Heine, Heinrich. Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. (Paris ; Leipzig : Heideloff und Campe, 1833) = Die romantische Schule. (Hamburg : Hoffmann und Campe, 1836).
Heine schreibt : Kennt Ihr China, das Vaterland der geflügelten Drachen und der porzellanenen Teekannen ? Das ganze Land ist ein Raritätenkabinett, umgeben von einer unmenschlich langen Mauer und hunderttausend tartarischen Schildwachen.
Rainer Schwarz : Dann folgt eine kurze, halb scherzhaft, halb ernst gemeinte Beschreibung des Landes mit mehr Spottlust als Sachkenntnis, obwohl er sich zehn Jahre zuvor entschieden gegen die vorschnelle Charakterisierung eines Volkes ausgesprochen hatte. Heines spöttische Chinadarstellung ist die Einleitung des 1. Kap. des 3. Buches. In der eigentlichen Einleitung erzählt er von einer „chinesischen Prinzessin“, deren höchste Wonne es ist, wenn sie kostbare Seiden- und Goldstoffe zerreissen konnte. Als Vorbild für die Prinzessin kommt Baosi in Frage, die Nebenfrau von König You der Zhou Dynastie. Heine könnte von der Geschichte der Baosi in Du Halde. Description… [ID D1819] gehört haben. In Du Halde, Jean-Baptiste. Ausführliche Beschreibung des Chinesischen Reichs und der grossen Tartary [ID D11242] steht : Die Kayser der dritten Dynastie Tcheou : Yeou vang, der zwölfte Kayser liebte eine gewisse Maitresse namens Pao sse ganz unersättlich… Sie hatte ausser dem ein seltsames Vergnügen daran, wenn seidene Zeuge von einander gerissen wurden. Der Kayser erniedrigte sich so sehr, dass er beständig in ihrer Gegenwart seidene Stoffe zerriss.
Literature : Occident : China as Topic
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Literature : Occident : Germany : Prose