1994
Publication
# | Year | Text | Linked Data |
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1 | 1865 | Zhang Deyi besteht die Prüfungen der Tongwenguan. |
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2 | 1868-1905 |
Zhang, Deyi. Hang hai shu qi [ID D7877]. Er schreibt : "Hamburg ist ein kleiner demokratischer Staat, der zwischen mehreren grossen Fürstentümern liegt. Die Stadt hat ungefähr hunderttausend Bewohner. Sie leben meist vom Handel und der Seefahrt. Im Hafen ankern viele Schiffe aus aller Welt, und in der Stadt gibt es unzählige Häuserblocks, die nebeneinander lieben. Am Zwölften kam ich in Preussens berühmt Hauptstadt Berlin. Unterwegs sah ich prachtvolle Häuser und breite Strassen, genau wie in Frankreichs Hauptstadt Paris. Die Stadt hat einen Umkreis von mehr als drüssig Li [ca. 15 km] und hat 650'000 Einwohner. Der König ist auf dem Schlachtfeld und kann nicht kommen. Trotzdem freut er sich, dass der kaiserliche Abgesandte aus China hierher kam, um eine ewige Freundschaft zwischen beiden Ländern aufzubauen. In Essen werden grosse Mengen von Stahl und Kohle produziert. Deshalb wird der Kanonenbau zur wichtigsten Industrie in diesem Gebiet. Krupp wir zum reichsten Mann. Er beliefert mehr als vier Länder, so zum Beispiel Preussen, Russland, Holland und Japan. Das Werk hat eine Fläche von mehr als siebzig Li im Umkreis. Mals als 23'000 Arbeiter sind hier beschäftigt. Die grösste Kanone ist über 3,5 m lang und wiegt mehr als 20'000 Jin [etwa 10'000 kg]. Die Kanone ist spindelförmig, und die Geschosse werden von hinten geladen. Deswegen ist ihre Reichweite sehr erstaunlich. Durch die Vermittlung Frankreichs haben Österreich und Preissen einen Friedensvertrag abgeschlossen. Ein Viertel des umkämpften Gebiets bekommt Frankreich, drei Viertel Preussen. Darüber hinaus leistet Österreich noch vollen Schadenersatz an Preussen. Die jeweiligen Gefangenen werden gut gepflegt. Die Verwundeten werden medizinisch versorgt. Nach dem Friedensvertrag werden die Gefangenen ausgetauscht. Preussen und Österreich kämpfen um ein Gebiet, das zu Dänemark gehört. Dänemark selbst ist aber zu schwach, um dieses Gebiet zu schützen. England und Dänemark sind eigentlich Verbündete, denn die Frau der Prinzen von England ist die Tochter der dänischen Königin, aber England hilft Dänemark nicht, sondern sieht nur zu, wie Dänemark erniedrigt wird. Daraus kann man sehen, wie herzlos England ist. Frankreich und Österreich sond so eng verbunden wie Lippen und Zähne. Wenn die Lippen verfaulen, bleiben die Zähne kalt. Die Vermittlung durch Frankreich ist keineswegs eine Wohltat, um weiteres Blutvergiessen zu vermeiden. Wenn die Schlichtung Erfolg hat, erntet Frankreich den Ruhm, wenn nicht, festigt sich die Stellung Frankreichs noch mehr. Ich meine, die europäischen Länder sind genauso wie damals die Staaten der chinesischen Zhanguo-Zeit. Manchmal sind sie Verbündete und manchmal Feinde. Es ist gleichgültig, ob einer König oder Fürst ist, alle versuchen, so viel Land wir möglich zu bekommen, notfalls mit Gewalt." |
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3 | 1880-1883 | Clemens von Ketteler ist Dolmetscher-Eleve für Chinesisch an der deutschen Gesandtschaft in Beijing. |
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4 | 1884-1890 | Clemens von Ketteler ist Gesandter der deutschen Gesandtschaft in Beijing. |
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5 | 1887 | Clemens von Ketteler hat die Leitung des deutschen Konsulats in Tianjin. |
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6 | 1887-1891 | Hong Jun ist Gesandter der chinesischen Gesandtschaft in Russland, Deutschland und Österreich. Zhang Deyi begleitet ihn . |
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7 | 1890-1892 | Clemens von Ketteler hält sich in Deutschland auf. |
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8 | 1890 | Zhang Deyi ist Chef-Dolmetscher für Englisch des Zongli Yamen. |
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9 | 1890 |
Schreiben von Zhang Deyi an Li Hongzhang. "Seit China mit den anderen Ländern Verträge abgeschlossen hat, wird alles, was nutzbringen ist, angewendet. Zum Beispiel das Erlernen von Fremdsprachen, der Gebrauch von Dampfschiffen und Kriegsschiffen, die Herstellung von Kanonen und Gewehren, das Bauen von Festungen, der militärische Drill, die Produktion von Elektrizität, von Torpedos usw. Nur die Eisenbahn wird in unserem Land nicht verbreitet. Wenn ich die Entwicklungstendenz in der Welt betrachte, meine ich zu erkennen, dass die Eisenbahn nicht fehlen darf. In der westlichen Welt zählt das deutsche Eisenbahnsystem zu den besten." |
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10 | 1891 | Zhang Deyi wird Englischlehrer von Kaiser Guangxu, der mit ihm einig ist, dass China vom Westen lernen müsse, ums sich selbst zu stärken. |
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11 | 1896 | Zhang Deyi wird Gesandter in London. |
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12 | 1898 |
Kang, Youwei. Qing kai xue xiao zhe [ID D23501]. Er schreibt über die Einrichtung öffentlicher Schulen in China : "In den letzten einhundert Jahren haben sich die Geisteswissenschaften enorm entwickelt. Der preussische König Freidrich der Grosse hat wiederholt den berühmten Franzosen Voltaire in sein Schloss Sanssouci eingeladen, um von ihm zu lernen. Aus der Schweiz liess er Pestalozzi kommen und führte die allgemeine Schulbildung für alle Bürger ein. Er ordnete an, dass in den Gemeinden Grundschulen errichtet werden, deren Besuch für alle Bürger des Landes ab sieben Jahre zur Pflicht gemacht wird. Unterrichtet wurden Literatur und Geschichte, Mathematik, Geographie, Physik, Gesang und Musik. Die Schulzeit beträgt acht Jahre. Wenn ein Kind die Schule nicht besucht, werden die Eltern bestraft. In den Kreisstädten wurden Gymnasien errichetet, in die man mit vierzehn Jahren eintritt. Hier kommen weiter Fächer hinzu, die eine vertiefte Ausbildung ermöglichen. Daneben erlernt man Fremdsprachen und erwirbt Kenntnisse in angewandten Disziplinen. In den Gymnasien unterseidet man eine zweijährige Unterstufe und eine zweijährige Oberstufe. Nach Abschluss der Unterstufe kann man ein Studium an einer Fachschule aufnhemen. Hier kann man alle Fertigkeiten erwerben, die der Mensch braucht. Ganz gleich, ob es sich um Agronomie, Bergbau, Handel, Forstwirtschaft, Maschinenbau, Bauwesen oder Fahrzeugtechnik handelt, für alles gibt es eine Spezialausbildung. Nach Abschluss des Gymnasiums oder der Fachschule kann der Absolvent eine Hochschule besuchen, wo die vier Disziplinen Wirtschaft, Philosophie, Recht und Medizin gelehrt werden. Später haben dann alle anderen Staaten die Volksbildung Preussens zum Vorbild genommen und sich daran orientiert. Von allen Bildungssystemen der verschiedenen Staaten ist keines so ausgefeil wie das in Deutschland. Auch die staatsbürgerliche Erziehung wird in Deutschland hochgeschätzt. Japan als unser Nachbar, mit dem wir durch eine gemeinsame Kultur verbunden sind, ist ebenfalls als Vorbild geeignet." |
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13 | 1901 |
Zhang, Deyi. Wu shu qi [ID D23500]. Er schreibt : "Preussen-Deutschland entwickelt sich zu einer starken Macht. Der Grund für diese Entwicklung ist, dass alle aufeinander folgenden Monarchen alle Kraft darauf konzentrieren, das Land zur Blüte zu bringen. Sie verfolgen alle die gleiche Politik : Erstens gibt es eine gut ausgebildete Armee ; zweitens sind sie sparsam mit ihren Ausgaben und gehen sorgsam mit dem Geld um ; drittens ist das Land arm an Bodenschätzen, und deswegen ist das Volk fleissig. All dies führte zum heutigen Zustand. Bismarck ist euer wichtigster Staatsmann. Sein Bleiben oder sein Weggang beeinflusst die gesamte Entwicklung im Westen und die deutsche Nation. Seine Bedeutung ist nicht zu unterschätzen. Die Verfassung ist die Grundlage der staatlichen Ordnung und ist in fünf Teile gegliedert : Der erste Teil bezieht sich auf die Rechte von Herrscher und Volk, der zweite behandelt die Gliederung der Verwaltung und die Beamten. Der dritte Teil behandelt die Finanzen, der vierte das Militär und der fünfte Teil schlisslich die Aussenpolitik. Die Gesetze beeinflussen das ganze Leben des Volkes und sind in vier Teile gegliedert : Im ersten Teil wird der Schutz des Privateigentums garantiert, der zweite enthält das Strafrecht, der dritte Schule und Kirchen, und der vierte Teil besteht aus den Handelsgesetzen. Deutschland ist keine Demokratie, hat aber trotzdem ein Parlament, gegliedert in Reichsrat und Reichstag. Der Reichsrat vertritt die Interessen der verschiedenen Fürsten und hat bestimmte Entscheidungsbefugnisse. Der Reichstag ist die Vertretung des Volkes und besitzt das Recht, Gesetze zu beschliessen. Diese Gesetze werden erst nach der Billigung und Unterzeichnung durch Kanzler und Kaiser wirksam. In Europa gibt es eine Gruppe von Menschen, die sich sozialistische Partei nennen. Ihr Ziel ist die gleichmässige Verteilung des Reichtums, um alle Menschen gleichzustellen. Deutschland wird zu einer der stärksten Mächte in Europa, und dies ist kein Zufall. Jeder Kenner weiss, dass es in Deutschland niemand gibt, der nicht ständig lernt, und keine Wissenschaft, die nicht aufblüht. Deshalb werden das Wissen und die Techniken der Gelehrten, Bauern, Arbeiter, Kaufleute usw. täglich erneuert und jeden Monat verbessert. So können sie auch hochgesteckte Ziele erreichen." |
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14 | 1938 |
Sun, Benwen. Zhongguo wen hua jian she zhi chu bu yan jiu. In : Zheng zhi ji kann ; no 1 (1938). [Vorläufige Forschungen zum chinesischen Kulturaufbau]. Bettina Gransow : Sun Benwen stellt in seinem dichotomischen Kulturbegriff den materiellen Kulturen Europas und Amerikas die geistige Kultur Chinas gegenüber. Er bezieht sich explizit auf Alfred Webers 'Kultursoziologie' und damit auf einen Ansatz, der soziale Tatbestände aus ihrer ökonomischen Verankerung zu lösen suchte, einen Ansatz, der natürlich viel besser in sein Konzept passt als Max Webers Fragestellung nach einer mit der Wirtschaftsweise verknüpften Lebensführung. Zwar hat Sun gewisse Kenntnisse vom Werk Max Webers und auch sind ihm deutschsprachige Texte bis zu einem gewissen Grad zugänglich, aber seine eigene Kulturauffssung steht einem tieferen Interesse oder Zugang zum Werk Max Webers entgegen. |
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15 | 1983-1988 |
Gransow, Bettina. Die chinesische Rezeption der Werke Max Webers in den 80er Jahren [ID D4257]. Bettina Gransow : Die chinesische Max Weber-Rezeption erfolgt weitgehend über die USA mit englischsprachigen, ergänzt durch japanische und deutsche Übersetzungen. So z.B. Übersetzungen von Talcott Parsons und Hans-Heinrich Gerth, was möglicherweise zu Missverständnissen über Webers Auffassungen geführt hat oder zu anderen Fehlerquellen der Übersetzung und Interpretation. Der Schwerpunkt der Übersetzungen liegt auf religionssoziologischen Schriften wie Protestantische Ethik und Konfuzianismus und Taoismus, wenngleich auch ein zunehmendes Interesse an Webers Herrschaftssoziologie und Bürokratietheorie, sowie an seinen wissenschaftstheoretischen Ausführungen zu beobachten ist. Die Fragestellung einer 'konfuzianischen Modernisierung', die nun an das Werk Webers herangetreten ist, ist sowohl Ausdruck wie auch Ursache eines selektiven Importes seiner Werke nach China. Die mangelnde Textnähe ruft Kritiker auf, die dies bemängeln. Gu Zhonghua versucht selbst eine Antwort auf die Frage nach der Vermittlung von Konfuzianismus und ostasiatischer Modernisierung nicht gegen, sondern mit Weber zu finden. Die Weber-Rezeption in Taiwan ist eingebunden in die sozialwissenschaftlichen Theoriediskussionen der westlichen Welt. Zugleich sind Abgrenzungsbestrebungen gegenüber einer dominant amerikanischen Sozialwissenschaft offensichtlich. Die Diskussionen um eine Sinisierung der Sozialwissenschaften und der Soziologie, die vor dem wissenschaftlichen und politischen Hintergrund Taiwans (Abbruch der diplomatischen Beziehungen 1979) zu erklären sind, beeinflussen die Art und Weise des Umfangs mit Weber. Das Verhältnis von Konfuzianismus und Kapitalismus ist zentraler Diskussionspunkt. Auch in der Volksrepublik wird diese Fragestellung aufgegriffen, hier jedoch sehr viel allgemeiner als das Verhältnis von chinesischer Kultur und Modernisierung formiliert, wobei es insbesondere Abgrenzungen gegenüber einer Gleichsetzung von Konfuzianismus und chinesischer Kultur gibt. Die grundlegenden Fragen, die in der Vorlksrepublik gerichtet werden, stehen im Zusammenhang mit der Reformpolitik und lauten : Wie lassen sich die Aussagen Webers über das Verhältnis von Kultur und Modernisierung für eine umfassende wirtschaftliche und politische Modernisierungsstrategie fruchtbar machen ? Was sagt Weber über die Hemmnisse aus, die der Modernisierung in China gegenüberstehen, und wie sind seine Argumente zu bewerten ? Hier ist die Weber-Rezeption eingebettet in den Kontext der Öffnungspolitik, eingebettet in die Anfänge einer Rezeption westlicher soziologischer Theorien überhaupt, nachdem die Soziologie selbst rund dreissig Jahre lang verboten war und Weber als 'bürgerlicher' Wissenschaftlicher nicht zur Kenntnis genommen worden war. |
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16 | 1989 | Tagung über Max Weber und die Modernisierung Chinas unter Wolfang Schluchter und Wang Rongfen. Die Tagung konnte wegen Tiananmen nicht in Beijing stattfinden, ersatzweise wurde sie in Bad Homburg zum Tagungsort. |
# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1898 |
Kang, Youwei. Qing kai xue xiao zhe. ([S.l., s.n.] Juli 1898). In : Kang Youwei zheng lun ji. (Beijing : Zhong hua shu ju, 1981). (Zhongguo jin dai ren wu wen ji cong shu).[Über Erziehung]. 康有为政论集 |
Publication / KangY1 |
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2 | 1901 |
Zhang, Deyi. Wu shu qi. (Beijing : Beijing ai ru sheng shu zi hua ji shu yan jiu zhong xin, 2009). [Geschrieben 1901]. 五述奇 |
Publication / ZhaD8 |
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3 | 1907 |
Rauch, Fedor von. Mit Graf Waldersee in China : Tagebuchaufzeichnungen. Mit 3 Skizzen und 10 Anlagen. (Berlin : Fontane, 1907). [Alfred von Waldersee ist 1900 Oberkommandierender der Allierten in Beijing]. https://archive.org/details/mitgrafwalderse00raucgoog/page/n11. |
Publication / RFV1 |
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