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Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von

(Hannover 1772-1829 Dresden) : Philosoph, Kulturphilosoph, Kritiker, Literaturhistoriker, Übersetzer

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Schlegel, Friedrich von

Subjects

Index of Names : Occident / Philosophy : Europe : Germany

Chronology Entries (2)

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1 1828.1 Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von. Philosophie der Geschichte : in achtzehn Vorlesungen gehalten zu Wien im Jahre 1828 [ID D17552].
Teil 2 und Sekundärliteratur siehe zweiter Eintrag

Dritte Vorlesung
Von der chinesischen Staatseinrichtung und äußern Landes- und Sittenkultur; dann von der chinesischen Geistesbildung und wissenschaftlichen Richtung.
"Der Mensch und die Erde", das war das Thema und der Inhalt alles des bisher Entwickelten, und könnte auch zur Überschrift dienen für diesen ersten Abschnitt des Ganzen. Für den nun kommenden zweiten Abschnitt in den nächstfolgenden vier oder fünf Vorträgen ist dieses Thema die heilige Überlieferung, wie sich nämlich diese bei den größten und merkwürdigsten Völkern des ersten Altertums, nach der eigentümlichen Wendung, welche sie bei jedem derselben genommen hat, zu erkennen gibt, und aus den überall noch vorhandenen und sichtbaren Spuren der göttlichen Offenbarung hergeleitet werden kann; um so viel als möglich den verschiedenen Gang der Entwicklung, welchen diese heilige Überlieferung und göttliche Ursage oder Urkunde der Menschheit, bei jedem dieser Völker im Verlauf der Zeiten genommen hat, mit forschendem Blick zu verfolgen; zugleich mit der Hinweisung auf die eine gemeinsame Quelle, soweit diese wirklich historisch gegeben ist, und faktisch nachgewiesen werden kann, welcher einen Quelle diese verschiedenen Ströme entsprungen sind, um sich von diesem Mittelpunkte aus nach allen Weltgegenden und Regionen des Geistes und der Erde hin, befruchtend und belebend zu verbreiten, oder auch um in der dürren Sandwüste der menschlichen Irrtümer sich wieder zu verlieren, zu erlöschen, und zu versiegen. Es ist also hier die Aufgabe, den jedem dieser Hauptvölker zugemessenen Anteil an der göttlichen Wahrheit, oder das ihnen verliehene Maß und Erbteil der höhern Erkenntnis, nebst der beigemischten menschlichen Ausartung oder Verirrung näher zu bestimmen und zu entwickeln; womit dann zugleich die Charakeristik des innern Worts als worin das eigentliche unterscheidende Merkmal und geistige Wesen des Menschen, und der Menschheit besteht, verbunden ist; um, wie sich dieses bei einem jeden derselben, verschiedenartig gestaltet, und eigentümlich entwickelt hat, in ihrer Sprache, Schrift und Sage, Geschichte, Kunst und Wissenschaft, in ihrem Glauben, Leben und Denken, mit den wesentlichsten Grundzügen nachzuweisen.

Ich mache in dieser Entwicklung nach der gegebenen geographischen Ordnung, den Anfang mit dem chinesischen Reich, weil dieses an dem äußersten einen Ende von Ostasien in dieser Kulturlinie der fünfzehn historischen Länder gelegen ist. Die Benennung von Ost und West ist hiebei freilich nur ganz relativ; und nicht so fest und unabänderlich bestimmt, wie der Nordpol, oder das Südende es für die ganze Erde nach jeder Richtung hin in gleicher Weise bleibt. Von Peru aus genommen liegt China dort im Westen, und für Nordamerika oder Brasilien bildet Europa den Osten, oder Nordost. Wir bleiben aber bei unserm Sprachgebrauch, obwohl er nur als ein relativer gelten kann, und nehmen unsern Standpunkt oder Gesichtskreis von dieser asiatisch europäischen Erdhälfte aus, auf welcher wir uns selbst befinden. Wollte man jene Reihe der wichtigsten Kulturländer in der Richtung von Südost nach Nordwest, auf dieser für die Geschichte der menschlichen Bildung wichtigeren und auch historisch genommen früher gebildeten Erdhälfte, noch weiter gegen Westen, und über das Atlantische Weltmeer hinaus nach Amerika fortsetzen, weil doch auch dieses immer mehr eine wichtige Stelle in der Weltgeschichte einnimmt; so könnte man zu den zuerst bezeichneten fünfzehn alten und neuern Kulturländern, noch drei in dem neuen Weltteile hinzurechnen, nach der dreifach verschiedenen europäischen Abstammung, und den dort sich vorfindenden und neu bildenden Staaten und Ländern, von britischer, portugiesischer oder spanischer Abkunft, welche alsdann die neuesten oder letzten historisch gewordnen Kulturländer in der ganzen Reihe bilden würden.

Das chinesische Reich aber bildet die größte von allen jetzt bestehenden Monarchien der Erde, und kann schon insofern die Aufmerksamkeit und den Blick der historischen Forscher wohl an sich ziehen. Ist das chinesische Reich aber auch nicht schlechthin das größte in Hinsicht der Ausdehnung, obwohl es auch hierin den größten sehr nahe stehen, oder fast gleichkommen wird; so ist es dieses doch höchst wahrscheinlich in Hinsicht der Bevölkerung. Spanien, wenn man sein ganzes Amerika noch dazu rechnen könnte, würde wohl in Hinsicht der Ausdehnung mit das größte sein. Ebenso auch Rußland, mit den daran geknüpften Kolonialländern, und unermeßlichen Provinzen von Nordasien. Indessen leidet hier die Bevölkerung, so bedeutend sie auch an sich, und gegen die andern Staaten von Europa gehalten ist, mit der von China gar keine Vergleichung. England, mit seinem ganzen Ostindien, und allen Besitzungen in den andern drei Weltteilen, Polynesien, Afrika und Amerika dazu gerechnet, hat auch eine sehr weite Ausdehnung, und möchte es mit den hundertundzehn Millionen, die in Indien unter seiner Herrschaft stehen, dem chinesischen Reich wohl am nächsten kommen. Auch dürfte die Bevölkerung von Indien für die von China, deren wahrer Betrag allerdings nicht mit Sicherheit und zuverlässig bekannt ist, noch am ersten einen Maßstab der ohngefähren und wahrscheinlichen Berechnung abgeben. Dem britischen Gesandten Macartney ward eine offizielle Angabe mitgeteilt, worin die ganze Bevölkerung von China, auf die ungeheure Summe von 330 Millionen berechnet war. Wenn man aber hier auch eine statistisch genaue Berechnungsweise, wie in Europa, bei den Chinesen voraussetzen könnte; so würde es immer noch sehr zweifelhaft bleiben, ob man sich auf ihre Wahrheitsliebe in einem solchen Falle, und in diesem Verhältnis zu Ausländern, und fremden Europäern verlassen könnte. Auch wird in einem andern, nur etwas frühern statistischen Werk gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts, die Bevölkerung nur auf 147 Millionen angegeben, und zugleich sehr unglaublicherweise hinzugefügt, daß sie etwa hundertund-fünfzig Jahre früher, in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts, nur 27 ½ Millionen gewesen sei; welche Schnelligkeit, oder welcher ungeheure Sprung in der Zunahme,. allen Regeln und Beobachtungen über den Anwachs und den Stufengang der zunehmenden Bevölkerung, auch in den zivilisierten Ländern widersprechen würde. Auf diesem Wege also, und aus der chinesischen Statistik selbst, wird man hierüber wohl zu keiner Gewißheit gelangen können. Indessen aber ist das große Land überall von schiffbaren Strömen und Kanälen durchschnitten, mit großen äußerst volkreichen Städten überall besäet, unter einem ebenso fruchtbaren, oder noch fruchtbareren, und viel gesundem Himmel gelegen als Indien, überall angebaut und äußerst kultiviert, so wie dieses, oder noch mehr, dem Anschein nach auch überall ebenso bevölkert und übervölkert; und kann daher Indien, dessen ganze Bevölkerung noch bei weitem nicht ganz in jenen 110 Millionen der britischen Besitzungen umfaßt wird, wohl am ersten hier den Maßstab einer ohngefähren Schätzung zum Grunde gelegt werden. Wenn man aber nun erwägt, daß selbst das eigentliche China größer ist, als die westliche indische Halbinsel, und daß die andern zu China gehörenden großen Länder, wie Tibet, und die südliche Tartarei, auch zu den sehr reichlich bevölkerten gehören, so dürfte die Vermutung des britischen Schriftstellers, aus dem ich diese kritischen Bemerkungen über die frühern Angaben der chinesischen Bevölkerung entnahm, und der sie dennoch auf 150 Millionen schätzt, wohl nur eine sehr gemäßigte Angabe enthalten, und dieselbe auch wohl noch um ein beträchtliches höher angenommen werden können; so daß sie alsdann nicht viel geringer wäre, als die gesamte europäische Bevölkerung, und wo nicht den vierten, doch wenigstens den fünften Teil von der Bevölkerung der ganzen Erde ausmachte. Zusammenstellungen dieser Art, wo sie sich von selbst darbieten, im Vorübergehen mit zu bemerken, oder nicht ganz unbeachtet zu lassen, erlaube ich mir nur aus dem besonderen Grunde, weil die Kulturgeschichte, welche die historische Grundlage, und gleichsam den äußern Körper für eine Philosophie der Geschichte bildet, die bloß das innere und höhere Verständnis dieses Ganzen sein soll, nicht umhin kann, an dem gesamten Menschengeschlecht nach seinem ganzen Umfange, ein mitfühlendes Interesse zu nehmen; und wohl läßt sich auch ein solches höheres Interesse, was nicht in den statistischen Zahlen an sich liegt, sondern mehr auf den wirklichen Stand und Zustand der gesamten Menschheit, auch äußerlich genommen, bloß als Grundlage des Innern und Höhern gerichtet ist, an solche Zusammenstellungen anknüpfen. Das Interesse aber, welches die Kulturgeschichte an dem gesamten Menschengeschlecht, und an allen Völkern der Erde allerdings zu nehmen hat, darf nicht nach einem vermeinten Gesetz von einer völligen Gleichheit aufgefaßt werden, die alles, als von der gleichen Wichtigkeit, mit gleichem Sinn umfassen, und allem ohne Unterschied die gleiche Aufmerksamkeit zuwenden wollte; was hier nur einen Indifferentismus gegen das höhere Prinzip im Menschen verraten würde, oder eine Nichterkennung desselben. Nicht bloß nach der Zahl in der Bevölkerung, nach der geographischen Ausdehnung des Landes, oder der äußern Macht, darf dieses Interesse allem bestimmt sein, sondern nach Zahl, Maß und Gewicht; nach dem Gewicht des innern geistigen oder sittlichen, Wertes, nach dem Maß der höhern Bildung, und der in ihr erreichten Stufe. Die Tungusen, obwohl dies ein sehr ausgebreiteter Volksstamm ist, die Kalmycken, obwohl sie allerdings im Vergleich mit andern Völkern im mittlern Asien schon manches charakteristisch Merkwürdige darbieten, können nicht das gleiche Interesse haben, und die nämliche Stelle in der Kulturgeschichte des Menschengeschlechts einnehmen, wie die Griechen oder die Ägypter; obwohl das Land Ägypten eigentlich nicht besonders groß ist, und auch das Volk wahrscheinlich niemals sehr zahlreich war, nach einem Maßstabe, wie wir ihn jetzt gewohnt sind. Ebenso kann auch die mongolische Weltherrschaft, von der auch China einen Teil bildete, uns für jenen höhern Standpunkt nicht so wichtig erscheinen, oder so anziehend sein, als das Römische Reich, sein Entstehen oder sein Verfall in unserm gebildeten Abendlande. Gleichwohl haben die Schriftsteller über die Geschichte der Menschheit, oder auch andre universalhistorische, nicht immer diesen Fehler vermieden, alles ohne Unterschied zu sehr auf einen und denselben Fuß einer falschen welthistorischen Völkergleichheit und nach einem einförmigen Maßstabe des bloß naturhistorisch, in seinen verschiedenen Volksstämmen und Rassen betrachteten Menschengeschlechts zu behandeln, wo das Höchste und Herrlichste oft neben dem Gewöhnlichsten und Niedrigsten als ganz derselben Art und desselben Wesens, eingereiht wird, und im Grunde keinem, weder dem wahrhaft Großen, noch dem minder Bedeutenden in der Menschheit, was aber doch auch nicht übersehen werden darf, seine rechte Stelle, wo es hingehört, zuteil wird.

Eine sehr starke Bevölkerung, oder auch ein übervölkerter Zustand der Menschheit überhaupt, oder auch eines einzelnen Landes und Staates, ist zwar ein wesentliches Element der politischen Macht für diesen letztern, aber doch nur eines und zwar bei weitem nicht das vornehmste unter den andern Merkmalen und Kennzeichen eines zivilisierten Zustandes für die erste. Nur in dieser letzten Beziehung konnte dieselbe von China mit in Erwähnung kommen. Denn obwohl in diesen letzten Zeiten, wo Europa den innern Vorrang seiner Bildung und seines Geistes über die andern Weltteile mehr und mehr auch in der äußern Herrschaft über dieselben geltend zu machen gewußt hat, England und Rußland gegenwärtig die Grenznachbarn des chinesischen Reichs gegen Norden und Westen geworden sind, so berühren doch diese Grenzverhältnisse das übrige Europa nicht weiter, und kann China, den äußerst wichtigen Handelsverkehr und merkantilischen Vorteil abgerechnet, als politische Macht in dem System des Ganzen nicht weiter mitzählen. Auch schon in den ältern und alten Zeiten wie in den neuern, hat China in die Geschichte des westlichen Asiens, und der europäischen Völker, eigentlich nie eingegriffen, oder ist irgend darin mit verflochten gewesen; es ist immer wie eine Welt für sich im fernen unbekannten Ostasien abgesondert bestanden, von der auch darum die Weltgeschichte in dem beschränkten Gesichtskreise und der Behandlungsweise der frühern Versuche oft sehr wenig oder kaum irgend eine Notiz genommen hat. Wie natürlich, da diesen bei den asiatischen Völkern, ihre Eroberungen und Eroberungszüge als das Wichtigste und Wesentlichste erschienen. Es sind aber niemals Eroberungen von China aus irgend so weit oder bis in das westliche Asien hinaus gegangen, wie z. B. der des Xerxes vom innern Persien aus nach Athen, oder Alexander des Großen von der kleinen väterlichen Provinz Macedonien aus, über den Indus und- fast bis an den Ganges hin, obwohl er diesen zu erreichen, nicht möglich machen konnte. Alle Eroberungszüge gingen vielmehr nicht von hier, sondern von dem mittleren Asien, und von den tartarischen Völkern aus, nach China hinein, und hat sich die geistige oder doch sittliche Kultur desselben, und die Macht des zivilisierten Zustandes nur darin bewährt, daß die tartarischen Eroberer, in den frühesten Zeiten wie auch jetzt bei dem letzten Umschwunge dieser Art, nach wenigen Generationen, ganz und gar die Sitten und Kultur des eroberten Landes angenommen haben, und mehr oder minder Chinesen geworden sind. Aber nicht allein die große Bevölkerung, oder die hohe Kultur des fruchtbaren Landes, die von alters her bekannte und berühmte Seidenkultur, der Anbau der Teestaude, die einen so wichtigen Gegenstand des europäischen Handels bildet, beweisen diesen hoch zivilisierten Zustand des Landes, nebst so manchen andern selbst medizinisch wichtigen Naturprodukten, oder auch in ihrer Art vortrefflichen und einzigen Erzeugnissen des chinesischen Kunstfleißes und ihrer Fabrikate. Wie sollte wohl ein Land, oder ein Volk nicht einen hohen Rang oder eine der ersten Stellen in dieser Hinsicht in Anspruch nehmen, welches die Buchdruckerei, das Schießpulver und selbst die Magnetnadel, diese drei hochberühmten und hochgepriesenen Gegenstände in der Erfindungsgeschichte der europäischen Künste, um mehrere Jahrhunderte früher hatte, als Europa sie kannte ? Statt der eigentlichen Buchdruckerei zwar, mit beweglichen Lettern, welche für das chinesische Schriftsystem nicht passen würde, ist es vielmehr eine Art von Lithographie, deren sie sich bedienen; doch für die Hauptsache bleibt es das nämliche, und von dem nämlichen Erfolg und Wirkungen. Das Schießpulver wird bei ihnen, wie anfangs überall, mehr zur Belustigung in künstlichen Feuerwerken verwendet, als zum ernsthaften Gebrauch für die Befestigungsoder Erobenrungskunst. Auch von der Magnetnadel, obwohl sie dieselbe kennen, haben sie nicht die gleiche Anwendung im großen zu machen verstanden, da sie es nie über eine beschränkte Fluß- und Küstenschiffahrt gebracht, noch sich auf den großen Ozean hinaus gewagt haben. Aber auch in den Sitten und gesellschaftlichen Lebensformen findet sich bei ihnen die höchste Politur in den feinsten Manieren und selbst ein übertriebenes Zeremoniell der Höflichkeit und des Anstandes. In mancher Hinsicht und in vielem Einzelnen von dem was bis jetzt erwähnt worden, gleicht ihre Kultur und Verfeinerung fast mehr der europäischen, wenigstens mehr als dem, was wir gewöhnlich, nach dem uns zunächst gelegenen Morgenlande der Mohammedaner, unter orientalischen Sitten zu verstehen pflegen. Eine einzige moderne, aus den jetzigen gesellschaftlichen Verhältnissen entlehnte chinesische Erzählung, wie die von Remusat übersetzte Novelle, könnte dafür zum hinreichenden Belege dienen. Doch findet sich auch hier manches, in diesen jetzigen Sitten und Moden, was dem europäischen Gefühl sehr widerstreitet; ich will nur die mit Fleiß so lang als die Vogelkrallen erhaltenen Nägel dieser vornehmen Herrn, Beamten, oder Gelehrten, die künstlich klein gequetschten Füße der eleganten Frauen erwähnen. Beides dient wohl, wie es in der neusten Schilderung eines sehr verständigen Engländers erklärt ist, nur darum zum Abzeichen des vornehmen Standes, weil das eine wenigstens zu aller körperlichen und groben Arbeit ganz unfähig macht, das andre selbst am Gehen hindert, oder doch einen hinfällig schwankenden Gang und eine interessante Schwäche und Kränklichkeit bei den Frauen dieses Standes zur Folge hat. Man darf solche kleine Sittenzüge wohl schon darum mit in das ganze Gemälde aufnehmen, um gleich im voraus darauf aufmerksam zu machen, wie auch in dem Allgemeinen, und in den größern Verhältnissen der chinesischen Geisteskultur noch manche andre Spuren und charakteristische Züge von Unnatur, kindischer Eitelkeit, und übertriebener Verkünstlung sich vorfinden. Selbst in der Grundlage von aller intellektuellen Bildung, in der Sprache, oder vielmehr in der Schrift der Chinesen, findet sich dieser Charakter einer über alles Maß hinaus getriebenen und allen Begriff übersteigenden Künstlichkeit, wobei doch von der andern Seite eine große innre Armut oder geistige Dürftigkeit zum Grunde liegt. Für eine Sprache von nicht viel mehr als 300, und bei weitem nicht 400, nach dem neuesten kritischen Forscher nicht mehr als 272 einsilbigen Grundworten ohne alle Grammatik, wo die oft nicht bloß ganz verschiedenen, sondern in gar keiner Verbindung stehenden Bedeutungen desselben und völlig gleichlautenden Wortes, zunächst bloß durch die abweichende Modulation der Stimme, nach einer vierfach verschiedenen Betonung, demnächst aber und ganz vollständig erst durch die Schriftcharaktere bezeichnet werden, beläuft sich nun die ungeheure Anzahl dieser Schrift-Charaktere auf 80000; während die Anzahl der ägyptischen Hieroglyphen sich nur etwa auf 800 beläuft; und ist dieses chinesische Schriftsystem das künstlichste auf der ganzen Erde. Ein Resultat, welches dadurch nicht umgestoßen wird, daß von jener großen Anzahl aller wirklichen oder möglichen Schriftcharaktere, vielleicht nur der vierte Teil im Gebrauch, und ein noch geringerer eigentlich zu wissen nötig ist. Da die Bedeutung, besonders der mehr komplizierten Begriffe, oder abstrakten Gedanken erst durch diese künstlichen Chiffern völlig fixiert und genau bestimmt wird; so beruht die Sprache weit mehr in diesen Schriftcharakteren, als in dem lebendigen Laut, da ohnehin ein und derselbe Laut oft durch 160 verschiedene Schriftcharaktere bezeichnet werden kann, oder auch ebenso viele Bedeutungen hat. Es tritt nicht selten der Fall ein, daß Chinesen, wenn sie sich im Gespräch nicht recht verstehen, oder sich nicht ganz verständlich machen können, zu der Schrift ihre Zuflucht nehmen, und erst im Schreiben dieser Chiffern einer den andern vollkommen erraten, und sich gegenseitig deutlich werden können. Sich in diesem unermeßlichen Chaos von anfangs bildlichen, jetzt aber konventionell gewordenen Zeichen vollständig zurechtfinden, d. h. mit andern Worten, schreiben und lesen zu können, wiewohl es doch auch für den Geübtesten noch große und schwere Probleme darin zu lösen gibt, das ist nun der eigentliche Gegenstand und Inhalt der wissenschaftlichen Bildung eines Chinesen; was leicht für ein ganzes Menschenleben zu tun gibt, da es selbst für die europäischen Gelehrten, welche sich darin eingelassen haben, keine kleine Aufgabe ist, auch nur ein System auszudenken, wie und nach welchem Prinzip ein Wörterbuch, oder vielmehr ein systematisches Verzeichnis aller dieser Schriftcharaktere abgefaßt werden müßte, um als ein brauchbarer Leitfaden auf dem ganzen Chiffernmeere der chinesischen Bücher und Schriftzeichen dienen zu können. — Doch dieses wird weiter unten noch einmal in Erwähnung kommen, und erst im Zusammenhange mit der besondern Eigentümlichkeit der chinesischen Geistesrichtung seine Erklärung finden können, oder wenigstens dort nach seiner wahren Bedeutung, oder auch seiner vielmehr bedeutungslosen Zusammensetzung und Künstlichkeit verständlich erscheinen. Für den äußern Kulturzustand aber, kann besonders auch der so weit über das ganze Land ausgedehnte Kanalbau, und alles was damit in Verbindung steht, allerdings als ein faktischer Beweis, und in der Wirklichkeit gegebenes Dokument gelten. Nachdem nämlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Bodens, auf den vielen großen, und minder beträchtlichen Strömen beruht, welche das Land bewässern und durchschneiden, oft aber auch die flache Ebene mit starken Überschwemmungen bedrohen; so ist der erste Gegenstand und die wichtigste Sorge der innern Administration hier natürlich, diese Gefahren der Überschwemmung abzuwehren, die fruchtbare Bewässerung über das ganze Land gleichmäßiger zu verteilen, und durch Kanäle zugleich auch die für die Industrie und den innern Verkehr so nötige und vorteilhafte Wasserkommunikation nach allen Direktionen zu erhalten und zu verbreiten. In keinem zivilisierten Staate scheinen wohl die Anstalten dieser Art so hoch getrieben, und so weit ausgedehnt zu sein als hier; der große Kaiserliche Kanal in der Länge von 120 geographischen Meilen, findet, wie man sagt, auf der ganzen Erde nicht seinesgleichen. Wenngleich nun dieser Kanalbau, und die ganze Wasseradministration erst allmählich die hohe Stufe der Vollkommenheit erreicht hat, auf der sie gegenwärtig stehen; so beweiset dieses doch hinreichend für eine auch schon früher begonnene und zeitig entwickelte Kultursorge. Es geschieht auch oft genug davon Erwähnung in den alten chinesischen Geschichtsbüchern und Reichsannalen; und so wie in Ägypten der Nil und die Sorge für den Nil, die wichtigste Regierungsangelegenheit war, so ist es auch hier gewesen. Bei den immer wiederkehrenden, und oft sich wiederholenden großen Überschwemmungen, und zerstörenden Fluten, die in jenen Annalen häufig angeführt werden, wird es immer als ein Kennzeichen und unterscheidendes Merkmal einer guten, weisen und sorgfältigen Regierung angesehen, wenn dieselbe alles für diese Wasserangelegenheit Nötige ins Werk stellte; dagegen als Beweis einer schlechten, nachlässigen und Unglück bringenden Regierung, wenn diese wichtigste unter allen administrativen Angelegenheiten vernachlässigt ward, wo dann meistens auch noch anderes Unglück und irgend eine gewaltsame Katastrophe als wohlverdiente göttliche Strafe der unverzeihlichen Pflichtvergessenheit in der Geschichte nachfolgt, oder daran geknüpft wird. Ein andres nicht minder geschichtliches, und noch wirklich bestehendes Dokument für einen schon in frühern Zeiten verhältnismäßig sehr zivilisierten Zustand des chinesischen Reichs, nebst jenem Kaiserlichen Kanal bietet die große chinesische Mauer dar, welche an der Nordgrenze des eigentlichen China, sich in eine Länge von hundertund-fünfzig geographischen Meilen ausdehnt; von einer solchen Höhe und Dicke, daß man berechnet hat, daß ihr kubischer Inhalt größer sei, als die Bausteine aller Gebäude in ganz England und Schottland zusammengenommen; oder auch, daß dieselben Materialien hinreichen würden, eine Mauer von gewöhnlicher Höhe und mäßiger Dicke um den ganzen Erdkreis zu ziehen. Diese große chinesische Mauer kann auf der einen Seite als ein charakteristisches Kennzeichen, und gleichsam als ein Symbol des chinesischen Staates gelten, in seiner eigentümlichen Richtung und innern Abgeschlossenheit gegen alles Ausländische und Fremde in den Personen, Sitten und Gedanken, was ihn jedoch so wenig als die Mauer selbst gegen fremde Eroberungen noch auch gegen das Eindringen ausländischer Sekten immer hat schützen können. Eben in dieser Hinsicht ist die chinesische Mauer, deren Erbauung zwei Jahrhunderte vor unsrer christlichen Zeitrechnung fällt, ein historisches Denkmal, welches den sprechenden Beweis gibt, mehr als alle immer noch manchem Zweifel unterliegenden Berichte in den alten Annalen: daß auch schon in den alten Zeiten, und lange vor der Eroberung durch die Mongolen, oder dem Anfang der jetzigen Dynastie der Mantchutartaren, das Reich ebenfalls von den tartarischen Völkern im Norden vielleicht schon öfter erobert worden, oder wenigstens immer bedroht war. Für die intellektuelle Entwicklung der Chinesen, und die Stufe ihrer Geisteskultur, würde die ganze Reihenfolge der verschiedenen inländischen Dynastien, Tsin, Han, Tang, und Sung bis auf die Mongolen, und ihre weitläufigen Annalen, wohl nur wenig wahrhaft fruchtbare Resultate darbieten, und es reduziert sich alles das, was aus der ganzen Masse der äußern Geschichte aus diesem Gesichtspunkte, und für den hier aufgestellten Zweck eine Bedeutung hat, nur auf sehr wenige, ganz einfache historische Tatsachen. Der Anbeginn der eigentlich historischen Zeit und authentischen Geschichte, wird von dem schon angeführten engländischen Schriftsteller, obwohl derselbe sich sonst eher zu einer skeptischen Beurteilung und Ansicht neigt, doch schon mit der altern Dynastie Scho, elfhundert Jahre vor der christlichen Zeitrechnung angesetzt. Die erste unter diesen auch für die sittliche und Geisteskultur allenfalls bemerkenswerte historische Tatsache ist die, daß China anfangs aus mehreren kleinen Königreichen bestand, und unter diesen kleinen, minder mächtigen Fürsten mehr Freiheit genoß, und erst zweihundert Jahre vor Christus in eine große Monarchie, und unbeschränkte Alleinherrschaft zusammengewachsen ist, und daß dem ersten allgemeinen Kaiser des ganzen Reichs, Shihoangti [Shihuangdi], nebst der großen chinesischen Mauer, auch die allgemeine Bücherverbrennung, von der gleich nähere Erwähnung geschehen soll, zugeschrieben wird, zu welcher Zeit auch Japan als chinesische Kolonie gestiftet, oder politisch gegründet worden. Aber auch noch später, wie im fünften Jahrhundert, und wieder zur Zeit der mongolischen Eroberung unter Dschingischan, war China in zwei Reiche, ein südliches und ein nördliches geteilt. Wichtiger noch für den Standpunkt der innern Kultur, und als Maßstab und Kennzeichen des zivilisierten Zustandes, ist die zweite schon vorhin berührte historische Tatsache, daß wie oft auch China von Mongolen und Tartaren erobert worden, die Überwinder immer binnen kurzer Zeit, chinesische Sitten, Gesetze, und meistens selbst die Sprache annahmen, durch das Übergewicht der geistigen Kultur ihrerseits wieder besiegt, und überwältigt wurden, und daß also von dieser Seite die chinesischen Einrichtungen im ganzen unverändert geblieben sind. Bemerkenswert aber ist noch besonders folgendes Resultat aus der chinesischen Geschichte. Es bietet zwar kein Staat eine so streng monarchische, und absolut vollendete innre Einheit dar als der chinesische, besonders nach der alten Einrichtung; denn obwohl mehr durch Sitten und Gesetze beschränkt, und in diesem Sinne keineswegs so bloß willkürlich despotisch, wie wir es den uns historisch näher liegenden orientalischen Völkern zuzuschreiben gewohnt sind; war hier vor der Einführung der indischen Religion des Buddha, nicht einmal ein abgesonderter Priesterstand, überhaupt kein Adel und keine erblichen Stände und Rechte; die Erziehung und Beförderung im Staatsdienste überhaupt allein entscheidend und geltend; die Gelehrten und Staatsbeamten in die eine Klasse der Mandarinen verschmolzen, überhaupt aber der Staat alles in allem. Gleichwohl aber hat diese scheinbare absolute Einheit zu keinem friedlich festen und dauernd glücklichen Ziele führen können; denn die ganze chinesische Geschichte ist von Anfang bis zu Ende nur eine fortgehende Kette von Revolutionen, Empörungen und gewaltsamen Katastrophen, Usurpationen, Anarchie und Dynastienwechsel, wie dieses schon aus den trocknen Tatsachen sich ergibt, wenngleich die offizielle Sprache der Reichsannalen den endlichen Sieg des monarchischen Prinzips überall hervorzuheben sucht.

Auch in dem Gebiete der Wissenschaft oder der herrschenden Lehre, und öffentlichen Meinung fanden solche gewaltsame Katastrophen statt, wie die oberwähnte allgemeine Bücherverbrennung unter dem ersten großen Kaiser wohl eine solche war, bei der auch die Gelehrten, oder wenigstens eine Partei derselben mit verfolgt, und vierhundertund-sechszig derselben aus der Schule des Confucius verbrannt wurden; und läßt diese Gewalttat allerdings auf einen heftigen Parteienkampf, einen auch politisch wichtig gewordenen Sektenstreit, und eine geistige Umwälzung in der Denkart schließen. Zu gleicher Zeit führte ein Günstling jenes gewaltsamen Regenten, auch ein neues System von Schriftcharakteren ein, wodurch eine große Verwirrung, selbst bei der Nachwelt entstanden ist. Eine solche geistige Revolution gibt sich unstreitig auch in der Einführung der indischen Religion des Buddha, oder Fo nach dem chinesischen Namen, zu erkennen, welche grade dreiunddreißig Jahre nach dem Anfang des Christentums, geschehen ist. Die Eroberung von China durch die Mongolen geschah unter Dschingischan zu derselben Zeit, als diese ihre verheerenden Züge auf der andern Seite auch gegen Europa, über Rußland und Polen hinaus bis nach Schlesien erstreckten. Die darauf erfolgte Reaktion und Wiederherstellung des chinesischen Reichs geschah durch eine Volksrevolution von einem gemeinen Chinesen namens Tscheou geleitet, der nachgehends als Kaiser den Thron bestieg, und eine neue, wieder chinesische Dynastie stiftete. Die Regenten der jetzt, seit der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts herrschenden Dynastie der Mantschoutartarn, zeichnen sich durch eine besondere Vorliebe für die altchinesischen Sitten und Einrichtungen, und auch für Sprache und Wissenschaften aus, deren Beförderung manche größere wissenschaftliche Unternehmung veranlaßt hat, welche auch den europäischen Gelehrten, die uns näher mit China bekannt zu machen auf sich genommen haben, sehr zustatten und zweckdienlich entgegen gekommen ist. Aber selbst in dem gegenwärtigen Augenblick ist zu gleicher Zeit eine große Rebellion in dem nördlichen Teile des Reiches, und von der andern Seite eine mehr als gewöhnliche Christenverfolgung ausgebrochen. Diese wenigen Grundzüge aus der äußern Geschichte werden hinreichend sein, als Anhaltspunkt für die innre, intellektuelle Entwicklung, und geistige Kultur der Chinesen, um wenigstens die Hauptmomente derselben charakteristisch anzudeuten, und auch äußerlich historisch festzustellen. Nachdem aber die Geistesentwicklung und eigentümliche Gestaltung derselben, bei einer jeden alten Nation auf das genaueste mit der Sprache zusammenhängt, oder weil bei den Chinesen, diese nach ihrer ganzen Ausdehnung, weniger im lebendigen Laut liegt, als in der Schrift, hier also mit dieser; so muß eben darum über diese künstliche chinesische Schriftart, die einzige in ihrer Art auf der ganzen Erde, hier noch einiges bemerkt werden; aber nur über den allgemeinen Charakter derselben, ohne uns in das ganze Chaos dieser 80000 Sprachchiffern, und aller darin liegenden Schwierigkeiten und Probleme, weiter einzulassen. Es ist auch diese chinesische Schrift in ihrem ersten Grunde eine Bilderschrift, obwohl die ersten rohen Grundzüge dieser ursprünglichen Bilder in der änigmatischen Abkürzung, und in den verwickelten Kombinationen der Charaktere, wie sie jetzt im Gebrauch sind, kaum noch erkannt werden können. Es ist für die chinesischen Gelehrten selbst keine leichte Aufgabe, durch eine sichere Analyse den unermeßlichen Reichtum ihrer Schriftcharaktere auf seine einfachem Elemente und erste Grundlage zurückzuführen; indessen ist es ihnen doch gelungen, diese in den sogenannten 214 Schlüsseln oder Schriftbildern wirklich nachzuweisen. Die ersten chinesischen Schriftzeichen der ältesten Zeit aber enthalten sämtlich, nur mit wenigen rohen Strichen angedeutet, eben so viele Abbildungen von wirklichen sichtbaren Gegenständen, den ersten und nächsten, welche den noch in den einfachsten Naturverhältnissen lebenden Menschen umgeben; wie Sonne und Mond, die gewöhnlichsten Tiere, umgebenden Pflanzen, menschlichen Werkzeuge, Waffen, oder Bestandteile der menschlichen Wohnung. Eine rohe Bilderschrift also, wie man sie auch wohl bei andern Wilden, besonders den amerikanischen, namentlich bei den Mexikanern gefunden hat. Der berühmte französische Gelehrte, Remusat, welcher zu unsrer Zeit in das ganze chinesische Studium ein neues Leben, besonders aber auch weit mehr Klarheit gebracht hat, als sonst darin gefunden wurde, geht diesen ersten, noch sehr dürftigen Grundriß der anfänglichen chinesischen Kultur, als worin er den sehr beschränkten damaligen chinesischen Ideenkreis verzeichnet findet, mit manchen geistreichen Bemerkungen, und historischen Folgerungen durch; und soll diese erste Erfindung der chinesischen Schrift, nach seiner Vermutung ein Alter von viertausend Jahren haben, das wäre also um drei oder vier Generationen nach der Sündflut in unsrer gewöhnlichen Zeitrechnung, und ist diese Angabe an sich wenigstens nicht übertrieben zu nennen. Wenn dieser mit der chinesischen Geschichte und Wissenschaft so vertraute europäische Gelehrte, sein Erstaunen über die Dürftigkeit jener ersten Grundbilder und Schlüssel der Schrift nicht genug zu erkennen geben kann; so besitzt gewiß niemand besser als er, alles was dazu gehört, um den weiten Abstand zwischen dieser ursprünglichen Ideenarmut und dem nachher so unermeßlich gewordnen Reichtum in der spätern künstlichen Schriftverwicklung der Chinesen ganz zu schätzen, und zu würdigen. Indem er aber unter anderm darauf aufmerksam macht, wie in diesem ältesten Schriftverzeichnis selbst der Charakter oder das Zeichenbild eines Priesters hier fehle, welches sonst doch wohl mit dem Stande zugleich, selbst bei den rohesten Völkern gefunden werden müsse, so kann ich ihm hierin nicht beistimmen; indem er selbst unter den übrigen, einen Schriftcharakter mit anführt, der einen Zauberer vorstellen oder bedeuten soll. Nun dürfte aber bei den heidnischen Urvölkem der ältesten Zeit, der eine Begriff mit dem andern wohl ganz zusammenfallen, wie es sehr wahrscheinlich auch schon bei den Kainiten ebenso gewesen ist. Aber auch die Zusammensetzung mehrerer unter jenen einfachen Grundcharakteren, womit die mehr abstrakten Begriffe bezeichnet werden, scheint oft, oder doch anfänglich gar nicht nach einem tiefer bedeutenden Prinzip geregelt, sondern nur aus den gemeinsten Wahrnehmungen oder Eindrücken des alltäglichen und gewöhnlichen Lebens hervorgegangen zu sein. Der Schriftcharakter z.B., welcher Glückseligkeit bedeutet, ist zusammengesetzt aus zweien andern, wovon der eine den geöffneten Mund vorstellt, der andre aber eine Handvoll Reis, oder überhaupt Reis. Es ist hier also keineswegs auf eine überschwenglich und chimärisch erhabene, oder mystisch geistige Idee gezielt, sondern es beruht diese allgemeine Glückseligkeit eines Chinesen, wie aus der Schriftbezeichnung deutlich hervorgeht, ganz einfach auf der Vorstellung von einem immer mit gutem Reis hinreichend angefüllten und gesättigten Munde. Noch ein anderes Beispiel von ziemlich ähnlicher Art führt Remusat, fast etwas schüchtern, und halb zurückhaltend an, wie nämlich der Schriftcharakter, welcher ein Frauenzimmer, eine Person weiblichen Geschlechts, bezeichnet, zweimal nebeneinander gestellt, Zank und Streit bedeutet, dreimal wiederholt aber Unordnung, oder schlechte Aufführung und Unsittlichkeit. Sehr weit entfernt liegen solche triviale und im Grunde platte Ideenverknüpfungen von jenem sinnigen Gefühl für eine tiefere Naturbedeutung, wie sich dieses in mancher wohl fühlbaren, wenn auch nicht ganz entwickelten Ahndung derselben, und überhaupt in den geistigen Sinnbildern der ägyptischen Hieroglyphen findet, soweit wir diese bis jetzt entziffern können; obgleich diese doch auch für die bequemere alphabetische Bezeichnung gebraucht und angewandt werden konnten, und wirklich wurden. In den Hieroglyphen ist der sie, neben der nackten Wortbedeutung noch umgebende symbolische Anhauch wie ein beseelendes Gewand des Lebens, wie das Wesen eines innewohnenden höhern Geistes und tief gefühlter Bedeutsamkeit, als die schöne Mitgabe einer jeden für einen höhern Zweck bestimmten Schrift oder Inschrift, die noch hinzukommt zu dem bloßen Buchstabenwort, welches den Namen oder das Faktum bezeichnet. — Indessen besitzen die Chinesen, ganz abgesehen von ihren andern chaotisch unermeßlichen Schriftcharakteren, allerdings auch ein System von wissenschaftlichen Symbolen und symbolischen Schriftzeichen, welche den Inhalt des ältesten unter ihren heiligen Büchern, des Yking [Yi jing] ausmachen, welches soviel heißt, als das Buch der Einheit oder wie andre es erklären, das Buch von den Umwandlungen; und stimmt die eine wie die andre Benennung auch sehr wohl mit dem Sinn dieser Symbole überein, der recht gefaßt und im Geiste des Altertums verstanden, auch gar nicht so schwer zu erklären und allerdings ein rein wissenschaftlicher und sehr bemerkenswerter ist. Es sind nur zwei Grundfiguren oder Grundstriche, aus welchem ursprünglich die vier Symbole und die acht Koua, oder naturbedeutenden Kombinationen hervorgehen, welche die Grundlage aller hohem chinesischen Wissenschaft bilden. Diese zwei ersten Grundprinzipien sind eine gerade, und ununterbrochen fortgehende Linie, und eine gebrochne oder in zwei geteilte Linie. Werden nun diese einfachen ersten Elemente in zwiefacher Zahl zusammengesetzt, nämlich zwei gerade Linien neben, oder vielmehr untereinander, ganz so wie unser arithmetisches Zeichen der Gleichheit, oder auch zwei gebrochne und in zwei geteilte, dann aber auch die verschiednen Linien zusammengebracht: so gibt dies, je nachdem die eine gebrochne Linie die obere, oder die untere Stelle einnimmt, noch zwei, zusammen also vier mögliche Variationen, und das sind eben die vier Symbole. Werden aber drei Linien dieser zwei Arten, der gerade ausgdehnten und der in sich gebrochen geteilten, vereinigt und zusammen oder untereinander gestellt, so gibt dies je nach der verschiedenen Anzahl und obern, mittlern, oder untern Stelle der einen oder der andern, der ungeteilt geraden, oder der gebrochnen Art, acht mögliche verschiedene Verknüpfungen, und das sind eben die acht Koua, welche nun nebst den vier Symbolen, auf die Naturelemente und Grundprinzipien aller Dinge angewendet werden, und diesen zum symbolischen Ausdruck und zur wissenschaftlichen Bezeichnung dienen. Welches ist nun der wahre Sinn und die eigentliche Bedeutung dieser wissenschaftlichen Grundstriche der Chinesen, welche ihren Einfluß über die gesamte alte Literatur derselben verbreiten und über welche sie selbst unzählig viele gelehrte Kommentare geschrieben haben ? Leibniz vermutete darin eine Beziehung auf die neueren algebraischen Entdeckungen, und besonders auf die binarische Rechnungsweise. Andre mehr aus dem Leben und der praktischen Beobachtung schöpfende Schiftsteller, besonders unter den Engländern, bemerken dagegen, wie dieses alte System von mystischen Strichen im wirklichen Leben und noch gegenwärtig als eine Art von Orakelfragespiel dient, wie etwa bei uns in Europa das Kartenschlagen, oder Kartenlegen, und auch sonst zu manchem Aberglauben angewendet wird, besonders auch um vermeintliche Fortschritte in der Alchemie zu machen, welcher die Chinesen sehr ergeben sind. Doch dies ist nur ein Mißbrauch der modernen Zeit, wo man jenes uralte System von symbolischen Zeichen und Strichen gar nicht mehr verstand. Das hohe Altertum desselben und der acht Koua, läßt sich um so weniger bezweifeln, da es selbst mythologisch dem Altvater der chinesischen Urzeit, Fohi beigelegt wird, der diese Striche auf dem Rücken einer Schildkröte erblickt, und eben daraus die Schriftzeichen erfunden habe; welche viele chinesische Gelehrte aus diesen acht Koua oder Verknüpfungen der ersten symbolischen Grundstriche ableiten wollen, und abzuleiten versucht haben. Der schon mehrmals erwähnte französische Gelehrte aber, dessen Urteil hierüber wohl am meisten ein kompetentes sein dürfte, widerspricht dieser chinesischen Herleitung der gesamten Schriftcharaktere aus den acht Koua auf das arierentschiedenste; und wohl scheint es, daß sie als etwas ganz davon und von dem gemeinen praktischen Schriftgebrauch Verschiedenes, und wissenschaftlich für sich Bestehendes betrachtet werden müssen. Vielleicht wird sich der wahre Sinn dieser Zeichen, der gar nicht so sehr verborgen ist, und ihre natürliche Erklärung ganz von selbst ergeben, wenn wir eine Vergleichung der Grundbegriffe der altern griechischen Philosophie und Naturwissenschaft dabei zu Hülfe nehmen; so wie nach den Grundsätzen derselben in den Platonischen Schriften sehr oft von dem Einen und dem Andern, oder auch von der Einheit und der Zweiheit die Rede ist, als den ursprünglichen Naturelementen oder ersten Prinzipien alles Daseins. Es ist damit die Lehre von dem ersten Gegensatz, und den mehreren aus dem ersten abgeleiteten Gegensätzen gemeint; so wie auch von der möglichen und denkbaren, oder geforderten und wirklich zu machenden Ausführung und Ausgleichung zwischen beiden und der Wiederherstellung der ersten, allem Gegensatz vorhergegangenen, und allen Zwiespalt endlich wieder in sich auflösenden und allumfassend in sich aufnehmenden Einheit und ewigen Gleichheit. So dürfte also wohl in jenen altchinesischen acht Koua und mathematischen Zeichen oder symbolischen Linien, nichts enthalten sein, als das trockne Grundschema alles dynamischen Denkens und Wissens; und ist es ganz begreiflich, und sehr konsequent, wie das heilige alte Buch, in welchem diese Prinzipien des chinesischen Wissens enthalten sind, das Buch von der Einheit, oder auch von den Umwandlungen heißen, und genannt werden konnte; da dieses allerdings auf der Lehre von der absoluten Einheit, als dem Grundprinzip aller Dinge, und allen aus dieser Einheit erst hervorgehenden Differenzen und Gegensätzen, oder Veränderungen, beruht. Noch anschaulicher wird diese Lehre vom Gegensatz in allen Dingen, im Denken wie in der Natur, werden, wenn wir uns dabei der neuern glänzenden Entdeckungen unsrer Naturwissenschaft erinnern. Denn wie hier in der sich entgegenstehenden Oxygen- und Hydrogenseite der chemischen Metallsäule, oder auch in dem positiven und negativen Ende der elektrischen Erscheinungen, an dem anziehenden, und dem abstoßenden Pole der magnetischen Kraft, ein solcher Gegensatz und dynamisches Spiel der lebendigen Kräfte in den Naturphänomenen sich offenbart und dargestellt wird; so ist wenigstens der abstrakte Begriff von diesem Gegensatz und dynamischem Wechsel des Daseins auch schon dort erfaßt und wenigstens in mathematischer Allgemeinheit, als Grundlage alles künftigen Wissens, angedeutet. Freilich ist hier in unsrer hohem Naturlehre alles dieses aus wissenschaftlicher Erfahrung faktisch nachgewiesen; und ist auch überdem dieses ganze dynamische Sein und Leben, so wie die Erkenntnis und das Wissen davon, nur das eine Element, und die eine Seite dessen, was da ist, und dessen, wie es erkannt und verstanden werden muß; und bleibt eine Wissenschaft, bloß und allein auf dieses eine dynamische Lebensgesetz und Daseinsspiel gegründet, ohne alle Rücksicht auf die andre Seite und höhere Quelle der innern Erfahrung und des sittlichen Lebens, der geistigen Anschauung und göttlichen Offenbarung, immer nur eine sehr einseitige, gar nicht überall anwendbare; soll sie aber überall angewandt werden, in endlose Widersprüche, Irrtümer und Mißverständnisse führende Ansicht. Daß ein solches System des dynamischen Denkens und Wesens, wenn es auch da, wo es nicht faktisch nachgewiesen werden kann, auf alle göttlichen und menschlichen Dinge, wirkliche und mögliche, oder unmögliche Gegenstände ausgedehnt, allerdings zu einer solchen chaotischen Verwirrung der Ideen führt, davon hat man wohl das Beispiel an der deutschen Naturphilosophie in der verwichnen Generation gesehen, deren Charakter eben dieser war; wie er sich in diesem willkührlichen Gedankenspiel mit Polaritäten, und Gegensätzen oder den Indifferenzpunkten dazwischen, selbst ausspricht, der aber jetzt nach seinem wahren Wert und innrem Gehalt längst erkannt, und in seine Schranken zurückgewiesen ist. — So dürfte also wohl jenes Grundschema der chinesischen Gedankensymbole, deren Bedeutung allerdings rein wissenschaftlich, und eine durchaus metaphysische ist, nur den neuesten Irrtum in der ältesten Form, uns vor Augen steilen, obwohl auch dieses merkwürdig, historisch wichtig, und lehrreich genug ist. Der Grundtext des heiligen alten Buches über diese Lehre von der Einheit und den Gegensätzen, welcher nun. ganz verständlich sein wird, lautet aber nach Remusats wörtlicher Übersetzung im wesentlichen so: "Das große Urprinzip hat die zwei Gleichungen und Verschiedenheiten, oder Grundregeln des Daseins erzeugt oder hervorgebracht; die zwei Grundregeln oder Gegensätze aber, nämlich Yn [Yin] und Yang, oder Ruhe und Bewegung (das Ja und das Nein, wie man es auch nennen könnte), haben die vier Bilder oder Symbole hervorgebracht; und die vier Symbole haben die acht Koua oder Fügungen und weitern Zusammensetzungen hervorgebracht". Diese acht Koua sind Kien oder Äther, Kui, d.h. reines Wasser; Li, d.h. reines Feuer; Tschin, oder Donner, Siun, d.h. der Wind, Kan, das gemeine Wasser; Ken, nämlich Berge, und Kuen, die Erde. Auf dieser alten Grundlage des aus der Indifferenz zu den Differenzen fortschreitenden chinesischen Wissens und dynamischen Denkens, wurde nun späterhin das rein spekulative Vernunftsystem gegründet, als dessen Stifter Laotseu [Laozi], etwas früher als Confucius genannt wird. Die ihm nachfolgende Vernunftsekte Tao-sse, ist sehr ausgeartet, und endlich entschieden atheistisch geworden, wovon jedoch die Schuld nicht dem Stifter selbst beigemessen, sondern der Tadel nur auf seine Schule beschränkt wird; wiewohl es anerkannt ist, daß dieser Atheismus einer absoluten Vernunftwissenschaft sich sehr weit verbreitet hat im chinesischen Reiche, und eine Periode hindurch fast allgemein herrschend geworden ist. Da es jedoch nötig ist, in diesem Entwicklungsgange des chinesischen Geistes auch die chronologische Ordnung im Auge zu behalten; so ist hier zunächst noch die Bemerkung einzuschalten, daß für den Gang der chinesischen Wissenschaft und Religion zusammen genommen, nach dem Resultat des bisher Bekannten, sich drei Hauptmomente, oder aufeinanderfolgende Epochen unterscheiden lassen. Die erste Epoche ist die der heiligen Überlieferung, und der darauf gegründeten alten chinesischen Staatseinrichtung, und Idee des chinesischen Reichs, nebst den ursprünglichen Sitten und Sittenlehren, auf welche diese sich gründet. Die zweite Epoche, uhngefähr sechshundert Jahre vor unsrer Zeitrechnung, ist die der wissenschaftlichen Philosophie, welche zwei verschiedene Richtungen nahm. Confucius wandte sich ganz auf die praktische Seite der Sittenlehre, womit denn auch die alte chinesische Staatseinrichtung, Geschichte und heilige Überlieferung auf das genaueste zusammenhing; und hat dieser eine Zweig der chinesischen Geisteskultur in der reinen Sittenlehre des Confucius, die zuerst näher in Europa bekannt wurde, die Bewunderung vieler europäischer Gelehrten im hohen Grade erregt; worunter die richtige Würdigung des Ganzen, nach diesem etwas zu einseitig genommenen Standpunkte wohl etwas gelitten haben möchte. Eine andre von jener praktisch sittlichen ganz verschiedne, und durchaus spekulative Richtung, nahm die Philosophie in dem Laotseu [Laozi] und seiner Schule, aus welcher jene schon erwähnte Vernunftsekte hervorging, die endlich atheistisch wurde. Die Sage, oder Vermutung, und die Prüfung derselben, ob Laotseu [Laozi] eine Reise in den fernen Westen gemacht, und also wenn er auch nur bis Westasien gekommen wäre, sein System vielleicht aus persischen oder ägyptischen Lehren, oder mittelbar sogar aus der griechischen Philosophie habe schöpfen können; diese Frage, und die Untersuchung darüber, lasse ich hier an seinen Ort gestellt sein; da die Sache ohnehin sehr zweifelhaft ist, und wenn dem auch so wäre, doch alles, was vielleicht ursprünglich aus dem Westen entlehnt war, nun hier durchaus in chinesische Form eingekleidet, und völlig umgewandelt oder auch ganz einheimisch geworden ist. Offenbar enthalten auch schon die oben erwähnten Zeichen des Y-king [Yi jing] die Grundlage zu einem solchen verneinend absoluten, mithin wesentlich atheistischen Vernunftsystem des dynamischen Gedankenspiels. Den dritten Hauptmoment, oder auch die dritte Epoche in dem Entwicklungsgange der chinesischen Denkart, macht die Einführung der indischen Religion des Buddha oder Fo; die vorhergegangene Erschütterung der alten chinesischen Sitten und Lehren, und der herrschende Sektengeist jener falschen, absoluten Vernunftphilosophie hatte der fremden Buddhistischen Lehre, welche unter allen heidnischen Nachäffungen der Wahrheit wohl die unterste und letzte Stelle einnimmt, schon vorgearbeitet, und hinreichend den Weg gebahnt.

Die heilige alte Überlieferung der Chinesen ist durchaus nicht so mit Dichtungen überladen, oder durch Dichtungen entstellt, wie die der meisten andern asiatischen Völker, z.B. der Indier, oder auch die der frühern heidnischen Nationen des europäischen Abendlandes; sondern sie ist mehr in einem rein historischen Sinn aufgefaßt und gedacht. Es ist daher selbst die Poesie der Chinesen eigentlich keine mythische, wie die jener andern Völker; sondern entweder eine lyrische, wie in dem von Confucius herrührenden oder gesammelten Buch der heiligen Gesänge, dem Shiking [Shi jing]; oder sie ist in den jetzigen, aus mehreren Übersetzungen bekannten, modernen Erzählungen, als Novelle, ganz auf die Darstellung des wirklichen Lebens, und der gesellschaftlichen Verhältnisse gerichtet. Die alte Überlieferung der Chinesen bietet vieles dar, was von verwandter Art ist, oder doch erinnert an manches Ähnliche in der göttlichen Offenbarung der Mosaischen Urkunde, oder auch an die heilige Überlieferung andrer Völker in Westasien, besonders der Perser; wo denn einiges was sich dort findet, zur Bestätigung des uns Überlieferten und schon Bekannten dient, oder wenigstens zu einer anderweitigen Vergleichung damit Anlaß gibt. Von der eigentümlichen chinesischen Ansicht oder Darstellung von der großen Flut, und wie die ersten Stammväter diese und die wilden Gewässer immerwährend bewältigten, andre schlechte oder nachlässige Herrscher dieses dann wieder vernachlässigten, und dadurch ins Verderben gerieten, ist schon oben Erwähnung geschehen. Ich will nur noch einen einzelnen Zug herausheben, wo die Parallele besonders bemerkenswert ist; wie nämlich in dem Yking mit ausdrücklichen Worten von dem abgefallenen Drachen, oder Drachengeiste die Rede ist, wie derselbe aus Stolz, da er zum Himmel hinauffahren wollte, in die Tiefe hinabgestürzt wurde; ganz in derselben oder doch ähnlichen Weise, wie in der Heiligen Schrift von dem abtrünnigen Geiste, oder bei den Persern von dem Ahriman die Ausdrücke lauten. Nun ist aber gleichwohl dieser Drache sonderbarer-, man möchte fast sagen, naiverweise, das Symbol und geheiligte Sinnbild des chinesischen Reiches und seiner Beherrscher. Die väterliche Gewalt der letztem wird in einem etwas sehr absoluten Sinne genommen; er heißt nicht bloß der Herr des Himmels und der Erde, oder auch der Sohn des Himmels, oder vielmehr der Sohn Gottes; sondern es wird auch wirklich sein Wille, als ein göttlicher Wille verehrt, oder vielmehr mit demselben völlig identifiziert, und selbst die entschiedensten Lobredner der chinesischen Staats- und Lebenseinrichtung, können nicht ganz in Abrede stellen, daß dem Monarchen fast eine eigentliche Anbetung gezollt wird. Das Christentum sagt uns, daß alle Obrigkeit von Gott sei; damit ist aber nicht gesagt, daß diese mit Gott völlig eins, und ganz einerlei sei. Selbst die Herrschaft über die Natur und die Naturgeister, wird in China dem Staatsbeherrscher, als dem erlauchten Herrn des Himmels und der Erde beigelegt. Einen erblichen Adel, oder sonst durch die Geburt gesonderte Stände, wie in Indien, gab es hier ohnehin nicht. Auch das große Opfer für den Herrn brachte in der alten Zeit der halb und halb mit ihm identifizierte Monarch allein dar, auf den heiligen Höhen. Wenn einige europäische Schriftsteller in dieser Beziehung die chinesische Regierungsform eine theokratische nennen, so liegt solches doch nur in der äußern Form, oder herkömmlichen Urform; denn eine innre wahrhaft göttliche Kraft kann weiter nicht darin wahrgenommen, oder nachgewiesen werden. Vielmehr bildet dieses Zeremoniell von verkehrt angewandten religiösen Redensarten, einen großen Kontrast mit der wirklichen Geschichte, und mit der Kehrseite der darin enthaltenen langen Reihe von schlechten Regierungen, unglücklichen Regenten und beständigen Revolutionen, die größtenteils den Inhalt derselben bilden. Man würde jedoch irren, wenn man dies alles bloß für orientalische Übertreibungen, und morgenländische Redeweise halten wollte. Auch von dem himmlischen Reich in dem Lande der Mitte, wie China bei ihnen heißt, selbst, reden sie in einer solchen Weise, wie nicht leicht ein europäischer Schriftsteller vom legitimen Staat reden würde, sondern in Ausdrücken, mit welchen etwa in der Hl. Schrift, oder in christlichen Schriftstellern das Reich Gottes bezeichnet wird. Sie halten es auch für undenkbar, daß die Erde zwei Kaiser haben solle; es könne nur einen solchen unumschränkten Gebieter und Herrn der ganzen Erde auf derselben geben; daher sie auch jede feierliche fremde Gesandtschaft nur als einen schuldigen Tribut der Anerkennung betrachten; nicht bloß so obenhin aus Eitelkeit oder Einbildung, sondern es ist wirklich ihr Glaube so, und ein ganz fester Begriff, der vollkommen mit dem Ganzen übereinstimmt. Und diese politische Abgötterei mit dem Staat, dessen Idee mit der Person des Beherrschers bei ihnen identifiziert wird, ist doch auch eine heidnische Verirrung. Jede Übertreibung, und jedes Absolute ruft sein Gegenteil hervor, und erzeugt eine Reaktion, oder doch den Hang dazu; daher in der chinesischen Geschichte die neben diesem gepriesenen Ideal der monarchischen Verfassung beständig herlaufende Kette von gewaltsamen Staatskatastrophen und Revolutionen, als die unangenehme Begleitung, oder der ergänzende Kommentar dazu, von der andern Seite erscheint. Weder die reine Sittenlehre, in den als heilig verehrten alten Büchern, soweit eine solche bloß nach dem auch hier vorwaltenden und alleinherrschenden Vernunftprinzip möglich ist, noch auch die aufs höchste gesteigerte Vernunftspekulation und philosophische Denkart in der wissenschaftlichen Epoche hat die Chinesen bewahren können, ganz in den heidnischen Götzendienst herabzufallen, und zwar in die verderblichste Art desselben, und eine fremde Religion anzunehmen, welche unter allen falschen Religionen wohl unstreitig die verwerflichste ist. Man hat in dieser Religion oder Sekte des Fo eine Art von Ähnlichkeit mit dem Christentum finden wollen, teils wegen einiger äußern Einrichtungen und Gebräuche; und dann auch wegen der ihr allerdings zum Grunde liegenden, aber nicht minder als in der andern indischen Mythologie mißbrauchten und sehr übel angewandten Idee der Menschwerdung. Die Schriftsteller von der Opposition oder von der linken Seite des Zeitgeistes haben es seit Voltaire, nicht an der Benennung von Bonzen und andern witzigen gegen das Christentum gerichteten Anspielungen der Art fehlen lassen. Die Ähnlichkeit, die hier gefunden wird, ist aber keine wahre, sondern sie ist wie jene fratzenhafte Ähnlichkeit des Affen mit dem Menschen, welche auch schon manche in der Naturgeschichte des letztern sehr in die Irre geleitet hat; da der Affe mit dem Menschen gar keine wahre Verwandtschaft und innere Sympathie der organischen Beschaffenheit hat, sondern ihm nur so gleicht, wie etwa die boshafte Parodie, mit der irgend ein böser Geist dieses als das Meisterstück der Schöpfung hingestellte Ebenbild Gottes hätte verspotten wollen; wozu denn der entartete Mensch in seinen schwachen Seiten und schlechten Eigenschaften, auch manche Veranlassung und Blöße darbietet. Man könnte es vielmehr als einen allgemeinen Grundsatz und Regel der Beurteilung aufstellen, daß je scheinbar ähnlicher eine grundfalsche Religion der wahren ist, bei einer innerlich ganz verschiednen geistigen Tendenz und sittlichen Richtung, desto verwerflicher ist sie, und desto feindlicher steht sie der Wahrheit gegenüber. Ein ganz nah gelegenes Beispiel wird dieses ebenso anschaulich als einleuchtend machen können. Denken wir uns z.B., daß Mahomet, anstatt sich bloß für einen Propheten auszugeben, von sich gesagt hätte, er sei der Sohn Gottes, das ewige Wort, die menschgewordne Gottheit, der eigentliche wahre Christus; so würde uns das noch weit widerwärtiger, noch viel abstoßender sein und erscheinen, als so wie es jetzt ist, und würde dieser Eindruck auf jedes von europäischer Geistesbildung genährte, in christlichen Gefühlen auferzogne, und wenn auch nur unbewußt davon durchdrungene Gemüt wohl der nämliche und gleiche sein. Grade so ist es aber in der Religion des Buddha, und dieses ist die Lehre und charakteristische Eigentümlichkeit derselben; da aber nicht bloß er selbst als inkarnierte Gottheit angebetet wird, sondern dies auch auf seine Nachfolger und die obersten seiner Priester übergeht, so wird der auf diese Weise ganz persönliche Götzendienst, immerwährend lebendig erhalten. Auch von seiten der Sitten fällt der Vergleich zwischen der Religion der Buddhisten und der Mahomedaner noch zum Nachteil der ersten aus. Wie schädlich die Polygamie, und die damit notwendig verbundene Herabwürdigung des weiblichen Geschlechts auf die Sitten, und die Bildung der mahomedanischen Völker einwirken, ist oft schon bemerkt worden, und unterliegt keinem Zweifel. Daß aber die andre, jener entgegenstehende Unform der Ehe, die bei den Buddhisten gesetzlich herrschende Polyandrie ungleich sittenzerstörender, und widersinniger sei, und noch verderblicher für den Menschencharakter wirken muß als jene, das wird wohl dem Gefühl eines jeden von selbst einleuchten, und keiner weitern Auseinandersetzung bedürfen. Nun finde ich zwar in den Schilderungen von China dieses Umstandes nicht erwähnt, und kann es wohl sein, daß in diesem Stücke die bessere alte chinesische Sitte, wie auch sonst in einigen Punkten, hier ihren wohltätigen Einfluß behauptet, und das Übergewicht behalten hat. In Tibet, dem Hauptlande der Buddhisten, in verschiednen indischen und andern Ländern aber, wo diese Religion herrscht, besteht auch jene unnatürliche Sitte wirklich. Es ist also die an den buddhistischen Mongolen, von dem größten Kenner ihrer Sprache und Schriften, im Vergleich oder Gegensatz mit den Mahomedanern gerühmte größere Sittenmilde, wohl nur in einem sehr relativen Sinne zu nehmen, und bloß von der scheinbaren Politur im äußern Verhältnis und auf der Oberfläche zu verstehen; da sie auch geschichtlich doch eigentlich nicht als eine entschieden in den Tatsachen begründete erscheint. Die unbeschreibliche Verworrenheit in ihren mythologischen Erzählungen, und ihren bis zum Abgeschmackten weitschweifigen und unverständlichen, äußerst zahlreichen metaphysischen Büchern, worüber derselbe Beurteiler Remusat sich nicht stark genug ausdrücken kann, dient nur zum Beweise von der grundverkehrten Richtung der buddhistischen Denkart und Philosophie, die auf ihrem dialektischen oder idealistischen Wege in ein Chaos von leeren Abstraktionen und ganz natürlich in das reine Nichts führt, wie denn mehr szientifische Beurteiler sie immer als entschieden atheistisch erkannt und bezeichnet haben. Sollten Nestorianer, oder andre ganz entartete christliche Sekten auf die weitere Entwicklung des Buddhismus wirklich mit eingewirkt, und einigen Einfluß darauf gehabt haben; so ist wenigstens die wesentliche Verkehrtheit und die falsche Richtung und innre Unwahrheit des Ganzen nicht dadurch geheilt und verbessert, oder abgestellt worden, sondern immer gleich groß geblieben, oder wie es auch ganz begreiflich ist, mit dem Fortgange der Zeit, das Übel und der Unsinn vielmehr immer ärger geworden. Es ist also diese Religion der Anhänger des Fo nicht deshalb für eine dem Christentum ähnliche zu halten, weil sie Klöster haben, oder sich auch einer Art von Rosenkränzen bedienen; sondern, wie jene chinesische Abgötterei mit dem Staat und dem obersten Staatsbeherrscher weit absteht von dem wahren Prinzip der christlichen Staatskunst und legitimen Weisheit, daß alle Obrigkeit von Gott sei, so steht auch diese falsche Religion vielmehr weiter als jede andre von dem wahren Christentum ab, und demselben vielmehr feindlich gegenüber, und ist dieselbe nicht eine der christlichen halb und halb ähnliche, sondern vielmehr für eine recht entschieden antichristliche zu halten.

Das Resultat des Ganzen ist also etwa dieses: unter den großen Völkern der ersten Urzeit, welche der alten Quelle der heiligen Überlieferung in dem Worte des Anfangs, am nächsten, oder doch sehr nahe gestanden, nehmen die Chinesen eine ausgezeichnete Stelle ein, und viele Beweise für diesen ursprünglich hohen Stand, und merkwürdige Spuren der ursprünglich allgemeinen und ewigen Wahrheit, werden als einzelne Züge in ihrer ältesten Geschichte, als ein Erbteil alter Gedanken in den klassischen Urkunden ihrer Vorzeit gefunden. Aber frühe schon hat die Wissenschaft bei ihnen eine ganz falsche Richtung, zum Teil selbst die Sprache auch eine solche, oder wenigstens einen sehr künstlich verschränkten Charakter angenommen. Von einer Stufe der politischen Abgötterei zur andern immer tiefer hinabsinkend, haben sie endlich auch äußerlich einen fremden Götzendienst angenommen, in jener dämonischen Nachäffung des Christentums, welche von Indien ausgegangen, in Tibet ihren Mittelpunkt habend, in China herrschend, in ganz Mittelasien weit verbreitet ist und unter allen Religionen auf der Erde die größte Zahl von Anhängern hat.
  • Document: Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von. Philosophie der Geschichte : in achtzehn Vorlesungen gehalten zu Wien im Jahre 1828. Bd. 1-2. (Wien : C. Schumburg, 1829). = Hrsg. und eingel. von Jean-Jacques Anstett. (München : Schöningh, 1971). (Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe ; Bd. 9, Abt. 1). (Schle3, Publication)
2 1828.2 Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von. Philosophie der Geschichte : in achtzehn Vorlesungen gehalten zu Wien im Jahre 1828 [ID D17552].
Teil 2
Fünfte Vorlesung
Vergleichende Zusammenstellung der vier Hauptnationen der ältesten Weltperiode, in der Geistesbildung der Indier und Chinesen, der Ägypter und Hebräer ; dann auch der Perser, nach dem ihnen eigentümlichen Verhältnis und besonderen Charakter.
[Es wurden nur die Texte über China übernommen].

… Es gibt auch noch eine höhere, ganz spekulative Einbildungskraft, welche in einer solchen Mystik, wie die indische sich uns darstellt und hier charakterisiert wurde, wohl ihre eigentliche Sphäre findet. Und wenn eine solche Mystik wie die der indischen Philosophie zum Grunde liegende auch ganz rein wäre von aller Beimischung sinnlicher Gefühle und selbst ganz bilderlos; so würde man darum doch gewiß unrecht haben, wenn man der Einbildungskraft ihren Anteil an einer solchen besondern Geistesrichtung und an diesem ganzen Phänomen absprechen wollte. Wie nun bei den Chinesen in der ihnen eigentümlichen Geistesrichtung nicht die Fantasie, sondern weit mehr die Vernunft das vorherrschende Element war; das wird nach der oben zum Grunde gelegten, aus den besten und neuesten Quellen und Gewährsmännern geschöpften Charakteristik dieser Nation, kaum nötig sein, noch im einzelnen ausführlich nachzuweisen; so sehr geht es schon aus dem Ganzen hervor. Anfangs, da noch die alte chinesische Sitteneinrichtung in der einfachen, nicht so wie bei andern Völkern durch Dichtungen aller Art entstellten Gottesverehrung im Geiste und nach der bessern Lehre des Confucius bestand und erhalten war, ist es allerdings die gesunde, richtig und sittlich denkende und göttlich ordnende Vernunft gewesen, in welcher sie das höhere Prinzip ihres Lebens und auch des Staats fanden, wie sie denn selbst das höchste Wesen mit der Benennung der göttlichen Vernunft bezeichnet haben. Wenn indessen auch einige neuere Schriftsteller unsrer Zeit, das höchste Wesen, wie die Chinesen, mit dem Namen der göttlichen Vernunft bezeichnen; so kann ich diesen chinesischen Sprachgebrauch nicht zu dem meinigen machen, weil nach der Überzeugung, von welcher ich ausgehe und die auch hier zum Grunde liegt und vorausgesetzt wird, der lebendige Gott zwar ein Geist ist; aber daraus folgt nicht, daß Gott die Vernunft oder die Vernunft Gott sei. Es läßt sich eigentlich und genauer genommen und nach der wissenschaftlichen Strenge des Ausdrucks, Gott ebenso wenig eine Vernunft beilegen, als das Vermögen der Fantasie. Das letzte geschieht in der dichterischen Mythologie des alten Heidentums; das erste, wenn es wirklich so gemeinet und nicht bloß ein Fehler des unpassenden Ausdrucks ist, bezeichnet jederzeit den Rationalismus, oder das neue Heidentum der Vernunft, zu welchem aber auch schon in sehr frühen Zeiten und namentlich bei den Chinesen eine Anlage und Hinneigung gefunden wird. Es ist auch bei ihnen bald genug statt jener richtigen und gesunden, der göttlichen Ordnung gemäßen und folgenden Vernunft, die egoistisch klügelnde, alles verkünstelnde, und in Sekten sich teilende und streitende, endlich auch die bessere alte Grundlage und heilig geachtete Überlieferung nach ihrem neuen System revolutionär umwerfende Vernunft daraus geworden…
Von dem Ursprnge des alten Heidentums konnte erst bei den Indiern, bei den Chinesen aber deswegen noch nicht die Rede sein, weil wie oben erwähnt wurde, in der ersten und ältesten Zeit eine reinere und einfach patriarchalische Gottesverehrung dort in China bestanden ist und gefunden wird; und erst nachdem durch die Vernunftsekte der Tao-sse und den allgemein herrschend gewordnen Rationalismus unter dem ersten allgemeinen, großen und mächtigen Kaiser eine Revolution herbeigeführt worden, welche auf den Umsturz der alten chinesischen Lebens-, Glaubens- und Sitteneinrichtung angelegt war, ist alsdann etwas später das eigentliche Heidentum und ein fremder Götzendienst in der indischen Religion des Buddha eingeführt worden. Jene Umwälzung des gesamten alten Staats- und zugleich auch des ganzen alten Gedanken- und selbst, was bei den Chinesen unzertrennlich damit verbunden ist, des früheren Schriftsystems, ist aber recht eigentlich eine Revolution in der öffentlichen Meinung, in den Grundsätzen und Begriffen gewesen. Nachdem die mit der allgemeinen Bücherverbrennung verbundene Verfolgung und Hinrichtung vieler Gelehrter, allein gegen die dem alten Sitten- und Staatssysteme anhängende Schule des Confu-tse gerichtet war; so ist es wohl keine ganz willkürliche und bloß aus der Luft gegriffne Vermutung, wenn wir der entgegenstehenden Partei der Vernunftsekte der Tao-sse einen großen Anteil an dieser gewaltsamen Revolution und Ideenumwälzung zuschreiben; wie denn auch der mächtige erste Kaiser Shihoangti [Shihuangdi] ganz in dem Interesse dieser Partei gewesen sein muß. Denn obwohl seine Regierung nach außen glänzend war, durch die Errichtung der großen chinesischen Mauer und die Stiftung der chinesischen Kolonie in dem japanischen Staat, so ist sie nach innen in seiner despotischen Willkür durchaus revolutionär gewesen; und so bietet jene vor zweitausend Jahren stattgehabte große Katastrophe im chinesischen Reiche, obwohl uns so fern stehend, in dem weiten Abstande von Raum und Zeit und unter ganz andern Formen und Sitten geschehen, doch noch einige Ähnlichkeit oder Analogie dar mit manchem, was wir selbst in unsrer Zeitepoche erlebt und gesehen haben. Um aber den Widerspruch zu lösen, der darin zu liegen scheint, wenn wir von der einen Seite diese reinere, einfach patriarchalische Gottesverehrung von den Chinesen mit Lob erwähnt finden, überhaupt so vieles von einem verhältnismäßig sehr zivilisierten Zustande schon in den frühesten Zeiten, daneben diese obwohl entartete und übel angewandte, doch aber sehr entwickelte und hoch gesteigerte Kunst in ihrer wissenschaftlichen Kultur; und dann von der andern Seite wieder manches angeführt wurde, was auf sehr rohe oder wenigstens geringe und beschränkte Anfänge und Armut der Begriffe in dem ursprünglichen chinesischen Ideen- oder Bilderkreis, in ihrem ältesten Schriftsystem oder in der ersten Grundlage desselben hindeutet: ist nur noch hinzuzufügen, daß auch in dem großen chinesischen Lande, wie man dieses in der Geschichte mehrerer anderer gebildeten Völker gefunden hat, wo sich im Hintergrunde des herrschenden und in der historischen Zeit hochgebildeten Volksstammes, bei genauerer Untersuchung rohe oder wenigstens rauher gesittete und in der Geistesentwicklung viel weniger vorgeschrittene Urbewohner zeigen, dieses eben so auch hier gewesen ist. Sie werden hier unter dem eignen Namen der Miao in verschiednen Provinzen historisch aufgeführt, und grade ebenso, als die früheren, weniger gebildeten Urbewohner charakterisiert, und hat sich dieser Stamm der Miao noch bis in die spätere Zeiten erhalten. Überhaupt stößt die historische Forschung in der ersten Weltperiode fast überall auf eine zwiefache Völkerschicht von älterem und jüngerem Stamm; in ähnlicher Weise, wie die geognostische Untersuchung der Erdoberfläche zweierlei Gebirgsformationen und deutlich geschiedne Bildungsepochen in dieser unterscheidet. So haben also auch in China die gebildeten Ankömmlinge und eigentlichen Stifter und ersten Begründer der nachherigen Nation und des Staats oder der ersten mehr geregelten Vereine der bürgerlichen Gesellschaft, sich in manchem nach den Sitten und Gewohnheiten, der Sprache und vielleicht selbst der Bilderschrift dieser Halbwilden bequemt; so wie es auch die Europäer zum Teil ebenso gemacht haben, als sie die Mexikaner oder andre solche Völker der untersten Kulturstufe zivilisieren und durch den bessern Unterricht bilden wollten, oder in ähnlichen Fällen noch machen würden; wie es auch notwendig ist, wenn die wohlmeinende Absicht einen glücklichen Erfolg haben soll. Da wir nun mit der Herleitung der chinesischen Nation und Kultur überall immer nach Nordwesten, wo die Provinz Schensi gelegen ist, und über dieselbe hinaus hingewiesen werden; so dient dies nur der ohnehin sehr wahrscheinlichen und durch viele Zeugnisse bestätigten Idee von der allgemeinen Ableitung aller asiatischen Geisteskultur in ihren ersten Anfängen aus dem großen Mittellande in Westasien zur Bestätigung.

Sekundärliteratur
Adrian Hsia : In the second lecture, Schlegel tried to describe the world in the light of the stories told by Moses. Because it was God who created humans, they had not been created wild or primitive, but became so later. Humans were created free and were given two wills, the divine and the natural. He was placed in Paradise for observation, and the natural will gradually took over. The world history did not begin with Adam, but with Cain. After the fratricide, he fled to East Asia and found the oldest city there. Thus a warlike race was founded which was also knowledgeable in working metal, mining gold and silver. There was a second, god-fearing race, founded by Cain's brother Seth. Schlegel did not identify this race either. Perhaps the identity of these two races was not important, because both deteriorated to the point that God had to inundate the earth. The deluge killed all humankind except those in Noah's Arch. Then Schlegel became preoccupied with the high age of Noah who lived for 500 years, 400 more than the usual patriarch in the Bible. What happened after Noah was of no interest to the philosopher, as he explained earlier that when the humans still possessed the word of God, there was unity, including one language for the whole world. When the divine word slowly vanished from memory, diversity established itself, including a multitude of cultures and languages. Then a further mutation took place in accordance with different climates and environments. The present world had, according to Schlegel, four continents, Australia being considered as a part of Asia. He opined also that Europe and Asia must have originally been separate while Europe and Africa were linked by a isthmus.
In the third lecture, Schlegel analyses China. Similar to Schelling, who knew that one usually explained the origin of the others from one's own perspective, but this knowledge also did not prevent him from perceiving the Chinese culture from a European position, Schlegel was aware that the designation East and West were really relative, because, as he pointed out himself, China was situated east of Europe, but west of Peru. However, he decided to adhere to our custom, thus placing China at the farthest end of East Asia. This was a different attitude than Herder, who called the Chinese the 'corner people' (i.e. being located in the corner of the world), and Hegel, for whom the East was simply in the East and Europe was irrevocably in the West. However, Schlegel knew no relativity as to the purpose of studying China and the other ancient pagan cultures. At the very beginning, lest his audience forgot, he re-confirmed that the analysation solely served the purpose to find the still remaining traces of the original revelation of God in order to demonstrate that there might be other ways of development, but invariably, they had the same source. It follows that China is no exception. However, before Schlegel examines what he termed the inner culture, he discusses the external matters.
Schlegel was also impressed by two other items which could be considered as the emblems of China : the canals and the Great Wall. The Great or Imperial Canal was a singular achievement which no civilized country could match. And he praised the care which China took in water preservation, and whenever there was a inundation, it was invariably considered as a punishment from above. As for the Great Wall, he indicated its magnificence by the newest calculation that the cubic content was sufficient to build all the houses in England and Scotland and more. Nevertheless China was not a perfect nation. Schlegel mentioned the long, claw-like nails of mandarins and the crushed feet of women. Above all, like nearly all Europeans of his time, he was disturbed by the language. He emphasized that one sound could represent 160 different characters ; and it took the life time of a scholar to learn the ideograms. With the above features, Schlegel seems to have exhausted the negative points in the Chinese culture. However, as a non-Christian country, China must have some fundamental faults. In this connection, Schlegel comes to the point. Even though China seemed to have reached an ideal secular state without priests before the introduction of Buddhism, without a reditary nobility, where state officials were scholars, and despite the apparent unified state of China, the history of China knew no peace, but a chain of revolutions, revolts, usurpations, change of dynasties and so on. Schlegel undertakes to explain the inner intellectual development which led to this violent history. The spiritual side of a culture was linked with the language. The first written Chinese characters were pictographs, similar to those which could be found with primitive peoples such as the Amerindians, especially in Mexico. The Chinese characters were supposed to be about 4000 years old, as the learned Sinologue Abel Rémusat assumed. He also opined that the Chinese script had no character to denote a priest. This would have led to the conclusion that China did really not know any religion, and consequently could not have received any revelation. Schlegel opposed that assumption. He turned to Yi jing for help. Here Leibniz enters the picture again. After having described the combination of unbroken and broken lines to signify yin and yang, he went on to explain that Leibniz interpreted the system as similar to binary arithmetic. Schlegel himself turned to Plato to identify the yin and yang as the first theory of opposites. In addition, he also recognized the theory as representing the absolute unity as the foundation of all things. It created all things. The principle of duality is even more evident if we took the new discovery in natural sciences into account. It corresponded to the positive and negative ends of electricity, magnetism, and so on. However, the other side of the coin, the revelation, should not be neglected. The philosopher Laozi, whose teaching was identified as the philosophy of reason, ignored this with the result that his philosophy gradually degenerated to atheism, opined Schlegel. He pointed out that the parallel development of Chinese religion and scientific and practical knowledge knew three stages. The first stage was the holy revelation which resulted in the Chinese political structure as well as the idea of the Chinese empire along with the moral teachings. The second epoch which began about 600 years before the Christian era, was the age of rational philosophy. The two great representatives were Confucius and Laozi (he was then considered a rationalist!). The third stage saw the introduction of Buddhism, the most false of all pagan religions. This is a straight line of deterioration. Schlegel thought that Laozi's 'rational philosophy' prepared the way for the reception and expansion of Buddhism in China.
As far as Schlegel was concerned, he had proven that China did receive divine revelation. He then asserted that the Chinese and Mosaic traditions had many common grounds. The most apparent evidence for Schlegel was the description of the fallen dragon in Yi jing which we have already seen. This reminded Schlegel of the downfall of the 'disloyal spirit'. Once fallen to earth the dragon became the holy symbol of the Chinese Empire and its ruler. Therefore, the Son of Heaven, i.e. the emperor, should really be called the Son of God, according to Schlegel, because his will was divine. He ruled over nature and spirits and was considered the master of heaven and earth. He was the only one who could make sacrifices to heaven. However, this Chinese celestial ideology was anything but heavenly. Therefore, the Chinese history could not know peace and tranquillity. The Chinese ideology borrowed the ideas and vocabulary from the Holy Book, but used it for the wrong end. For example, it insisted there was only one emperor on earth and demanded tribute from other rulers. Another example is that its political structure resembled that of the church, it was pure state idolatry, so Schlegel. Such a system could not know peace in its history and had to be visited by revolutions and conquests, such was the law of dialectics. It also followed that the Chinese moral teaching was not moral at all, because everything was upside down. Because of this, it was ripe for Buddhism. If Islam was characterised by polygamy, then the characteristic of Buddhism is polyandry. According to Schlegel, Mohammed, because he only styled himself a prophet, was less evil or false than Buddha who (and his followers) claimed incarnation in flesh. Buddhism was in Schlegel's judgement anti-Christian.
Thus Schlegel concluded that the Chinese were proof that ancient cultures received divine revelation, because traces of it could still be found in their ancient history. However, the knowledge of truth took a wrong turn in a very early stage so that it could not develop properly. The Chinese language was proof of this result. From political idolatry it sank further downwards so that they accepted a foreign idolatry, i.e. Buddhism, which was a demonic aping of Christianity and its most serious competitor, because of all religions, Buddhism had the most followers. Such was the description of China by Schlegel from the Catholic perspective. Comparing it with Schelling's view, we could see how close their individual interpretations were even though they might not have agreed to it. Schelling called the Chinese religio-political ideology cosmocracy, quoting the same passage as Schlegel in Yi jing. Only the latter did not interpret it as cosmocracy, but the evidence of corrupted revelation. It is also interesting to see that when both philosophers described the Chinese culture as such, their attitudes were normal, i.e. they had both positive and negative things to say. As a matter of fact, positive judgements seemed to outweigh negative ones. However, once they had introduced the biblical element, identifying the biblical serpent in the Garden of Eden with the Chinese dragon, a sinister tone became evident. Nevertheless, it is remarkable that none went as far as to spell out the consequence of the identification. If the biblical serpent was the Chinese dragon, which was condemned by God to crawl on its belly and to eat dust all its life, and this dragon was the symbol of the Chinese Empire and its emperor, then China would be some kind of evil empire. But China was accused of blindness, arrogance, and perhaps also stupidity, but not of evilness. Moreover, no Christian author, Catholic or Protestant, would have words of praise for the real Satan. Schelling and Schlegel, each in his own way, merely wanted to expose the true nature of the Celestial dragon of China as really the serpent of the dust. At the beginning, it still retained shreds of memory of heaven, then it deteriorated until it embraced Buddhism.

Lucie Bernier : In the third lecture, Schlegel analyses China. He was aware that the designation East and West was really relative, because, as he pointed out, China was situated east of Europe, but west of Peru. However, he decided to adhere to "our" custom, thus placing China at the farthest end of East Asia. His attitude differed from Herder's, who called the Chinese the "corner people" (that is, being located in the corner of the world), and Hegel's, for whom the East was simply in the East, and Europe was irrevocably in the West. However, Schlegel's open-mindedness vanished when he reaffirmed that the analysis served the sole purpose of finding the still-remaining traces of the original revelation of God in order to demonstrate that while there might be other ways of development, they invariably had the same source. It follows that China is no exception. However, before Schlegel examines what he termed the inner culture, he discusses external matters. Despite the apparent unified state of China, the history of China knew no peace, but consisted of a chain of revolutions, revolts, usurpations, changes of dynasty and so on. Schlegel undertakes to explain the inner intellectual development which led to this violent history. He saw the spiritual side of a culture as being linked with its language. The first written Chinese characters were pictographs, similar to those which could be found among primitive peoples such as the Amerindians, especially in Mexico. The Chinese characters were supposed to be about four thousand years old, as the learned Sinologue Abel Rémusat assumed, and he also believed that the Chinese script had no character to denote a priest. This would have led to the conclusion that China really did not know any religion, and consequently could not have received any revelation. Schlegel opposed that assumption. He pointed out that the parallel development of Chinese religion and scientific and practical knowledge had three stages. The first stage was the holy revelation which resulted in the Chinese political structure, the idea of the Chinese empire, and moral teachings. The second epoch, which began about six hundred years before the Christian era, was the age of rational philosophy. The two great representatives were Confucius and Laozi (he was then considered a rationalist!). The third stage saw the introduction of Buddhism, the most false of all pagan religions. This development shows a straight line of deterioration. Schlegel thought that Laozi's "rational philosophy" prepared the way for the reception and expansion of Buddhism in China.
As far as Schlegel was concerned, he had proven that China did receive divine revelation. He then asserted that the Chinese and Mosaic traditions had much common ground. The most apparent evidence of this for Schlegel was the description of the fallen dragon in the Yijing which we have already discussed in connection with Schelling. This reminded Schlegel of the downfall of the "disloyal spirit". Once fallen to earth the dragon became the holy symbol of the Chinese Empire and its ruler. Therefore, the Son of Heaven, the emperor, should really be called the Son of God, according to Schlegel, because his will was divine. He ruled over nature and spirits and was considered the master of heaven and earth. He was the only one who could make sacrifices to heaven. However, this Chinese celestial ideology was anything but heavenly. It borrowed ideas and vocabulary from the Holy Book, but used it for the wrong end. For example, it insisted that there was only one emperor on earth and demanded tribute from other rulers. Another example is that although its political structure resembled that of the church, it was, to Schlegel, pure state idolatry. Such a system could not know peace in its history and had to be visited by revolutions and conquests, such was the law of dialectics. It also followed that Chinese moral teachings were not moral at all, because everything was upside down. Because of this, it was ripe for Buddhism. If Islam was characterized by polygamy, then the characteristic of Buddhism is polyandry. According to Schlegel, Mohammed, because he only styled himself a prophet, was less evil or false than the Buddha who (and his followers) claimed fleshly incarnation. Buddhism was, in Schlegel’s judgement, anti-Christian. Thus Schlegel concluded that the Chinese were proof that ancient cultures had received divine revelation, because traces of it could still be found in their ancient history. However, the knowledge of Truth took a wrong turn at a very early stage and it was not able to develop properly. The Chinese language was proof of this. From political idolatry it sank further downwards so that the Chinese accepted a foreign idolatry, that is, Buddhism, which was a demonic aping of Christianity and its most serious competitor, because of all religions, Buddhism had the most followers. Such was the description of China by Schlegel from the Catholic perspective. Comparing it with Schelling’s view, we can see how close their individual interpretations were. Schelling called the Chinese religio-political ideology a cosmocracy, quoting the same passage as Schlegel in the Yijing. Schlegel however did not interpret it as a cosmocracy, but as the evidence of a corrupted revelation. It is also interesting to see that when both philosophers merely described Chinese culture, their attitudes were balanced, in other words, they had both positive and negative things to say. However, once they had introduced the biblical element, identifying the biblical serpent in the Garden of Eden with the Chinese dragon, a sinister tone becomes evident. All intentions of being fair and adhering to facts had to be subject to the dictates of the one and only true religion.
  • Document: Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von. Philosophie der Geschichte : in achtzehn Vorlesungen gehalten zu Wien im Jahre 1828. Bd. 1-2. (Wien : C. Schumburg, 1829). = Hrsg. und eingel. von Jean-Jacques Anstett. (München : Schöningh, 1971). (Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe ; Bd. 9, Abt. 1). (Schle3, Publication)
  • Document: Hsia, Adrian. Theistic and non-theistic perspectives on Chinese culture : Friedrich Schlegel, F.W.J. Schelling and Arthur Schopenhauer. International Symposium on the Bible and China. Furen Catholic University, Taipei, 5-8 Jan. 2002. [Unpublished manuscript]. (Hsia40, Publication)
  • Document: Bernier, Lucie. Christianity and the other : Friedrich Schlegel's and F.W.J. Schelling's interpretation of China. In : International journal of Asian studies ; vol. 2, no 2 (2005). (Bern10, Publication)

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德国浪漫哲学
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