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“Die Gelbe Gefahr : Geschichte eines Schlagworts : Studien zum imperialistischen Denken” (Publication, 1962)

Year

1962

Text

Gollwitzer, Heinz. Die Gelbe Gefahr : Geschichte eines Schlagworts : Studien zum imperialistischen Denken. (Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1962). (Goll1)

Type

Publication

Contributors (1)

Gollwitzer, Heinz  (Nürnberg 1917-1999 München) : Professor für Neuere und Neueste Geschichte Universität Münster

Subjects

History : China - Europe : General

Chronology Entries (3)

# Year Text Linked Data
1 1895 Kaiser Wilhelm II. fertigt eine Zeichnung an, die die "Gelbe Gefahr" symbolisiert. Sein Entwurf zeigt den Patron der Deutschen, den Erzengel Michael, als Führer einer Gruppe allegorischer, im Walkürenstil kostümierter Frauengestelten, welche die europäische Nationen darstellen sollen. Der Erzengel deutet auf eine blühende Landschaft, in deren Hintergrund eine in Flammen aufgehende Stadt zu sehen ist. Über dem sich in Form eines Drachens zusammenballenden Qualm wird eine Buddhafigur sichtbar, die starr auf die Zerstörung blickt. Das veröffentliche Bild, das der Kaiser anderen Monarchen und Staatsmännern übersendet, gelangt zu grosser Verbreitung. Seine Unterschrift lauetet : "Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter !".
2 1908 Ular, Alexander. Die gelbe Flut ID D12463].
Ular schreibt : "Die Chinesen mussten zivilisiert werden, um ihnen [den Mächten] gemeinsam dauernde friedliche Herrschaft über die gefährliche gelbe Rasse zu sichern ; dies war das einzige Mittel, die Völker Europas zur Wahrung ihrer Kultur gegen die gelbe Flut zu einigen ; [wir werden dann] die Bewunderung der weissen Welt und die ewige Dankbarkeit der Gelben [haben]."

Luo Wei : Ular lässt in seinem Roman die konfuzianisch-vernünftige Sicht in seinem Roman weiterwirken. Durch die Schilderung von Entstehung, Wirken und Untergang eines deutsch-englisch-französischen Unternehmnes in China, wird einerseits bezweifelt und andererseits eine gegenseitige Ergänzung und Befruchtung der zwei Kulturen propagiert.

Li Changke : Der Roman spielt im Yangzi-Tal nach der Jahrhundertwende. Ular macht sich Gedanken über die jahrtausende alte Kultur und das Überleben des Chinesentums in der bedrohlichen imperialistischen Welt.

Zhang Zhenhuan : Der Roman beginnt mit der Schilderung der Flussregulierungsarbeit, um Chinas Flüsse mit europäischen Schiffen zu bedecken und so den Aussen- und Binnenhandel in die Hände der Weissen zu bringen… Im Rahmen der Darstellung der Konflikte zwischen China und dem Westen spielt das Problem der nationalen Identität eine zentrale Rolle… Aus verschiedenen Perspektiven wird der Gegensatz zwischen dem chinesischen Kollektivismus und dem westlichen Individualismus gezeichnet. Die Gegenüberstellung von China und Europa ist eine Grundstimmung der Zeit, Furcht vor China… Unterstrichen wird auch Bild des alten China mit seinen ewigen unerschütterlichen Traditionen, seinen ewigen Gesetzen, seiner Verwaltungsweisheit und den tausendjährigen Prinzipien… Dem durch den Individualismus zersplitterten Europa wird ein Spiegel vorgehalten, damit Europa aus seiner Selbstverherrlichung erwacht…. Der Konflikt zwischen dem Westen und China wird deutlich bei der Forderung nach dem sogenannten „Zivilisieren“ Chinas durch den Westen : Der hartnäckige Glaube an der Überlegenheit der eigenen Kultur auf beiden Seiten und der Macht- und Profitgier des Westens.
Einerseits wird im Roman Furcht vor China verbreitet, andererseits aber eine Bewunderung für die alten chinesische Kultur gezeigt.

Lucie Bernier : Ular ne contient, à l'exception des descriptions physiques des Chinois, aucune description géographique, culturelle ou religieuse. Après une lecture exhaustive, il est étonnant de constatet cette lacune puisque l'auteur exprime son admiration pour la culture chinoise et souhaite une communion des deux peuples.

Heinz Gollwitzer : Ular lässt als Vielschreiber notwendigerweise an Qualität zu wünschen übrig und als Lohnschreiber (wenn auch ersten Ranges) die Frage nach der Ehrlichkeit seiner Publikationen offen lässt… Es unterliefen ihm nicht wenige Widersprüche.
  • Document: Zhang, Zhenhuan. China als Wunsch und Vorstellung : eine Untersuchung der China- und Chinesenbilder in der deutschen Unterhaltungsliteratur 1890-1945. (Regensburg : S. Roderer, 1993). (Theorie und Forschung ; Bd. 241. Literaturwissenschaft ; Bd. 14). Diss. Univ. Heidelberg, 1992. S. 127-136. (ZhaZ3, Publication)
  • Document: Bernier, Lucie. Fin de siècle et exotisme : le récit de voyage en Extrême-Orient. In : Klincksieck : revue de littérature comparée ; vol. 53, no 1 (2001).
    http://www.cairn.info/article.php?ID_REVUE=RLC&ID_NUMPUBLIE
    =RLC_297&ID_ARTICLE=RLC_297_0043
    . (Bern, Publication)
  • Document: Luo, Wei. "Fahrten bei geschlossener Tür" : Alfred Döblins Beschäftigung mit China und dem Konfuzianismus. (Frankfurt a.M. : P. Lang, 2003). (Europäische Hochschulschriften ; Reihe 1. Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 1896). Diss. Beijing-Univ., 2003. S. 47. (Döb2, Publication)
  • Person: Ular, Alexander
3 1962 Gollwitzer, Heinz. Die Gelbe Gefahr [ID D13272].
Gollwitzer stellt sich gegen den Missbrauch und die Propagierung des Satzes „Die Gelbe Gefahr“ während des europäischen Imperialismus vor 1914.

Cited by (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 2003- Karlsruher Virtueller Katalog : http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html. Web / KVK