2001
Publication
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1 | 1875-1914 | Charles Pettit wird als Korrespondent während des Chinesisch-japanischen Krieges 1894-1895 nach China geschickt und bleibt bis 1914. |
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2 | 1886-1904 |
Heyking, Elisabeth von. Tagebücher aus vier Erdteilen [ID D2462]. Heyking beklagt sich 1896, dass sowohl Europäer als auch Chinesen sich kulturell überlegen fühlen, was dazu führt, die anderen zu verachten, ohne dass sie jedoch irgend etwas vom eigentlichen Wert der anderen kennen würden. Sie schreibt : "In Peking sieht man recht drastisch, dass es vielen schlecht gehen muss, damit es einigen wenigen gut gehen kann. Die wenigen haben natürlich kein Interesse daran, etwas an diesem Tatbestand zu ändern, und die vielen sind hier viel zu indolent und stur, um es zu versuchen." "Chinesen verstehen nur die Dollar - oder Kanonensprache. Was sie auch früher gewesen sein mögen, heute sind die Chinesen schmutzige Barbaren, welche keine europäischen Gesandten, wohl aber europäische Herren brauchen - je eher, je besser." "Gleich Ameisen rackern sie sich ab. Und wenn Ameisen, die sicher nur Ameisen sind, noch intelligentere Gesichter tragen und dabei unzweifelhaft gebildet sind, so wirkt das beängstigend." Lucie Bernier : La citation contient pratiquement tous les clichés récurrents sur les Chinois et, en particulier, ceux qui, aux yeux des Européens, expliquent la prévalence de la corruption en Chine, à savoir la cupidité et le matérialisme des Chinois. Selon Heyking, l'amour de l'argent fait partie intégrante de la culture chinoise et démontre à quel point les Chinois n'accordent aucune importance au spirituel. Non contente de l'expansion coloniale, Heyking insiste sur l'influence bénéfique des Européens sur ceux qu'elle traite de 'barbares'. Enfin du 'barbare crasseux' à la 'créature qui dépasse à peine le stade de l'animal', les descriptions ne sont pas loin de l'assimilation des Chinois aux animaux. Zhang Zhenhuan : Das zeigt, dass Heyking sich nicht nur über das soziale Elend in China beklagt, sondern auch sich fragt, ob nicht auch das ganze chinesische Gesellschaftssystem für diese Ungerechtigkeit verantwortlich sei. Damit wird das alte Klischee, die konfuzianistische Gesellschaft, die jedem das Glück ermöglicht, die beste für China sei, in Frage gestellt. |
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3 | 1908 |
Ular, Alexander. Die gelbe Flut ID D12463]. Ular schreibt : "Die Chinesen mussten zivilisiert werden, um ihnen [den Mächten] gemeinsam dauernde friedliche Herrschaft über die gefährliche gelbe Rasse zu sichern ; dies war das einzige Mittel, die Völker Europas zur Wahrung ihrer Kultur gegen die gelbe Flut zu einigen ; [wir werden dann] die Bewunderung der weissen Welt und die ewige Dankbarkeit der Gelben [haben]." Luo Wei : Ular lässt in seinem Roman die konfuzianisch-vernünftige Sicht in seinem Roman weiterwirken. Durch die Schilderung von Entstehung, Wirken und Untergang eines deutsch-englisch-französischen Unternehmnes in China, wird einerseits bezweifelt und andererseits eine gegenseitige Ergänzung und Befruchtung der zwei Kulturen propagiert. Li Changke : Der Roman spielt im Yangzi-Tal nach der Jahrhundertwende. Ular macht sich Gedanken über die jahrtausende alte Kultur und das Überleben des Chinesentums in der bedrohlichen imperialistischen Welt. Zhang Zhenhuan : Der Roman beginnt mit der Schilderung der Flussregulierungsarbeit, um Chinas Flüsse mit europäischen Schiffen zu bedecken und so den Aussen- und Binnenhandel in die Hände der Weissen zu bringen… Im Rahmen der Darstellung der Konflikte zwischen China und dem Westen spielt das Problem der nationalen Identität eine zentrale Rolle… Aus verschiedenen Perspektiven wird der Gegensatz zwischen dem chinesischen Kollektivismus und dem westlichen Individualismus gezeichnet. Die Gegenüberstellung von China und Europa ist eine Grundstimmung der Zeit, Furcht vor China… Unterstrichen wird auch Bild des alten China mit seinen ewigen unerschütterlichen Traditionen, seinen ewigen Gesetzen, seiner Verwaltungsweisheit und den tausendjährigen Prinzipien… Dem durch den Individualismus zersplitterten Europa wird ein Spiegel vorgehalten, damit Europa aus seiner Selbstverherrlichung erwacht…. Der Konflikt zwischen dem Westen und China wird deutlich bei der Forderung nach dem sogenannten „Zivilisieren“ Chinas durch den Westen : Der hartnäckige Glaube an der Überlegenheit der eigenen Kultur auf beiden Seiten und der Macht- und Profitgier des Westens. Einerseits wird im Roman Furcht vor China verbreitet, andererseits aber eine Bewunderung für die alten chinesische Kultur gezeigt. Lucie Bernier : Ular ne contient, à l'exception des descriptions physiques des Chinois, aucune description géographique, culturelle ou religieuse. Après une lecture exhaustive, il est étonnant de constatet cette lacune puisque l'auteur exprime son admiration pour la culture chinoise et souhaite une communion des deux peuples. Heinz Gollwitzer : Ular lässt als Vielschreiber notwendigerweise an Qualität zu wünschen übrig und als Lohnschreiber (wenn auch ersten Ranges) die Frage nach der Ehrlichkeit seiner Publikationen offen lässt… Es unterliefen ihm nicht wenige Widersprüche. |
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4 | 1909 |
Pettit, Charles. Pétale de Rose et quelques bonzes [ID D21788]. Pettit schreibt : "Tout en observant fidèlement les quatre-vingt-douze règles établies par les maîtres pour tracer un trait, je me suis d'abord efforcé à reproduire quarante mille caractères dans l’écriture des bureaux, la savante Li, dans l'écriture courante, la rapide Thsao et enfin, dans l'antique écriture, la superbe Tchouen […] puis je me suis livré à l'étude approfondie sur le Hiao King, le livre de la piété filiale, et sur le Chi King, le livre des cinq cents odes, et encore sur le Chou King, le livre des annales." Lucie Bernier : Les différences culturelles et géographiques sont un thème employé pour créer un effet de distanciation et ne s'accompagnent pas toujours de stéréotypes. Le roman de Pettit constitue un bon exemple. Il y évoque la Chine des mandarins et leur mode de vie, entre autres les examens d'état et ce qu'un candidat doit apprendre afin de s'y présenter avec succès. Les mots choisis plongent le lecteur dans un monde tout à fait inconnu. L'auteur l'initie aussi à la philosophie chinoise en y apportant un élément pédagogique et exotique. Mais ses descriptions ne sont pas toutes dépourvues de stéréotypes. Décrivant la langue chinoise, il écrit qu'elle n'est qu'un son cérémonieux qui sort du fond de la gorge. |
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5 | 1914 |
Heyking, Elisabeth von. Tschun [ID D13180]. Der Roman spielt um die Jahrhundertwende und trägt autobiographische Züge aus ihren China-Erfahrungen. Der Hintergrund ist der Boxer-Aufstand. Heyking hat Mitleid mit dem chinesischen Volk und versucht Gefühle für das unterdrückte China zu mobilisieren. Sie kritisiert das imperial-kolonialistische Vorgehen Europas in China. Heyking beginnt mit den Sätzen : "Tschun war ein schmutziger kleiner chinesischer Junge. Er war nicht schmutziger als andere kleine chinesische Jungen. Er war im Gegenteil etwas reiner. Denn Tschuns Mutter war Christin. Und Christentum bedeutet in China unter anderem auch gelegentliches Waschen." Sie schreibt über den Sommerpalast : "Der Sommerpalast umfasste eine ganze Sammlung von Palästen, samt Hallen, Paogden, Pavillons und Kiosken. Die blutrote Umfassungsmauer mit ihrer goldenen Kachelkrönung wand sich wie ein seltsames Schlangenungetüm in Zickzacklinien um das ganze Gelände, Wälder, Gärten, Grotten, einen riesigen See, hochgeschwungene Marmorbrücken über Lotosteichen." Fang Weigui : Heyking tritt als Augenzeugin der Ereignisse auf und macht zahlreiche Aussagen über den geschichtlichen Hintergrund der Boxer-Aufstandes. Sie bietet eine umfangreiche Darstellung vom Leben der einfachen Leute, den lokalen Verhältnissen und Sitten, über den Kaiserhof, Politik und Reform. Sie schildert nicht nur das Verhältnis zwischen China und den imperialistischen Mächten, die Schauer des Boxer-Aufstandes, sondern auch ausführlich die Plünderungen der Alliierten, von denen man damals nichts wusste oder nichts wissen wollte. Zhang Zhenhuan : Die Bemerkung Heykings in Bezug auf die Jiaozhou-Frage, dass die Chinesen, diese schmutzigen Barbaren, welche nur die Dollar- oder Kanonensprache verständen, keine europäischen Gesandten, wohl aber europäische Herren bräuchten. Otto Franke schreibt über Elisabeth von Heyking und ihren Mann, die er persönlich gekannt hat : Über die Chinesen hatten beide die in Berlin und anderswo damals vorgeschriebenen Ansichten : sie galten für schmutzig, feige, zurückgeblieben und widerwärtig, gut genug nur dafür, dass man ihnen ihre Besitztümer abnehmen und auf ihrem Rücken die Karriere fördern konnte. Sich mit chinesischen Kulturfragen abzugeben, war das Zeichen eines subalternen Geistes, im besten Falle eine Gelehrtenschrulle ; es war nichts an diesem Volk, das man ernst nehmen musste. Heyking hat in diesem Roman versucht, einen Chinesen zu gestalten, der sich deutlich von den „armseligen“ und „bösen“ Chinesen unterscheidet. Die Enttäuschung Tschuns über den Westen sollte eine Mischung aus dem persönlichen Schicksal und der Wiederentdeckung alter chinesischer Tugenden beinhalten. Man findet in diesem Roman eine teilweise recht kritische Analyse der europäischen Kolonial- und Missionspolitik. Mit der Figur Tschun korrigiert Heyking das einst von ihr selbst vermittelte stereotype Bild der Chinesen. |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1909 | Pettit, Charles. Pétale de Rose et quelques bonzes. (Paris : Calmann-Lévy, 1909). | Publication / Pett1 |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 2000- | Asien-Orient-Institut Universität Zürich | Organisation / AOI |
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