Uhlemann, Alexander Ferdinand
# | Year | Text | Linked Data |
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1 | 1900 | Alexander Ular hält sich in Kiakhta und Maimachen in der Mongolei auf. |
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2 | 1903 |
Erste Begegnung von Hermann Hesse mit China. Er liest Die Bahn und der rechte Weg des Lao-tse von Alexander Ular [ID D11974]. 1907 schreibt er in der Rezension : Aus China hat der [Insel]-Verlag eine schöne Übersetzung der Sprüche des Lao Tse [Laozi] gebracht. Durch seinen Vater ist Hesse schon in seiner Kindheit in Kontakt mit der indischen und chinesischen Kultur gekommen. Er schreibt später : Viele Welten kreuzen ihre Strahlen in diesem Hause. Hier wurde gebetet und in der Bibel gelesen, hier wurde studiert und indische Philosophie getrieben, hier wurde gute Musik gemacht, hier wusste man von Buddha und Laotse [Laozi]. |
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3 | 1908 |
Ular, Alexander. Die gelbe Flut ID D12463]. Ular schreibt : "Die Chinesen mussten zivilisiert werden, um ihnen [den Mächten] gemeinsam dauernde friedliche Herrschaft über die gefährliche gelbe Rasse zu sichern ; dies war das einzige Mittel, die Völker Europas zur Wahrung ihrer Kultur gegen die gelbe Flut zu einigen ; [wir werden dann] die Bewunderung der weissen Welt und die ewige Dankbarkeit der Gelben [haben]." Luo Wei : Ular lässt in seinem Roman die konfuzianisch-vernünftige Sicht in seinem Roman weiterwirken. Durch die Schilderung von Entstehung, Wirken und Untergang eines deutsch-englisch-französischen Unternehmnes in China, wird einerseits bezweifelt und andererseits eine gegenseitige Ergänzung und Befruchtung der zwei Kulturen propagiert. Li Changke : Der Roman spielt im Yangzi-Tal nach der Jahrhundertwende. Ular macht sich Gedanken über die jahrtausende alte Kultur und das Überleben des Chinesentums in der bedrohlichen imperialistischen Welt. Zhang Zhenhuan : Der Roman beginnt mit der Schilderung der Flussregulierungsarbeit, um Chinas Flüsse mit europäischen Schiffen zu bedecken und so den Aussen- und Binnenhandel in die Hände der Weissen zu bringen… Im Rahmen der Darstellung der Konflikte zwischen China und dem Westen spielt das Problem der nationalen Identität eine zentrale Rolle… Aus verschiedenen Perspektiven wird der Gegensatz zwischen dem chinesischen Kollektivismus und dem westlichen Individualismus gezeichnet. Die Gegenüberstellung von China und Europa ist eine Grundstimmung der Zeit, Furcht vor China… Unterstrichen wird auch Bild des alten China mit seinen ewigen unerschütterlichen Traditionen, seinen ewigen Gesetzen, seiner Verwaltungsweisheit und den tausendjährigen Prinzipien… Dem durch den Individualismus zersplitterten Europa wird ein Spiegel vorgehalten, damit Europa aus seiner Selbstverherrlichung erwacht…. Der Konflikt zwischen dem Westen und China wird deutlich bei der Forderung nach dem sogenannten „Zivilisieren“ Chinas durch den Westen : Der hartnäckige Glaube an der Überlegenheit der eigenen Kultur auf beiden Seiten und der Macht- und Profitgier des Westens. Einerseits wird im Roman Furcht vor China verbreitet, andererseits aber eine Bewunderung für die alten chinesische Kultur gezeigt. Lucie Bernier : Ular ne contient, à l'exception des descriptions physiques des Chinois, aucune description géographique, culturelle ou religieuse. Après une lecture exhaustive, il est étonnant de constatet cette lacune puisque l'auteur exprime son admiration pour la culture chinoise et souhaite une communion des deux peuples. Heinz Gollwitzer : Ular lässt als Vielschreiber notwendigerweise an Qualität zu wünschen übrig und als Lohnschreiber (wenn auch ersten Ranges) die Frage nach der Ehrlichkeit seiner Publikationen offen lässt… Es unterliefen ihm nicht wenige Widersprüche. |
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4 | 1919 |
Ular, Alexander. Die Bahn und der rechte Weg des Lao-tse [ID D11974] : Ular schreibt : Das Schlimmste für Lao-tse [Laozi] war die vielfache Überarbeitung der falschen philologisch sezierten Übertragungen des Tao-te-king [Dao de jing] durch Juristen, Philosophen, Orientalisten und Schriftsteller, die das Chinesische nicht beherrschten. |
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5 | 1920 |
Döblin, Alfred. Der deutsche Maskenball. (Berlin : S. Fischer, 1921). Darin enthalten : Alfred Döblin. Der rechte Weg. (1920) : Rezension der 4. Aufl. (1919) von Ular, Alexander. Die Bahn und der rechte Weg des Lao-tse… [ID D11974]. Er schreibt : Einundachtzig Sprüche, einige nur vier bis sechs Zeilen lang, hat Laotses Taoteking, die Bahn und der rechte Weg. Neben diesem Buch kann sich keins halten, denn es nimmt sie alle auf. Es überwindet sie im Hegelschen Sinne, indem er sie nicht beseitigt oder widerlegt, sondern ihnen ihren Platz anweist. Es haben noch einige Jahrtausende Literatur Raum in diesem Buch… Dies Buch müsste klein bequem gebunden sein. Es wird so gebunden werden ; wird von vielen Europäern der folgenden Jahrzehnte in den Taschen getragen werden. |
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6 | 1921 |
Alexander Ular schreibt über Laozi : Von Lao-tse zu Nietzsche beschreibt die Geschichte des Wissens von den letzten Dingen eine Spirale. Beide sind einander nahe. Wo aber ist der Anfang und wo das Endglied der Kurve ? Lao-tse müsste ein ferner Nachkomme Nietzsches sein. Oder China ist dreissig Jahrhunderte über Europa hinaus. Han Ruixin : Ular sieht die Berührungspunkte im Denken Nietzsches und Laozis vor allem in der Verdammung der Wissenschaft und der Auflehnung des Menschen gegen den natürlichen Weltenlauf. Seine Überssetzung des Dao de jing versteht er als einen bahnbrechenden Versuch, den alten chinesischen Text in seinem wirklichen Sinn wiederzugeben. Nach Ular „strozten“ die bisherigen Übersetzungen von Irrtümern und Fehlinterpretationen. Er erhebt den Anspruch, die „Hieroglyphen“ in ihrem ursprünglichen Sinne zu verstehen und diese wiederzugeben. „Ich habe hiermit zu meiner Freude an vielen Stellen klaren Sinn und tiefe Weisheit gefunden, wo die chinesischen Kommentatoren Unverständlichkeit und die westländischen Philologen nur zu oft blödes Geschwätz fanden“. |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1902 | Lao-tsé. Le livre de la voie et de la ligne droite. [Trad.] Alexandre [Alexander] Ular. (Paris : Éditions de la Revue blanche, 1902). Übersetzung von Laozi. Dao de jing. | Publication / Ular2 |
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2 | 1903 | Ular, Alexander. Die Bahn und der rechte Weg des Lao-tse der chinesischen Urschrift nachgedacht. (Leipzig : Insel-Verlag, 1903). [4. Aufl. 1919]. Übersetzung von Laozi. Dao de jing. | Publication / Ular1 |
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3 | 1904 | Ular, Alexander. Un empire russo-chinois. (Paris : F. Juven, 1903). | Publication / Ula4 |
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4 | 1908 | Ular, Alexander. Die gelbe Flut : ein Rassen-Roman. (Frankfurt a.M. : Rütten & Loening, 1908). | Publication / Ula3 |
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