2003
Publication
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1 | 1898 |
Hofmannsthal, Hugo von. Der Kaiser von China spricht [ID D15087]. Hartmut Zelinsky : Der Mittelpunkt dieses Gedichtes ist die Figur eines chinesischen Kaisers und verrät genaue Kenntnisse der chinesischen Reichssymbolik, sogar der chinesischen Sprache und Schrift. Die ersten Verse lauten : "In der Mitte aller Dinge wohne ich der Sohn des Himmels". China, das Land der Mitte, sieht sich als Mittelpunkt der Welt. Der Himmelstempel in Beijing galt als Mittelpunkt des chinesischen Reiches und auf dem kreisrunden Altar des Himmels an der höchsten Stelle des Tempels, zu dem vier Treppen in drei konzentrischen Terrassen, die den vier Kardinalpunkten des Himmels entsprechen, hinaufführen, brachte der Kaiser zum Zeitpunkt des Wintersolstitiums jährlich das Weiheopfer dar. Hofmannsthal schildert nun nach dem Modell dieses Himmelstempels das chinesische Reich als ein Reich, das aus unzähligen aufeinanderfolgenden konzentrischen Mauern, zwischen denen die immer weiter vom Kaiser entfernten Völkerteile leben, besteht, "bis ans Meer, die letzte Mauer, die mein Reich und mich umgibt". Auch auf die Grabbeigaben chinesischer Kaisergräber geht Hofmannsthal ein. Er hat auch die Übersetzung der beiden Zeichen tian zi, die den Kaiser bezeichnen, übernommen. Das Bild der zeitenthobenen Mitte, das asiatischer Weltvorstellung so genau entspricht und das in diesem Gedicht, aber auch in dem Sinnbild der Pyramide, so genau zum Ausdruck kommt, blieb für Hofmannsthal von zentraler Bedeutung und er ist immer wieder, auch durch Verwendung des Kugel- und Kreissymbols, darauf zurückgekommen. Armin Schäfer : Das Kaisertum bei Hofmannsthal versammelt in sich die Merkmale ganz unterschiedlicher Herrschaftsgedanken. Erster und wichtigster ist der des chinesischen Gottkaisertums. Der zweite ist die Reichsidee des deutschen mittelalterlichen Kaisertums. Christiane Gabriel : Hofmannsthals Vorstellung von China und Indien bestimmt und gründet sich nur insofern auf Vertrautheit mit den wirklichen Gegebenheiten, als Hofmannsthal in dem Indologen Heinrich Zimmer einen hervorragenden Sachkenner fand, dem er manchen Einblick verdankte. Asien galt für Hofmannsthal als in sich ruhende, vergeistigte Gegenwelt zu der hektisch nach aussen gewandten Aktivität Europas, die ihn abstiess. Dies erscheint in dieser Bedeutung in vielen seiner Werke, denen oft Quellen östlicher Herkunft zugrundeliegen. Er leitete daraus aber auch kulturpolitische Aufgaben her in der erzieherischen Absicht, die geistige Welt Asiens dem Westen vertraut zu machen. |
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2 | 1925 |
Jacques, Norbert. Der Kaufherr von Schanghai [ID D13114] Der Roman beinhaltet China als Ort der Bedrohung und Gefahr für die Fremden. Er beschreibt Shanghai aber auch kolonialkritisch, dass es trotz guten Willens und hartnäckigen Anstrengungen zu keiner Völkergleichberechtung kommt. Trotzdem lässt sich die Sehnsucht des Autors nach interkultureller Ebenbürtigkeit erkennen. [Shanghai]. |
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3 | 1926 |
Wittfogel, Karl A. Das erwachende China [ID D1603]. Wittfogel gibt einen Abriss der chinesischen Geschichte, beschreibt den Verlauf der Xinhai-Revolution zwischen Sun Yat-sen und Yuan Shikai und die Rolle der Guomindang. In der sowjetischen Parteizeitung Prawda wird das Buch "als die beste bei uns existierende populäre Arbeit über China" bezeichnet und jedem empfohlen, der den "grossartigen Kampf des chinesischen Volkes" verfolgt. |
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4 | 1930 |
Wolf, Friedrich. Tai Yang erwacht [ID D12892]. Wolf schreibt in einem Brief : Das alte China hat das "Glück", die Ruhe gesucht, die Ruhe des einzelnen. Hier zeige ich das junge China, das über das Glück des einzelnen das Glück aller stellt und sucht. Ob es gelingt, in Hai Tang erwacht das China erwacht zu zeigen, dass muss über die "Rolle" hinweg gelingen. Dann die "Rolle" dieser Hai Tang, das ist das zwischen Opportunismus und revolutionärer Tat hin- und hergezerrte 400-Millionen-Volk China. Liu Weijian : Schauplatz ist Shanghai mit den geschichtlichen Ereignissen des Opium-Krieges, Boxer-Aufstandes, Mao Zedong, Chiang Kai-shek und das Massaker von 1925. Wolf beschreibt den Klassenkonflikt zwischen Arm und Reich und den Kulturkonflikt zwischen China und dem Westen. Wolf weist darauf hin, dass das koloniale Überlegenheitsgefühl nicht nur die Vertreter des Imperialismus prägt, sondern auch diejenigen, die mit den unterdrückten Völkern sypathisieren und sich mit ihrem Befreiungskampf solidarisieren. |
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5 | 1933-1949 |
Françoise Kreissler. Exil in Shanghai [ID D14740]. 1933-1938 emigrierte eine verhältnismässig geringe Zahl von politisch Verfolgten und Juden aus Deutschland nach Shanghai bzw. nach China. Dabei handelte es sich einerseits um jüdische Ärzte, Rechtsanwälte und Professoren, die in Deutschland bereits dem Berufsverbot ausgesetzt waren, noch bevor die Nürnberger Gesetze 1935 in Kraft traten, und andererseits um politische Gegner des Dritten Reiches. Es bestand damals die Möglichkeit, in Shanghai Zuflucht zu finden, zumal in den ausländischen Konzessionen, ohne ein Visum, eine Aufenthalts- oder eine Arbeitsgenehmigung vorweisen zu müssen. Damals riet die Israelitische Kulturgemeinde von Berlin und ab 1938 auch die von Wien, den Auswanderungskandidaten, die wenig Aussichten hatten, in Grossbritannien, Nord- oder Lateinamerika einreisen zu können, nach Shanghai zu emigrieren, da die ausländischen Konzessionen der Stadt allen Europäern offen standen. Viele der Auswanderer hofften nach ihrer Ankunft in Shanghai, nach Amerika weiterreisen zu können, was einigen wenigen bis Ende 1941 auch gelungen ist. Die meisten Shanghai-Emigranten aus Deutschland und Österreich gehörten dem bürgerlichen Mittelstand an und waren ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlage beraubt worden. 1938 war der ausschlaggebende Moment für viele Juden, die aus Dachau oder Buchenwald wieder freigelassen wurden, sofort das Land zu verlassen um nach Shanghai zu reisen. Die Zahl der Auswanderer schätzt man auf 18’000-20'000 Personen. 1939 sind die meisten in Shanghai eingetroffen, während es 1940-1941 nur noch wenigen gelungen ist. Die Gründe waren der Kriegsausbruch und der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Die meisten Emigranten erreichten Shanghai per Schiff der italienischen Gesellschaft Lloyd Triestino oder mit der Transsibirischen Eisenbahn. Shanghai wurde 1937 von den Japanern eingenommen, mit Ausnahme der Französischen und Internationalen Konzession. Demzufolge liessen sich die Emigranten in diesen Stadtteilen nieder. Empfangen wurden sie vor allem von jüdisch-amerikanischen Organisationen und der sephardischen Gemeinde, die auf das Wirtschafts- und Sozialleben Shanghais wesentlichen Einfluss hatte. Hongkou bot die preiswertesten Wohnbedingungen und wurde deshalb das Emigrantenzentrum Shanghais. Für die chinesische Bevölkerung bedeuteten die Europäer nur zusätzliche Flüchtlinge zu den fast zwei Millionen, die seit dem chinesisch-japanischen Krieg in Shanghai Zuflucht gefunden haben. Da sich die jüdischen Emigranten mit der privilegierten sozialen Oberschicht Shanghais gleichstellten, hatten die Chinesen im allgemeinen eher ein distanziertes Verhältnis zu ihnen. Die zweite in Shanghai ansässige jüdische Gemeinde ist die der Russen, die zum Teil seit Beginn des 20. Jh. oder seit anfangs der 1930er Jahre in Shanghai etabliert waren und den sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg in beschränktem Masse geschafft hatten. Sie standen den jüdischen Emigranten misstrauisch gegenüber, da diese durch eine bessere Ausbildung eine wirtschaftliche Konkurrenz darstellten. In Shanghai lebte auch eine alteingesessene deutsche Gemeinde, die sich zur Mehrheit aus Kauf- und Geschäftsleuten zusammensetzte. Sie verfügte über sämtliche nationalsozialistischen Organisationen, deren Funktion die Gleichschaltung der Auslandsdeutschen war. Die deutschen Diplomaten in China hingegen, die offiziellen Vertreter des Dritten Reiches, standen den jüdischen Emigranten misstrauisch gegenüber. Schon vor 1938 sandten die deutschen Diplomaten regelmässige Berichte über die Tätigkeiten der deutschen Staatsbürger in China an das Auswärtige Amt in Berlin. 1938 wandte sich das Shanghai Municipal Council an die Konsularvertreter mit der Bitte, sie möchten bei ihrer Regierung intervenieren, damit die Ausreise von Juden aus Europa verhindert wird. Doch vor allem die deutsche, französische und italienische Regierung hatten Interesse daran, dass die Flüchtlinge aus Deutschland möglichst schnell Europa verliessen. 1939 traf Japan erste Massnahmen zur Einschränkung der Einreise von Emigranten. Frankreich und England folgten diesem Beispiel. Die neuen Voraussetzungen für eine Einwanderung waren, über einen Arbeitsplatz in Shanghai zu verfügen, einen in der Stadt ansässigen Ehepartner zu haben, oder 400 US $ vorweisen zu können. Den Emigranten aber aus Deutschland wurden nur 20 Reichsmark zugebilligt. Durch Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Einwanderungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Die meisten Emigranten, mit Ausnahme der Ärzte und Zahnärzte, die ihre Tätigkeit im allgemeinen weiter ausüben konnten, mussten sich beruflich umstellen. Sie arbeiteten im Kleinhandel oder als Angestellte bei europäischen, amerikanischen oder chinesischen Firmen. Voraussetzung war auch die Kenntnis der englischen Sprache. Im Laufe der ersten Exiljahre gelang es zahlreichen Emigranten, sich eine neue Existenz aufzubauen. Doch 1941, nach Pearl Harbor, infolge der Übernahme der Internationalen Konzession durch die Japaner und der Internierung von britischen und amerikanischen Staatsbürgern, verloren die meisten ihren Arbeitsplatz. Auch schwand nach Ausbruch des Krieges im Pazifik, jede Hoffnung auf eine Ausreise nach Amerika. Ab 1942 werden die Lebensbedingungen der Emigranten besonders schwierig, auch wenn sie im besetzten Shanghai eine relativ bevorzugte politische Stellung hatten. Sie wurden von den Japanern nicht als Feinde, sondern als staatenlose Flüchtlinge eingestuft, da ihnen Deutschland die Staatsbürgerschaft aberkannt worden ist. Walter Gebhard : 1939 Die Einwanderung für Juden nach Shanghai wird schwierig. Die japanische Besatzungsmacht sperrt den Massenzustrom und die Verwaltungsbehörden der westlichen Konzessionen reagieren mit entsprechenden Einschränkungen. 1943 änderte sich die Lage, denn die japanische Besatzungsmacht verkündete in einer Proklamation, dass alle staatenlosen Flüchtlingen in den Stadtteil Hongkou ziehen müssten. Die meisten wohnten in Flüchtlingsheimen in Shanghai. Alle Flüchtlinge, die ausserhalb wohnen, müssen ihre Geschäfte und Wohnungen der japanischen Besetzungsmacht überlassen. Im Ghetto entstehen Synagogen, Schulen, Läden, Cafés und Anwaltsbüros. Es werden Kabaretts, Konzerte, Tanzabende und Vorlesungen veranstaltet. Im Emigranten-Theater werden Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht, X.Y.Z von Klabund, Pygmalion von George Bernard Shaw, Liebelei von Arthur Schnitzler und Fräulein Julie von August Strindberg aufgeführt. 1940-1941 Aufführung der Dramen Die Masken fallen und Fremde Erde von Hans Schubert und Mark Siegelberg. Das erste Stück wird der Rassenproblematik wegen vom Deutschen Generalkonsulat abgesetzt. Das zweite Stück, das das Problem von Shanghai als eine kulturell fremde Stadt für jüdische Emigranten und die Fremdheit zwischen den "weissen" Juden und den "gelben" Chinesen beinhaltet, ist ein grosser Erfolg. Kreissler : 1945 nach Kriegsende besserte sich die wirtschaftliche Lage der Emigranten. Viele von ihnen bekamen eine Anstellung bei der amerikanischen Militärverwaltung. Die veränderte politische Weltlage ermöglichte ausserdem eine Weiteremigration oder eine Rückkehr. Zwischen 1946 und 1949 verliessen die meisten China und reisten nach Amerika, Australien, Israel oder Europa. Petzall, H. Unsere Einstellung zu den Chinesen. In : Die Tribüne ; Nr. 2, 1940. Er schreibt : Es ist bemerkenswert, wie oft im Verkehr mit Immigranten, bei dem Thema „Chinesen“, von Menschen gesprochen wird, die angeblich weit unter unserem Niveau stehen. „Europäische Waschanstalt“ oder „Europäischer Zimmermann“ soll nicht etwa andeuten, dass hier ein Immigrant seine Werkstatt aufgeschlagen hat, sondern, dass hier bessere Arbeit geleistet wird als die von Chinesen. „Das ist Chinesenarbeit“ hört man oft mit einer verächtlichen Nuance in der Stimme. Diese Aussprüche zeugen aber von einer Unvernunft, die wir am eigenen Leibe in unserer alten Heimat erfahren haben. Da war das Wort „Jude“ auch der Inbegriff alles Schlechten und Erbärmlichen. Es genügte als Jude geboren zu sein, um von den massgebenden Stellen verdammt zu werden. Jetzt, hier in China, versuchen nun die Getretenen selbst zu treten. Ohne Kenntnis der Mentalität unseres Gastvolkes wird einfach darauf losgeurteilt. Es wird dabei vergessen, dass in China schon eine Kultur bestanden hat, als in Europa noch Neandertalmenschen hausten. Gewiss, vieles ist hier für uns anders, noch mehr verstehen wir nicht, aber das ist kein Grund zum Verurteilen. Wie kann man über ein Volk urteilen, dessen Sprache man nicht spricht, dessen Kultur man nicht kennt ? Es werden Jahre vergehen, bis man über China wird reden können. Aber man soll mit Äusserungen über Dinge, die man nicht kennt, vorsichtig sein. Sie werfen zu rasch ein schlechtes Licht auf den Äussernden selbst und bis zur Verallgemeinerung ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Kreissler : Diese Aussaqge dürfte eher die Ausnahme sein, denn ehemalige Emigranten aus Shanghai neigen dazu, diese Zeit als die schwierigste aller Emigrationen zu bewerten. Die Emigration mit den Shanghaier Alltagsproblemen führte zu Konfliktsituationen, die im Exil oft in überspitzter Form aufgetreten sind. Alle ideologischen, religiösen, kulturellen Konfliktsituationen, die innerhalb der Emigrantengemeinde entstanden, waren direkte Folgen der Ghettosituation, aus der eine Flucht kaum möglich war und die ersatzweise mit einer Flucht ins Irreale endete, welche meist in einer Verherrlichung der Vergangenheit in Europa mündete. |
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6 | 1937-1948 | Hans Heinz Hinzelmann emigriert nach Shanghai, gibt die Zeitung 8-Uhr-Abendblatt heraus und gründet die antifaschistische Widerstandsorganisation "Freideutschlandbewegung". Nach der japanischen Kapitulation ist er Berater im Generalstab der chinesischen Truppe in Shanghai. |
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7 | 1940 | Durch den Kriegseintritt Italiens wird die Seeroute nach Shanghai über das Mittelmeer versperrt, was jüdische Einwanderer noch mehr einschränkt. |
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8 | 1941 | Nach dem Überfall Adolf Hitlers auf die Sowjetunion / Russland wird der Landweg nach China mit der transsibirischen Eisenbahn abgeschnitten. |
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9 | 1947 |
Kasack, Hermann. Die Stadt hinter dem Strom [ID D16015]. Hauptfigur des Romans ist der Orientalist Dr. Robert Lindhoff, der durch einen unklaren Auftrag mit dem Zug in eine fremde Stadt reist. Diese stellt sich für ihn rätselhaft und undurchschaubar dar, er begegnet Menschen die in seiner Erinnerung eigentlich bereits verstorben sind, unter anderem seiner ehemaligen Geliebten Anna.Lindhoff wird als offizieller Chronist der Stadt eingestellt, um die Gebräuche und Geschichte der Stadt festzuhalten. Diese erschließen sich ihm jedoch nicht, die Personen denen er auf seinen Streifzügen begegnet verrichten sinnlose Tätigkeiten, ohne erkennbaren Nutzen. Schließlich erkennt der Protagonist dass er sich in einem Reich der Toten befindet. Es ist für ihn unmöglich seinen Auftrag, eine Chronik zu verfassen, auszuführen, doch diese schreibt sich auf übernatürliche Art selbst. Am Ende des Romans sitzt Lindhoff wieder in einem Zug und reist, diesmal als Toter, in die Stadt hinter dem Strom. Gebhard, Walter. Universalistische Rückzugsformen von Althumanismus und Ostasienrezeption in Hermann Kasacks Roman Die Stadt hinter dem Strom. Am Anfang des Romans steht : Kunst ist die lebendige Überlieferung des Geistes. Tempel und Statuen, Bilder und Gesänge, sie sind das Bleibende, das die Menschen und Völker überdauert, und am treuesten dient das geschriebene Wort dem Geist. Wäre das Gilgamesch-Epos, wären die Gesänge der Upanishaden oder die Homers, das Tao te king [Dao de jing] oder die Göttliche Komödie nicht aufgezeichnet worden, so würde die Welt des Menschen sich heute von der Welt der Ameisen nicht unterscheiden. |
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10 | 1948 |
Hinzelmann, Hans Heinz. O China, Land auf alten Wegen [ID D13182]. Liu Weijian : Das Buch, das in der Ich-Erzählform geschrieben ist, verleiht der Wirklichkeit eine autobiographische Autentizität. Thema ist die Beschreibung des Exil-Lebens in Shanghai 1937-1945. Das Verhalten und die Mentalität der Chinesen werden trotz westlicher Beeinflussung als unverständlich betrachtet. Trotz Unkenntnis der Kultur Chinas sucht der Autor nach einer interkulturellen Verständigung. Dem westlichen Materialismus und dem daraus resultierenden Nationalismus, stellt Hinzelmann die konfuzianisch geprägte natürliche Familienordnung Chinas entgegen. Er zeigt Shanghai als einen Entwicklungsort für gegenseitiges Verständnis und Vertrauen, eine Stadt, die Vorurteile zwischen Chinesen und Europäern gegenseitig ablegt. Christian von Zimmermann : Hinzelmann übernimmt Strukturelemente trivialer Shanghai-Romane. Er beschreibt vor allem die persönlichen Abenteuer und Schicksale in Shanghai, wobei die allgemeinen Exilbedingungen kaum berücksichtigt werden. Im Vordergund stehen zunächst seine abenteuerlichen Erlebnisse beim Versuch, sich eine Existenz aufzubauen. Sein Bericht, der in einigen Abschnitten auch das Gangstermilieu und die exotische Erotik trivialer Shanghai-Romane beschreibt, zeigt das erlebende Ich in wechselnden Rollen als wehrlosen Antiheld in einer für ihn undurchschaubaren chinesischen Welt, als Fremden, der in Gesprächen mit einem Chinesen chinesische Lebensweisheiten erkundet, als „Partisanenkämpfer“, der an der Seite der Guomindang gegen die japanischen Besatzer sabotiert. |
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1 | 1898 | Hofmannsthal, Hugo von. Der Kaiser von China spricht. In : Wiener Allgemeine Zeitung (1898). [Entstanden 1897]. | Publication / Hofm1 |
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2 | 1928 | Asiaticus [Grzcyb, Heinz]. Von Kanton bis Schanghai 1926-1927. (Wien : Agis-Verlag, 1928). [Shanghai]. | Publication / Grz1 |
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1 | 2000- | Asien-Orient-Institut Universität Zürich | Organisation / AOI |
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