is certainly not one of a figure overawed into passivity by the immensity of historical forces; indeed, there is not the slightest suggestion of fatalism in Qu's positive reading of Lenin's character or political career. By the same token, it is quite evident that Qu did not accept that Lenin, as an individual human, made history purely through the force of his intellect or the steely determination of his political will. These undoubtedly were significant factors, but quite secondary to the objective context within which Lenin found himself. Lenin, like all historical leaders, might find ways to redesign the stage settings; but the stage on which he played was itself inherited from the past, and not of his own choosing or making. Similarly, while Marx was a product of his historical environment, his greatness derived from his capacity to comprehend the historical changes set in motion by the emergence of industrial capitalism and articulate these in a manner which could inspire in the working class a widespread desire for change. Qu's biographical sketch of Marx and Engels stresses the historical context of their youth and the influences exerted on their families by the fact that Rhineland was comparatively underdeveloped industrially, and consequently influenced the more of ideals of the French Revolution ; indeed, their fathers and uncles were contemporaries of the French Revolution and had grown up in its shadow. While Marx, like Lenin, was a product of his historical environment, his greatness derived from his capacity to comprehend the historical changes set in motion by the emergence of industrial capitalism and articulate these in a manner which could inspire in the working class a widespread desire for change. |
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50 | 1930-1931 |
Diskussion zur 'asiatischen Produktionsweise' in Tbilisi und Leningrad. Die 'asiatische Produktionsweise' wird offiziell als 'die asiatische Abart des Feudalismus' definiert. Die Leningrader Resolution enthält vor allem zwei bemerkenswerte Thesen über den Marx-Engelschen Begriff der 'asiatischen Produktionsweise' : 1. Der von Marx als eine vorkapitalistische Gesellschaftsformation bestimmte Begriff der 'asiatischen Produktionsweise' sei eine zufällige Bemerkung. 2. Daher werde die als eine der 'progressiven Epochen' der 'ökonomischen Gesellschaftsformation' gegebene 'asiatische Produktionsweise' nur geographisch interpretiert, um die 'asiatische Produktionsweise' als die asiatische Modalität des Feudalismus darzustellen. Nach dieser Diskussion verschwindet der Begriff allmählich völlig aus den marxistischen Werken in Russland und in China. |
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51 | 1930-1936 | Gründung der marxistisch-leninistischen Gesellschaft Zuo yi zuo jia lian meng [League of Leftist Writers] unter Lu Xun. | |
52 | 1938 | Gründung des Marxistisch-Leninistischen Instituts anlässlich des 120. Geburtstages von Karl Marx, sowie eine Abteilung zur Übersetzung und Publikation der Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin. |
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53 | 1938 |
Mao, Zedong. The role of the Chinese Communist Party in the Natinal war. [Report to the Sixth Plenary Session of the Sixth Central Committee of the Party]. Generally speaking, all Communist Party members who can do so should study the theory of Marx, Engels, Lenin and Stalin, study our national history and study current movements and trends; moreover, they should help to educate members with less schooling. The cadres in particular should study these subjects carefully, while members of the Central Committee and senior cadres should give them even more attention. No political party can possibly lead a great revolutionary movement to victory unless it possesses revolutionary theory and a knowledge of history and has a profound grasp of the practical movement. The theory of Marx, Engels, Lenin and Stalin is universally applicable. We should regard it not as a dogma, but as a guide to action. Studying it is not merely a matter of learning terms and phrases but of learning Marxism-Leninism as the science of revolution. It is not just a matter of understanding the general laws derived by Marx, Engels, Lenin and Stalin from their extensive study of real life and revolutionary experience, but of studying their standpoint and method in examining and solving problems. Our Party's mastery of Marxism-Leninism is now rather better than it used to be, but is still far from being extensive or deep. Ours is the task of leading a great nation of several hundred million in a great and unprecedented struggle. For us, therefore, the spreading and deepening of the study of Marxism-Leninism present a big problem demanding an early solution which is possible only through concentrated effort. Following on this plenary session of the Central Committee, I hope to see an all-Party emulation in study which will show who has really learned something, and who has learned more and learned better. So far as shouldering the main responsibility of leadership is concerned, our Party's fighting capacity will be much greater and our task of defeating Japanese imperialism will be more quickly accomplished if there are one or two hundred comrades with a grasp of Marxism-Leninism which is systematic and not fragmentary, genuine and not hollow. Another of our tasks is to study our historical heritage and use the Marxist method to sum it up critically. Our national history goes back several thousand years and has its own characteristics and innumerable treasures. But in these matters we are mere schoolboys. Contemporary China has grown out of the China of the past; we are Marxist in our historical approach and must not lop off our history. We should sum up our history from Confucius to Sun Yat-sen and take over this valuable legacy. This is important for guiding the great movement of today. Being Marxists, Communists are internationalists, but we can put Marxism into practice only when it is integrated with the specific characteristics of our country and acquires a definite national form. The great strength of Marxism-Leninism lies precisely in its integration with the concrete revolutionary practice of all countries. For the Chinese Communist Party, it is a matter of learning to apply the theory of Marxism-Leninism to the specific circumstances of China. For the Chinese Communists who are part of the great Chinese nation, flesh of its flesh and blood of its blood, any talk about Marxism in isolation from China's characteristics is merely Marxism in the abstract, Marxism in a vacuum. Hence to apply Marxism concretely in China so that its every manifestation has an indubitably Chinese character, i.e., to apply Marxism in the light of China's specific characteristics, becomes a problem which it is urgent for the whole Party to understand and solve. Foreign stereotypes must be abolished, there must be less singing of empty, abstract tunes, and dogmatism must be laid to rest, they must be replaced by the fresh, lively Chinese style and spirit which the common people of China love. To separate internationalist content from national form is the practice of those who do not understand the first thing about internationalism. We, on the contrary, must link the two closely. In this matter there are serious errors in our ranks which should be conscientiously overcome. What are the characteristics of the present movement? What are its laws? How is it to be directed? These are all practical questions. To this day we do not yet understand everything about Japanese imperialism, or about China. The movement is developing, new things have yet to emerge, and they are emerging in an endless stream. To study this movement in its entirety and in its development is a great task claiming our constant attention. Whoever refuses to study these problems seriously and carefully is no Marxist. |
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54 | 1949 | Gründung eines Übersetzungs-Bureau für die Übersetzung von Karl Marx und Wladimir Iljitsch Lenin. |
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55 | 1949- |
[Marxismus 1949-]. Hu Yongqing : Entfaltung einer landesweiten Bewegung zum Studium des Marxismus. Die Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin werden in grossen Auflagen nachgedruckt. Yin Xuyi : Nach der Gründung der Volksrepublik war die wichtigste Aufgabe der Kommunistischen Partei, für die Propagande und Erziehungsarbeit, marxistische Werke zu studieren. Die wichtigste Erfahrung der Kommunistischen Partei bei der Übernahme, Verbreitung und Anwendung des Marxismus war es, den Marxismus mit der konkreten Praxis der chinesischen Revolution zu verbinden. Oskar Negt : Eine der wichtigen Fragen, die mit dem Verhältnis des Marxismus zu den Revolutionen in industriellen rückständigen Ländern zu tun haben ist, weshalb sich die Marxsche Gesellschaftstheorie, eines der komplexesten Resultate der europäischen Aufklärung, in besonderer Weise dazu eignete, den sozialen Emanzipationsprozess der unterdrückten und ausgebeuteten Massen zu strukturieren und zu organisieren. Selbst wenn man unterstellt, dass diese Massen selber im Regelfall nur wenig von Marx und Engels aufgenommen und verstanden haben, ist es bemerkenswert, dass die Organisierung der Revolutionen in Russland und in China mit einem gebrifflichen Instrumentarium möglich war, in dem sich beispielhaft der okzidentale Rationalismus verkörpert hat. Die Häufigkeit, mit der Lenin und Stalin zitiert werden, beruht nicht auf der theoretischen Schlüssigkeit ihrer Theorien ; es ist die praktische Emanzipationsdimension marxistischen Denkens, die von ausschlaggebendem Interesse ist. Russland ist für China das historische Fanal des Ausbruchs eines unterentwickelten Landes aus dem Zwangszusammenhang des Imperialismus, und dieses Fanal hat eigenständige Wirkung auf ein Land, das sich in einem sozialrevolutionären Befreiungskampf befindet. Es gibt zwei Motive, welche die Rezeption des Marxismus in China angeleitet haben. 1. Durch konfuzianische Assimilierung der Marxschen Dialektik die chinesischen Gewohnheiten und Traditionen des Verhaltens nicht zusätzlich zu bestätigen, sondern sie zu überwinden. 2. An einem Beispiel zu lernen, wie eine Revolution in einem Lande erfolgreich sein kann, dessen Bevölkerungsmehrheit aus Bauern besteht. Dass sich die Russische Revolution nicht bewusst als eine Bauernrevolution verstanden hat, ist nebensächlich. Bauern waren jedenfalls ihre wesentlichen materiellen Träger gewesen. Es mag der Konflikt zwischen China und der Sowjetunion, der später zum politischen Brucht führte, bereits in diesen frühen Auffassungsunterschieden begründet sein. Von einer Sowjetisierung des Denkens von Mao Zedong kann zu keiner Zeit die Rede sein, obwohl vieles, was Mao vom Marxismus aufgenommen hat, über Lenin und Stalin vermittelt worden ist. |
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56 | 1951 |
Makesi, Engesi lun wen xue yu yi shu [D26469]. Marx schreibt : "The true difference between Byron and Shelley is this : those who understand and love them think it fortunate that Byron died in his thirty-sixth year, for if he lived longer, he would have become a bourgeois reactionary ; the regret, however, that Shelley died at twenty-nine, for he was a revolutionary through and through, and would always have been in the vanguard of socialism." |
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57 | 1953 | Gründung des Instituts zur Herausgabe und Übersetzung der Werke von Marx, Engels, Lenin und Stalin durch das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei in Beijing. |
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58 | 1966-1976.2 |
Kulturrevolution. (2) : Westliche Literatur während der Kulturrevolution Die klassische und moderne chinesische Literatur und die Weltliteratur wird negiert. In den Buchhandlungen stehen nur die Werke von Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Iljitsch Lenin, Iossif Wissarionovitch Stalin und Mao Zedong. In den Bibliotheken darf man keine ausländische Literatur ausleihen, viele Werke werden als Abfall verkauft oder verbrannt, Übersetzungen werden verboten und nur heimlich geschrieben. Die einzigen erlaubten Übersetzungen sind Texte von Eugène Pottier, der Autor der Internationale und ausgewählte Gedichte von Georg Weerth wegen seiner Freundschaft mit Karl Marx. Bertolt Brecht und Huang Zuolin werden während der Kulturrevolution verboten. Huang kommt in Gefangenschaft. "Livres confidentielles", die von einigen ausgewählten Rotgardisten gelesen werden : Camus, Albert. Ju wai ren. = L'étranger. Garaudy, Roger. Ren de yuan jing. = Perspectives de l'homme. Kerouac, Jack. Zai lu shang. = On the road. Salinger, J.D. Mai tian li de shou wang zhe. = The catcher in the rye. Sartre, Jean-Paul. Yan wu ji qi ta. = La nausée. Xian dai ying mei zi chan jie ji wen yi li lun wen xuan. (Bei jing : Zuo jia chu ban she, 1962). [Sélection des essais théoriques littéraires des bourgeois anglais et américains modernes]. 现代美英资产阶级文艺理论文选 |
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59 | 1983 | Internationaler Kongress Karl Marx in Afrika, Asien und Lateinamerika in Trier. Song Shusheng und Rong Jingben nehmen daran teil. |
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60 | 1983 | Ausstellungen zum 100. Todestag von Marx in Beijing : Die Verbreitung der Werke von Marx und Engels in China und Leben und Werk von Marx und Engels. |
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2 | 1853 |
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Web / Marx1 |
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3 | 1853-1860 |
Marx, Karl. Articles on China 1853-1860. In : New York Daily Tribune : C:\Dokumente und Einstellungen\local-admin\Desktop\Marx Articles on China.htm. |
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4 | 1857 | Marx, Karl. [Der englisch-chinesische Konflikt] : http://www.mlwerke.de/me/me12/me12_102.htm. | Web / Marx2 |
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5 | 1857 | Marx, Karl. [Russlands Handel mit China] : C:\Dokumente und Einstellungen\local-admin\Desktop\Marx Russlands Handel.htm. | Web / Marx3 |
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7 | 1857 |
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Marx, Karl. Eine Niederlage des Kabinetts Palmerston. In : Marx, Karl. Über China [ID D19696]. Marx, Karl. Defeat of the Palmerston ministry : http://www.marxists.org/archive/marx/works/1857/03/25.htm. |
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11 | 1857 |
Marx, Karl. Aus einigen offiziellen Korrespondenzen. In : Marx, Karl. Über China [ID D19696]. Marx, Karl. Some official correspondence : http://www.marxists.org/archive/marx/works/1857/06/02.htm. |
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14 | 1858 |
Marx, Karl. [Über den britisch-chinesischen Vertrag] : C:\Dokumente und Einstellungen\local-admin\Desktop\Marx britisch-chin. Vertrag.htm. Marx, Karl. Trade and the treaty : http://www.marxists.org/archive/marx/works/1858/10/05.htm. |
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Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Zi ben lun. In : Tian yi bao (1908). [Übersetzung des Vorwortes der englischen Ausgabe von 1888 und des ersten Kapitels des Manifest der Kommunistischen Partei]. 資本論 |
Publication / Marx32 |
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Publication / Marx37 | |
26 | 1938 |
[Marx, Karl ; Engels, Friedrich]. Zi ben lun : Zheng zhi jing ji xue pi pan. Makesi zhu ; En’gesi bian ; Guo Dali, Wang Yanan yi. Vol. 1-3. (Hankou : Du shu sheng huo chu ban she, 1938). Übersetzung von Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Das Kapital : Kritik der politischen Ökonomie. Bd. 1-3. (Hamburg : Meissner, 1867-1894). [Erste vollständige Übersetzung]. 資本論 : 政治經濟學批判 |
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[Marx, Karl]. Zhe xue zhi pin kun. Du Zhujun yi. (Shanghai : Zuo jia shu wu, 1946). Übersetzung von Marx, Karl. Misère de la philosophie : réponse à la philosophie de la misère de M. Proudhon. (Paris : V. Giard & E. Brière, 1896). [Pierre-Joseph Proudhon]. 哲學之貧困 |
Publication / Pro3 | |
28 | 1949 |
[Marx, Karl]. Zhe xue de pin kun. Makesi zhu ; He Sijing yi. (Shanghai : Jie fang she, 1949). Übersetzung von Marx, Karl. Übersetzung von Marx, Karl. Misère de la philosophie : réponse à la philosophie de la misère de M. Proudhon. (Paris : V. Giard & E. Brière, 1896). [Pierre-Joseph Proudhon]. 哲學底貧困 |
Publication / Pro4 | |
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[Marx, Karl ; Engels, Friedrich]. Makesi En'gesi quan ji. Zhong gong zhong yang Makesi En'gesi Liening Sidalin zhu zuo bian yi ju yi. Vol. 1-39. (Beijing : Ren min chu ban she, 1956-1974). [Übersetzung der Gesamtwerke von Marx und Engels]. [Übersetzung der Ergänzungsbände. Vol. 40-50 (1977-1983)]. 马克思恩格斯全集 |
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Web / Marx23 |
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[Lafargue, Paul]. Jing ji jue ding lun. Lafage zhu ; Liu Chuming yi. (Shanghai : Xin ken shu dian, 1930). Übersetzung von Lafargue, Paul. Le déterminism économique de Karl Marx : recherches sur l'origine et l'évolution des idées de justice, du bien, de l'âine et de Dieu. (Paris : M. Giard, 1928). 经济决定论 |
Publication / Lafa3 | |
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Guo, Zhen ; Gao, Pishu. She hui ke xue de ji chu zhi shi. (Shanghai : Le hua tu shu gong si, 1930). [Abhandlung über Sozialismus bei Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Iljitsch Lenin, Rosa Luxemburg, Mikhail Bakunin, Petr Alekseevich Kropotkin]. 社會科學的基礎知識 |
Publication / Krop38 | |
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Publication / Lafa5 | |
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Publication / Lafa6 | |
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Publication / Casa9 | |
14 | 1977 | Price, Ronald Francis. Marx and education in Russia and China. (London : Croom Helm, 1977). | Publication / PriR1 | |
15 | 1981 |
Sun, Jiaxiu. Makesi, En'gesi he Shashibiya xi ju. (Beijing : Zhongguo xi ju chu ban she, 1981). (Sun, Jiaxiu. Makesi, En'gesi he Shashibiya xi ju). [Abhandlung über William Shakespeare, Karl Marx und Friedrich Engels]. 马 克思, 恩格斯和莎士比亚戏剧 / 孫家琇编 |
Publication / Shak319 | |
16 | 1982 | German impact on modern Chinese intellectual history : a bibliography of Chinese publications. Ed. by Wolfgang Bauer ; co-ed. Shen-chang Hwang. = Deutschlands Einfluss auf die moderne chinesische Geistesgeschichte : eine Bibliographie chinesischsprachiger Werke. Hrsg. von Wolfgang Bauer ; Mitherausgeber Shen-chang Hwang. (Wiesbaden : Steiner, 1982). (Münchener ostasiatische Studien ; Bd. 24). | Publication / Bau2 |
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17 | 1983 |
[Althusser, Louis]. Ke xue yu yi shi xing tai : Ya'erdusai'er de Makesi zhu yi. Luyi Ya'erdusai'er zhu ; Ma Guoming bian. (Xianggang : Shu guang tu shu gong si, 1983). Übersetzung von Althusser, Louis. Pour Marx. (Paris : F. Maspero, 1965). 科學與意識形態 : 亞爾杜塞爾的馬克思主義 |
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18 | 1983 |
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19 | 1984 | Die Werke von Karl Marx und Friedrich Engels in China : Katalog und Auswahlbibliographie. (Trier : Karl-Marx-Haus, 1984). (Schriften aus dem Karl-Marx-Haus ; 31). [Enthält] : Hu, Yongqin. Die Werke von Marx und Engels in China. | Publication / Marx30 |
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21 | 1985 |
[Clément, Catherine ; Bruno, Pierre ; Sève, Lucien]. Makesi zhu yi dui xin li fen xi xue shuo de pi ping. Kelaimente, Bulüno, Saifo zhu ; Jin Chugao yi. (Beijing : Shang wu yin shu guan, 1985). Übersetzung von Clément, Catherine ; Bruno, Pierre ; Sève, Lucien. Pour une critique marxiste de la théorie psychanalytique. (Paris : Ed. Sociales, 1973). 马克思主义对心理分析学说的批評 |
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22 | 1986 |
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[Aron, Raymond]. She hui xue zhu yao si chao. Leimeng Along zhu ; Ge Zhiqiang, Hu Bingcheng, Wang Huning yi. (Shanghai : Shanghai yi wen chu ban she, 1988). (Da xue can kao yong shu). Übersetzung von Aron, Raymond. Les étapes de la pensée sociologique : Montesquieu, Comte, Marx, Tocqueville, Durkheim, Pareto, Weber. (Paris : Gallimard, 1967). 社会学主要思潮 |
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26 | 1989 | Bauer, Wolfgang ; Chang, Peng ; Lackner, Michael. Das chinesische Deutschlandbild der Gegenwart : eine Bibliographie. Bd. 1-2. (Stuttgart : Steiner, 1989). (Münchener ostasiatische Studien ; Bd. 50, A-B). Bd. A : Deutsche Kultur, Politik und Wirtschaft im chinesischen Schrifttum 1970-1984. Bd. B : Karl Marx und Friedrich Engels im chinesischen Schrifttum 1970-1984. | Publication / Baue1 |
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[Marcuse, Herbert]. Shen mei zhi wei : Ma'ergusai mei hsueh lun zhu ji. Li Xiaobing yi. (Beijing : San lian shu dian, 1989). (Xian dai xi fang xue shu wen ku). Übersetzung von Marcuse, Herbert. Die Permanenz der Kunst : wider eine bestimmte marxistische Ästhetik : ein Essay. (München : Hanser, 1977). [Betr. Karl Marx]. 审美之维 |
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Yan, Xiaoping. Makesi li lun de quan shi : Ahong he Atusai de dui hua. (Taibei : Gui guan tu shu gu fen you xian gong si, 1990). (Gui guan zheng zhi xue cong shu ; 14). [Abhandlung über Karl Marx, Raymond Aron, Louis Althusser]. 馬克思理論的詮釋 : 阿弘和阿圖塞的對話 |
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30 | 1998 | Hsia, Adrian. Philosophischer Sinismus : Herder, Hegel, Karl Marx und Max Weber. In : Komparative Philosophie : Begegnungen zwischen östlichen und westlichen Denkwegen. Hrsg. von Rolf Elberfeld, Johann Kreuzer, John Minford, Günter Wohlfahrt. (München : Fink, 1998). (Schriften der Académie du Midi ; Bd. 4). | Publication / Hsia30 | |
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[Derrida, Jacques]. Makesi de you ling : zhai wu guo jia, ai dao huo dong he xin guo ji. Yake Delida zhu ; He Yi ci. (Beijing : Zhongguo ren min da xue chu ban she, 1999). (Makesi zhu yi yan jiu yi cong). Übersetzung von Derrida, Jacques. Spectres de Marx : l'état de la dette, le travail du deuil et la nouvelle internationale. (Paris : Galilée, 1993). (Collection La philosophie en effet). 马克思的幽灵 : 债务国家哀悼活动和新国际 |
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32 | 2000 |
[Althusser, Louis ; Balibar, Etienne]. Du "Zi ben lun". Aerdusai ; Balibaer [Etienne Balibar] ; Li Qiqing, Feng Wenguang yi. (Beijing : Zhong yang bian yi chu ban she, 2000). Übersetzung von Althusser, Louis. Balibar, Etienne. Lire le Capital. (Paris, F. Maspero, 1965). 读《资本论》 |
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33 | 2003 | Lee, Eun-jeung. "Anti-Europa" : die Geschichte der Rezeption des Konfuzianismus und der konfuzianischen Gesellschaft seit der frühen Aufklärung : eine ideengeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung. (Münster : LIT Verlag, 2003). (Politica et ars ; Bd. 6). Habil. Univ. Halle-Wittenberg, 2003. | Publication / LeeE1 |
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34 | 2009 | Möller, Peter. Marxistische Theorie und realsozialistische Praxis : http://www.philolex.de/pstalin3.htmc. | Web / Marx28 |
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