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“Die Hui - eine moslemische Minderheit in China : Assimilationsprozesse und politische Rolle vor 1949” (Publication, 1984)

Year

1984

Text

Mees, Imke. Die Hui - eine moslemische Minderheit in China : Assimilationsprozesse und politische Rolle vor 1949. (München : Minverva-Publikation, 1984). (Minerva-Fachserie Geisteswissenschaften) (Mees)

Type

Publication

Contributors (1)

Mees, Imke  (um 1984) : Bibliothekarin Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln

Subjects

References / Sources / Religion : Islam

Chronology Entries (31)

# Year Text Linked Data
1 1274-1279 Sai Dianchi beeinflusst als Gouverneur von Yunnan die Muslime mit dem Konfuzianismus und der chinesischen Lebensweise.
2 1368-1795 Während der Ming-Dynastie bis Ende der Qianlong-Aera vollzieht sich ein Prozess der Sinisierung der Muslime. Die Unterwerfung islamischer Völker durch die Mongolen bewirkt eine Einschränkung der muslimischen Kaufleute. Der Verkehr mit China wird nicht aufrecht erhalten und so bleiben die chinesischen Muslime in Isolierung und haben keine Verbindung mehr mit ihren arabischen und persischen Heimatländern. Man spricht von ihnen als Hui oder Huihui. Sie übernehmen die chinesische Sprache und verwenden chinesische Namen. Unter sich aber gebrauchen sie arabische Namen und sprechen ein Chinesisch vermischt mit arabischen und persischen Wörtern. Chinesische Muslime heiraten öfters Han-chinesische Frauen, die damit zum Islam gehörig werden. Kinder erhalten eine chinesische Erziehung. Ihre Religion wird geduldet und es werden zahlreiche Moscheen in Form von Pagoden chinesischer Tempel gebaut. Hu Dengzhou ist der erste, der diese Architektur befürwortet. Wang Daiyu und Liu Zhi sind die ersten, die die islamischen Texte mit chinesischer Sprache und konfuzianischen Termini und Thesen vermischen. Muslime können Titel wie juren und jinshi erwerben.
3 1368-1911 Während der Ming- und Qing-Dynastie lassen sich Muslime aus Arabien, Persien, Zentralasien und Mongolei in ganz China nieder ; vor allem in Fujian, Linxia, Gansu, Ningxia (autonome Provinz), Hangzhou, Sichuan, Yunnan, Xinjiang, Qinghai, Beijing und Nanjing (das grösste Zentrum islamischer Kultur). Die grösste ethnische Gruppe der Muslime sind die Hui, dann gibt es die Uyghuren, Kazakhs, Kyrgyz, Uzbeken, Tartaren, Salaren, Bao'an, Dongxian und Tajiken. Imams = zhuchi betreuen religiöse Angelegenheiten der Muslime nach einer Prüfung im Ministerium der Rituale.
  • Document: Gladney, Dru C. Muslim Chinese : ethnic nationalism in the People's republic. (Cambridge, Mass. : Harvard University Press, 1991). (Harvard East Asian monographs ; 149) (Gla, Publication)
  • Document: Qin, Huibin. Issues on studies of islam in China. In : Asian research trends ; no 8 (1998). (Qin1, Publication)
4 1420 ca. Bau der Moscheen von Xi'an (Shaanxi) und Nanjing. Die erste Moschee in Xi'an wurde 742 erbaut, eine Stele aus diesem Jahr ist das älteste Dokument über den Islam in China.
  • Document: Encyclopédie de l'Islam. Nouvelle édition, établie avec le concours des principaux orientalistes par C.E. Bosworth, E. van Donzel, W.P. Heinrichs et G. Lecomte. (Leiden : Brill, 1998). (Bos1, Publication)
5 1644-1911 Die Freiheiten der Muslime werden während der Qing-Zeit eingeschränkt. Einschränkung der Bewegungsfreiheit ausserhalb der eigenen Provinz. Verbot der Mischehen. Sie kaufen und adoptieren chinesische Kinder und erziehen sie als Muslime. Einführung einer Fürsorge und Armensteuer, um der Armut vorzubeugen. Chinesisch wird Muttersprache, Arabisch und Persisch wird für Priester und in der Liturgie beibehalten. Ernährungsvorschriften und religiöse Sitten werden weiterhin praktiziert mit der Einschränkung, dass die Bezeugung der Ergebenheit dem Kaiser gegenüber verlangt wird. Einfluss des Konfuzianismus auf den Islam. Für die Erlangung eines Staatsamtes wird das kaiserliche Prüfungssystem mit der Beherrschung der konfuzianischen Schriften verlangt. Es gibt keine muslimischen Schulen und die Ausbildung der Priester wird durch die Priester der Moscheen ausgeübt.
6 1644-1911 Aufstände der Muslime als Reaktion auf eine diskriminierende Politik und Verspottung.
7 1644-1911 Beginn einer eigenständigen muslemischen Literatur während der Qing-Zeit, mit den Themen der Geschichte, Religon und Philosophie. In Chinesisch wird über China und in Arabisch oder Persisch über den Islam geschrieben.
  • Document: Israeli, Raphael (Isr, Person)
8 1696 Gründung einer orthodoxen Kirche.
9 1731 Verbot der von der islamischen Religion vorgeschriebenen Schlachtung von Tieren.
10 1850 ca. Mitte 19. Jahrhundert beginnen die ausländischen Missionare über die Erforschung des Islams zu berichten.
11 1900 Um 1900 beginnen die Missionare eine christliche Missionierung der Muslime, was aber zu keinem Erfolg führt.
12 1908 Wang Haoran bringt zwei türkische Lehrer nach Beijing und gründet eine Schule zur Ausbildung von islamischen Priestern und Lehrern in der Moschee Niujie in Beijing.
13 1908-1937 Es erscheinen 100 muslimische Zeitungen und Zeitschriften, deren Erscheinen aber bald wieder eingestellt wird.
14 1909 Gründung einer islamischen Grundschule in Beijing.
15 1911 Gründung der ‚Zhongguo Hui jiao ju jin hui', der Allgemeinen islamischen Fortschrittsbewegung, in Beijing durch Wang Haoran, dessen Idee es ist, den Islam in ganz China zu vereinigen.
16 1912-1949 Während der Republik dürfen Muslime ihre eigenen Organisationen gründen und das Pressewesen wird liberalisiert.
17 1914 Es gibt 5950 Muslime in Beijing.
18 1921 Beginn von Artikeln über die Mission im chinesischen Islam.
19 1921 Es gibt ca. 35'000-40'000 Muslime in China.
20 1924 Neubewertung der Minoritäten in China unter Sun Yatsen, was auch die Muslime und Juden betrifft. Man soll ihnen die Möglichkeit einer Selbstbestimmung und Selbstverwaltung ermöglichen. Das geringe Prestige, das die vielfach ungebildeten Muslime in der chinesischen Gesellschaft haben, behindert ihre Integration.
21 1926 Gründung der ‚Society of the Friends of the Moslems in China'.
22 1927 Li Tiezheng übersetzt den Koran aus der japanischen Übersetzung von Sakamoto Ken'ichi von 1920 in 30 Bänden. Es ist die erste vollständige Übersetzung.
  • Document: World bibliography of translations of the meanings of the holy Qur'an : printed translations 1515-1980. Prepared by Ismet Binark, Halit Eren ; ed. with introd. by Ekmeleddin Ihsanoglu. (Istanbul : Research Centre for Islamic History, Art and Culture, 1986). (Qur1, Publication)
  • Person: Li, Tiezheng
  • Person: Sakamoto, Ken'ichi
23 1928 Tian Zhen veröffentlicht seine Koran-Übersetzung nach dem arabischen Original.
24 1929 Gründung der Cheng da shi fan xue xiao in Beijing, ein Institut zur Ausbildung von muslimischen Priestern und Lehrern ; sowie der Xi bei gong xue, einer öffentlichen Schule für Knaben.
25 1929 Gründung der Zhongguo Hui jiao gong hu, der Allgemeinen chinesisch-muslimischen Gesellschaft in Shanghai.
26 1931 Silas Aaron Hardoon fördert die Übersetzung des Korans aus dem Arabischen in 8 Bänden.
  • Person: Hardoon, Silas Aaron
27 1933 Gründung der Zhonghua Hui jiao zong hui, der chinesisch-muslimischen Nationalgesellschaft in Nanjing.
28 1935 Gründung der Xin xue nü zhong, der ersten islamischen Schule, in der auch Mädchen zugelassen sind.
29 1938 Die Vereinigung Zhongguo Hui min jiu guo xie hui ändert ihren Namen in Hui jiao jiu guo xie hui.
30 1938-1942 Vier chinesische diplomatische Delegationen bereisen islamische Länder.
31 1939 Einführung des Faches Islamwissenschaft an staatlichen Universitäten.

Sources (4)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1858 Krone, Heinrich Rudolf. Die Mohammedaner in China. In : Berichte der Rheinischen Missions-Gesellschaft, Nr. 16 (1858), eine Beschreibung islamischer Kultur in Süd-China. Publication / Kron1
2 1911-1917 Hui wen bai hua bao. (Beijing : [s.n.], 1911-1917), eine Zeitschrift in Chinesisch und Arabisch für Muslime. Periodical / PRD0025
3 1916- Qing zhen xu li yi zu. (Beijing : [s.n.], 1916-). [Zeitschrift mit Übersetzungen islamischer Theorien]. Publication / Qingz1
4 1932 Wang, Wenqing. Gulan jing yi jie. (Beijing : Zhongguo Hui jiao ju jin hui, 1932). Übersetzung des Korans. [Es ist das erste von einem Muslim übersetzte Werk, das der Öffentlichkeit zugänglich wird und auf keinen Widerstand stösst].
古蘭經譯解
Publication / Wang7

Cited by (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 2000- Asien-Orient-Institut Universität Zürich Organisation / AOI
  • Cited by: Huppertz, Josefine ; Köster, Hermann. Kleine China-Beiträge. (St. Augustin : Selbstverlag, 1979). [Hermann Köster zum 75. Geburtstag].

    [Enthält : Ostasieneise von Wilhelm Schmidt 1935 von Josefine Huppertz ; Konfuzianismus von Xunzi von Hermann Köster]. (Huppe1, Published)