2002
Publication
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1 | 1915 |
Kafka, Franz. Die Verwandlung [ID D13540] Zhou Jianming : Die Erzählung trägt autobiographische Züge. Hu Runsen stellt die These auf, dass Kafka vom Taoismus stark und positiv beeinflusst werde. Das „Tao“ komme in seinem Werk überall zum Ausdruck als Instanz, die über alles herrsche und bestimme. Das führe zur Entfremdung des Menschen. Das Motiv der Entfremdung, verstanden als die Herrschaft des Dinges über Menschen nach dem Taoismus, durchziehe vor allem die Erzählung Die Verwandlung. Zum Einen sei die tragische Feststellung von Zhuangzi, dass der Mensch unvermeidlich dem Ding dienen müsse, zu finden, zum anderen werde das schöne taoistische Ideal, über das Ding zu herrschen ausgedrückt. Dies sei das Zeiel, nach dem Kafka sein ganzes Leben lang vergeblich gestrebt habe. Lee Joo-dong : Die Geschichte zeigt, wie der dem normalen alltäglichen Leben verfallene durchschnittliche Mensch Gregor Samsa durch den Prozess der Verwandlung seiner eigenen Innenwelt als einer fremden Gegenstandswelt gegenübersteht, die ihn plötzlich überfällt. Der Wunsch und die Sehnsucht Samsas, sich aus dem Zwang und der Gewalt des modernen gesellschaftlichen Berufslebens zu befreien, und ein freies Leben zu finden, rufen seine unruhigen Träume hervor, in denen er sich ein einen fremden Käfer verwandelt. In einer Spiegelung von wirklicher Unwirklichkeit und unwirklicher Wirklichkeit beginnen alle Dinge bei Kafka ihre Konturen zu verlieren und damit auch ihre unbezweifelbare, greifbare Realität aufzutauchen. Zwischen Traum und Verwandlung scheint deutlich ein rätselhaftes Verhältnis zu bestehen. Der Schmetterlingstraum von Zhuangzi ist ein paralleles Gleichnis. Kafkas Gedanke, dass ein Tier trotz seiner Verschiedenheit in der Gestalt, die gleiche Fähigkeit zur Hellsicht wie der Mensch tragen kann, erinnert an eine Lehre von Liezi, wonach die Denkart der Tiere von Natur aus gleichartig mit der des Menschen ist. |
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2 | 1963-1964 |
Konferenz Franz Kafka aus Prager Sicht in Liblice bei Prag, Tschechoslowakai anlässlich des 80. Geburtstages von Kafka. Ren Weidong : Damit beginnt eine Neubewertung Kafkas innerhalb der marxistischen Literaturwissenschaft. Über diese Konferenz ist man in China informiert. Noch kommt es zu keinen Übersetzungen von Kafka, da er politisch als ein negatives Beispiel der bürgerlichen Dakadenz gilt. Zong Pu schreibt 1990 : Vor der Kulturrevolution gab es eine Welle, Klassiker zu kritisieren. Kafka war auch ein Thema. In einer von Bian Zhilin geleiteten Arbeitsgruppe haben wir Kafka gelesen und ein paar Mal diskutiert. Aber ehe eine Thesengliederung ausgearbeitet wurde, begann die Kulturrevolution. Alles ging dann unwiederbringlich verloren. Tang Yongkuan schreibt 1986 : Aus dem Bedarf, dass die wenigen chinesischen Fachleute der Literaturwissenschaft sich über die repräsentativen Werke einer 'reaktionären' Literaturströmung informieren müssten, wurden Anfang der 1960er Jahre einige Werke Kafkas ins Chinesische übersetzt, von denen die meistens aber erst in den 1980er Jahren publiziert werden konnten. Sun Fengcheng schreibt 1985 : Man wollte diese Werke als Zielscheibe für revolutionäre Kritik benutzen, weil Kafka und seinesleichen im damaligen China zu den 'dekadenten' und 'verkommenen' Autoren zählten. Sun Kunrong schreibt 1993 : Er und seine Studenten haben sich in einem Seminar bereits 1964 mit Kafka auseinandergesetzt, aber unter den damaligen politischen Verhältnissen nur kritisch und negierend. Li Wenjun schreibt : Durch den englischen Dichter Wystan Hugh Auden habe ich Kafka kennen und schätzen gelernt. In seinem Schaffen entdeckte ich viel uns Neues und Eigenartiges. Ich fand es wert, ihn meinen Landsleuten bekanntzumachen. Ich hoffte, so den Gesichtskreis meiner Kollegen erweitern zu helfen. Doch erlaubte die damalige Situation in China nicht, Kafka ohne weiteres zu übersetzen und zu verlegen. Und auf meinen Vorschlag hin wurde 1964 Shen pan ji qi ta xiao shuo = Das gelbe Buch [ID D13671] dann als 'negatives Material' gedruckt und in einer kleinen Auflage ‚intern’ vertrieben und nur in einem kleinen Kreise des Schriftstellerverbandes verbreitet. |
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3 | 1979 |
Mit dem der Eröffnungsfeier des IV. Nationalen Kongresses für Literatur- und Kulturschaffen beginnt die Trennung der Literatur und Kunst von der Politik in China. Deng Xiaoping sagt : Wir müssen die Prinzipien : "Lasst hundert Blumen blühen ! Lasst das Neue durch kritische Aufnahme aus dem Alten hervorgehen!" und "Das Suländische für China nutzbar machen und das Alte in den Dienst der Gegenwart stellen" auch weiterhin befolgen. Die ungehinderte Entwicklung von verschiedensten Formen und Stilen, eine freie Diskussion unterschiedlicher Standpunkte und Schulen in der Literatur- und Kunsttheorie sollen ermutigt werden... Das Volks soll selbst über den ideologischen Gehalt und den künstlerischen Ausdruck eines Werkes urteilen. Die Führung der Partei hinsichtlich Literatur und Kunst soll nicht durch das Ausgeben von administrativen Befehlen verwirklicht werden. Die Frage, wie und was geschrieben wird, kann nur von den Literatur- und Kunstschaffenden allmählich durch die Praxis beantwortet werden. Deng Xiaoping unterstützt die These der Abschaffung von Literatur und Kunst in Verbindung mit der Politik, da die Geschichte bewiesen hat, dass dies der Entwicklung der Literatur und Kunst immer geschadet hat. Politisch soll das Land sozialistisch bleiben, wirtschaftlich und kulturell darf es aber nicht weiter abgeschlossen sein. Um den geistigen Hunger des Volkes, das unter der Kulturrevolution gelitten hat, zu stillen, druckt man alte Übersetzungen nach und übersetzt mehr denn je. |
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4 | 1979 |
Ding, Fang ; Shi, Wen. Kafuka he ta de zuo pin [ID D13548]. Es ist die erste chinesische Abhandlung über Kafka und sein Werk und wegweisend für die spätere Kafka-Forschung. Darin enthalten sind eine Biographie, Inhalt sowie Interpretation seiner Romane und Erzählungen : Amerika : Es sei das Werk, das dem Ralismus am nächsten steht. Der Leser könne Szenen über den krassen Unterschied zwischen Reichen und Armen, über den Antagonismus zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, über Streik und Demonstration der Arbeiter und über den Kampf zwischen den kapitalistischen Parteien in Amerika sehen. Der Autor habe viele Widersprüche und Übelstände der kapitalistischen Gesellschaft beschrieben, er fühle Mitleid mit dem unterdrückten und ausgebeuteten Volk der Unterschicht. Die Stimmung dieses Romans sei nicht so düster wie in seinen anderen Werken. Amerika sei, wie Kafka in seinen Tagebüchern gesagt habe, eine Nachahmung von Dickens. Im Unterschied zu Dickens erzählte Kafka ohne klare Parteilichkeit nur sachlich, objektiv, kühl und nüchtern. Der Prozess : Der Roman sei ein typisches Werk Kafkas. Nicht mehr konkret wie Amerika, sondern abstrakt. Die Handlung und das Dargestellte des Romans scheinen absurd und grotesk zu sein, aber unglaubwürdig sei nur das äussere Geschehen. Das Wesen des Romans liege in der Enthüllung der Verkommenheit und der Korruption der Habsburger Monarchie. Als Jurist in der untergehenden Habsburger Monarchie kenne Kafka ihr reaktionäres Rechtssystem und ihre Bürokratie und stellte es in dem Roman dar. Als Angeklagter erlebe Josef K. die Leiden, die viele einfache Leute bei ihm in der Bank erlebt hätten. Er fühle sich schuldig und lasse sich töten. Hierin zeige sich der fatalistische Gedanke Kafkas. Das Schloss : Der Roman demonstriere am besten Kafkas Stil. Es gebe keine Zeit- und Ortsbestimmung. Das Schloss symboliere die Macht des staatlichen Verwaltungsapparates. Er scheine greifbar nahe zu sein, aber für das Volk unter seiner Herrschaft sei er unerreichbar. Das bedeute, dass eine unüberbrückbare Kluft zwischen der herrschenden Klasse und dem Volk existiere. Das undurchschaubare bürokratische System sein ein Motiv, das in vielen Werken Kafkas vorkomme. Kafka glaube, das bürokratische System sei die tödliche Bedrohung für die menschliche Existenz. Beim Bau der chinesischen Mauer : In der Erzählung beschäftige Kafka sich auch mit dem Motiv des bürokratischen Systems. Die chinesische Mauer sei das tragische Symbol aller sinnlosen Arbeiten der Menschheit. In der Strafkolonie entlarve auf entsetzliche Weise das Verbrechen der reaktionären herrschenden Klasse. In Ein Bericht für eine Akademie werde die Auswegslosigkeit des Kleinbürgertum und der Intellektuellen dargestellt und die Freiheit verspottet. Das Urteil beschäftige sich mit dem Vater-Sohn-Konflikt. Ein Hungerkünstler sei ein Werk, das sich mit dem tragischen Schicksal des Künstlers in der kaptialistischen Gesellschaft auseinandersetze. Der Sinn der Erzählung Ein Landarzt sei, dass in dieser fremden Welt Gutes nicht mit Gutem vergolten werde. Die Handlung sei aussergewöhnlich, die rätselhaften Details könne man nur schwer ergründen und deuten, was auch nicht nötig sei, denn Kafka selber sei sich manchmal nicht darüber im klaren gewesen, was er geschrieben habe. Kafkas Helden können sich in der kapitalistischen Gesellschaft, wo der Starke den Schwachen verschlinge, nie dem Schicksal des Ausgeliefertsein und des Vernichtetwerden entziehen. Die Helden seien durch Kafkas eigene Erfahrungen und Erlebnisse geprägt. Die Schächen seiner Helden seien im gewissen Sinne seine eigenen Schwächen, denn Kafka habe lange unter der Ausweglosigkeit gelitten. Er habe in Hochzeitsvorbereitungen geschrieben : „Auf Balzacs Spazierstockgriff : Ich breche alle Hindernisse. Auf meinem : Mich brechen alle Hindernisse“. Wegen seiner Sympathie mit den kleinen Leuten werde Kafka von manchen als Genie der Schwachheit bezeichnet. Um die Jahrhundertwende sei die Welt in rascher Veränderung der politischen Lage begriffen : Der Kapitalismus entwickle sich zum Imperialismus ; die proletarischen Bewegungen entständen stürmisch ; der Erste Weltkrieg und die russische Oktoberrevolution geschähen in unmittelbarer Folge. Unter diesen Umständen stünden die mittlere und Klein-Bourgeoisie und die Intellektuellen vor dem Scheideweg und schwankten hin und her und fänden keinen Ausweg. Das alles komme in Kafkas Werk zum Ausdruck. Es seien alles einsame Menschen, die ratlos in eine fremde Welt kämen. Das Gefühl des Fremdseins, das Kafka überall erlebt habe, könne uns helfen, sein Werk zu entschlüsseln. Der originelle künstlerische Stil Kafkas bestehe darin, dass er durch die absurde und unwahrscheinliche äussere Handlung das Wesen der Gesellschaft aufdecke. Hinter der Absurdität verberge sich eine allegorische Bedeutung, die der Verfasser „Seele“ der Texte Kafkas nennt. Um die künstlerische Ausdruckskraft zu verstärken, verleihe Kafka seinen Helden oft eine ungewöhnliche Gestalt wie der Käfer in Die Verwandlung und das namenlose Tier in Der Bau. Mit dem Expressionismus habe Kafka gemein, dass er die Augenblicksempfindung beschreibe. Auch deswegen sei sein Werk manchmal dunkel, neblig, obskur, schwerverständlich und irrational. Durch die Verbindung von Realem und Irrealem, Rationalem und Absurden, Normalem und Anormalen zeige Kafka auf, dass die heutige Welt anormal sei. Seine Werke seien meistens nicht auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort bezogen, und der Charakter der Helden erlebe keine Entwicklung. Er sei immer unzufrieden mit seinem Werk gewesen und habe deshalb auch kurz vor seinem Tode, seinem Freund Max Brod eine Notiz hinterlassen mit der Bitte, dass dieser alle seine Werke verbrennen solle. |
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5 | 1982 |
Ye, Tinfang. Xi fang xian dai yi shu de fan xian zhe : lun Kafuka de yi shu te zheng. In : Wen yi yan jiu ; no 6 (1982). [Experimentator der modernen westlichen Kunst]. Ye Tinfang : Kafkas philosophische Ideologie ist im wesentlichen pessimistisch und subjektiv idealistisch. Deswegen haften unvermeidlich gedankliche und inhaltliche Makel an seinem Werk. Im Bereich der kapitalistischen modernen Literatur ist Kafka zwar hervorragend, aber neben der ausgezeichneten sozialistischen Literatur verblasst er. Ren Weidong : Man beschäftigte sich mit dem Inhalt von Kafkas Werk nur mit Bedenken und unter Vorbehalten. Kafka war zwar nicht mehr verboten, aber ganz harmlos war er auch nicht, besonders der Pessimismus in seinem Werk, glaubte man, könnte sich negativ auf den chinesischen Leser auswirken. Aus der Erwägung, dass man nicht aus Unachtsamkeit etwas Falsches äusserte, das die Toleranzgrenze der damaligen Kulturpolitik Chinas überschritt, umging man sicherheitshalber den umstrittenen Inhalt von Kafkas Werk und beschäftigte sich mit dem künstlerischen Stil. In der chinesischen Literaturkritik ist es gängig gewesen, Inhalt und Form voneinander zu trennen. In den Debatten ging es vor allem um die Fragen „Kafka und Realismus“, „Kafka und Pessimismus“ und „Kafkas Wirkung auf die Leser“. |
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6 | 1983 |
Sun, Kunrong. Lun Kafuka de xiao shuo. In : Beijing da xue xue bao ; no 2 (1983). [Über Kafkas Werk]. Sun Kunrong : Manche westlichen Forscher versuchen mit allen Kräften, den gesellschaftlichen Komponenten in Kafkas Werk auszuweichen. Sie sind gegen die Einordnung nach Themen, ergründen nur die symbolische Bedeutung und analysieren die künstlerischen Gestalten. Ihrer Meinung nach ist Kafkas Werk nicht mit Vernunft zu erklären. Aber wir glauben, dass diese Mystifikation Kafkas idealistisch ist, denn künstlerisches Werk, das zur Ideologie gehört, ist immer das Ergebnis der Widerspiegelung bestimmten gesellschaftlichen Lebens in dem Kopf des Menschen… Kafkas Erzählungen sind in vier Gruppen eingeordnet : 1. Entlarvung der Absurdität, der Irrationalität der gesellschaftlichen Realität und der Leiden sowie der Erbsünde der menschlichen Existenz. 2. Aufdeckung der Tatsache, dass der Mensch in der kapitalistischen Gesellschaft unter Verfolgung sein eigenes Schicksal nicht in die Hand nehmen kann und schliesslich entfremdet wird. 3. Beschreibung der Ausweglosigkeit, der Depression, der Ratslosigkeit und der Angst der mittleren und klein-Bourgeoisie in der kapitalistischen Gesellschaft. 4. Enthüllung der Verbrechen der reaktionären herrschenden Klasse, Protest gegen ausländische Aggression, und die Enttäuschung gegenüber dem Vaterland und der Nation. |
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7 | 1984-1985 |
4. Kongress des chinesischen Schriftstellerverbandes in Beijing 1984. Nach dem Kongress macht sich ein grösseres Ausmass an Freiheit und Toleranz in der Ideologie und Literatur bemerkbar. Das bietet auch fruchtbaren Boden für die Kafka-Rezeption. 7. Internationalen Germanisten-Kongress 1985. Yang Wuneng sagt : Wir Germanisten übersetzen jetzt, was immer wir für gute Literatur halten. Jetzt werden in China sowohl Anna Seghers, Willi Bredel, Thomas Mann, Stefan Zweig, Friedrich Dürrenmatt und Franz Kafka verlegt und gelesen. Und das ist zum ersten Mal in der Rezeptionsgeschichte deutscher Literatur in China der Fall. |
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8 | 1985-1987 | Die massive Einführung und Verbreitung der westlichen Literaturtheorien und Forschungsmethoden, sowie Übersetzungen ausländischer Forschungsliteratur eröffnen in China neue Perspektiven. Die negative Kritik und die harten Vorwürfe, die während der Kampagne gegen Franz Kafka erhoben wurden, schlagen jetzt ins Positive um und Kafkas Werk erfährt eine grössere Wertschätzung. Auffallend in der Kafka-Rezeption ist der Übergang von einer allgemeinen, oberflächlichen Interpretation ohne Bezug auf den Text, zu einer textbezogenen Interpretation. |
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9 | 1985-1986 | Die beiden Bände Kafuka duan pian xiao shuo xuan und Su song in der Übersetzung von Sun Kunrong [ID D13509, D13512] konnten wegen der erneut verschäften Zensur nicht wie geplant erscheinen und mussten über ein Jahr unter Verschluss bleiben. Auf dem Buch soll „intern vertrieben“ und nicht gedruckt stehen und dürfe nicht durch die Xinhua-Buchhandlungen vertrieben werden. Im Vorwort schreibt Sun Kunrong, dass die in Kafkas Werk verbreitete Ideologie mit der chinesischen sozialistischen geistigen Zivilisation absolut unvereinbar sei, und dass die in Kafkas Werk geschilderte Entfremdung in der kapitalistischen Gesellschaft keinesfalls auf die negativen Phänomene in der sozialistischen Gesellschaft übertragbar sei. |
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10 | 1986-1987 | Bewegung gegen die bürgerliche Liberalisierung in China als Verneinung des sozialistischen Systems und Befürwortung des kaptialistischen Systems. Dies löst Studentendemonstrationen für eine Demokratie westlicher Art in chinesischen Grossstädten aus. Die Reaktion der Parteiführung ist die Amtsenthebung und der Parteiausschluss einiger berühmter Intellektuellen, darunter Professoren, Journalisten und Schriftsteller, da sie in ihren Reden und Veröffentlichungen oft die bürgerliche Liberalisierung verbreitet haben. |
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11 | 1987 | In einem Vortrag weist Zhou Jianming darauf hin, dass viele Leser Franz Kafka über die Sekundärliteratur kennen und sich veranlasst fühlen, ihn zu lesen. In der Fremdsprachenhochschule Beijing haben (nach einer Umfrage) nur einzelne Studenten Kafkas Werke ausgeliehen und keiner hat die Lektüre bis zum Ende durchgehalten hat. Der Grund liege in der Erwartung, einen klaren Hinweis auf das Verständnis des Textes im Text selbst zu finden, wobei man bei Kafkas Werk eine Enttäuschung erleben muss. |
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12 | 1988 |
Ye, Tingfang. Lun Kafuka [ID D13531]. Diese Übersetzungs-Anthologie gibt chinesischen Kafka-Forschern, vor allem Forschern, die infolge fehlender Sprachkenntnisse keinen Zugang zum Original haben, einen Einblick in die Vielfältigkeit der Kafka-Forschung im Ausland. Die mythologische und religiöse Auslegung in der Kafka-Rezeption in China ist hauptsächlich eine Wiedergabe aus ausländischen Forschungberichten. Einen völlig neuen Ansatzpunkt ist auch die Wirkung des Taoismus auf Kafka. Ye Tingfang schreibt im Vorwort : Wenn vor der Kulturrevolution die absurden, lächerlichen Geschehnisse, die Kafka auf geniale Weise dargestellt hatte, uns noch fremd oder schwer zu verstehen waren, kommen sie uns heute, nach zehn Jahren Unruhe, vertraut vor. Wenn Kafkas zufälliger Erfolg im literarischen Schaffen als Ausgleich für sein hartes Leben zu sehen ist, sind unsere Leiden in der ausserordentlichen Zeit auch nicht umsonst gewesen. |
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13 | 1993 | Kafka-Symposium anlässlich des 110. Geburtstages von Franz Kafka in Beijing. Ye Tingfang hält einen Vortrag über die Kafka-Rezeption in China. |
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1 | 1981 |
[Kafka, Franz]. Chai yu alabo. Kafuka zhu ; Li Shixun yi. In : Yi cong ; no 3 (1981). Übersetzung von Kafka, Franz. Schakale und Araber. In : Kafka, Franz. Ein Landarzt : kleine Erzählungen. (München : K. Wolff, 1919). 豺與阿拉伯人 |
Publication / Kaf87 |
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