1999
Publication
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1 | 1887 | Gründung des Seminars für Orientalische Sprachen der Universität Berlin. Es ist die erste deutsche akademische Institution, die sich nicht europäischen Sprachen widmet. |
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2 | 1890 | Alfred Forke promoviert in Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin und Rostock. |
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3 | 1890 | Alfred Forke kommt in China an. |
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4 | 1894 | Heinrich Hackmann kommt in Shanghai an. |
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5 | 1899 | Richard Wilhelm kommt in Qingdao an. |
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6 | 1907 | Gründung einer deutschen Sprachschule für Deutsch, Chinesisch und Allgemeinbildung in Shanghai, Hankou (Hebei) und Tianjin. |
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7 | 1907 | Gründung einer deutschen Medizinschule in Shanghai. |
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8 | 1909 | Gründung des Lehrstuhls für Sinologie am Kolonialinstitut Hamburg. |
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9 | 1909 | Gründung einer deutschen Sprachschule für Deutsch, Chinesisch und Allgemeinbildung in Guangzhou und Chengdu. |
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10 | 1910 | Gründung einer deutschen Sprachschule für Deutsch, Chinesisch und Allgemeinbildung in Jinan. |
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11 | 1912 | Der Tongji Universität für Medizin in Shanghai wird eine deutsche Ingenieurschule angeschlossen. |
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12 | 1914-1918 | Alfred Forke ist Professor für Chinesisch an der University of California, Berkeley. |
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13 | 1924 | Richard Wilhelm kehrt nach Deutschland zurück. |
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14 | 1929 | Wolfram Eberhard erhält das Chinesisch-Diplom am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Berlin. |
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15 | 1931 | Gründung des Deutschland-Instituts durch Zheng Shoulin in Beijing zur Förderung der wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland. |
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16 | 1933-1937 | Hellmut Wilhelm ist Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing-Universität, als Direktor am Deutschland-Institut tätig und arbeitet für die Frankfurter Zeitung in China. | |
17 | 1933 | Eröffnung des Deutschland-Instituts in Beijing. |
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18 | 1934 | Karl August Wittfogel emigriert nach Amerika. |
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19 | 1937-1940 |
Schweitzer, Albert. Geschichte des chinesischen Denkens [ID D15779]. Schweitzer schreibt : Was die chinesische Ethik durch die Jahrhunderte hindurch in der Erziehung der Einzelnen und der Völker geleistet hat, ist grossartig. Nirgends auf der Welt hat es eine auf ethischen Ideen beruhende Kultur gegeben, die sich mit der auf dem Boden Chinas bestehenden messen kann… Verstanden hat die taoistische Mystik, wer von der Frage der höchsten Art des Wirkens nicht mehr loskommt und sich mit dem Gedanken beschäftigen muss, dass das, was wir im Tun ausrichten können, wenig ist im Vergleich zu dem Vielen, was auf geistige Weise vollbracht werden muss. Indem wir uns mit der Mystik Lao-tse’s [Laozi] beschäftigen, idealisieren wir sie. Wir übersehen, was an primitiver Denkweise in ihr vorhanden ist. Was in ihr nicht rein geistig gemeint ist, verstehen wir rein geistig, was in ihr nicht rein ethisch gedacht ist, deuten wir rein ethisch. Die taoistische Mystik ist dazu bestimmt, idealisiert zu werden. Sie ist die Vorläuferin der ethischen und lebens- und weltbejahenden Mystik, in der das Denken einst zur Ruhe kommen wird. Während alle andere Mystik aus der Idee der Lebens- und Weltverneinung entsteht und keinen ethischen Charakter hat, gründet sich die taoistische auf Lebens- und Weltbejahung und will ethisch sein… Der Taoismus nimmt dem Menschen die Unbefangenheit, führt ihn weg vom Nächstliegenden und hält ihn, wie der Konfuzianismus, zur Selbstbesinnung an… Bei den Chinesen steht der Glaube an die sittliche Weltordnung im Hintergrund. Aber nicht so, dass Ethik davon abhängig ist… Heiner Roetz : Schweitzer stand in seiner Ethik in der Tradition der Aufklärung, mit einem entschiedenen Bekenntnis zum Rationalismus des 18. Jahrhunderts. Dies musste ihn mit China fast automatisch in Berührung bringen, denn die europäischen Aufklärer hatten den Konfuzianismus für die Möglichkeit einer "natürlichen Moral" aus Vernunft und ohne klerikale Bevormundung gefeiert. Seine Beschäftigung mit Asien besteht aus einem entschiedenen Bekenntniss zur westlichen Rationalität. Dies feit ihn gegen die zeittypische Versuchung, die chinesische Ethik im Geist der Lebensphilosophie – mit der seine "Ehrfurcht vor dem Leben" zwar den Leitbegriff, aber nicht den zugrundeliegenden Irrationalismus teilt – und mit ihr im Zeichen des rein Konkreten, Situationsbezogenen, Partikularen und Anschaulichen zu interpretieren. Er hofft sogar, dass China Europa wieder zu dem zurückbringe, was es verloren hat : die ethischen Überzeugungen der Aufklärung. Er schätzt an China, wie das 18. Jahrhundert, das "Elementare" und das "Natürliche", das zugleich das "Vernünftige" ist. Wie die Aufklärer hält er es eher mit dem Konfuzianismus, der den Menschen im „Glauben an die Macht des Geistes“ zum "Nachdenken über sich selbst" anhalte, während sich die romantisierende Zivilisationsskepsis der 1920er Jahre im Taoismus wiederfand. China ist für ihn nicht primär Gegenstand eines rein wissenschaftlichen Interesses, sondern ein moralisches Anliegen – der Suche nach den Grundlagen für die Entwicklung einer "ethischen Kultur". Das Verhältnis von Ethik und Natur steht im systematischen Kern von Schweitzers Überlegungen zu China wie auch seiner eigenen Philosophie. Arthur Schopenhauer und eigene Erfahrung hat Schweitzer inspiriert, Ethik aus der Natur abzuleiten. Chinesische Ethik ist für ihn monistisch, insofern für sie das tugendhafte Verhalten den Einklang mit der natürlichen Weltordnung bedeutet. Durch das ethische Verhalten "befindet sich der Mensch in völliger Übereinstimmung mit der Welt". Da für ihn "die Grösse, auf die alles ankommt, die geistige und sittliche Wertigkeit des Einzelnen" ist und Kultur nicht möglich ist, ohne dass ethische Vernunftideale "von den Einzelnen gedacht werden", kann er sich mit dieser Konsequenz des Taoismus nicht anfreunden. Wenn er letztlich dem Konfuzianismus den Vorzug gibt, dann deshalb, weil er, im Unterschied zu einem verbreiteten Missverständnis, dessen individualethischen Kern erkennt. Auch der songzeitliche Neokonfuzianismus, vor allem Zhu Xi, vermag ihn nicht zu überzeugen. Zwar sind die Neokonfuzianer Ethiker, doch bauen sie unter dem Eindruck des Buddhismus die konfuzianische Ethik zu einem problematischen "System" aus, indem sie ihr ein im Grunde taoistisches Fundament unterlegen. So schreibt er bei seiner Darstellung des Neokonfuzianismus, dass die Lehre Konfuzius’ und Mengzis "nur von Gut und Böse zu handeln scheint", sich in Wirklichkeit aber implizit wie selbstverständlich auf das "Naturgeschehen" beziehe, und zwar im Sinne der Weltsicht des Yi jing. Am Menschen und nicht an den "Urkräften" Yin und Yang, so erkennt er, "gibt es, ob es eine sittliche Weltordnung gibt oder nicht". |
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20 | 1939 | Gründung des Lehrstuhls für Sinologie an der Universität Göttingen. |
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21 | 1945 | Schliessung des Deutschland-Instituts in Beijing. |
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22 | 1948-1950 | Hellmut Wilhelm ist Lektor für chinesische Geschichte an der University of Washington, Seattle. | |
23 | 1952 | Walter Liebenthal wird Gastprofessor an der Bharati Universität in Santiniketan, Indien. |
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24 | 1954 | Vincenz Hundhausen wird aus China ausgewiesen. |
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25 | 1956 | Gründung des Instituts für Asienkunde Hamburg. |
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26 | 1964 | Gründung der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. |
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27 | 1985-1988 | Reinhard Emmerich hält sich für Forschungsaufenthalte in Kyoto und Seattle auf. |
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28 | 1988-1995 | Reinhard Emmerich ist wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Sprache und Kultur Chinas der Universität Hamburg. |
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29 | 1992 | Reinhard Emmerich habilitiert sich in Sinologie an der Universität Hamburg. |
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30 | ????-???? | Reinhard Emmerich studiert Sinologie, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Heidelberg, Beijing und Hamburg. |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 1898 | Forke, Alfred. Von Peking nach Ch'ang-an und Loyang : eine Reise in den Provinzen Chihli, Shansi, Shensi und Honan. In : Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich Wilhelms-Universität zu Berlin. Bd. 1 (1898). [Bericht seiner Reise von 1892 von Beijing durch Zhili = Hebei, Shanxi, Shaanxi und Henan]. | Publication / FA1 |
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2 | 1945 | Mühlenweg, Fritz. Tausendjähriger Bambus : Nachdichtungen aus dem Schi-king. (Hamburg : H. Dulk, 1945). [Shi jing]. | Publication / Mühl5 |
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# | Year | Bibliographical Data | Type / Abbreviation | Linked Data |
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1 | 2000- | Asien-Orient-Institut Universität Zürich | Organisation / AOI |
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