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Kangxi

(1654-1722, reg. 1661-1722) : Kaiser

Name Alternative(s)

Shengzu

Subjects

History : China / Index of Names : China / Periods : China : Qing (1644-1911)

Chronology Entries (41)

# Year Text Linked Data
1 1661 Beginn der Herrschaft von Kaiser Kangxi, der wegen seiner Minderjährigkeit von vier Mandschufürsten vertreten wird.
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
2 1665 Johann Adam Schall von Bell wird auf Veranlassung von Yang Guangxian zum Tode verurteilt. Die Anklage lautet auf Rebellion gegen den Staat, denn das Christentum sei eine verwerfliche Religion und er habe die Leitung des Astronomischen Ministeriums nur übernommen, um das Christentum zu verbreiten. Auch werfen ihm die Regenten vor, dass er durch die Wahl eines schlechten Begräbnisplatzes und Begräbnistages für einen kleinen Prinzen schuld am Tod von Shunzhi sei. Adam Schall von Bell wird durch Ferdinand Verbiest verteidigt und anschliessend von Kaiser Kangxi rehabilitiert.
  • Document: Väth, Alfons. Johann Adam Schall von Bell S.J. : Missionar in China, kaiserlicher Astronom und Ratgeber am Hofe von Peking 1592-1666. (Köln : Bachem, 1933). = (Nettetal : Steyler, 1991). (Monumenta serica monograph series ; 25). (Väth, Publication)
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Schall von Bell, Johann Adam
  • Person: Shunzhi
  • Person: Verbiest, Ferdinand
  • Person: Yang, Guangxian
3 1665 Kaiser Kangxi möchte einen richtigen Kalender, den Ferdinand Verbiest erstellen soll.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Verbiest, Ferdinand
4 1667 Kaiser Kangxi entlässt die Regenten und übernimmt die Macht.
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
5 1668 Yang Guangxian wird von Kaiser Kangxi ins Exil geschickt.
6 1671 Kaiser Kangxi erlaubt den Missionaren die Rückkehr in die Missionen.
  • Document: Dehergne, Joseph. Répertoire des jésuites de Chine de 1552 à 1800. (Roma : Institutum Historicum, 1973). (Bibliotheca Instituti Historici ; vol. 37), [Nachschlagewerk über die jesuitischen Chinamissionare].
    https://archive.org/details/bhsi37. (Deh 1, Publication)
7 1675 Kaiser Kangxi besucht die Kirche Nantang in Beijing und verleiht ihr die Inschrift ‚Jingtian' (den Himmel verehren), was Schutz für religiöse Gebäude und Religionen bedeutet.
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
8 1683 Claudio Filippo Grimaldi begleitet Kaiser Kangxi auf seinen Reisen in die Tartarei (Nord-Ost-China).
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Grimaldi, Claudio Filippo
9 1685 Claudio Filippo Grimaldi begleitet Kaiser Kangxi auf seinen Reisen in die Tartarei (Nord-Ost-China).
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Grimaldi, Claudio Filippo
10 1689 Joachim Bouvet und Jean-François Gerbillon werden Lehrer des Kaisers Kangxi für europäische Naturwissenschaften, wie Mathematik Chemie, Botanik, Pharmazie, sowie westliche Philosophie. Antoine Thomas und Tomé Pereira unterrichten ihn in den Fächern Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik .
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Document: Widmaier, Rita (Wid, Person)
  • Person: Bouvet, Joachim
  • Person: Gerbillon, Jean-François
  • Person: Pereira, Tomé
  • Person: Thomas, Antoine
11 1692 Toleranzedikt von Kaiser Kangxi, durch das dem Christentum die gleichen Rechte wie dem Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus eingeräumt werden.
  • Document: Das ferne Ebenbild Leibniz und China. In : Ad Seres et Tungusos : Festschrift für Martin Gimm zu seinem 65. Geburtstag am 25. Mai 1995. Hrsg. von Lutz Bieg [et al.]. (Opera sinologica ; 11). (Wid 2, Publication)
12 1693 Kaiser Kangxi wird von französischen Jesuiten durch Chinin geheilt.
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
13 1693 Kaiser Kangxi sendet Joachim Bouvet nach Frankreich um weitere gelehrte Jesuitenmissionare nach China zu holen.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Bouvet, Joachim
14 1693 Mandat von Charles Maigrot, das sich gegen die Riten, d.h. gegen die Akkommodation der Jesuiten richtet und die bedeutendste Phase im Ritenstreit einleitet. In sieben Punkten verbietet er den Missionaren und chinesischen Christen in Fujian, die traditionellen chinesischen Namen 'tian' (Himmel), 'Tianzhu' (Himmelsherr) und 'Shangdi' (Höchster Kaiser) als Bezeichnung für den christlichen Gott zu verwenden, und gestattet nur noch die Bezeichnung 'Tianzhu' (Himmelsherr). Er untersagt ihnen die Ausübung des Ahnen- und Konfuziuskultes. Er verbietet die Täfelchen mit der Aufschrift 'Jing tian' (den Himmel verehren) in und an den Kirchen.
Gottfried Wilhelm Leibniz erfährt diese Informationen von seinen Jesuitenkorrespondenten in Europa. In seiner kleinen Abhandlung De cultu Confucii civili [ID D16839] behandelt er alle wichtigen Punkte des Mandates. Seiner Meinung nach sind Ahnen- und Konfuziuskult eher säkularer und politischer, denn religiöser oder abergläubischer Bedeutung. Überdies sei die Bedeutung vieler Symbole ambivalent und müsste daher erst genau untersucht werden. Sicherlich sei auch in China der Aberglaube weit verbreitet. In Europa müsse man zunächst einmal die alten chinesischen Bücher richtig studieren, um eine Entscheidung fällen zu können. "[Joachim] Bouvet hat mir angezeigt, dass ihm ein Licht aufgegangen ist bei der Erklärung der ältesten chinesischen Zeichen des Buches Ye-kim [Yi jing] bezüglich der Norm der wahren Weisheit ; man darf das meiner Meinung nach nicht so geringschätzig abtun, wie ich es in der römischen Schrift gegen die Jesuiten gesehen habe". Als nächsten Punkt behandelt Leibniz 'King ien' [jing tian] im Zusammenhang mit der chinesischen Gottesbezeichnung. Kaiser Kangxi hatte seinem Freund und Lehrer Ferdinand Verbiest 1675 diese beiden Zeichen als 'Geschenk' übergeben. Sie wurden auf Tafeln an vielen christlichen Kirchen in China angebracht, die damit, wie buddhistische und taoistische Tempel auch, unter kaiserlichem Schutz standen.
  • Document: Collani, Claudia von. Der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz zum chinesischen Ritenstreit. In : Sino-Western cultural relations journal ; 16 (1994). (Col13, Publication)
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Leibniz, Gottfried Wilhelm
  • Person: Maigrot, Charles
15 1697 Joachim Bouvet bringt eine Serie chinesischer Zeichnungen nach Frankreich und überbringt Ludwig XIV. 49 Bücher mit chinesischer Malerei als Geschenk von Kaiser Kangxi. Die ersten chinesischen vier Bücher der Bibliothèque du Roi wurden von Jules Mazarin geschenkt.
16 1697 Gottfried Wilhelm Leibniz erhält einen Brief von Antoine Thomas. Thomas berichtet darin von der Faszination, welche Claudio Filippo Grimaldo auf Kaiser Kangxi und die Beamten am Kaiserhof ausgeübt hat und dass seit dem Erlass des Toleranzediktes in China die Jesuitenmissionaren bei der Bekehrung grossen Erfolg hatten ; "dass die Hoffnung nicht eitel erscheine, dass ganz China innerhalb eines einzigen Monats zum katholischen Glauben geführt werde". Nicht nur erstreckten sich die Bekehrungen auch auf die kaiserlichen Verwandten und die Beamten des Hofes, die Menge der Getauften sei so gross, "dass der Kaiser, obwohl er, durch gewisse Rücksichten zurückgehalten, sich noch nicht offen zum Christentum bekenne".
  • Document: Das Neueste über China : G.W. Leibnizens Novissima sinica von 1697 : Internationales Symposium, Berlin 4. bis 7. Okt. 1997. Wenchao Li, Hans Poser (Hrsg.). (Stuttgart : Steiner, 2000). (Studia Leibnitiana supplementa ; vol. 33). [Gottfried Wilhelm Leibniz]. S. 37. (LiPos1, Publication)
  • Person: Grimaldi, Claudio Filippo
  • Person: Leibniz, Gottfried Wilhelm
  • Person: Thomas, Antoine
17 1697 Leibniz, Gottfried Wilhelm. Novissima sinica [ID D1101].
Quellen : Der grösste Teil des Buches besteht aus Auszügen der Schriften und Briefe der Jesuitenmissionare in China.
Werke von Martino Martini.
Bouvet, Joachim. Icon regia monarchae sinarvm nvnc regnantis.
Bouvait, Joachim. Portrait historique de l'Empereur de Chine. [Kangxi]. In : 2. Aufl. von Gerbillon, Jean-François.
Gerbillon, Jean-François. Auszug eines Briefes über den chinesisch-russischen Krieg und den Friedensschluss. Beschreibung des Weges der russischen Gesandtschaft nach China (1693-1695). Erwähnung der 1625 aufgefundenen Stele von Xi'an.
Grimaldi, Claudio Filippo. Antworten auf die Liste der Fragen über China von Leibniz, Brief von 1695.
Kircher, Athanasius. Kircher, Athanasius. China illustrata [ID D1712].
Leusden, Johann. De successu evangelii apud Indos Occidentales.
Longobardo, Niccolò. Traité sur quelques points de la religion des Chinois [ID D1792].
Malebranche, Nicolas. Entretien d'un philosophe chrétien et d'un philosophe chinois [ID D1799].
Ricci, Matteo ; Trigault, Nicolas. De christiana expeditione [ID D1652].
Sainte-Marie, Antoine de. Traité sur quelques points importans de la mission de la Chine [ID D16444].
Soares, José. Libertas Evangelium Christi annunciandi et propagandi in Imperio Sinarum solenniter declarata, anno Domini 1692. Bericht über das Toleranzedikt zur Missionserlaubnis in China von Kaiser Kangxi.
Spizel, Gottlieb. De re literaria Sinensium commentarius [ID D1706].
Thomas, Antoine. Brief über die Förderung des Christentums durch den Hof in Beijing.
Verbiest, Ferdinand. Auszug aus Astronomia Europaea [ID D1719].

Leibniz schreibt im Vorwort : China nimmt es schon an Grösse mit Europa als Kulturlandschaft auf und übertrifft es sogar in der Zahl seiner Bewohner, es weist aber auch noch vieles andere auf, in dem es mit uns wetteifert und bei nahezu "ausgeglichenem Kriegsglück" uns bald übertrifft, bald von uns übertroffen wird… In den Fertigkeiten, deren das tägliche Leben bedarf, und in der experimentellen Auseinandersetzung mit der Natur sind wir einander ebenbürtig, und jede von beiden Seiten besitzt da Fähigkeiten, die sie mit der jeweils anderen nutzbringend austauschen könnte ; in der Gründlichkeit gedanklicher Überlegungen und in den theoretischen Disziplinen sind wir allerdings überlegen… Aber wer hätte einst geglaubt, dass es auf dem Erdkreis ein Volk gibt, das uns, die wir doch nach unserer Meinung so ganz und gar zu allen feinen Sitten erzogen sind, gleichwohl in den Regeln eines noch kultivierteren Lebens übertrifft ? Und dennoch erleben wir dies jetzt bei den Chinesen, seitdem jenes Volk uns vertrauter geworden ist. Wenn wir daher in den handwerklichen Fertigkeiten ebenbürtig und in den theoretischen Wissenschaften überlegen sind, so sind wir aber sicherlich unterlegen auf dem Gebiet der praktischen Philosophie, ich meine : in den Lehren der Ethik und Politik, die auf das Leben und die täglichen Gewohnheiten der Menschen selbst ausgerichtet sind… und mögen die Chinesen die wahre tugendhafte Lebensführung noch nicht ganz erreicht haben, so habe sie dennoch die bitteren Resultate menschlicher Fehler gemildert, und obwohl sie die Wurzeln sündhafter Vergehen aus der menschlichen Natur nicht ausrotten konnten, haben sie gleichwohl gezeigt, dass die hervorsprossenden Schösslinge böser Eigenschaften zu einem guten Teil nieder gehalten werden können... Möge Gott es geschehen lassen, dass unsere Freude begründet und dauerhaft ist und nicht durch unklugen Glaubensfanatismus oder durch interne Streitigkeiten der Männer, die die Pflichten der Apostel auf sich nehmen, noch durch üble Beispiele unserer Landsleute zunichte gemacht wird.

Die europäische Kultur verkörpert die eine Einheit, die durch die Weltreligion des Christentums zusammengehalten wird. Die östliche Einheit begegnet uns in der chinesischen Kultur. Die beiden Kulturen sind untrennbar geeint in der grossen Harmonie einer Kulturfamilie. Was Europa auszeichnet, fehlt zumeist in China, und was im Osten vorbildlich erscheint, geht oft dem Abendlande ab. Der Westen ist in allen metaphysischen und abstrakten theoretischen Wissenschaften fortgeschrittener, besonders in theoretischer Philosophie. Andererseits überragen die Chinesen die Europäer in der sogenannten praktischen Philosophie, besonders in der Ethik und Politik, in den Wissenschaften, die in Zusammenhang mit dem praktischen Leben stehen.

Leibniz schreibt über Kaiser Kangxi : Das gilt so sehr, dass der jetzt regierende K'ang Hsi, ein nahezu bespiellos hervorragender Fürst, wie immer er auch den Europäern geneigt ist, es dennoch gegen die Empfehlung seiner obersten Behörden nicht gewagt hat, die Freiheit der christlichen Religion durch ein staatliches Gesetz zu sanktionieren, bis ihre Heiligkeit geklärt war und es feststand, dass auf keine andere Weise der grosse und heilsame Plan des Kaisers besser zur Vollendung gebracht werden könne, in China europäische Fertigkeiten und Wissenschaften einzuführen. In dieser Angelegenheit scheint mir der Kaiser als Einzelperson weiter vorausgeschaut zu haben als alle seine obersten Behörden ; und der Grund für eine so überragende Klugheit war, wie ich glaube, die Tatsache, dass er Europäisches mi Chinesischem verband... Ich erinnere mich, dass Pater Claudio Filippo Grimaldi... mir gegenüber in Rom nicht ohne Bewunderung die Tugend und Weisheit dieses Fürsten pries, denn um nichts über seine Gerechtigkeitsliebe, die liebende Fürsorge für seine Völker, seine gemässigte Lebensweise und die übrigen Lobpreisungen zu sagen - Grimaldi hob hervor, dass des Kaisers erstaunlicher Wissensdurst nahezu unglaublich sei. Denn er, den seine fürstlichen Verwandten und die bedeutendsten Männer des gesamten Reiches von Ferne verehren und in seiner Nähe anbeten, bemühte sich zusammen mit Ferdinand Verbiest in der Abgeschlossenheit eines inneren Gemachs drei oder vier Stunden lang täglich an mathematischen Geräten und Büchern, wie ein Schüler mit seinem Lehrer ; und er machte so grosse Fortschritte, dass er die euklidischen Beweise erfasste, die trigonometrischen Berechnungen verstand und so in der Lage ist, die astronomischen Erscheinungen in Zahlen auszudrücken.

Leibniz schreibt an Jacob Hop : Bei der Veröffentlichung der Novissima sinica hatte ich das Ziel, die Protestanten aufzufordern, sich an der grossen Ernte zu beteiligen, die auf dem Felde des Herrn eröffnet ist, zur Ehre Gottes und zu ihrer eigenen Ehre, auf dass die reine Religion in diesem grossen Reiche nicht ausgeschlossen bleibe. Denn nur wegen ihrer Wissenschaften sind die Jesuiten in China zugelassen worden, worin ihnen die Protestanten nichts nachgeben, um nicht zu sagen, ihnen überlegen sind. Und da der chinesische Kaiser mit ihnen nur die europäischen Wissenschaften hereinbittet, so glaube ich, dass man der Religion und der Schiffahrt grosse Vorteile verschaffen würde, wenn man aus den guten Absichten dieses Fürsten Nutzen zöge.

Leibniz bemüht sich in seiner Novissima sinica um ein umfassendes Wissen über China sowie andere Kulturen, um es als Basis und Material für konsistente und empirisch begründete Spekulationen über eine gemeinsame kulturelle Zukunft verwenden zu können. Er entdeckt Chinas Verachtung menschlicher Aggressionen und Abscheu vor den Kriegen, eine "natürliche Theologie", die kultivierende und zivilisierende Macht der Konventionen und Sitten und die Vorbildlichkeit der Herrscher als mögliches Muster, einem Verfall Europas entgegen zu wirken. Leibniz möchte Europa ein sympathisches Bild von China vermitteln und setzt sich für die Akkommodationspolitik ein. Er ist der Meinung, dass sich die christliche Mission so weit wie möglich den Landessitten anpassen sollte. Missionen waren für ihn ein wichtiges Medium für den wissenschaftlichen Austausch mit dem Westen. Russland sollte die Vermittlerrolle zwischen China und Europa einnehmen. Die chinesische Sprache und Schrift faszinierten ihn, da er sich Gedanken über eine Universalsprache macht. Der chinesische Kaiser ist mit Nachrichten über Europa informiert worden, da z.B. das Vorwort der Novissima Sinica in China bekannt geworden ist.

Adrian Hsia : Für Leibniz stellen Europa und China zwei sich ergänzende Hälften einer Weltkultur dar : China sei stärker in der praktischen Philosophie, während Europa in der transzendentalen Philosophie voraus sei. In China gelte die natürliche Religion und in Europa die geoffenbarte. Ein tiefgehendes Verständnis ihres Gegenpols sei auf beiden Seiten dringend vonnöten. Daher meinte er, ein Austausch von Studierenden, die sich in die Kultur des Gastlandes vertiefen sollten, sei sehr erwünscht. Ausserdem sei die gegenseitige Missionierung notwendig, was er in seiner Vorrrede zu Novissima sinica zum Ausdruck bringt. China und Europa sollen sich ergänzen und voneinander lernen. Da Russland zwischen den beiden Kulturhälften liegt, sei es dazu berufen, die Vermittlerrolle zu übernehmen. Er versuchte unermüdlich, den Zaren Peter der Grosse, für sein Projekt zu gewinnen, was ihm aber nicht gelingt. Es ist offensichtlich, dass Leibniz die China-Mission der Jesuiten und ihre Akkomodation gutheisst, denn seine Äusserungen spiegeln weitgehend die Lehre und Praxis der Jesuiten in China wider. Auch ist er wie die Missionare von der Überlegenheit der christlichen Offenbarungsreligion überzeugt und gegen den Glaubensfanatismus. Er räumt die Möglichkeit ein, China könne, wenn es einmal christlich werde, Europa überlegen sein und befürwortet einen Kulturaustausch, weil die ganze Welt davon profitieren würde. Sein Eifer, China zu christianisieren, entspringt nicht der Überzeugung, China dadurch Kultur oder Zivilisation zu bringen, vielmehr will er China dadurch vervollkommnen.

Hans Poser : Die christliche Mission in China ist das zentrale Thema und Anliegen der Novissima sinica. Sie ist erstens geprägt durch den seit Matteo Ricci für die jesuitische Mission leitenden Gedanken, dass Wissenschaft und Christentum unmittelbar zusammengehören und zweitens entspricht die Offenbarungstheologie des Westens aus seiner Sicht einer natürlichen Theologie und Ethik Chinas. Immer wieder betont Leibniz den Zusammenhang von Erkenntnis und Glauben, indem er den Weg über die Mathematik und ihre ewigen Wahrheiten zur platonischen Ideenlehre als den vernünftigen Weg zum Christentum darstellt. In der Dyadik und im Yi jing sieht er die Möglichkeit eines vernünftigen Zugangs zum Christentum als Lehre vom Schöpfergott, der die beste aller möglichen Welten als Harmonie der Vielfalt in der Einheit verwirklicht und erhält, so dass eine rationale Grundstruktur durch die Vereinbarkeit von Vernunft und Glauben auch in der Offenbarungsreligion gegeben ist... Leibniz' Darstellung des chinesischen Toleranzediktes, in dem der christlichen Religion die gleiche Stellung eingeräumt wird wie dem Buddhismus und dem Mohamedanismus, ist ein meisterlicher politischer Schachzug, denn wenn ein Tolaranzedikt in China möglich ist, wäre es in Europa um so gebotener... Er steht im Ritenstreit ganz auf der Seite der Jesuiten, denn so ist eine Verschiedenheit im Kultus bei gleicher Grundüberzeugung möglich, kommt es in der Mission doch darauf an, die interpretativen Unterschiede der christlichen Konfessionen nicht öffentlich werden zu lassen, sondern im Gegenteil die Gemeinsamkeit hervorzuheben. Ein unmittelbares politisches Vorbild für Europa und für seine eigenen Visionen sieht Leibniz im chinesischen Kaiser, verkörperte er doch, was er von den europäischen Fürsten erhoffte... Der chinesische Herrscher achte und ehre die Gesetze und die Weisen seines Landes, hat sich den Wissenschaften und der Vernunft verschrieben und will mit ihnen sein Reich fördern.

John Ho : Leibniz schätzt den chinesichen Kaiser hoch ein. Trotz der grossen politischen Macht würde er sie nie missbrauchen. Das Ziel seiner Politik wird von weister Überlegenheit und Sittlichkeit bestimmt. Er bleibt stets den Weisen und den Gesetzen untergeordnet und gehorsam und holt den Rat der Gelehrten als wichtigsten Beitrag zu seiner Politik ein. Besonders hoch wertet Leibniz, dass sich der Kaiser bemüht, den Geist Europas zu verstehen, sowie seine Toleranz dem Christentum gegenüber...
Leibniz schätzt die Philosophie des Neo-Konfuzianismus. Er hält ihn für den „Rationalismus“ Chinas und betrachtet ihn als Kern der chinesischen Tradition. Sein Vorschlag ist, dass die Europäer die Gedanken des chinesischen Rationalismus so weit wie möglich aufnehmen, um ihre eigene natürliche Theologie zu verbessern ; in gleicher Weise sollten sich die Chinesen die Offenbarungstheologie zu eigen machen. Leibniz wünscht, dass China Missionare nach Europa schickt, die die natürliche Theologie lehren, und europäische Missionare sollten die Offenbarungstheologie nach China bringen. Um die christliche Religion zu verbreiten und um das Christentum als ein Mittel der Kulturverbindung wirksam werden zu lassen, sollten die westlichen Missionare zuerst die chinesische Kultur verstehen lernen. Dazu gehört das Studium der chinesischen Sprache, Schrift, Geschichte, Philosophie und Wissenschaft. Leibniz hofft, dass China auch das Unterrichtswesen Europas annimmt und fordert einen wissenschaftlichen Austausch, der helfen würde, dass der Weltfriede erhalten bleibt. Er drückt die Hoffnung aus, Russland werde eine wissenschaftliche Beziehung zwischen Europa und China vermitteln ; und nähme der Zar oder der chinesische Kaiser den christlichen Glauben an, wäre der Weltfrieden sicher gestellt. Auch wäre der Weg durch Russland nach China sicherer und schneller als der Weg über das Meer.
  • Document: Aurich, Ursula. China im Spiegel der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. (Berlin : Emil Ebering, 1935). (Germanische Studien ; H. 169). S. 23. (Aur1, Publication)
  • Document: Deutsche Denker über China. Hrsg. von Adrian Hsia. (Frankfurt a.M. : Insel Verlag, 1985). (Insel Taschenbuch ; 852). S. 9-27. (Hsia6, Publication)
  • Document: Ahn, Jong-su. Leibniz' Philosophie und die chinesische Philosophie. (Konstanz : Hartung-Gorre Verlag, 1990). (Konstanzer Dissertationen ; 273). Diss. Univ. Konstanz, 1990. S. 33-34, 52-64. (Ahn1, Publication)
  • Document: Liu, Weijian. Die daoistische Philosophie im Werk von Hesse, Döblin und Brecht. (Bochum : Brockmeyer, 1991). (Chinathemen ; Bd. 59). Diss. Freie Univ. Berlin, 1990. [Hermann Hesse, Alfred Döblin, Bertolt Brecht]. (LiuW1, Publication)
  • Document: Das Neueste über China : G.W. Leibnizens Novissima sinica von 1697 : Internationales Symposium, Berlin 4. bis 7. Okt. 1997. Wenchao Li, Hans Poser (Hrsg.). (Stuttgart : Steiner, 2000). (Studia Leibnitiana supplementa ; vol. 33). [Gottfried Wilhelm Leibniz]. 21-22, 26-27, 311. (LiPos1, Publication)
  • Document: Hsia, Adrian. Das Chinesien bei Leibniz und Max Weber. In : Das Neueste über China : G.W. Leibnizens Novissima sinica von 1697 : Internationales Symposium, Berlin 4. bis 7. Okt. 1997. Wenchao Li, Hans Poser (Hrsg.). (Stuttgart : Steiner, 2000). (Studia Leibnitiana supplementa ; vol. 33). (Leib28, Publication)
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Document: Paul, Gregor (Paul, Person)
  • Document: Widmaier, Rita (Wid, Person)
  • Document: Walravens, Hartmut (Wal, Person)
  • Person: Hop, Jacob
  • Person: Leibniz, Gottfried Wilhelm
18 1697 Kilian Stumpf errichtet die erste Glashütte von China für Kaiser Kangxi und lehrt die Herstellung von Kristallglas.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Stumpf, Kilian
19 1698-1741 Dominique Parrenin kommt in Beijing an. Seinen Sprachkenntnissen und seinen Kenntnissen in Naturwissenschaften wegen, wird er an den Kaiserhof gerufen, wo er unter den Kaisern Kangxi, Yongzheng und Qianlong tätig ist. Er ist bei europäischen Gesandtschaften Vermittler und Übersetzer.
20 1699 Antoine Thomas organisiert im Auftrag von Kaiser Kangxi die Reparatur- und Hilfsmassnahmen nach einer Überschwemmungskatastrophe am Gelben Fluss. [Huanghe].
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Thomas, Antoine
21 1700 Die Jesuiten machen eine Eingabe an Kaiser Kangxi und erlangen die Declaratio Rituum, wonach die Riten nicht abergläubisch sind, sowie seine Bestätigung der von ihnen verwendeten Gottesnamen. Kangxi beurteilt die Eingabe folgendermassen : Was in dieser Schrift enthalten ist, ist ausgezeichnet geschrieben und steht in völliger Übereinstimmung mit der 'Grossen Lehre'.
Diese Brevis Relatio eorum quae spectant ad declarationem Sinarum Imperatoris Kam Hi circa coeli, Cumfucii et Avorum cultum wird 1702 ans Hl. Offizium geschickt in Rom geschickt, erreicht aber nicht den gewünschten Zweck. Kaiser Kangxi erhält nie eine Antwort aus Rom.
Joachim Bouvet will ein Exemplar dieses Brevis an Gottfried Wilhelm Leibniz schicken, der es aber nie erhalten hat. Bouvet schreibt an Leibniz : Wir sind seit langem aus stichhaltigen Gründen überzeugt, dass die Chinesen ebenso wie wir Kenntnis von der Gottheit hatten, was auch immer in den letzten Jahren in ganz Europa dagegen veröffentlicht wurde. Falls auch Sie sich von dieser Wahrheit überzeugen wollen, dann machen Sie sich die Mühe, eine kleine lateinische Abhandlung durchzuarbeiten, die wir eben hier in Peking gedruckt haben und wovon ich Ihnen ein Exemplar schicke. Wenn Sie beim Lesen des Artikels über die alte Tradition und alles, was Tempel und Opfer angelangt ebenso wie die Sentenzen und Sprichwörter eine Stelle finden, über die Sie Aufklärung wünschen, dann seien Sie so gut, Monsieur, es mir anzuzeigen, denn ich bin es, der dieses Stück angefertigt hat...
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Bouvet, Joachim
  • Person: Leibniz, Gottfried Wilhelm
22 1701 António de Barros wird in Beijing von Kaiser Kangxi nach Rom geschickt.
  • Document: Dehergne, Joseph. Répertoire des jésuites de Chine de 1552 à 1800. (Roma : Institutum Historicum, 1973). (Bibliotheca Instituti Historici ; vol. 37), [Nachschlagewerk über die jesuitischen Chinamissionare].
    https://archive.org/details/bhsi37. (Deh 1, Publication)
  • Person: Barros, António de
23 1705 Charles-Thomas Maillard de Tournon kommt mit seinem Gefolge und Giovanni Laureati in Beijing am Kaiserhof bei Kaiser Kangxi an. Luigi Antonio Appiani ist sein Dolmetscher.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Document: Bibliotheca missionum (BMiss, Publication)
  • Person: Appiani, Luigi Antonio
  • Person: Laureati, Giovanni
  • Person: Tournon, Charles-Thomas Maillard de
24 1706 Kaiser Kangxi schickt António de Barros und Antoine de Beauvollier nach Rom.
  • Document: Li, Wenchao. Die christliche China-Mission im 17. Jahrhundert : Verständnis, Univerständnis, Missverständnis : eine geistesgeschichtliche Studie zum Christentum, Buddhismus und Konfuzianismus. (Stuttgart : F. Steiner, 2000). (Studia Leibnitiana. Supplementa ; vol. 32). Habil. Freie Univ. Berlin, 1996. (LiW 1, Publication)
  • Person: Barros, António de
  • Person: Beauvollier, Antoine de
25 1706 Kangxi erlässt die Bestimmung, dass alle Missionare, die in China ihre Tätigkeit ausüben wollen, eine Aufenthaltsgenehmigung (piao) beantragen müssen, die aber nur erteilt wird, wenn sie der Akkommodationsmethode Matteo Riccis folgen und die Riten erlauben.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Ricci, Matteo
26 1706 Charles Maigrot, Hauptgewährsmann von Charles-Thomas Maillard de Tournon, wird von Kaiser Kangxi aus China ausgewiesen.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Maigrot, Charles
  • Person: Tournon, Charles-Thomas Maillard de
27 1706 Charles-Thomas Maillard de Tournon ist nicht gewillt, den chinesischen Christen die Teilnahme an der Ahnen- und Konfuziusverehrung zu erlauben, und wird deshalb von Kangxi aus China ausgewiesen.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Tournon, Charles-Thomas Maillard de
28 1707 Kaiser Kangxi verbannt alle Chinamissionare die keine Aufenthaltsgenehmigung (piao) haben.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
29 1707-1740 Franz Ludwig Stadlin ist als Missionar in Beijing tätig. Er ist Begründer der kaiserlichen Werkstatt für Uhren und astronomische Instrumente und erwirbt sich durch sein Wissen die Gunst der Kaiser Kangxi und Qianlong.
30 1708 François Noël, Antonio Provana und José Ramón Arxo gehen als Gesandte von Kaiser Kangxi nach Rom um nochmals über den Ahnen- und Konfuziuskult und die christliche Terminologie zu sprechen. Die Rückreise nach China wird ihnen nicht mehr erlaubt.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Arxó, José Ramón
  • Person: Noël, François
  • Person: Provana, Antonio Francesco Giuseppe
31 1708-1718 Kaiser Kangxi lässt ganz China von den französischen Jesuiten in Zusammenarbeit mit Chinesen kartographieren. Es sind die ersten Landesvermessungen unter Leitung von He Guozang. Jean-Baptiste Régis und Joseph-Anne-Marie de Moyriac de Mailla erhalten den Auftrag diese Karte herzustellen. Pierre Vincent de Tartre, Ehrenbert Xaver Fridelli, Jean-Baptiste Régis, Joseph-Anne-Marie de Moyriac de Mailla und Romain Hinderer, Guillaume Fabri Bonjour Osa und João Francisco Cardoso sind Mitarbeiter. Die Karten werden Kaiser Kangxi 1718 übergeben.
1710 Erstellung der Karte von Beijing.
1711 Jean-Baptiste Régis erhält von Hoshou eine Karte von Tibet, die im Jesuiten-Atlas von 1721 erscheint.
1713 Vermessung von Henan durch Jean-Baptiste Régis, Joseph-Anne-Marie de Moyriac de Mailla und Romain Hinderer.
1713-1714 Vermessung von Jiangxi, Guangdong, Guangxi durch Pierre Vincent de Tartre und João Francisco Cardoso. Vermessung von Jiangnan durch Jean-Baptiste Régis, Joseph-Anne-Marie de Moyriac de Mailla und Romain Hinderer. Vermessung von Sichuan durch Guillaume Fabri Bonjour Osa und Ehrenbert Xaver Fridelli.
1714 Vermessung von Zhejiang und Fujian durch Jean-Baptiste Régis, Joseph-Anne-Marie de Moyriac de Mailla und Romain Hinderer.
1714-1715 Vermessung von Yunnan durch Guillaume Fabri Bonjour Osa, Jean-Baptiste Régis und Ehrenbert Xaver Fridelli.
1715 Vermessung von Huguang und Guizhou durch Jean-Baptiste Régis und Ehrenbert Xaver Fridelli.
1717 Erscheinen des Huang yu quan lan tu, einer Xylographie von 28 Karten.
  • Document: China cartographica : chinesische Kartenschätze und europäische Forschungsdokumente : Ausstellung anlässlich des 150. Geburtstages des Chinaforschers Ferdinand von Richthofen. Ausstellung und Katalog : Lothar Zögner. (Berlin : Kiepert, 1983). (Zög, Publication)
  • Document: Foss, Theodore N. A Western interpretation of China : jesuit cartography. In : East meets West : the jesuits in China, 1582-1773. Ed. by Charles E. Ronan and Bonnie B.C. Oh. (Chicago : Loyola University Press, 1988). (Foss1, Publication)
  • Document: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Cardoso, João Francisco
  • Person: Fridelli, Ehrenbert Xaver
  • Person: He, Guozang
  • Person: Hinderer, Romain
  • Person: Hoshou
  • Person: Mailla, Joseph-Anne-Marie de Moyriac de
  • Person: Osa, Guillaume Fabri Bonjour
  • Person: Régis, Jean-Baptiste
  • Person: Tartre, Pierre Vincent de
32 1709 Claude de Visdelou wird von Kaiser Kangxi wegen seiner Parteinahme für Charles-Thomas Maillard de Tournon ins Exil geschickt und begibt sich nach Indien.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Tournon, Charles-Thomas Maillard de
  • Person: Visdelou, Claude de
33 1711-1714 Jean-François Foucquet verfasst für Kaiser Kangxi astronomische und mathematische Traktate.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
  • Person: Foucquet, Jean-François
34 1716-1766 Giuseppe Castiglione ist als Maler bei den Kaisern Kangxi, Yongzheng und Qianlong tätig.
  • Document: Dehergne, Joseph. Répertoire des jésuites de Chine de 1552 à 1800. (Roma : Institutum Historicum, 1973). (Bibliotheca Instituti Historici ; vol. 37), [Nachschlagewerk über die jesuitischen Chinamissionare].
    https://archive.org/details/bhsi37. (Deh 1, Publication)
  • Person: Castiglione, Giuseppe
  • Person: Qianlong
  • Person: Yongzheng
35 1716 Hong piao, das Rote Edikt oder rote Manifest von Kaiser Kangxi, ein Ausweisungsedikt gegen die Missionare als Gegenmassnahme der Ex illa die. Das Edikt wird auf Befehl des Kaisers von 16 Missionaren unterschrieben. (Wal 1) [Namen der Missionare sind erwähnt in China illustrata].
36 1717 Kangxi unterzeichnet ein Dekret mit dem Verbot des Christentums in ganz China, das nur dank des Einflusses der Hofjesuiten nicht zur vollen Ausführung gelangt.
  • Document: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Hrsg. von Friedrich-Wilhelm Bautz ; fortgeführt von Traugott Bautz. (Herzberg : BBKL, 1990-).
    http://www.bautz.de/bbkl/. (BBKL, Web)
37 1719-1721 Sechste russische Gesandtschaft unter Lev Vasil'evic Izmailov zu Kaiser Kangxi. Er gründet eine Handelsagentur und eine russisch-orthodoxe Kirche in Beijing. Lorenz Lange ist Sekretär.
Zar Peter I. von Russland beauftragt Izmailov, dass man Architekten aus China mit dem Bau chinesischer Gartenpavillons beauftragen soll. Izmailov bringt von seiner Mission aber nur Zeichnungen von chinesischen Gebäuden mit. Die mitgebrachten Gegenstände wurden später in die Dekorationen verschiedener Paläste eingefügt.
  • Document: Le voyage en Chine : anthologie des voyageurs occidentaux du Moyen âge à la chutte de l'empire chinois. Préf. de Ninette Boothroyd ; introd. par Muriel Détrie ; biographies des voyageurs, chronologie, bibliographie, glossaire, index géographique, index thématique établis par Ninette Boothroyd et Muriel Détrie ; cartes établies par Fernand Bunel. (Paris : Laffont, 1992). (Boot, Publication)
  • Document: Sir William Chambers und der Englisch-chinesische Garten in Europa. Hrsg. von Thomas Weiss. (Ostfildern-Ruit bei Stuttgart : G. Hatje, 1997). (Kataloge und Schriften der Staatlichen Schlösser und Gärten Wörlitz, Oranienbaum, Luisium ; Bd. 2). [Internationales Symposium Oranienbaum, 5.-7. Okt. 1995]. S. 155, 161. (Cham8, Publication)
  • Document: Walravens, Hartmut (Wal, Person)
  • Person: Izmailov, Lev Vasil'evic
  • Person: Lange, Lorenz
38 1720 Fan Shouyi kommt in Guangzhou an und besucht Kaiser Kangxi, um ihm von seinen Reisen zu berichten. Sein Reisebericht Shen jian lu wird 1953 erstmals vollständig gedruckt.
  • Document: Shen, Fuwei. Cultural flow between China and outside world throughout history. 2nd print. (Beijing : Foreign Languages Press, 1997). (Shen, Publication)
  • Document: Internet (Wichtige Adressen werden separat aufgeführt) (Int, Web)
  • Person: Fan, Shouyi
39 1720 Zweite päpstliche Gesandtschaft unter Carlo Ambrogio Mezzabarba zu Kaiser Kangxi geschickt von Papst Clemens XI.
40 1721 Giovanni Laureati ist in Beijing und wird von Kaiser Kangxi nach Guangzhou (Guangdong) geschickt.
  • Document: Dehergne, Joseph. Répertoire des jésuites de Chine de 1552 à 1800. (Roma : Institutum Historicum, 1973). (Bibliotheca Instituti Historici ; vol. 37), [Nachschlagewerk über die jesuitischen Chinamissionare].
    https://archive.org/details/bhsi37. (Deh 1, Publication)
  • Person: Laureati, Giovanni
41 1721 João Mourão reist mit Kaiser Kangxi nach Chengde (Hebei).
  • Document: Dehergne, Joseph. Répertoire des jésuites de Chine de 1552 à 1800. (Roma : Institutum Historicum, 1973). (Bibliotheca Instituti Historici ; vol. 37), [Nachschlagewerk über die jesuitischen Chinamissionare].
    https://archive.org/details/bhsi37. (Deh 1, Publication)
  • Person: Mourão, João

Bibliography (3)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1817 K'ang Hsi. The sacred edict, containing sixteen maxims of the Emperor Kang-he : amplified by his son, the Emperor Yoong-Chin ; together with a paraphrase on the whole, by a Mandarin. Transl. from the Chinese original, and illustrated with notes, by the Rev. William C. Milne (1). (London : Printed for Black, Kingsbury, Parbury, and Allen, 1817). [Kangxi] Publication / Miln-Kang1
  • Person: Milne, William C. (1)
2 1879 K'ang Hsi, Emperor of China [Kangxi]. Le saint édit : étude de littérature chinoise. Préparée par A. Théophile Piry. (Shanghai : Bureau des statistiques, 1879).
http://www.chineancienne.fr/traductions/le-saint-%C3%A9dit-traduction-piry/.
Publication / Piry1
3 1880-1883 [Kangxi]. Il santo editto di K'an-hi et l'amplificazione di Yun-cen [Yongzheng]. Versione mancese riprodotta a cura die Lodovico Nocetini ; tradotti con note filologiche da Lodovico Nocentini. T. 1-2 in 1. (Firenze : Tipografia dei sucessori Le Monnier, 1880-1883). Publication / Noc2

Secondary Literature (16)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1697 Leibniz, Gottfried Wilhelm. Novissima sinica : historiam nostri temporis illustrata in quibus de christianismo publica nunc primum autoritate propagato missa in Europam relatio exhibetur, deqve favore sicentiarum europaearum ac morbius gentis & ipsius praesertim monarchae, tum & de bello Sinensium com Moscis ac pace constituta, multa hactenus ignota explicantur. (Hannover : Nicolaus Förster, 1697). 2. Aufl. (Hannover : Nicolas Förster, 1699).
https://archive.org/details/bub_gb_B_6_bXgsiOAC.
[Enthält]
: Der grösste Teil des Buches besteht aus Auszügen der Schriften und Briefe der Jesuitenmissionare in China. Weitere Quellen sind die Werke von Martino Martini.
Kircher, Athanasius. Kircher, Athanasius. China illustrata [ID D1712].
Ricci, Matteo ; Trigault, Nicolas. De christiana expeditione [ID D1652].
Soares, José. Libertas Evangelium Christi annunciandi et propagandi in Imperio Sinarum solenniter declarata, anno Domini 1692. [Bericht über das Toleranzedikt zur Missionserlaubnis in China von Kaiser Kangxi].
Bouvet, Joachim. Icon regia monarchae sinarvm nvnc regnantis.
Verbiest, Ferdinand. Auszug aus Astronomia Europaea [ID D1719].
Leusden, Johann. De successu evangelii apud Indos Occidentales.
Grimaldi, Claudio Filippo. Antworten auf die Liste der Fragen über China von Leibniz, Brief von 1695.
Thomas, Antoine. Brief über die Förderung des Christentums durch den Hof in Beijing.
Gerbillon, Jean-François. Auszug eines Briefes über den chinesisch-russischen Krieg und den Friedensschluss.
Beschreibung des Weges der russischen Gesandtschaft nach China (1693-1695).
Erwähnung der 1625 aufgefundenen Stele von Xi'an.
Die 2. Aufl. enthält Bouvait, Joachim. Portrait historique de l'Empereur de Chine [Kangxi].
Publication / LG2
  • Cited by: Das Neueste über China : G.W. Leibnizens Novissima sinica von 1697 : Internationales Symposium, Berlin 4. bis 7. Okt. 1997. Wenchao Li, Hans Poser (Hrsg.). (Stuttgart : Steiner, 2000). (Studia Leibnitiana supplementa ; vol. 33). [Gottfried Wilhelm Leibniz]. (LiPos1, Published)
  • Cited by: Library of Congress : http://catalog.loc.gov/. (LOC, Web)
  • Person: Bouvet, Joachim
  • Person: Gerbillon, Jean-François
  • Person: Grimaldi, Claudio Filippo
  • Person: Kircher, Athanasius
  • Person: Leibniz, Gottfried Wilhelm
  • Person: Leusden, Johann
  • Person: Martini, Martino
  • Person: Ricci, Matteo
  • Person: Soares, José
  • Person: Thomas, Antoine
  • Person: Trigault, Nicolas
  • Person: Verbiest, Ferdinand
2 1698 Le Gobien, Charles. Histoire de l'édit de l'empereur de la Chine, en faveur de la religion chrétienne : avec un éclaircissement sur les honneurs que les Chinois rendent à Confucius & aux morts. (Paris : Jean Anisson, 1698). [Text über die Geschichte des Ediktes von Kaiser Kangxi von 1692].
https://archive.org/details/bub_gb_kovq6Gm5drwC.
Publication / Le G1
  • Cited by: Walravens, Hartmut. China illustrata : das europäische Chinaverständnis im Spiegel des 16. bis 18. Jahrhunderts. (Weinheim : Acta Humaniora, 1987). (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek ; Nr. 55). Ausstellung im Zeughaus der Herzog August Bibliothek vom 21. März bis 23. August 1987. Ausstellung und Katalog : Hartmut Walravens ; mit einem Beitrag von David E. Mungello. (Wal 1, Published)
  • Person: Le Gobien, Charles
3 1699 Bouvet, Joachim. Histoire de l'empereur de la Chine, presenté au roy, par le P.J. Bouvet, de la Compagnie de Jesus, missionnaire de la Chine. (La Haye : Meyndert Uytwerf, 1699). Porträt von Kaiser Kangxi. 2. Aufl. von Portrait historique de l'empereur de la Chine von 1697. Publication / Bouv3
  • Cited by: Walravens, Hartmut (Wal, Person)
  • Cited by: Claudia von Collani (Col, Person)
  • Person: Bouvet, Joachim
4 1701 Thomas, Antoine ; Grimaldi, Claudio Philippo ; Pereira, Tomé. Brevis relatio eorum Quae spectant ad Declarationem Sinarum Imperatoris Kam Hi ; circa coeli, confucii, & avorum cultum. (Beijing : [s.n.], 1701). [Abhandlung über die Ritenfrage]. [Kangxi].
https://archive.org/stream/bub_gb_LHoz-YqsyIkC/bub_gb_LHoz-YqsyIkC_djvu.txt.
Publication / Tho10
5 1703 Thomas, Antoine. A short account of the declaration, given by the Chinese Emperour Kam Hi, in the year 1700. (London : [s.n.], 1703). [Kangxi, Ritenstreit]. Publication / ThoA1
6 1713 Pereira, Tomé. Lü lü zheng yi. (Beijing : [s.n.], 1713). [Enzyklopädische Sammlung über westliche Musiktheorie, die auf Anordnung von Kaiser Kangxi entstanden ist. Darin enthalten ist das Xu bian, die erste Abhandlung europäischer Musiktheorie in chinesischer Sprache. Sie wurde von Teodorico Pedrini vollendet].
律呂正義
Publication / Pere-Pedr1
7 1802 Murr, Christoph Gottlieb von. Litterae patentes imperatoris sinarum Kang-hi : sinice et latine ; com tabula aenea. Cum interpretatione R.P. Ignatti Koegleri. (Norimbergae et Altdorfii : Monathi et Kyssleri, 1802). [Kangxi ; Ignaz Kögler].
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15 2005 [Spence, Jonathan D.] Kangxi : chong gou yi wei Zhongguo huang di de nei xin shi jie. Shi Jingqian zhu ; Wen Qiayi yi. (Taibei : Shi bao wen hua chu ban qi ye gu fen you xian gong si, 2005). (Li shi yu xian chang ; 166). Übersetzung von Spence, Jonathan D. Emperor of China : self portrait of K'ang Hsi, 1654-1722. (New York, N.Y. : Knopf ; Random House, 1974). [Kangxi].
康熙 : 重構一位中國皇帝的內心世界
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16 2005 [Spence, Jonathan D.]. Cao Yin yu Kangxi : yi ge huang shi chong chen de sheng ya jie mi. Shi Jingqian zhu ; Chen Yinchi [et al.] yi. (Shanghai : Shanghai yuan dong chu ban she, 2005). (Meiguo shi xue da shi Shi Jingqian Zhongguo yan jiu xi lie). Übersetzung von Spence, Jonathan D. Tsao Yin and the Kang-hsi emperor : bondservant and master. (New Haven, Conn. : Yale University Press, 1966). (Yale historical publications. Miscellany ; 85).
曹寅与康熙 : 一个皇室宠臣的生涯揭秘
Publication / Spe23