1988
Publication
# | Year | Text | Linked Data |
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1 | 1823 | Die ersten beiden Chinesen Assing und Haho besuchen Berlin und reisen durch Deutschland. Friedrich Wilhelm III. schickt sie nach Halle um den Geist der chinesischen Sprache zu ergründen. Wilhelm Schott wird damit beauftragt. Er lässt sich von den beiden Chinesen nicht chinesische Schriftzeichen beibringen, sondern er nimmt einen Text, der ihm in Chinesisch und Englisch vorliegt und beginnt die Arbeit seiner Dissertation De indole linguae sinicae [ID D11699]. | |
2 | 1823 |
Humboldt, Wilhelm von. Lettre à M. M. Abel-Rémusat : sur la nature des formes grammaticales en général ; et sur le génie de la langue chinoise en particulier [ID D11720, ID D4193]. Wilhelm von Humboldt schreibt eine Studie über den Geist der chinesischen Sprache in Form eines Briefes an Jean-Pierre Abel-Rémusat. Er hat sich für diese Studie mit Jean-Pierre Abel-Rémusats Elemens de la grammaire chinoise... [ID 1961] und L'invariable milieu, ouvrage morale Tséu-ssê… [ID D1943] befasst. Diese beiden Werke müssen auch Wilhelm Schott vorgelegen haben, als er seine Dissertation De indole linguae sinicae [ID D11699] geschrieben hat. |
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3 | 1826 |
Hauff, Wilhelm. Mittheilungen aus den Memoiren des Satan. Theil 2. (Stuttgart : Friedrich Franckh, 1826). Hauff schreibt im 11. Kapitel : Der Teufel und der ewige Jude stimmen darin überein, dass China ein langweiliges Nest ist und die Chinesen ein langweiliges Volk sind. |
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4 | 1826 | Wilhelm Schott übersetzt zum ersten Mal das Lun yu in Deutsch [ID D1373] und nennt sich den ersten deutschen Konfuzius-Übersetzer. |
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5 | 1826 |
Heine, Heinrich. Reisebilder. Bd. 1-3. (Hamburg : Hoffmann und Campe, 1826-1830). Bd. 1 : Die Harzreise. Heine erzählt darin seine Erlebnisse von 1824 bei studentischen Tischgesprächen in Halle : Hernach kamen die zwey Chinesen auf’s Tapet, die sich vor zwey Jahren in Berlin sehen liessen, und jetzt in Halle zu Privatdozenten der chinesischen Ästhetik abgerichtet werden. Für die Besichtigung wurde ein Entrittspreis von sechs Groschen verlangt. Er erwähnt ein Gerücht, die Chinesen seien verkleidete Österreicher. Feng Zhi schreibt in seiner Übersetzung der Harzreise Ha'erci shan you ji [ID D11398] : 1823 stellen sich auf einer grossen Berliner Strasse zwei Chinesen zur Schau, jede Eintrittskarte kostete sechs Kupfermünzen ; später wurde behauptet, es seinen keine Chinesen, sondern verkleidete Österreicher, die Metternich als Agenten nach Preussen geschickt habe. Mehrere Zeitungen schreiben darüber. Lorenz Oken schreibt über die beiden Chinesen Assing und Haho, dass sie aus der Nähe von Guangzhou (Guangdong) stammen und ihnen ein Onkel, ein Kaufmann und Beamter, zu einer Reise nach Europa geraten hat. Oken meint, dass die Echtheit der beiden Chinesen durch ihren Körperbau, ihre Sprache, ihre Sitten und Kenntnisse der Verhältnisse in China bewiesen wird. Nachdem er sich einige Stunden mit ihnen unterhalten hat, findet er, dass er einen Begriff der Einfachheit und Leichtigkeit der chinesischen Sprache bekommen habe, dass aber die Schriftsprache sehr schwer ist. |
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6 | 1828 | Julius von Klaproth veröffentlicht unter dem Pseudonym Wilhelm Lauterbach das Pamphlet Dr. Wilhelm Schotts vorgebliche Übersetzung des Confucius aus der Ursprache, eine litterarische Betrügerei… [ID D1373, ID D4647]. Er schreibt : Seit 1798 Herr J. Klaproth in Berlin angefangen hat, sich der chinesischen Sprache und Litteratur emsig zu befleissigen, und mit ihm, kann man sagen, fängt in Europa eine neue Epoche für dieses Studium an ; weil er der erste ist, der es mit kritischem Geiste betrieben hat. Er wirft Wilhelm Schott vor, dass seine Übersetzung des Lun yu [ID 1373] eine Übertragung von Marshman, Joshua. The works of Confucius… [ID D1909] sei. | |
7 | 1832 |
Heine, Heinrich. Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. (Paris ; Leipzig : Heideloff und Campe, 1833) = Die romantische Schule. (Hamburg : Hoffmann und Campe, 1836). Heine schreibt : Kennt Ihr China, das Vaterland der geflügelten Drachen und der porzellanenen Teekannen ? Das ganze Land ist ein Raritätenkabinett, umgeben von einer unmenschlich langen Mauer und hunderttausend tartarischen Schildwachen. Rainer Schwarz : Dann folgt eine kurze, halb scherzhaft, halb ernst gemeinte Beschreibung des Landes mit mehr Spottlust als Sachkenntnis, obwohl er sich zehn Jahre zuvor entschieden gegen die vorschnelle Charakterisierung eines Volkes ausgesprochen hatte. Heines spöttische Chinadarstellung ist die Einleitung des 1. Kap. des 3. Buches. In der eigentlichen Einleitung erzählt er von einer „chinesischen Prinzessin“, deren höchste Wonne es ist, wenn sie kostbare Seiden- und Goldstoffe zerreissen konnte. Als Vorbild für die Prinzessin kommt Baosi in Frage, die Nebenfrau von König You der Zhou Dynastie. Heine könnte von der Geschichte der Baosi in Du Halde. Description… [ID D1819] gehört haben. In Du Halde, Jean-Baptiste. Ausführliche Beschreibung des Chinesischen Reichs und der grossen Tartary [ID D11242] steht : Die Kayser der dritten Dynastie Tcheou : Yeou vang, der zwölfte Kayser liebte eine gewisse Maitresse namens Pao sse ganz unersättlich… Sie hatte ausser dem ein seltsames Vergnügen daran, wenn seidene Zeuge von einander gerissen wurden. Der Kayser erniedrigte sich so sehr, dass er beständig in ihrer Gegenwart seidene Stoffe zerriss. |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 2000- | Asien-Orient-Institut Universität Zürich | Organisation / AOI |
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