Longobardi, Niccolò
Long Huamin
Longobardi, Nicolo
Longobardi, Nicolas
# | Year | Text | Linked Data |
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1 | 1597 | Niccolò Longobardo kommt in China an. |
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2 | 1597-1611 | Niccolò Longobardo ist als Missionar in Xuzhou (Jiangsu) tätig. |
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3 | 1610-1622 | Niccolò Longobardo wird Nachfolger von Matteo Ricci als Superior von China. Er wendet sich gegen die Missionspolitik der Jesuiten und findet, dass der Konfuzianismus nicht mit dem Christentum vereinbar sei. Er teilt Matteo Riccis Toleranz bezüglich der chinesischen Gottesnamen nicht. Die chinesischen Gelehrten sind für ihn Atheisten. Als Gottesname ist für ihn nur "Deus" geeignet. Er plädiert zusammen mit denen aus Japan ausgewiesenen Jesuiten für lateinische Namen der religiösen Begriffe, da die chinesischen missverständlich seien. |
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4 | 1619 | Niccolò Longobardi besucht die jüdische Gemeinde in Kaifeng (Henan). |
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5 | 1623 | Niccolò Longobardo und Emmanuel Diaz, o Velho schaffen den ältesten erhaltenen bemalten Globus aus Holz. | |
6 | 1623 | Niccolò Longobardo und Johannes Schreck übersetzen mit einem chinesischen Gelehrtenteam naturwissenschaftliche europäische Werke ins Chinesische. |
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7 | 1623-1640 | Niccolò Longobardo ist Superior der Jesuiten in Beijing. |
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8 | 1629 | Xu Guangqi hat nach verschiedenen Eingaben an den Kaiser erreicht, dass der fehlerhaft gewordene Kalender reformiert wird, was mit einem kaiserlichen Dektret angeordnet wird. Er wird zum Leiter des Kalenderamts Liju (früher Shoushan shuyuan). Als seine Assistenten bestimmt er Niccolò Longobardo, Johannes Schreck und Li Zhizao. |
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9 | 1630 | Xu Guangqi wird beauftragt Kanonen und Feuerwaffen gegen den Angriff der Mandschus zu fabrizieren. Niccolò Longobardo und Francesco Sambiasi kaufen Kanonen bei den Portugiesen um Zhozhou (Hebei) zu verteidigen. 400 Soldaten werden aus Macao beordert. Sie werden begleitet von Tranquillo Grassetti, Pietro Canevari, Bento de Matos, Michel Trigault und Etienne Faber, die in China predigen möchten. |
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10 | 1636 | Niccolò Longobardo gründet die Mission in Jinan (Shandong). |
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11 | 1701 |
Longobardo, Niccolò. Traité sur quelques points de la religion des Chinois [ID D1792]. Longobardo schreibt : "I say, first, that the Chinese regard the life of man to consist of the narrow union of the parts which are in him, which they call the entities of heaven and earth. The entity of heaven is an air very pure, very light and of the nature of fire, which forms the soul or the vital and animal spirits, which they call hun, that is, soul. The entity of the earth is a grosser air, heavy and of a terrestrial nature, in which it forms a body with all the humors. This is what they call po, that is, the human body or cadaver. I say, secondly, that the death of a man is only the separation of the parts of which he is composed, and after this separation they return to the places which are appropriate to them. It is necessary to note that the Chinese give the name of air to the soul in several books, so that they conceive it like a corporeal thing, although very subtle." John Ho : Longobardos Auslegungen sind von Zhu Xi beeinflusst. Er findet, dass die Kommentare stark von den klassischen Büchern abweichen : In den Vorstellungen der chinesischen Klassik existiert ein persönlicher Gott (Xangti = Shangdi), der im Himmel wohnt, die Erde beherrscht, die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Die Kommentare aber schreiben dem Kosmos nur ein Urprinzip genannt Li, die Grundlage der Natur zu. Die Klassiker behaupten, es gäbe verschiedene Geister, die auf den Bergen und im Wasser wohnen. Die Kommentare erklären diese nur für die Ursachen der Naturphänomene. Für die Klassiker hat der Mensch eine Seele, die nach dem Verfall des Körpers weiterlebt, die Kommentare sehen in der sogenannten Seele nur einen Teil der kosmischen Substanz. Nach dem Tode verbindet sich die Seele wieder mit dem Kosmos. Li hat keinen Anfang und keine Ende und ist unzerstörbar. Li ist aus dem Nichts entstanden und wird am Ende zum Nichts zurückkehren. Der Kosmos wird aus zwei Prinzipien aufgebaut : das eine ist das Chaos infini und heisst li, das andere ji, die Luft. Das ji setzt Longobardo mit dem taiji gleich. Es ist für ihn das Prinzip des Wachsens und Vergehens und verkörpert das Sein und das Wesen. Das taiji ist der Ursprung des ganzen Kosmos, von Himmel, Erde und Menschen und zugleich ihre erhaltende Kraft. Das Kosmos wird von li und ji bebildet. Ji, die Luft hat Hitze und Kälte. Sie bringen Ruhe und Bewegung. Alle kosmischen Phänomene wie Himmel, Erde, Planeten werden von Hitze und Kälte, von Yin und Yang und den fünf Elementen hervorgebracht. Nach der Darstellung von Longobardo lehnen die Chinesen die Unsterblichkeit der Seele ab. Die Elemente, aus welchen der Mensch gebildet wird, gehören zum Teil dem Himmel und zum Teil der Erde an. Die Chinesen waren im Altertum atheistisch und sind es bis zum heutigen Tag geblieben. Sie haben überhaupt keine Religion, da man den Atheismus nicht als eine solche bezeichnen kann : "Pour prouver que les anciens ont été athéees, c'et assez de dire que les modernes le sont ; car ces derniers ne sont que l'écho des premiers, sur lesquels ils se fondent, et de l'autorité desquels ils se servent, pour donner du poids à ce qu'ils disent, soit en matière de science, soit en matière de religion". Willy Richard Berger : Longobardos Schrift erscheint mit der deutlich erkennbaren Absicht, im Ritenstreit gegen die Jesuiten Front zu machen. Er kommt zu seiner Erkenntnis aufgrund seiner Analyse des Begriffes Li : durch sie beweist er, dass die Chinesen eine von aller materiellen unterschiedene geistige Substanz des christlichen Gottesbegriffs gar nicht kennen, sondern allein eine materielle Substanz 'en différens degrez', und dass die von den Chinesen verehrten göttlichen Wesen von der gleichen, nämlich materiallen Beschaffenheit sind wie die Ding 'auxquelles ils sont unis'. Also ein absoluter Materialismus, ein Materialismus, 'qui sent furieusement son spinozisme, et qui exclut toutes les idées soutenues par les Jésuites sur le spiritualisme de la religion des anciens Chinois". |
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12 | 1714 | Nicholas de Rémond bittet Gottfried Wilhelm Leibniz um eine Stellungnahme zu Niccolò Longobardis Traité sur quelques points de la religion des Chinois [ID D1792] und Sainte-Marie, Antoine de. Traité sur quelques points importans de la mission de la Chine [ID D2729]. Beide lehnen den Akkommodationsstandpunkt ab. Leibniz antwortet mit "un discours entier sur leur Théologie, touchant Dieu, les Esprits et l'Ame", daraus entsteht sein Discours sur la théologie naturelle des Chinois, der erstmals 1735 [ID D16302] aus seinem Nachlass veröffentlicht wird. |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1601 | Longobardo, Niccolò. Recentissima de amplissimo regno Chinae. Item De statu rei christianae apud magnum regem Mogor. Et De morte Taicosame Iaponiorum monarchae. (Moguntiae : Typis Ioannis Albinus, 1601). [Abhandlung über die jesuitischen Missionen]. | Publication / Long1 |
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2 | 1623 | Longobardo, Niccolò. Responsio brevis super controversias de Xamti, hoc est de altissimo Domino, de Tien-chin, id est de spiritibus coelestibus, de Lim-hoên, id est de anima rationali. [Traktat über die Religion und Philosophie der Chinesen, die seiner Meinung nach nicht kompatibel mit dem Christentum sind]. | Publication / Long2 |
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3 | 1676 |
Navarrete, Domingo Fernandez de. Tratados historicos, politicos, y religiosos de la monarchia de China, descripcion breve de aquel imperio... con narracion... de varios sucessos, y cosas singulares de otros reynos, y diferentes navegaciones : Añadense los decretos pontificios y proposiciones calificadas en Roma para la mission chinica... (Madrid : Imprenta Real por Iuan Garcia Infançon a costa de Florian Anisson, 1676). [Sammlung von Abhandlungen über die Geschichte und Politik Chinas, sowie über die Kritik an der jesuitischen Chinamission, was eine bedeutende Rolle im Ritenstreit spielt]. [Enthält dasTraktat] : Longobardi, Niccolò. Respuesta breve, sobre las controversias de el Xang Ti, Tien Xin, y Ling Hoen (esto es de el Rey de lo alto, espiritus, y alma racional, quepone et China) y otros nombres, y terminos chinicos, para determinarse, quales de ellos se pueden usar en esta christiandad. https://www.upf.edu/asia/projectes/che/s17/tratado1.pdf. |
Publication / Nava-Long1 |
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4 | 1701 | Longobardo, Niccolò. Traité sur quelques points de la religion des Chinois. (Paris : Jacques Josse, 1701). (Pamphlets ; vol. 35, no 1). Übersetzung von Longobardo, Niccoló. Respuesta breve. | Publication / Long3 |
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5 | 1716 | Leibniz, Gottfried Wilhelm. Lettre à Rémond sur la philosophie chinoise, discours sur la théologie naturelle des chinois. (1716). [Unvollendeter Brief an Nicolas de Rémond. Er widerlegt darin die Thesen der Traités sur quelques points de la religion des chinois (1701) von Niccolò Longobardi und das Traité (1668) von Antonio de Santa Maria Caballero]. | Publication / Leib-Long-Anto1 |
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6 | 2002 | Leibniz, Gottfried Wilhelm. Discours sur la théologie naturelle des chinois : annotations de cultu religioneque Sinensium. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Wenchao Li und Hans Poser. Mit einem Anhang : Longobardi, Nicolas [Longobardi, Niccolò]. Traité sur quelques points de la religion des chinois ; Sainte-Marie, Antoine de. Traité sur quelques points importants de la mission de la Chine ; Malebranche, Nicolas. Entretien d'un philosophe chrétien et d'un philosophe chinois sur l'existence et la nature de Dieu. (Frankfurt a.M. : V. Klostermann, 2002). | Publication / Leib-Li, -Pose-Long- |
# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1708 |
Malebranche, Nicolas. Entretien d'un philosophe chrétien et d'un philosophe chinois, sur l'existance & la nature de Dieu. (Paris : Michel David, 1708). = Publié par André Robinet. T. 15. (Paris : J. Vrin, 1958). (Bibliothèque des textes philosophiques). http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k9619459b. |
Publication / Male1 |
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