# | Year | Text |
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1 | 1858 |
Robert James Forrest kommt in Hong Kong an.
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2 | 1858 |
Robert K. Douglas kommt in Hong Kong an und wird Dolmetscher-Praktikant der Superintendency of Trade.
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3 | 1858 |
Henry Frederick William Holt wird nach seinen Studien am King's College Dolmetscher-Praktikant an der Superintendency in Hong Kong.
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4 | 1858 |
Robert S. Hart wird Sekretär der Allierten englischen und französischen Truppen in Guangzhou (Guangdong).
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5 | 1858 |
Frederick Bruce ist Abgeordneter und bevollmächtiger Gesandter des Kaisers von China.
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6 | 1858-1864 |
Walter Henry Medhurst (2) ist Konsul des britischen Konsulats in Hangzhou (Zhejiang) und gleichzeitig verantworlich für Fuzhou (Fujian) und Shanghai.
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7 | 1858 |
Jean-Pierre Néel kommt in Guizhou (Guangdong) an.
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8 | 1858-1862 |
Jean-Pierre Néel ist als Missionar in Guizhou (Guangdong) tätig.
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9 | 1858-1861 |
Henry Fletcher Hance ist als Diplomat an der britischen Gesandtschaft in Guangzhou (Guangdong).
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10 | 1858 |
James Bruce kehrt nach einem unterzeichneten Handelsvertrag mit Japan nach Shanghai und Guangzhou (Guangdong) zurück und legalisiert den Opium-Handel.
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11 | 1858 |
George Edward Sanford kommt in China an.
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12 | 1858 |
George Edward Sanford nimmt an der Besetzung von Guangzhou (Guangdong) teil.
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13 | 1858-1859 |
Robert Swinhoe reist als Dolmetscher auf der Inflexible von Xiamen (Fujian) nach Formosa. Sie erforschen die ganze Küste und er findet Tiere und Pflanzen.
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14 | 1858 |
Marx, Karl. Der britisch-chinesische Vertrag.
Das offizielle Resümee über den englisch-chinesischen Vertrag, das das britische Kabinett endlich der Öffentlichkeit vorgelegt hat, fügt den Informationen, die schon durch verschiedene andere Kanäle übermittelt worden sind, im großen und ganzen kaum etwas hinzu. Im Grunde genommen enthalten nur die ersten und die letzten Artikel jene Punkte des Vertrags, die ausschließlich im Interesse Englands sind. Durch den ersten Artikel werden "der Zusatzvertrag und die allgemeinen Handelsrichtlinien aufgehoben", die nach dem Abschluß des Vertrages von Nanking festgelegt worden waren. Dieser Zusatzvertrag hatte die englischen Konsuln in Hongkong und in den fünf für den britischen Handel geöffneten chinesischen Häfen verpflichtet, die chinesischen Behörden zu unterstützen, falls englische Schiffe innerhalb des Bereichs ihrer Konsulargerichtsbarkeit mit Opium an Bord erscheinen sollten. Damit war den englischen Kaufleuten ein formales Verbot auferlegt worden, das Rauschgift einzuschmuggeln, und die englische Regierung hatte sich bis zu einem gewissen Grade zu einem der Zollbeamten des Himmlischen Reiches gemacht. Daß der zweite Opiumkrieg mit der Beseitigung der Fesseln enden mußte, mit denen der erste Opiumkrieg den Opiumhandel noch unterbunden hatte, erscheint uns als durchaus logisches Resultat und als ein aufs innigste ersehntes Ziel jenes Teils der britischen Handelskreise, den Palmerstons Feuerwerk in Kanton zu überschwenglichen Beifallshymnen hingerissen hatte. Wir müßten uns jedoch sehr irren, wenn dieser offizielle Verzicht Englands auf seine scheinheilige Opposition gegen den Opiumhandel nicht zu Folgen führen dürfte, die den erwarteten völlig entgegengesetzt sind. Dadurch, daß die chinesische Regierung die britische Regierung verpflichtet hatte, ihr bei der Unterdrückung des Opiumhandels zu helfen, hatte sie ihre Unfähigkeit eingestanden, dies aus eigenen Kräften zu bewerkstelligen. Der Zusatzvertrag von Nanking war ein letzter verzweifelter Versuch gewesen, sich den Opiumhandel durch fremde Hilfe vom Hals zu schaffen. Da dieser Versuch, was jetzt offen zugegeben wird, mißlungen und der Opiumhandel damit zumindest für England legal geworden ist, kann es kaum noch Zweifel geben, daß die chinesische Regierung eine Methode erproben wird, die sich sowohl aus politischen wie aus finanziellen Erwägungen empfiehlt, nämlich den Mohnanbau in China gesetzlich zuzulassen und die Einfuhr ausländischen Opiums mit Zöllen zu belegen. Welche Absichten die jetzige chinesische Regierung auch haben mag, die Umstände selbst, in die sie durch den Vertrag von Tientsin geraten ist, drängen sie auf diesen Weg. Einmal vollzogen, muß dieser Wandel dem Opiummonopol Indiens und damit der indischen Staatskasse einen tödlichen Schlag versetzen, während das britische Opiumgeschäft auf den Umfang eines gewöhnlichen Handelszweigs zusammenschrumpfen und sehr bald ein Verlustgeschäft werden wird. Bis jetzt wurde dieses Spiel von John Bull mit falschen Würfeln gespielt. Daß der Opiumkrieg Nr. 2 die Erreichung seines eigenen Ziels vereitelt hat, scheint sein hervorstechendstes Ergebnis zu sein. Das großherzige England, das Rußland einen "gerechten Krieg" erklärt hatte, verzichtete bei Friedensschluß darauf, Schadenersatz für seine Kriegskosten zu fordern. Da England indessen fortgesetzt behauptet hat, daß es sich mit China im Friedenszustand befinde, muß es folglich China zwingen, die Kosten zu bezahlen, Kosten, die sogar nach Meinung der gegenwärtigen englischen Minister durch Englands Raubzüge entstanden sind. So wirkte denn auch die erste Botschaft von den fünfzehn oder zwanzig Millionen Pfund Sterling, welche die Bewohner des Himmlischen Reiches zu zahlen haben, als Beruhigungsmittel selbst für das empfindlichste britische Gewissen, und der "Economist" wie überhaupt die Verfasser von Finanzartikeln ergingen sich in recht vergnüglichen Berechnungen über die wohltuenden Auswirkungen des chinesischen Sycee-Silbers auf die Handelsbilanz und auf die Edelmetallreserve der Bank von England. Doch, o Schreck! Die ersten Eindrücke, die die Palmerston-Presse mit soviel Mühe erweckt und gepflegt hatte, waren viel zu schwach, um den Schlag zu ertragen, der ihnen durch die Eröffnung der wirklichen Sachlage versetzt wurde. "In einem besonderen Artikel ist vorgesehen, daß eine Summe von zwei Millionen Tael für Verluste, die britische Staatsbürger infolge des böswilligen Verhaltens der chinesischen Behörden in Kanton erlitten haben, und eine weitere Summe von zwei Millionen Tael für Kriegskosten" bezahlt werden sollen. Diese Summen ergeben nun zusammen nur 1.334.000 Pfd.St., während 1842 der Kaiser von China 4.200.000 Pfd.St. zu zahlen hatte, und zwar 1.200.000 Pfd.St. als Entschädigung für das konfiszierte eingeschmuggelte Opium und 3.000.000 Pfd.St. Kriegskosten. Von 4.200.000 Pfd.St. - mit Hongkong als Zugabe - auf lumpige 1.334.000 Pfd.St. herunterzukommen, zeugt schließlich nicht von blühenden Geschäften; aber das Schlimmste kommt noch. Da euer Krieg, so sagt der chinesische Kaiser, kein Krieg mit China war, sondern nur ein "Provinzkrieg" mit Kanton, seht selbst zu, wie ihr aus der Provinz Kwangtung den Schadenersatz herauspressen könnt, den anzuerkennen eure liebenswürdigen Kriegsschiffe mich gezwungen haben. Euer erlauchter General Straubenzee mag inzwischen Kanton als materielle Garantie besetzt halten und die britischen Waffen weiterhin zur Zielscheibe des Spottes sogar der chinesischen Krieger machen. Die kläglichen Gefühle des sanguinischen John Bull über die lästigen Bedingungen, mit denen die geringe Beute von 1.334.000 Pfd.St. verknüpft ist, machen sich bereits in hörbarem Stöhnen Luft. Eine Londoner Zeitung schreibt: "Anstatt unsere 53 Kriegsschiffe zurückzuziehen und ihrer triumphalen Rückkehr mit Millionen Sycee-Silber beiwohnen zu können, werden wir uns wohl in der angenehmen Zwangslage befinden, eine Armee von 5.000 Mann aussenden zu müssen, um Kanton zurückzuerobern und zu halten und die Flotte bei der Fortführung jenes Provinzkriegs zu unterstützen, den der Stellvertreter des Konsuls erklärt hat. Aber wird dieser Provinzkrieg keine anderen Folgen haben als die Abdrängung unseres Handels mit Kanton in andere chinesische Häfen? ... Wird nicht durch dessen" (des Provinzkriegs) "Fortsetzung ein großer Teil des Teehandels an Rußland übergehen? Könnten nicht der Kontinent und England selbst in ihren Teelieferungen von Rußland und den Vereinigten Staaten abhängig werden?" John Bulls Besorgnis wegen der Auswirkungen des "Provinzkriegs" auf den Teehandel ist nicht ganz unbegründet. Aus MacGregors "Commercial Tariffs" ist ersichtlich, daß Rußland im letzten Jahr des vorigen chinesischen Krieges in Kiachta 120.000 Kisten Tee übernahm. Im Jahre nach dem Friedensschluß mit China sank die russische Nachfrage um 75 Prozent und betrug nur noch 30.000 Kisten. Jedenfalls steht fest, daß die Kosten, die die Briten für die Besetzung von Kwangtung aufbringen müssen, die Passivseite der Bilanz so in die Höhe schnellen lassen, daß dieser zweite chinesische Krieg kaum die entstandenen Kosten decken wird, und das ist das Schlimmste, was, wie Herr Emerson richtig bemerkt, nach britischer Ansicht überhaupt geschehen kann. Ein weiterer großer Erfolg des englischen Überfalls ist in Artikel 51 enthalten, wonach "der Ausdruck Barbar auf die britische Regierung oder auf britische Untertanen in keinem von den chinesischen Behörden veröffentlichten offiziellen chinesischen Dokument angewandt werden darf". Wie demütig muß doch John Bull in den Augen der chinesischen Behörden erscheinen, die sich selbst den Namen Himmlische zugelegt haben, wenn er sich damit begnügt, das Schriftzeichen für das Wort Barbar aus den offiziellen Dokumenten auszumerzen, anstatt darauf zu bestehen, göttlich oder olympisch genannt zu werden. Die den Handel betreffenden Artikel des Vertrags gewähren England keinerlei Vorteil, dessen sich nicht auch seine Konkurrenten erfreuten, sondern lösen sich vorderhand in nebelhafte Versprechungen auf, die zum größten Teil nicht das Pergament wert sind, auf das man sie geschrieben hat. Der Artikel 10 sieht vor: "Britische Handelsschiffe sollen berechtigt sein, den Großen Fluß (Yangtse) aufwärts Handel zu treiben; doch kann angesichts der gegenwärtigen unruhigen Lage im oberen und unteren Tal kein Hafen für den Handel geöffnet werden mit Ausnahme des Hafens von Tschinkiang, der ein Jahr nach Unterzeichnung des Vertrags geöffnet werden soll. Wenn der Friede wiederhergestellt ist, soll es britischen Schiffen gestattet werden, diejenigen Häfen - und zwar nicht mehr als drei - bis einschließlich Hankou anzulaufen, die der britische Gesandte nach Beratung mit dem chinesischen Staatssekretär bestimmen wird." Durch diesen Artikel werden die Briten faktisch vom Verkehr auf der großen Handelsader des Kaiserreiches ausgeschlossen, von "der einzigen Route", wie der "Morning Star" richtig bemerkt, "auf der sie ihre Fabrikate ins Innere befördern können". Wenn sie schön brav sind und der kaiserlichen Regierung helfen, die Rebellen aus den Gebieten zu vertreiben, die diese jetzt besetzt halten, dann dürfen sie vielleicht einmal den Großen Fluß befahren, aber nur bestimmte Häfen anlaufen. Was die neu geöffneten Seehäfen anbelangt, so sind von den ursprünglich angekündigten "sämtlichen" Häfen nur fünf übriggeblieben, die zu den Häfen des Vertrages von Nanking hinzukommen und die, wie eine Londoner Zeitung bemerkt, "im allgemeinen sehr abgelegen oder Inselhäfen sind". Nebenbei bemerkt sollte es doch an der Zeit sein, die trügerische Vorstellung fallenzulassen, daß der Handel proportional zur Anzahl der geöffneten Häfen zunehme. Man betrachte die Häfen an den Küsten Großbritanniens, Frankreichs oder der Vereinigten Staaten - wie wenige haben sich doch zu wirklichen Handelszentren entwickelt! Vor dem ersten chinesischen Krieg trieben die Engländer ausschließlich Handel in Kanton. Die Zulassung von fünf neuen Häfen hatte nicht etwa die Entstehung fünf neuer Handelszentren zur Folge, sondern die allmähliche Verlagerung des Handels von Kanton nach Schanghai, wie aus folgenden Zahlen ersichtlich ist, die dem Blaubuch des Parlaments für 856,157 über den Handelsverkehr verschiedener Plätze entnommen sind. Gleichzeitig sollte man sich dessen erinnern, daß in den Exporten nach Kanton die Exporte nach Amoy und Futschou einbegriffen sind, die in Kanton umgeladen werden. Britischer Exporthandel nach Britischer Importhandel aus Jahre Kanton Schanghai Kanton Schanghai (in Dollars) (in Dollars) 1844 15.500.000 2.500.000 17.900.000 2.300.000 1845 10.700.000 5.100.000 27.700.000 6.000.000 1846 9.900.000 3.800.000 15.300.000 6.400.000 1847 9.600.000 4.300.000 15.700.000 6.700.000 1848 6.500.000 2.500.000 8.600.000 5.000.000 1849 7.900.000 4.400.000 11.400.000 6.500.000 1850 6.800.000 3.900.000 9.900.000 8.000.000 1851 10.000.000 4.500.000 13.200.000 11.500.000 1852 9.900.000 4.600.000 6.500.000 11.400.000 1853 4.000.000 3.900.000 6.500.000 13.300.000 1854 3.300.000 1.100.000 6.000.000 11.700.000 1855 3.600.000 3.400.000 2.900.000 19.900.000 1856 9.100.000 6.100.000 8.200.000 25.800.000 Die "kommerziellen Klauseln des Vertrags sind unbefriedigend", lautet die Schlußfolgerung, zu der der "Daily Telegraph", Palmerstons widerlichster Speichellecker, gelangt, aber er amüsiert sich über die "ergötzlichste Nummer des Programms", darüber nämlich, "daß sich ein britischer Gesandter in Peking etablieren darf, während ein Mandarin sein Amt in London antreten und vielleicht gar die Königin zu einem Ball in Albert Gate einladen wird". Wie sehr sich John Bull auch an diesem Spaß ergötzen mag, es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß, wenn überhaupt ein politischer Einfluß in Peking ausgeübt werden kann, dieser Einfluß von Rußland ausgehen wird, das durch den jüngsten Vertrag ein neuerworbenes Territorium von der Größe Frankreichs besitzt, dessen Grenze größtenteils nur 800 Meilen von Peking entfernt ist. Es ist für John Bull keineswegs ein tröstlicher Gedanke, daß er selbst es gewesen ist, der Rußland durch seinen ersten Opiumkrieg einen Vertrag verschafft hat, der ihm die Schiffahrt auf dem Amur und freien Handel im Grenzgebiet gestattet hat, daß er Rußland durch seinen zweiten Opiumkrieg zu dem kostbaren Landstrich zwischen dem Tatar-Golf und dem Baikal-See verholfen hat, einem Gebiet, das Rußland von jeher glühend begehrt und dessen es sich seit den Zeiten Zar Alexej Michailowitschs bis zu Nikolaus immer zu bemächtigen versucht hatte. Die Londoner "Times" fühlt sich so tief verletzt, daß sie bei der Veröffentlichung der Nachrichten aus St. Petersburg, in denen die von Großbritannien erzielten Vorteile stark übertrieben werden, vorsorglich darauf geachtet hat, jenen Teil des Telegramms zu verschweigen, in dem von Rußlands Erwerbung des Amurtals auf dem Vertragswege die Rede ist. Marx, Karl. The British and Chinese treaty. The official summary of the Anglo-Chinese treaty, which the British Ministry has at last laid before the public, adds, on the whole, but little to the information that had already been conveyed through different other channels. The first and the last articles comprise, in fact, the points in the treaty of exclusively English interest. By the first article, "the Supplementary Treaty and general regulations of trade," stipulated after the conclusion of the treaty of Nanking, are "abrogated." That supplementary treaty provided that the English Consuls residing at Hong Kong, and the five Chinese ports opened to British commerce, were to cooperate with the Chinese authorities in case any English vessels should arrive within the range of their consular jurisdiction with opium on board. A formal prohibition was thus laid upon English merchants to import the contraband drug, and the English Government, to some degree, constituted itself one of the Custom-House officers of the Celestial Empire. That the second opium war should end in removing the fetters by which the first opium war still affected to check the opium traffic, appears a result quite logical, and a consummation devoutly called for by that part of the British mercantile public which chanted most lusty applause to Palmerston's Canton fireworks. We are, however, much mistaken if this official abandonment oil the part of England of her hypocritical opposition to the opium trade is not to lead to consequences quite the reverse of those expected. By engaging the British Government to cooperate in the suppression of the opium traffic, the Chinese Government had recognized its inability to do so on its own account. The Supplementary Treaty of Nanking was a supreme and rather desperate effort at getting rid of the opium trade by foreign aid. This effort having failed, and being now proclaimed a failure, the opium traffic, being now, so far as Eng. land is concerned, legalized, little doubt can remain that the Chinese Government will try a method alike recommended by political and financial considerations — viz: legalize the cultiva. tion of the poppy in China, and lay duties on the foreign opium imported. Whatever may be the intentions of the present Chinese Government, the very circumstances in which it finds itself placed by the treaty of Tientsin, show all that way. That change once effected, the opium monopoly of India, and with it the Indian Exchequer, must receive a deadly blow, while the British opium traffic will shrink to the dimensions of an ordinary trade, and very soon prove a losing one. Till now, it has been a game played by John Bull with loaded dice. To have baffled its own object seems, therefore, the most obvious result of the opium war No. II. Having declared "a just war" on Russia, generous England desisted, at the conclusion of peace, from demanding any indemnity for her war expenses. Having, on the other hand, all along professed to be at peace with China itself, she, accordingly, cannot but make it pay for expenses incurred, in the opinion of her own present Ministers, by piracy on her own part. However, the first tidings of the fifteen or twenty millions of pounds sterling to be paid by the Celestials proved a quieter to the most scrupulous British conscience, and very pleasant calculations as to the beneficial effects of the Sycee silver upon the balance of trade, and the metal reserve of the Bank of England, were entered into by the Economist and the writers of money articles generally. But alas! the first impressions which the Palmerstonian press had given itself so much trouble to produce and work upon, were too tender to bear the shock of real information. A "separate article provides that a sum of two millions of taels" shall be paid "on account of the losses sustained by British subjects through the misconduct of the Chinese authorities at Canton; and a further sum of two millions of taels on account of " the expenses of the war. Now, these sums together amount to £1,334,000 only, while in 1842, the Emperor of China had to pay £4,200,000, of which £1,200,000 was indemnity for the contraband opium confiscated, and £3,000,000 for the expenses of the war. To come down from £4,200,000, with Hong Kong into the bargain, to a simple £1,334,000, seems no thriving trade after all; but the worst remains still to be said. Since, says the Chinese Emperor, yours was no war with China, but a "provincial war" with Canton only, try yourselves how to squeeze out of the province of Kwangtung the damages which your amiable war steamers have compelled me to adjudge to you. Meanwhile, your illustrious Gen. Straubenzee may keep Canton as a material guaranty, and continue to make the British arms the laughing-stock even of Chinese braves. The doleful feelings of sanguine John Bull at these clauses, which the small booty of £1,334,000 is encumbered with, have already vented themselves in audible groans. "Instead," says one London paper, "of being able to withdraw our 53 ships-of-war, and see them return triumphant with millions of Sycee silver, we may look forward to the pleasing necessity of sending an army of 5,000 men to recapture and hold Canton, and to assist the fleet in carrying on that provincial war which the Consul's deputy has declared. But will this provincial war have no consequences beyond driving our Canton trade to other Chinese ports? ... Will not the continuation of it [the provincial war] give Russia a large portion of the tea trade? May not the Continent, and England herself, become dependent on Russia and the United States for their tea?" John Bull's anxiety as to the effects of the "provincial war" upon the tea trade is not quite gratuitous. From Macgregor's Commercial Tariffi it may be seen that in the last year of the former Chinese war, Russia received 120,000 chests of tea at Kiachta. The year after the conclusion of peace with China the Russian demand fell off 75 per cent, amounting to 30,000 only. At all events, the costs still to be incurred by the British in distraining Kwangtung are sure so to swell the wrong side of the balance that this second China war will hardly be self-paying, the greatest fault which, as Mr. Emerson justly remarks, anything can be guilty of in British estimation. Another great success of the English invasion is contained in Art- 51, according to which the term "barbarian" "shall not be applied" to the British Government or to British subjects "in any Chinese official document issued by the Chinese authorities." The Chinese authorities styling themselves Celestials, how humble to their understanding must not appear John Bull, who, instead of insisting on being called divine or Olympian, contents himself with weeding the character representing the word barbarian out of the official documents. The commercial articles of the Treaty give England no advantage not to be enjoyed by her rivals, and, for the present, dissolve into shadowy promises, for the greater part not worth the parchment they are written on. Art. 10 stipulates: "British merchant ships shall have authority to trade upon the Great River (Yang-tse), but in the present disturbed state of the Upper and Lower Valley, no port is to be opened for trade with the exception of Chin-kiang, which is to be opened in a year from the signature of the Treaty. When peace is restored, British vessels are to be "admitted to trade at such ports as far as Hankow, not exceeding three in number, as the British Minister, after consultation with the Chinese Secretary of State, may determine." By this article, the British are in fact excluded from the great commercial artery of the whole empire, from "the only line," as The Morning Starjustly remarks, "by which they can push their manufactures into the interior." If they will be good boys, and help the Imperial Government in dislodging the rebels from the regions now occupied by them, then they may eventually navigate the great river, but only to particular harbours. As to the new seaports opened, from "all" the ports as at first advertised, they have dwindled down to five ports, added to the five ports of the Treaty of Nanking, and, as a London paper remarks, "they are generally remote or insular." Besides, at this time of the day, the delusive notion of the growth of trade being proportionate to the number of ports opened, should have been exploded. Consider the harbours on the coasts of Great Britain, or France, or the United States; how few of them have developed themselves into real emporiums of commerce? Before the first Chinese war, the English traded exclusively to Canton. The concession of five new ports, instead of creating five new emporiums of commerce, has gradually transferred trade from Canton to Shanghai, as may be seen from the following figures, extracted from the Parliamentary Blue Book on the trade of various places for 1856-57. At the same time, it should be recollected that the Canton imports include the imports to Amoy and Pochow, which are transhiped at Canton. British import trade to British export trade to Canton. Shanghai. Canton. Shanghai. 1844 $15,500,000 $2,500,000 $17,900,000 $2,300,000 1845 10,700,000 5,100,000 27,700,000 6,000,000 1846 9,900,000 3,800,000 15,300,000 6,400,000 1847 9,600,000 4,300,000 15,700,000 6,700,000 1848 6,500,000 2,500,000 8,600,000 5,000,000 1849 7,900,000 4,400,000 11,400,000 6,600,000 1850 6,800,000 3,900,000 9,900,000 8,000,000 1851 10,000,000 5,400,000 13,200,000 11,600,000 1852 M00,000 4,600,000 6,500,000 11,400,000 1853 4,000,000 3,900,000 6,500,000 13,300,000 1854 3,300,000 1,100,100 6,000,000 11,700,000 1855 3,600,000 3,400,000 2,900,000 19,900,000 1856 9,100,000 6,200,000 8,200,000 23,800,000 The "commercial clauses" of the treaty "are unsatisfactory," is a conclusion arrived at by the Daily Telegraph, Palmerston's most abject sycophant; but it chuckles at "the brightest point in the programme," viz: "that a British Minister may establish himself at Peking, while a Mandarin will install himself in London, and possibly invite the Queen to a ball at Albert Gate." However John Bull may indulge this fun, there can be no doubt that whatever political influence may be exercised at Peking will fall to the part of Russia, which, by dint of the last treaty, holds a new territory, being as large as France, and, in great part, on its frontier, 8oo miles only distant from Peking. It is by no means a comfortable reflection for John Bull that he himself, by his first opium war, procured Russia a treaty yielding her the navigation of the Amur and free trade on the land frontier, while by his second opium war he has helped her to the invaluable tract lying between the Gulf of Tartary and Lake Baikal, a region so much coveted by Russia that from Czar Alexey Michaelovitch down to Nicholas, she has always attempted to get it. So deeply did the London Times feel that sting that, in its publication of the St. Petersburg news, which greatly exaggerated the advantages won by Great Britain, good care was taken to suppress that part of the telegram which mentioned Russia's acquisition by treaty of the valley of the Amur. |
15 | 1858 |
Marx, Karl. [Über den britisch-chinesischen Vertrag].
Der chinesische Vertrag Sir Henry Pottingers, der am 29. August 1842 unterzeichnet und ebenso wie die neuen Verträge mit China unter den Geschützmündungen diktiert worden war, hat sich in kommerzieller Hinsicht als ein Mißerfolg erwiesen, was jetzt sogar vom Londoner "Economist", dem führenden Organ des britischen Freihandels, anerkannt wird. Diese Zeitschrift, die sich als einer der unermüdlichsten Apologeten des kürzlichen Einfalls in China hervorgetan hat, fühlt sich jetzt verpflichtet, die lebhaften Hoffnungen, die in anderen Kreisen genährt worden sind, zu "dämpfen". Der "Economist" betrachtet die Auswirkungen des Vertrags von 1842 auf den britischen Exporthandel als "einen Präzedenzfall, der uns vor den Folgen verfehlter Operationen bewahren sollte". Das ist zweifellos ein vernünftiger Rat. Die Gründe jedoch, die Herr Wilson anführt, um das Scheitern des ersten Versuchs der gewaltsamen Ausweitung des chinesischen Marktes für Waren aus dem Westen zu erklären, sind alles andere als überzeugend. Als erste wichtige Ursache für dieses krasse Mißlingen wird die spekulative Überschwemmung des chinesischen Marktes während der ersten drei Jahre nach dem Pottinger-Vertrag angeführt sowie die Nichtbeachtung der Eigenart des chinesischen Bedarfs durch die englischen Kaufleute. Die englischen Exporte nach China, die sich 1836 auf 1.326.388 Pfd.St. beliefen, waren 1842 auf 969.000 Pfd.St. gefallen. Ihr schnelles und anhaltendes Steigen während der folgenden sechs Jahre ist aus nachstehenden Zahlen ersichtlich: 1842 969.000 Pfd.St. 1843 1.456.000 Pfd.St. 1844 2.305.000 Pfd.St. 1845 2.395.000 Pfd.St. Aber nicht nur das Sinken der Exporte im Jahre 1846 unter den Stand von 1836, sondern auch die Zusammenbrüche der China-Handelshäuser in London während der Krise von 1847 bewiesen, daß der errechnete Wert der Exporte von 1843 bis 1846, wie er in den offiziellen Umsatzstatistiken erscheint, dem tatsächlich realisierten Wert keineswegs entsprochen hat. Wenn sich die englischen Exporteure derart in der Menge irrten, so irrten sie nicht weniger hinsichtlich der Auswahl der für den chinesischen Konsum angebotenen Artikel, Als Beweis für diese Behauptung zitiert der "Esonomist" folgendes aus den Berichten von Herrn W. Cooke, dem ehemaligen Korrespondenten der Londoner "Times" in Schanghai und Kanton: "In den Jahren 1843, 1844 und 1845, unmittelbar nach der Öffnung der nördlichen Häfen, gerieten die Engländer in wilde Erregung. Eine bedeutende Firma in Sheffield sandte eine große Lieferung Messer und Gabeln ab und erklärte sich bereit, ganz China mit Bestecken zu versorgen. Sie wurden zu Preisen verkauft, die kaum die Frachtkosten einbrachten. Eine weltbekannte Londoner Firma sandte eine gewaltige Lieferung von Klavieren ab, die das gleiche Schicksal erlitten. Was mit den Bestecken und Klavieren geschah, widerfuhr auch auf weniger spürbare Weise den Kammgarn- und Baumwollerzeugnissen. Als die Häfen geöffnet wurden, unternahm Manchester blindlings gewaltige Anstrengungen, die jedoch mit einem Mißerfolg endeten. Seither ist die Stadt in Apathie verfallen und vertraut nur noch dem Zufall." Um schließlich die Abhängigkeit der Verminderung, Aufrechterhaltung oder Steigerung des Handels vom Studium der Bedürfnisse des Konsumenten zu beweisen, zitiert der "Economist" aus der gleichen Quelle folgende Angaben für 1856: 1845 1846 1856 Kammgarnstoffe (in Stücken) 13.569 8.415 7.428 Kamelott 13.374 8.034 4.470 Langwaren 91.530 75.784 36.642 Wollstoffe 62.731 56.996 38.553 Bedruckte Baumwollstoffe 100.615 81.150 281.784 Ungemusterte Baumwollstoffe 2.998.126 1.859.740 2.817.624 Baumwollgarn (in lbs.) 2.640.090 5.324.050 5.579.600 Alle diese Argumente und Belege erklären jedoch nichts weiter als die Reaktion auf die Überschwemmung des Marktes von 1843 bis 1845. Es ist keineswegs eine auf den Handel mit China beschränkte Erscheinung, daß einer plötzlichen Ausdehnung des Handels eine heftige Schrumpfung folgen kann oder daß ein neuer Markt gleich bei seiner Erschließung durch britische Überbelieferung verstopft wird, da nicht sehr genau erwogen worden ist, ob die Artikel, die auf den Markt geworfen werden, dem tatsächlichen Bedarf und der Kaufkraft der Konsumenten auch wirklich entsprechen. Tatsächlich ist dies eine in der Geschichte der Weltmärkte ständig wiederkehrende Erscheinung. Nach dem Sturz Napoleons, als der europäische Kontinent wieder dem britischen Handel zugänglich wurde, erwiesen sich die britischen Exporte seinem Aufnahmevermögen so wenig angemessen, daß "der Übergang vom Krieg zum Frieden" sich katastrophaler auswirkte als die Kontinentalsperre selbst. So trug auch Cannings Anerkennung der Unabhängigkeit der spanischen Kolonien in Amerika dazu bei, die Handelskrise von 1825 auszulösen. Waren, die für das Moskauer Klima berechnet waren, wurden nach Mexiko und Kolumbien gesandt. Und in unseren Tagen ist sogar Australien, trotz der Ausdehnungsfähigkeit seines Marktes, dem Schicksal aller neuen Märkte nicht entgangen; es ist so überfüllt mit Waren, daß sowohl seine Konsumtionsfähigkeit als auch seine Zahlungsmittel erschöpft sind. Die den chinesischen Markt kennzeichnende Erscheinung ist folgende: Seit seiner Erschließung durch den Vertrag von 1842 hat der Export von chinesischem Tee und chinesischer Seide nach Großbritannien ständig zugenommen, während der Importhandel mit britischen Fabrikaten nach China im großen und ganzen unverändert blieb. Man könnte in der ständig steigenden Handelsbilanz zugunsten Chinas eine Analogie zum Stand der Handelsbilanz zwischen Rußland und Großbritannien sehen; doch in diesem Fall erklärt sich alles aus der Schutzzollpolitik Rußlands, während die chinesischen Einfuhrzölle niedriger sind als die aller anderen Länder, mit denen England Handel treibt. Der Gesamtwert des chinesischen Exports nach England, der bis 1842 auf ungefähr 7.000.000 Pfd.St. veranschlagt werden könnte, belief sich 1856 auf eine Summe von etwa 9.500.000 Pfd.St. Während der Teeimport Großbritanniens vor 1842 niemals mehr als 50.000.000 lbs. erreicht hatte, war er 1856 auf etwa 90.000.000 lbs. angewachsen. Andererseits hat der britische Import chinesischer Seide erst seit 1852 Bedeutung erlangt. Sein Ansteigen kann man aus folgenden Zahlen ersehen: lbs. Pfd.St. 1852 2.418.343 1853 2.838.047 1854 4.576.706 3.318.112 1855 4.436.862 3.013.396 1856 3.723.693 3.676.116 Man betrachte nun andererseits die Bewegung des britischen Exports nach China: Jahre Pfd.St. 1834 842.852 1835 1.074.708 1836 1.326.388 1838 1.204.356 Für die Zeit nach der Erschließung des Marktes im Jahre 1842 und der Erwerbung Hongkongs durch die Engländer finden wir folgende Zahlen: Jahre Pfd.St. 1845 2.359.000 1846 1.200.000 1848 1.445.950 1852 2.508.599 1853 1.749.597 1854 1.000.716 1855 1.122.241 1856 über 2.000.000 Der "Economist" versucht, die unveränderte und relativ abnehmende Einfuhr britischer Erzeugnisse auf den chinesischen Markt der ausländischen Konkurrenz zuzuschreiben, und wiederum wird Herr Cooke zitiert, um diese Behauptung zu bezeugen. Seinem autoritativen Zeugnis zufolge werden die Engländer auf dem chinesischen Markt in vielen Handelszweigen in offenem Wettbewerb geschlagen. Die Amerikaner, schreibt er, schlagen die Engländer in Drillich und Leinwand. 1856 wurden nach Schanghai 221.716 Stück amerikanischen, aber nur 8.745 Stück englischen Drillichs, und 14.420 Stück amerikanischer Leinwand, aber nur 1.240 Stück englischer eingeführt. Andererseits sollen Deutschland und Rußland, was Wollwaren anbelangt, ihre englischen Konkurrenten hart bedrängen. Wir brauchen keinen anderen Beweis als diese Erläuterung, um uns davon zu überzeugen, daß sowohl Herr Cooke wie der "Economist" in der Einschätzung des chinesischen Marktes fehlgehen. Sie sind der Ansicht, daß bestimmte Züge, die genauso in dem Handel zwischen den Vereinigten Staaten und dem Himmlischen Reich wiederkehren, auf den englisch-chinesischen Handel beschränkt seien. 1837 überstiegen die chinesischen Exporte nach den Vereinigten Staaten die Importe nach China um etwa 860.000 Pfd.St. Während der Periode nach dem Vertrag von 1842 haben die Vereinigten Staaten chinesische Waren für durchschnittlich 2.000.000 Pfd.St. jährlich erhalten, für die sie 900.000 Pfd.St. in amerikanischen Waren zahlten. Von den 1.602.849 Pfd.St., auf die sich die Gesamteinfuhr nach Schanghai, ausgenommen Metallgeld und Opium, im Jahre 1855 belief, entfielen auf England 1.122.241 Pfd.St., auf Amerika 272.708 Pfd.St. und auf sonstige Länder 207.900 Pfd.St., während die Ausfuhr eine Gesamtsumme von 12.603.540 Pfd.St. erreichte, wovon auf England 6.405.040 Pfd.St., auf Amerika 5.396.406 Pfd.St. und auf andere Länder 102.088 Pfd.St. entfielen. Man vergleiche nur die ameri- 569> kanischen Exporte nach Schanghai im Werte von 272.708 Pfd.St. mit den Importen aus dieser Stadt, die 5.000.000 Pfd.St. übersteigen. Wenn der amerikanischen Konkurrenz trotzdem ein spürbarer Einbruch in den britischen Handel gelungen ist, muß der chinesische Markt doch ein sehr begrenztes Betätigungsfeld für den gesamten Handel ausländischer Nationen bieten. Als letzte Ursache für die geringe Bedeutung, die der chinesische Importmarkt seit seiner Erschließung im Jahre 1842 erlangt hat, wird die chinesische Revolution angegeben, aber trotz dieser Revolution nahmen die Exporte nach China 1851-1852 an der allgemeinen Steigerung des Handels relativen Anteil, und der Opiumhandel erreichte, statt zu fallen, während der ganzen revolutionären Periode sehr schnell gewaltige Ausmaße. Wie dem auch sein mag, es muß dennoch festgestellt werden, daß alle der ausländischen Einfuhr entgegenstehenden Hindernisse, die aus dem zerrütteten Zustand des Kaiserreiches herrühren, durch den jüngsten räuberischen Krieg und die neuen Demütigungen, mit denen die herrschende Dynastie überschüttet worden ist, nicht verringert, sondern vermehrt werden. Nach einem sorgfältigen Studium der Geschichte des chinesischen Handels kamen wir zu der Meinung, daß im allgemeinen die Konsumtionsfähigkeit und die Kaufkraft der Bewohner des Himmlischen Reiches stark überschätzt worden ist. Bei der gegenwärtigen ökonomischen Struktur der chinesischen Gesellschaft, deren Angelpunkt die in kleinste Parzellen zersplitterte Landwirtschaft und das Handwerk ist, kann von einer nennenswerten Einfuhr ausländischer Waren gar nicht die Rede sein. Immerhin könnte China bis zu einem Betrag von 8.000.000 Pfd.St., nämlich der Summe, die grob geschätzt die Gesamtbilanz zugunsten Chinas gegenüber England und den Vereinigten Staaten bildet, allmählich einen Überschuß englischer und amerikanischer Waren aufnehmen, dies jedoch nur, wenn der Opiumhandel unterdrückt wird. Zu dieser Schlußfolgerung gelangt man zwangsläufig, wenn man die einfache Tatsache feststellt, daß die chinesischen Finanzen und die Geldzirkulation trotz der aktiven Handelsbilanz durch den Import von Opium zum Betrage von etwa 7.000.000 Pfd.St. ernsthaft zerrüttet sind. John Bull jedoch, der sich wie gewöhnlich mit seiner hohen Moral brüstet, zieht es vor, seine passive Handelsbilanz durch periodische Kriegskontributionen aufzubessern, die er unter räuberischen Vorwänden aus China herauspreßt. Er vergißt nur, daß die Methoden Karthagos und Roms, aus fremden Völkern Geld zu pressen, unweigerlich zum Zusammenstoß und zur gegenseitigen Vernichtung führen, falls sie in einer Hand vereint werden. Marx, Karl. Trade and the treaty. THE UNSUCCESSFUL issue, in a commercial point of view, of Sir Henry Pottinger's Chinese treaty, signed on August 29, 1842, and dictated, like the new treaties with China, at the cannon's mouth, is a fact now recollected even by that eminent organ of British Free Trade, the London Economist. Having stood forward as one of the staunchest apologists of the late invasion of China, that journal now feels itself obliged to "temper" the sanguine hopes which have been cultivated in other quarters. The Economist considers the effects on the British export trade of the treaty of 1842, "a precedent by which to guard ourselves against the result of mistaken operations." This certainly is sound advice. The reasons, however, which Mr. Wilson alleges in explanation of the failure of the first attempt at forcibly enlarging the Chinese market for Western produce, appear far from conclusive. The first great cause pointed out of the signal failure is the speculative overstocking of the Chinese market, during the first three years following the Pottinger treaty, and the carelessness of the English merchants as to the nature of the Chinese demand. The English exports to China which, in 1836, amounted to £1,326,000, had fallen in 1842 to £969000 Their rapid and continued rise during the following six years is shown by these figures: 1842 £969,000 1843 £1,456,000 1844 £2,305,000 1845 £2,295,000 Yet in 1846 the exports did not only sink below the level of 1836, but the disasters overtaking the China houses at London during the crisis of 1847 proved the computed value of the exports from 1843 to 1846, such as it appears in the official return tables, to have by no means corresponded to the value actually realized. If the English exporters thus erred in the quantity, they did not less so in the quality of the articles offered to Chinese consumption. In proof of the latter assertion, the Economist quotes from Mr. W. Cooke, the late correspondent of the London Times at Shanghai and Canton, the following passages: "In 1843, 1844 and 1845, when the northern ports had just been opened, the people at home were wild with excitement. An eminent firm at Sheffield sent out a large consignment of knives and forks, and declared themselves prepared to supply all China with cutlery... They were sold at prices which scarcely realized their freight. A London house, of famous name, sent out a tremendous consignment of pianofortes, 'which shared the same fate.' What happened in the case of cutlery and pianos occurred also, in a less noticeable manner, 'in the case of worsted and cotton manufactures.' ...Manchester made a great blind effort when the ports were opened, and that effort failed. Since then she has fallen into an apathy, and trusts to the chapter of accidents." Lastly, to prove the dependence of the reduction, maintenance or improvement of the trade, on the study of the wants of the consumer, the Economist reproduces from the same authority the following return for the year 1856: 1845. 1846. 1856. Worsted Stuffi (pieces) 13,569 3,415 7,428 Camlets 13,374 8,034 4,470 Long ells 91,531 75,784 96,642 Woollens 62,731 56,996 38,553 Printed Cottons 100,615 8x,150 281,784 Plain Cottons 2,998,126 1,859,740 2,817,624 Cotton Twist lbs 2,640,098 5,324,050 5,579,600 Now all these arguments and illustrations explain nothing beyond the reaction following the overtrade of 1843-45, It is a phenomenon by no means peculiar to the Chinese trade, that a sudden expansion of commerce should be followed by its violent contractions, or that a new market, at its opening. should be choked by British oversupplies; the articles thrown upon it being not very nicely calculated, in regard either to the actual wants or the paying powers of the consumers. In fact, this is a standing feature in the history of the markets of the world. On Napoleon's fall, after the opening of the European continent, British exports proved so disproportionate to the continental faculties of absorption that "the transition from war to peace" proved more disastrous than the continental system itself. Canning's recognition of the independence of the Spanish colonies in America was also instrumental in producing the commercial crisis of 1825 Wares calculated for the meridian of Moscow were then dispatched to Mexico and Colombia. And in our own day, notwithstanding its elasticity, even Australia has not escaped the fate common to all new markets, of having its powers of consumption as well as its means of payment over-stocked. The phenomenon peculiar to the Chinese market is this: that since its opening by the treaty of 1842, the export to Great Britain of tea and silk, of Chinese produce, has continually been expanding, while the import trade into China of British manufactures has, on the whole, remained stationary. The continuous and increasing balance of trade in favour of China might be said to bear an analogy to the state of commercial balance between Russia and Great Britain; but then, in the latter case, everything is explained by the protective policy of Russia, while the Chinese import duties are lower than those of any other country England trades with. The aggregate value of Chinese exports to England, which before 1842 might be rated at about IC.7,000,000, amounted in 1856 to the sum of about IC 9,500,000. While the quantity of tea imported into Great Britain never reached more than 50,000,000 lbs. before 1842, it had swollen in 1856 to about 90,000,000 lbs. On the other hand, the importance of the British import of Chinese silks only dates from 1852. Its progress may be computed from the following figures: 1852. 1853. 1854. 1855. 1856. Silk imp'd lbs 2,418,343 2,838,047 4,576,706 4,436,962 3,723,693 Value £ .... .... 3,318,II2 3,013,396 3,676,116 Now take, on the other hand, the movement of the British exports to China valued in Pounds Sterling. 1834 £842,852 1835 1,074,708 1836 1,326,388 1838 1,204,356 For the period following the opening of the market in 1842 and the acquisition of Hong Kong by the British, we find the following returns: 1845 £2,359,000 1846 1,200,000 1848 1,445,950 1852 2,508,399 1853 1,749,597 1854 1,000,716 1855 1,122,241 1856 upward of 2,000,000 The Economist tries to account for the stationary and relatively decreasing imports of British manufacture into the Chinese market by foreign competition, and Mr. Cooke is again quoted to bear witness to this proposition. According to this authority, the English are beaten by fair competition in the Chinese market in many branches of trade. The Americans, he says, beat the English in drills and sheetings. At Shanghai in 1856 the imports were 221,716 pieces of American drills, against 8,745 English, and 14,420 of American sheetings, against 1,240 English. In woollen goods, on the other hand, Germany and Russia are said to press hardly on their English rivals. We want no other proof than this illustration to convince us that Mr. Cooke and the Economist are both mistaken in the appreciation of the Chinese market. They consider as limited to the Anglo-Chinese trade features which are exactly reproduced in the trade between the United States and the Celestial Empire. In 1837, the excess of the Chinese exports to the United States over the imports into China was about £860,000. During the period since the treaty of 1842, the United States have received an annual average of £2,000,000 in Chinese produce, for which we paid in American merchandise £900,000. Of the £1,602,849 to which the aggregate imports into Shanghai, exclusive of specie and opium, amounted in 1855, England supplied £1,122,24I, America £272,708, and other countries £207,900; while the exports reached a total of £12,603,540, of which £6,405,040 were to England, £5,396,406 to America, and £102,088 to other countries. Compare only the American exports to the value of £272,708 with their imports from Shanghai exceeding £5,000,000. If, nevertheless, American competition has, to any sensible degree, made inroads on British traffic, how limited a field of employment for the aggregate commerce of foreign nations the Chinese market must offer. The last cause assigned to the trifling importance the Chinese import market has assumed since its opening in 1842, is the Chinese revolution, but notwithstanding that revolution, the exports to China relatively [swelled] in 1851-52, in the general increase of trade, and, during the whole of the revolutionary epoch, the opium trade, instead of falling off, rapidly obtained colossal dimensions. However that may be, this much will be admitted, that all the obstacles to foreign imports originating in the disordered state of the empire must be increased, instead of being diminished, by the late piratical war, and the fresh humiliations heaped on the ruling dynasty. It appears to us, after a careful survey of the history of Chinese commerce, that, generally speaking, the consuming and paying powers of the Cclestials have been greatly overestimated. With the present economical framework of Chinese society, which turns upon diminutive agriculture and domestic manufactures as its pivots, any large import of foreign produce is out of the question. Still, to the amount of L8,000,000, a sum which may be roughly calculated to form the aggregate balance in favour of China, as against England and the United States, it might gradually absorb a surplus quantity of English and American goods if the opium trade were suppressed. This conclusion is necessarily arrived at on the analysis of the simple fact that the Chinese finances and monetary circulation, in spite of the favourable balance of trade, are seriously deranged by an import of opium to the amount of about £7,000,000. John Bull, however, used to plume himself on his high standard of morality, prefers to bring up his adverse balance of trade by periodical war tributes extorted from China on piratical pretexts. He only forgets that the Carthegenian and Roman methods of making foreign people pay, are, if combined in the same hands, sure to clash with and destroy each other. |
16 | 1858 |
Marx, Karl. Die Geschichte des Opiumhandels :
1 Die Nachricht vom neuen Vertrag, den die Bevollmächtigten der Verbündeten China abgerungen haben, scheint genau die gleichen phantastischen Vorstellungen von einer unermeßlichen Ausdehnung des Handels erweckt zu haben, wie sie der Geschäftswelt 1845 nach Beendigung des ersten chinesischen Krieges vorschwebten. Angenommen, die Telegramme aus St. Petersburg beruhen auf Wahrheit, muß deshalb der Vermehrung der Handelszentren unbedingt auch eine Ausdehnung des Chinahandels folgen? Besteht denn die Aussicht, daß der Krieg von 1857/58 zu glänzenderen Ergebnissen führen wird als der Krieg von 1841/42? Soviel steht fest, daß der Vertrag von 1843, anstatt die amerikanischen und englischen Exporte nach China zu erhöhen, lediglich zum beschleunigten Ausbruch und zur Verschärfung der Handelskrise von 1847 beigetragen hat. Dadurch, daß der neue Vertrag Illusionen von einem unerschöpflichen Markt erzeugt und Fehlspekulationen begünstigt, kann er in ähnlicher Weise eine neue Krise gerade in dem Augenblick vorbereiten helfen, da der Weltmarkt sich erst langsam von der jüngsten allgemeinen Erschütterung erholt. Der erste Opiumkrieg hat neben diesem negativen Ergebnis einen Aufschwung des Opiumhandels auf Kosten des legitimen Handels zur Folge gehabt; das gleiche Ergebnis wird der zweite Opiumkrieg haben, falls England nicht durch den Druck der gesamten zivilisierten Welt gezwungen wird, den Zwangsanbau von Opium in Indien und dessen gewaltsame Verbreitung in China einzustellen. Wir sehen davon ab, bei der moralischen Seite dieses Handels zu verweilen, die selbst von einem Engländer, Montgomery Martin, in folgenden Worten geschildert wurde: "Ja, der Sklavenhandel war barmherzig, verglichen mit dem Opiumhandel. Wir haben die Afrikaner nicht physisch zugrunde gerichtet, denn es war unser unmittelbares Interesse, sie am Leben zu erhalten; wir haben sie nicht ihrer menschlichen Würde beraubt, weder ihre Gesinnung korrumpiert, noch ihre Seelen zerrüttet. Der Opiumverkäufer aber tötet den Leib, nachdem er die sittliche Existenz unglücklicher Sünder korrumpiert, erniedrigt und vernichtet hat; stündlich werden einem unersättlichen Moloch neue Opfer dargebracht, wobei der englische Mörder und der chinesische Selbstmörder sich gegenseitig überbieten in ihren Opfergaben auf seinem Altar." Die Chinesen können nicht gleichzeitig Gebrauchsgüter und Rauschgift abnehmen; unter den gegenwärtigen Umständen läuft die Ausdehnung des chinesischen Handels auf die Ausdehnung des Opiumhandels hinaus; das Anwachsen des letzteren ist unvereinbar mit der Entwicklung eines legitimen Handels - diese Feststellungen wurden vor zwei Jahren eigentlich allgemein anerkannt. Eine 1847 eingesetzte Kommission des Unterhauses, die den Stand der britischen Handelsbeziehungen mit China untersuchen sollte, berichtete folgendes: "Wir bedauern, daß sich der Handel mit diesem Land seit einiger Zeit in sehr unbefriedigendem Zustand befindet und daß das Ergebnis unserer erweiterten Handelsbeziehungen keineswegs die berechtigten Erwartungen erfüllt hat, die natürlicherweise an einen freieren Zugang zu einem so großartigen Markt geknüpft worden waren. Wir sind der Meinung, daß die Handelsschwierigkeiten weder einem mangelnden Bedarf an britischen Fabrikaten entspringen noch der wachsenden Konkurrenz anderer Nationen in China; die Bezahlung des Opiums verschlingt sehr zum Schaden für den allgemeinen Handel der Chinesen das Silber, so daß faktisch Tee und Seide den restlichen Handel bestreiten müssen." "The Friend of China" vom 28. Juli 1849 verallgemeinert die gleiche Behauptung und schreibt in sehr bestimmten Worten: "Der Opiumhandel greift immer mehr um sich. Der gesteigerte Verbrauch an Tee und Seide in Großbritannien und den Vereinigten Staaten würde nur zu einer Steigerung des Opiumhandels führen; die Sache der Fabrikanten ist hoffnungslos." Einer der führenden amerikanischen Kaufleute in China brachte in einem in der Januarnummer 1850 von Hunts "Merchant's Magazine" veröffentlichten Artikel das ganze Problem des Handels mit China auf folgenden Nenner: "Welcher Handelszweig muß unterdrückt werden, der Opiumhandel oder der Exporthandel mit amerikanischen und englischen Produkten?" Die Chinesen selbst gelangten in dieser Angelegenheit zu der gleichen Meinung. Montgomery Martin erzählt: "Ich erkundigte mich beim Taotai in Schanghai, auf welche Art und Weise wir unseren Handel mit China am besten steigern könnten; und das erste, was er mir in Gegenwart von Captain Balfour, dem Konsul Ihrer Majestät, zur Antwort gab, war: 'Schicken Sie uns nicht mehr soviel Opium, und wir werden in der Lage sein, Ihnen Ihre Fabrikate abzunehmen.'" In den letzten acht Jahren hat die Geschichte des Handels diese Feststellung auf neue, treffende Art bestätigt; bevor wir aber die verderbliche Wirkung des Opiumhandels auf den legitimen Handel untersuchen, möchten wir einen kurzen Überblick über das Aufkommen und das Umsichgreifen dieses staunenswerten Handels geben, der in den Annalen der Menschheit einzig dasteht, ob wir nun die tragischen Konflikte betrachten, die sozusagen die Achse bilden, um die er sich dreht, oder seine Auswirkungen auf die allgemeinen Beziehungen zwischen der östlichen und der westlichen Welt. Vor 1767 betrug die Menge des aus Indien exportierten Opiums nicht mehr als 200 Kisten bei einem Gewicht von etwa 133 lbs. je Kiste. Opium war in China gegen Entrichtung von etwa 3 Dollar Zoll je Kiste als ein Heilmittel gesetzlich zugelassen, wobei die Portugiesen, die das Opium aus der Türkei brachten, seine fast ausschließlichen Exporteure ins Himmlische Reich waren. Im Jahre 1773 brachten Colonel Watson und Vizepräsident Wheeler - Individuen, die einen Platz neben den Hermentiers, Palmers und anderen Giftmischern von Weltruf verdienen - die Ostindische Kompanie auf die Idee, den Opiumhandel mit China aufzunehmen. Hierauf wurde ein Opiumdepot auf Schiffen eingerichtet, die in einer Bucht südwestlich von Macao vor Anker lagen. Die Spekulation war ein Fehlschlag. Im Jahre 1781 sandte die Regierung von Bengalen ein bewaffnetes Schiff mit einer Opiumladung nach China, und 1794 stationierte die Kompanie ein großes Opiumschiff in Whampoa, dem Ankerplatz des Hafens von Kanton. Anscheinend war Whampoa ein geeigneteres Depot als Macao; denn schon zwei Jahre, nachdem man sich für diesen Hafen entschieden hatte, sah sich die chinesische Regierung genötigt, ein Gesetz zu erlassen, das chinesischen Opiumschmugglern androhte, mit einem Bambusstock geprügelt und mit hölzernen Kragen um den Hals in den Straßen zur Schau gestellt zu werden. Um 1798 stellte die Ostindische Kompanie den direkten Opiumexport ein, dafür wurde sie jetzt Opiumproduzent. In Indien wurde das Opiummonopol errichtet; und während den Schiffen der Kompanie scheinheilig verboten wurde, mit dem Rauschgift zu handeln, enthielten die Lizenzen, die sie privaten Schiffen für den Chinahandel erteilte, eine Strafandrohung für den Fall, daß sie anderes als von der Kompanie hergestelltes Opium laden würden. Im Jahre 1800 hatte die Einfuhr in China 2.000 Kisten erreicht. Der Kampf zwischen der Ostindischen Kompanie und dem Himmlischen Reich, der während des 18. Jahrhunderts einen Charakter trug, der allen Fehden zwischen dem ausländischen Kaufmann und dem nationalen Zollamt gemeinsam war, nahm mit Beginn des 19. Jahrhunderts ganz besondere und außergewöhnliche Züge an; während der Kaiser von China gleichzeitig die Einfuhr des Giftes durch die Ausländer und seinen Konsum durch die Einheimischen verbot, um den Selbstmord seines Volkes zu verhindern, verwandelte die Ostindische Kompanie den Opiumanbau in Indien und den Opiumschmuggel nach China sehr schnell in unabdingbare Bestandteile ihres eigenen Finanzsystems. Während der Halbbarbar das Prinzip der Moral vertrat, stellte ihm der Zivilisierte das Prinzip des Mammons entgegen. Daß ein Riesenreich, das nahezu ein Drittel der Menschheit umfaßt, das trotz des Fortschreitens der Zeit dahinvegetiert, durch künstliche Abkapselung vom allgemeinen Verkehr isoliert ist und es deshalb zuwege bringt, sich mit Illusionen über seine himmlische Vollkommenheit zu täuschen -, daß solch ein Reich schließlich vom Schicksal ereilt wird in einem tödlichen Zweikampf, in dem der Vertreter einer veralteten Welt aus ethischen Beweggründen zu handeln scheint, während der Vertreter der überlegenen modernen Gesellschaft um das Privileg kämpft, auf den billigsten Märkten zu kaufen und auf den teuersten zu verkaufen - das ist wahrlich ein tragischer Abgesang, wie ihn seltsamer kein Dichter je ersonnen haben könnte. 2 Die Übernahme des Opiummonopols in Indien durch die britische Regierung hatte die Ächtung des Opiumhandels in China zur Folge. Die grausamen Strafen, die der Himmlische Gesetzgeber über seine ungehorsamen Untertanen verhängte, waren genauso unwirksam wie das strenge Einfuhrverbot, das den chinesischen Zollämtern auferlegt worden war. Die nächste Auswirkung des moralischen Widerstandes der Chinesen war, daß die Engländer die kaiserlichen Behörden, Zollbeamten und überhaupt alle Mandarine demoralisierten. Die Korruption, die sich der Himmlischen Bürokratie bis ins Mark hineinfraß und die Stützen der patriarchalischen Ordnung zerstörte, wurde zusammen mit den Opiumkisten von den englischen Depotschiffen, die bei Whampoa vor Anker lagen, in das Reich geschmuggelt. Von der Ostindischen Kompanie großgezogen, von der Zentralregierung in Peking vergeblich bekämpft, nahm der Opiumhandel allmählich größeren Umfang an, bis er 1816 die Höhe von etwa 2.500.000 Dollar erreichte. Der im selben Jahr in Indien zugelassene freie Handel - den Teehandel als einzigen ausgenommen, der weiterhin ein Monopol der Ostindischen Kompanie blieb - gab den Geschäften der englischen Schmuggler einen neuen mächtigen Auftrieb. Im Jahre 1820 hatte sich die Anzahl der Kisten, die nach China eingeschmuggelt wurden, auf 5.147 erhöht, 1821 auf 7.000 und 1824 auf 12.639. Indessen richtete die chinesische Regierung drohende Protestnoten an die ausländischen Kaufleute, bestrafte gleichzeitig die als ihre Helfershelfer bekannten Hong-Kaufleute, entwickelte eine ungewöhnliche Aktivität in der Verfolgung der einheimischen Opiumkonsumenten und ergriff strengere Maßnahmen in ihren Zollämtern. Das Endergebnis dieser Bemühungen war ähnlich wie im Jahre 1794, nämlich, daß die Opiumdepots von einer unsicheren nach einer geeigneteren Operationsbasis verlegt wurden. Macao und Whampoa wurden zugunsten der Insel Lingting an der Mündung des Kanton-Flusses aufgegeben, um dort die Opiumdepots endgültig auf schwer bewaffneten und wohl bemannten Schiffen zu stationieren. Ebenso ging der Handel nur von einer Hand in die andere über, als es der chinesischen Regierung vorübergehend gelungen war, die Opiumgeschäfte der alten Kantoner Häuser zu unterbinden; er wurde von einer Schicht kleinerer Händler übernommen, die entschlossen waren, ihn unter jedem Risiko und mit allen Mitteln weiterzuführen. Dank den dadurch geschaffenen Erleichterungen stieg der Opiumhandel in den zehn Jahren von 1824 bis 1834 von 12.639 auf 21.785 Kisten. Das Jahr 1834 ist, ebenso wie die Jahre 1800, 1816 und 1824, ein Wendepunkt in der Geschichte des Opiumhandels. In diesem Jahr verlor die Ostindische Kompanie nicht nur ihr Handelsprivileg für chinesischen Tee, sondern sie mußte überhaupt jegliche Handelstätigkeit einstellen. Durch ihre Umwandlung aus einem Handelsunternehmen in eine rein staatliche Einrichtung erlangte das englische Privatunternehmertum unbeschränkten Zugang zum Handel mit China; und es betrieb ihn mit solcher Energie, daß es ihm 1837 gelang, 39.000 Kisten Opium im Werte von 25.000.000 Dollar nach China zu schmuggeln, trotz des verzweifelten Widerstandes der Himmlischen Regierung. Zwei Umstände erfordern hier unsere Aufmerksamkeit: erstens, daß seit 1816 mit jeder Etappe in der Entwicklung des Exporthandels nach China ein unverhältnismäßig großer und ständig steigender Anteil auf den Opiumschmuggel entfiel; und zweitens, daß Hand in Hand mit dem allmählichen Erlöschen des rein merkantilen Interesses der englisch-indischen Regierung am Opiumhandel ihr fiskalisches Interesse an diesem Schleichhandel an Bedeutung zunahm. Schließlich war die chinesische Regierung 1837 an dem Punkt angelangt, wo entscheidende Maßnahmen nicht länger hinausgezögert werden konnten. Der durch den Opiumimport hervorgerufene ständige Abfluß von Silber hatte bereits begonnen, sowohl die Staatskasse als auch die Geldzirkulation des Himmlischen Reiches in Unordnung zu bringen. Heu Nailzi, einer der hervorragendsten chinesischen Staatsmänner, schlug vor, den Opiumhandel zu legalisieren und ihn zu einer Einnahmequelle zu machen; aber nach einer ausführlichen Beratung, die sich unter Beteiligung aller hohen Beamten des Kaiserreiches über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hinzog, beschloß die chinesische Regierung: "Der schändliche Handel ist wegen der Schäden, die er dem Volk zufügt, gesetzlich nicht zugelassen." Schon 1830 hätte ein Einfuhrzoll von 25 Prozent Einnahmen von 3.850.000 Dollar eingebracht. 1837 hätte er die doppelte Summe erbracht; der Himmlische Barbar lehnte es jedoch ab, eine Steuer zu erheben, die gewiß nur proportional zur Entartung seines Volkes steigen würde. Unter weit bedrückenderen Verhältnissen und in vollem Bewußtsein der Aussichtslosigkeit aller Bemühungen, den steigenden Opiumimport aufzuhalten, beharrte der jetzige Kaiser Hien Feng 1853 auf der unnachgiebigen Politik seiner Vorfahren. En passant möchte ich bemerken, daß der Kaiser durch die Verfolgung des Opiumgenusses als Ketzerei diesem Handel alle Vorteile der religiösen Propaganda in die Hand gab. Die außerordentlichen Maßnahmen der chinesischen Regierung in den Jahren 1837, 1838 und 1839, die in der Ankunft des Bevollmächtigten Lin in Kanton ihren Höhepunkt fanden, und die Beschlagnahme und Vernichtung des eingeschmuggelten Opiums auf dessen Befehl lieferten den Vorwand für den ersten Englisch-Chinesischen Krieg, der im Ergebnis zum chinesischen Aufstand, zur äußersten Erschöpfung der Staatskasse, zum erfolgreichen Eindringen Rußlands vom Norden her und zu einer gewaltigen Entwicklung des Opiumhandels im Süden führte. Obgleich geächtet in dem Vertrag, mit dem England einen Krieg beendete, den es zur Verteidigung des Opiumhandels begonnen und geführt hatte, hat sich dieser Handel seit 1843 praktisch völliger Straflosigkeit erfreut. Der Opiumimport wurde 1856 auf ungefähr 35.000.000 Dollar geschätzt, während die englisch-indische Regierung im gleichen Jahr Einkünfte in Höhe von 25.000.000 Dollar, genau den sechsten Teil ihres gesamten Staatseinkommens, aus dem Opiummonopol zog. Die Vorwände, die dem zweiten Opiumkrieg als Anlaß dienten, sind noch zu frisch in Erinnerung, um eines Kommentars zu bedürfen. Wir können diesen Teil des Themas nicht abschließen, ohne auf einen offenkundigen inneren Widerspruch der sich christlich drapierenden und mit Zivilisation hausierenden britischen Regierung näher einzugehen. In ihrer Eigenschaft als Regierung eines Weltreichs stellt sie sich, als hätte sie nicht das geringste mit dem Opiumschmuggel zu tun, und geht sogar Verträge zu dessen Ächtung ein. In ihrer Eigenschaft als indische Regierung jedoch zwingt sie Bengalen, sehr zum Schaden für dessen Produktivkräfte, den Opiumanbau auf, sie zwingt einen Teil der indischen Raiat, sich dem Mohnanbau zuzuwenden, während sie einen anderen Teil durch Geldvorschüsse dazu verleitet; sie hält die massenweise Herstellung des verderblichen Rauschgifts als straffes Monopol in ihren Händen, sie überwacht mit einer ganzen Armee von offiziellen Spionen seine Anpflanzung, seine Ablieferung an den vorgeschriebenen Orten, seine Eindickung und Präparierung für den Geschmack der chinesischen Konsumenten, seine Verpackung in einer für den Schmuggel besonders geeigneten Form, und schließlich seinen Transport nach Kalkutta, wo es auf staatlichen Auktionen versteigert und von den Staatsbeamten den Spekulanten ausgehändigt wird, um von da aus in die Hände der Schmuggler zu gelangen, die es in China an Land schaffen. Die Kiste, die die britische Regierung ungefähr 250 Rupien kostet, wird auf der Auktion in Kalkutta zu einem Preis verkauft, der zwischen 1.210 und 1.600 Rupien schwankt. Aber noch nicht zufrieden damit, faktisch ein Komplize zu sein, ist die gleiche Regierung bis zum heutigen Tage direkt am Gewinn- und Verlustgeschäft der Kaufleute und Schiffsherren beteiligt, welche das gewagte Geschäft betreiben, ein Reich zu vergiften. Die Finanzen der britischen Regierung in Indien sind in Wirklichkeit nicht nur von dem Opiumhandel mit China, sondern von dem ungesetzlichen Charakter dieses Handels abhängig gemacht worden. Würde die chinesische Regierung den Opiumhandel legalisieren und gleichzeitig den Mohnanbau in China zulassen, so würde die englisch-indische Staatskasse eine ernste Katastrophe erleiden. Während sie öffentlich den Freihandel mit Gift predigt, verteidigt sie insgeheim das Monopol seiner Herstellung. Wann immer wir das Wesen des britischen Freihandels näher betrachten, so stellt sich fast stets heraus, daß seiner "Freiheit" das Monopol zugrunde liegt. Marx, Karl. Trade or opium ? 2 The news of the new treaty wrung from China by the allied Plenipotentiaries has, it would appear, conjured up the same wild vistas of an immense extension of trade which danced before the eyes of the commercial mind in 1845, after the conclusion of the first Chinese war. Supposing the Petersburg wires to have spoken truth, is it quite certain that an increase of the Chinese trade must follow upon the multiplication of its emporiums? Is there any probability that the war Of 1857-8 will lead to more splendid results than the war of 1839-42? So much is certain that the Treaty Of 1842, instead of increasing American and English exports to China, proved instrumental only in precipitating and aggravating the commercial crisis of 1847. In a similar way, by raising dreams of an inexhaustible market and by fostering false speculations, the present treaty may help preparing a new crisis at the very moment when the market of the world is but slowly recovering from the recent universal shock. Besides its negative result, the first opium-war succeeded in stimulating the opium trade at the expense of legitimate commerce, and so will this second opium-war do if England be not forced by the general pressure of the civilized world to abandon the compulsory opium cultivation in India and the armed opium propaganda to China. We forbear dwelling on the morality of that trade, described by Montgomery Martin, himself an Englishman, in the following terms: "Why, the 'slave trade' was merciful compared with the 'opium trade'. We did not destroy the bodies of the Africans, for it was our immediate interest to keep them alive; we did not debase their natures, corrupt their minds, nor destroy their souls. But the opium seller slays the body after he has corrupted, degraded and annihilated the moral being of unhappy sinners, while, every hour is bringing new victims to a Moloch which knows no satiety, and where the English murderer and Chinese suicide vie with each other in offerings at his shrine." The Chinese cannot take both goods and drug; under actual circumstances, extension of the Chinese trade resolves into extension of the opium trade; the growth of the latter is incompatible with the development of legitimate commerce these propositions were pretty generally admitted two years ago. A Committee of the House of Commons, appointed in 1847 to take into consideration the state of British commercial intercourse with China, reported thus: We regret "that the trade with that country has been for some time in a very unsatisfactory condition, and that the result of our extended intercourse has by no means realized the just expectations which had naturally been founded on a freer access to so magnificent a market.... We find that the difficulties of the trade do not arise from any want of demand in China for articles of British manufacture or from the increasing competition of other nations.... The payment for opium ... absorbs the silver to the great inconvenience of the general traffic of the Chinese; and tea and silk must in fact absorb the rest." The Friend of China, Of July 28, I 849, generalizing the same proposition, says in set terms: "The opium trade progresses steadily. The increased consumption of teas and silk in Great Britain and the United States would merely result in the increase of the opium trade; the case of the manufacturers is hopeless." One of the leading American merchants in China reduced, in an article inserted in Hunt's Merchants' Magazine, for January, 1850, the whole question of the trade with China to this point: "Which branch of commerce is to be suppressed, the opium trade or the export trade of American or English produce?" The Chinese themselves took exactly the same view of the case. Montgomery Martin narrates: "I inquired of the Taoutai at Shanghai which would be the best means of increasing our commerce with China, and his first answer to me, in the presence of Capt. Balfour, Her Majesty's Consul, was: 'Cease to send us so much opium, and we will be able to take your manufactures.'" The history of general commerce during the last eight years has, in a new and striking manner, illustrated these positions; but, before analysing the deleterious effects on legitimate commerce of the opium trade, we propose giving a short review of the rise and progress of that stupendous traffic which, whether we regard the tragical collisions forming, so to say, the axis round which it turns, or the effects produced by it on the general relations of the Eastern and Western worlds, stands solitary on record in the annals of mankind. Previous to 1767 the quantity of opium exported from India did not exceed 200 chests, the chest weighing about 133lbs. Opium was legally admitted in China on the payment of a duty of about $3 per chest, as a medicine; the Portuguese, who brought it from Turkey, being its almost exclusive importers into the Celestial Empire. In I773, Colonel Watson and Vice-President Wheeler — persons deserving to take a place among the Hermentiers, Palmers and other poisoners of world-wide fame — suggested to the East India Company the idea of entering upon the opium traffic with China. Consequently, there was established a depot for opium in vessels anchored in a bay to the southwest of Macao. The speculation proved a failure. In 1781 the Bengal Government sent an armed vessel, laden with opium, to China; and, in I794, the Company stationed a large opium vessel at Whampoa, the anchorage for the port of Canton. It seems that Whampoa proved a more convenient depot than Macao, because, only two years after its selection, the Chinese Government found it necessary to pass a law which threatened Chinese smugglers of opium to be beaten with a bamboo and exposed in the streets with wooden collars around their necks. About 1798, the East India Company ceased to be direct exporters of opium, but they became its producers. The opium monopoly was established in India; while the Company's own ships were hypocritically forbidden from trafficking in the drug, the licences it granted for private ships trading to China containing a provision which attached a penalty to them if freighted with opium of other than the Company's own make. In 1800, the import into China had reached the number of 2,000 chests. Having, during the eighteenth century, borne the aspect common to all feuds between the foreign merchant and the national custom-house, the struggle between the East India Company and the Celestial Empire assumed, since the beginning of the nineteenth century, features quite distinct and exceptional; while the Chinese Emperor, in order to check the suicide of his people, prohibited at once the import of the poison by the foreigner, and its consumption by the natives, the East India Company was rapidly converting the cultivation of opium in India, and its contraband sale to China, into internal parts of its own financial system. While the semi-barbarian stood on the principle of morality, the civilized opposed to him the principle of self. That a giant empire, containing almost one-third of the human race, vegetating in the teeth of time, insulated by the forced exclusion of general intercourse, and thus contriving to dupe itself with delusions of Celestial perfection-that such an empire should at last be overtaken by fate on [the] occasion of a deadly duel, in which the representative of the antiquated world appears prompted by ethical motives, while the representative of overwhelming modern society fights for the privilege of buying in the cheapest and selling in the dearest markets-this, indeed, is a sort of tragical couplet stranger than any poet would ever have dared to fancy. |
17 | 1858 |
Marx, Karl. Freihandel und Monopol.
Die Übernahme des Opiummonopols in Indien durch die britische Regierung hatte die Ächtung des Opiumhandels in China zur Folge. Die grausamen Strafen, die der himmlische Gesetzgeber über die widerspenstigen Untertanen verhängte, waren genauso unwirksam wie das strenge Einfuhrverbot, das den chinesischen Zollämtern auferlegt wurde. Die nächste Auswirkung des moralischen Widerstandes der Chinesen war die Demoralisierung der kaiserlichen Behörden, der Zollbeamten und der Mandarine überhaupt durch die Engländer. Die Korruption, die die himmlische Bürokratie bis ins Mark angefressen hatte und die Stützen der patriarchalischen Ordnung zerstörte, wurde zusammen mit den Opiumkisten von den englischen Speicherschiffen, die bei Whampoa vor Anker lagen, in das Reich geschmuggelt. Von der Ostindischen Kompanie hochgepäppelt, von der Zentralregierung in Peking vergeblich bekämpft, nahm der Opiumhandel allmählich immer größeren Umfang an, bis er im Jahre 1816 zweieinhalb Millionen Dollar verschlang. Die Einführung des freien Handels in Indien in jenem Jahr, mit dem Teehandel als einziger Ausnahme, der weiterhin ein Monopol der Ostindischen Kompanie blieb, gab den Geschäften der englischen Schmuggler einen neuen mächtigen Auftrieb. 1820 hatte sich die Anzahl der Kisten, die nach China eingeschmuggelt wurden, auf 5147 erhöht, 1821 auf 7000 und 1824 auf 12639. Indessen richtete die chinesische Regierung scharfe Protestnoten an die ausländischen Kaufleute, bestrafte gleichzeitig die als ihre Helfershelfer bekannten Hong-Kaufleute, entwickelte eine ungewöhnliche Aktivität in der Verfolgung der einheimischen Opiumkonsumenten und führte in ihren Zollämtern strengere Maßnahmen ein. Diese Bemühungen hatten ähnlich wie die Bemühungen im Jahre 1794 zur Folge, daß die Opiumdepots von einer unsicheren nach einer geeigneteren Operationsbasis verlegt werden mußten. Makau und Whampoa wurden zugunsten der Insel Lintin an der Mündung des Kantonflusses aufgegeben, um dort die Opiumdepots endgültig in schwer bewaffneten und gut bemannten Schiffen zu stationieren. Ebenso ging der Handel nur von einer Hand in die andere über, als es der chinesischen Regierung vorübergehend gelang, die Opiumgeschäf te der alten Kantoner Häuser zu unterbinden; er wurde von einer Schicht kleinerer Händler übernommen, die entschlossen waren, ihn bei jedem Risiko und mit allen Mitteln weiterzuführen. Dank den dadurch geschaffenen Erleichterungen stieg der Opiumhandel in den zehn Jahren von 1824 bis 1834 von 12 639 auf 21 785 Kisten. Das Jahr 1834 ist, ebenso wie die Jahre 1800, 1816 und 1824, ein Wendepunkt in der Geschichte des Opiumhandels. In diesem Jahr verlor die Ostindische Kompanie nicht nur ihr Handelsprivileg für chinesischen Tee, sondern sie mußte auch jegliche Handelstätigkeit überhaupt einstellen. Durch ihre Umwandlung aus einem Handelsunternehmen in eine rein staatliche Einrichtung erlangte das englische Privatunternehmertum unbeschränkten Zugang zum Handel mit China und betrieb ihn mit solcher Energie, daß es ihm im Jahre 1837 gelang, 39 000 Kisten Opium im Werte von 25 Millionen Dollar nach China zu schmuggeln, trotz des verzweifelten Widerstandes der himmlischen Regierung. Zwei Umstände sind hier besonders zu beachten: erstens, daß mit jeder Etappe in der Entwicklung des chinesischen Außenhandels seit 1816 ein unverhältnismäßig großer Anteil in ständigsteigendem Maße auf den Opiumschmuggel entfiel; und zwei -tens, daß Hand in Hand mit dem allmählichen Erlöschen des rein merkantilen Interesses der englisch-indischen Regierung am Opiumhandel ihr fiskalisches Interesse an diesem Schleichhandel an Bedeutung zunahm. Schließlich war die chinesische Regierung im Jahre 1837 an dem Punkt angelangt, wo entscheidende Maßnahmen nicht länger hinausgezögert werden konnten. Der ständige Abfluß von Silber durch die Opiumimporte hatte bereits begonnen, sowohl den Finanzhaushalt als auch die Geldzirkulation des himmlischen Reiches zu desorganisieren. Ssü Nai-ds', einer der hervorragendsten chinesischen Staatsmänner, schlug vor, den Opiumhandel zu legalisieren und ihn zu einer Einnahmequelle zu machen; aber nach einer ausführlichen Beratung, die sich unter Beteiligung aller hohen Beamten des Kaiserreichs über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hinzog, beschloß die chinesische Regierung: "Der schändliche Handel ist wegen der Schäden, die er dem Volk zufügt, gesetzlich nicht zuzulassen." Schon 1830 hätte ein Einfuhrzoll von 25 Prozent Einnahmen von 3 850 000 Dollar eingebracht. Im Jahre 1837 hätte er die doppelte Summe erbracht; der himmlische Barbar lehnte es jedoch ab, eine Steuer zu erheben, die proportional zur Entartung seines Volkes steigen würde. Unter weit bedrückenderen Verhältnissen und in vollem Bewußtsein der Aussichtslosigkeit aller Bemühungen, den steigenden Opiumimport aufzuhalten, beharrte der jetzige Kaiser Ssjän Fang im Jahre 1853 auf der unnachgiebigen Politik seiner Vorfahren. En passant möchte ich bemerken, daß der Kaiser durch die Verfolgung des Opiumgenusses als Ketzerei alle Mittel der religiösen Propaganda gegen diesen Handel anwenden konnte. Die außerordentlichen Maßnahmen der chinesischen Regierung in den Jahren 1837, 1838 und 1839, die in der Ankunft des Bevollmächtigten Lin in Kanton ihren Höhepunkt fanden, und die Beschlagnahme und Vernichtung des eingeschmuggelten Opiums auf dessen Befehl lieferten den Vorwand für den ersten englisch-chinesischen Krieg. Die Ergebnisse dieses Krieges führten zum chinesischen Aufstand, zur äußersten Erschöpfung der Staatskasse, zum erfolgreichen Eindringen Rußlands vom Norden her und zur Entwicklung des Opiumhandels im Süden in riesigen Ausmaßen. Obgleich geächtet in dem Vertrag, durch den England einen Krieg beendete, der zur Verteidigung des Opiumhandels begonnen und geführt worden war, hat sich dieser praktisch seit 1843 völliger Straflösigkeit erfreut. Der Import wurde 1856 auf ungefähr 35 Millionen Dollar geschätzt, während die englisch-indische Regierung im gleichen Jahr Einkünfte in Höhe von 25 Millionen Dollar, genau den sechsten Teil ihres gesamten Staatseinkommens, aus dem Opiummonopol bezog. Die Vorwände, die dem zweiten Opiumkrieg als Anlaß dienten, sind noch zu frisch in Erinnerung, um eines Kommentars zu bedürfen. Wir können diesen Teil des Themas nicht abschließen, ohne auf einen offenkundigen inneren Widerspruch der sich christlich drapierenden und mit Zivilisation hausierenden britischen Regierung näher einzugehen. In ihrer Eigenschaft als Empire-Regierung stellt sie sich, als hätte sie nicht das geringste mit dem Opiumschmuggel zu tun, ja, sie geht sogar Verträge zu dessen Ächtung ein. In ihrer Eigenschaft als indische Regierung jedoch zwingt sie Bengalen zur Opiumgewinnung, sehr zum Schaden für seine Produktivkräfte, zwingt sie einen Teil der indischen Pächter, zum Mohnanbau überzugehen, während ein anderer Teil durch Geldvorschüsse dazu verleitet wird, hält sie die massenweise Herstellung des verderblichen Rauschgifts als straffes Monopol in ihren Händen, überwacht sie mit einer ganzen Armee von offiziellen Spitzeln seine Anpflanzung, seine Ablieferung an den vorgeschriebenen Orten, seine Eindickung und Präparierung für den Geschmack der chinesischen Konsumenten, seine Verpackung in einer für den Schmuggel besonders geeigneten Form, und schließlich seinen Transport nach Kalkutta, wo es auf staatlichen Auktionen versteigert und von den Staatsbeamten den Spekulanten eingehändigt wird, um von da aus in die Hände der Schmuggler zu gelangen, die es in China an Land schaffen. Die Kiste, die die britische Regierung ungefähr 250 Rupien kostet, wird auf der Auktion in Kalkutta zu einem Preis verkauft, der zwischen 1210 und 1600 Rupien schwankt. Aber noch nicht zufrieden mit dieser faktischen Teilhaberschaft, ist die gleiche Regierung bis zum heutigen Tage direkt am Profit- und Verlustgeschäft der Kaufleute und Schiffsherren beteiligt, die das gewagte Geschäft betreiben, ein ganzes Reich zu vergiften. Das Budget der britischen Regierung in Indien ist in der Tat nicht nur von dem Opiumhandel mit China, sondern von dem ungesetzlichen Charakter dieses Handels abhängig gemacht worden. Würde die chinesische Regierung den Opiumhandel legalisieren und gleichzeitig den Mohnanbau in China zulassen, so würde die englisch-indische Staatskasse eine ernste Katastrophe erleiden. Während sie öffentlich den Freihandel mit Gift predigt, bewahrt sie insgeheim das Monopol seiner Herstellung. Wenn wir das Wesen des britischen Freihandels genau untersuchen, so stellt sich fast immer heraus, daß seiner "Freiheit" das Monopol zugrunde liegt. Marx, Karl. Free trade and monopoly. It was the assumption of the opium monopoly in India by the British Government which led to the proscription of the opium trade in China. The cruel punishments inflicted by the Celestial legislator upon his own contumacious subjects, and the stringent prohibition established at the Chinese custom-houses proved alike nugatory. The next effect of the moral resistance of the Chinaman was the demoralization, by the Englishman, of the Imperial authorities, custom-house officers and mandarins generally. The corruption that ate into the heart of the Celestial bureaucracy, and destroyed the bulwark of the patriarchal constitution, was, together with the opium chests, smuggled into the Empire from the English storeships anchored at Whampoa. Nurtured by the East India Company, vainly combated by the Central Government at Pekin, the opium trade gradually assumed larger proportions, until it absorbed about $2,500,000 in 1816. The throwing open in that year of the Indian commerce, with the single exception of the tea trade, which still continued to be monopolized by the East India Company, gave a new and powerful stimulus to the operations of the English contrabandists. In 1820, the number of chests smuggled into China had increased to 5,147; in 182I to 7,000, and in 1824 to 12,639. Meanwhile, the Chinese Government, at the same time that it addressed threatening remonstrances to the foreign merchants, punished the Hong Kong merchants, known as their abettors, developed an unwonted activity in its prosecution of the native opium consumers, and, at its custom-houses, put into practice more stringent measures. The final result, like that of similar exertions in 1794, was to drive the opium depots from a precarious to a more convenient basis of operations. Macao and Whampoa were abandoned for the Island of Lin-Tin, at the entrance of the Canton River, there to become manned. In the same way, when the Chinese Government temporarily succeeded in stopping the operations of the old Canton houses, the trade only shifted hands, and passed to a lower class of men, prepared to carry it on at all hazards and by whatever means. Thanks to the greater facilities thus afforded, the opium trade increased during the ten years from 1824 to 1834 from 12,639 to 21,785 chests. Like the years 1800, 1816 and 1824, the year 1834 marks an epoch in the history of the opium trade. The East India Company then lost not only its privilege of trading in Chinese tea, but had to discontinue and abstain from all commercial business whatever. It being thus transformed from a mercantile into a merely government establishment, the trade to China became completely thrown open to English private enterprise which pushed on with such vigour that, in 1837, 39,000 chests of opium, valued at $25,000,000, were successfully smuggled into China, despite the desperate resistance of the Celestial Government. Two facts here claim our attention: First, that of every step in the progress of the export trade of China since 1816, a disproportionately large part progressively fell upon the opium-smuggling branch; and secondly, that hand in hand with the gradual extinction of the ostensible mercantile interest of the Anglo-Indian Government in the opium trade grew the importance of its fiscal interest in that illicit traffic. In 1837 the Chinese Government had at last arrived at a point where decisive action could no longer be delayed. The continuous drain of silver, caused by the opium importations, had begun to derange the exchequer, as well as the moneyed circulation of the Celestial Empire. Heu Nailzi, one of the most distinguished Chinese statesmen, proposed to legalize the opium trade and make money out of it; but after a full deliberation, in which all the high officers of the Empire shared, and which extended over a period of more than a year's duration, the Chinese Government decided that, "On account of the injuries it inflicted on the people, the nefarious traffic should not be legalized." As early as 1830, a duty of 25 per cent would have yielded a revenue Of $3,850,000. In 1837, it would have yielded double that sum, but then the Celestial barbarian declined, laying a tax sure to rise in proportion to the degradation of his people. In 1853, Hien Fang, the present Emperor, under still more distressed circumstances, and with the full knowledge of the futility of all efforts at stopping the increasing import of opium, persevered in the stern policy of his ancestors. Let me remark, en Passant, that by persecuting the opium consumption as a heresy the Emperor gave its traffic all the advantages of a religious propaganda. The extraordinary measures of the Chinese Government during the years 1837, 1838 and 1839, which culminated in Commissioner Lin's arrival at Canton, and the confiscation and destruction, by his orders, of the smuggled opium, afforded the pretext for the first Anglo-Chinese war, the results of which developed themselves in the Chinese rebellion, the utter exhaustion of the Imperial exchequer, the successful encroachment of Russia from the North, and the gigantic dimensions assumed by the opium trade in the South. Although proscribed in the treaty with which England terminated a war, commenced and carried on in its defence, the opium trade has practically enjoyed perfect impunity since 1843. The importation was estimated, in 1856, at about $35,000,000, while in the same year, the Anglo-Indian Government drew a revenue Of $25,000,000, just the sixth part of its total State income, from the opium monopoly. The pretexts on which the second opium war has been undertaken are of too recent date to need any commentary. We cannot leave this part of the subject without singling out one flagrant self-contradiction of the Christianity-canting and civilization-mongering British Government. In its imperial capacity it affects to be a thorough stranger to the contraband opium trade, and even to enter into treaties proscribing it. Yet, in its Indian capacity, it forces the opium cultivation upon Bengal, to the great damage of the productive resources of that country; compels one part of the Indian ryots to engage in the poppy culture; entices another part into the same by dint of money advances; keeps the wholesale manufacture of the deleterious drug a close monopoly in its hands; watches by a whole army of official spies its growth, its delivery at appointed places, its inspissation and preparation for the taste of the Chinese consumers, its formation into packages especially adapted to the conveniency of smuggling, and finally its conveyance to Calcutta, where it is put up at auction at the Government sales, and made over by the State officers to the speculators, thence to pass into the hands of the contrabandists who land it in China. The chest costing the British Government about 250 rupees is sold at the Calcutta auction mart at a price ranging from 1,210 to 1,600 rupees. But, not yet satisfied with this matter-of-fact complicity, the same Government, to this hour, enters into express profit and loss accounts with the merchants and shippers, who embark in the hazardous operation of poisoning an empire. The Indian finances of the British Government have, in fact, been made to depend not only on the opium trade with China, but on the contraband character of that trade. Were the Chinese Government to legalize the opium trade simultaneously with tolerating the cultivation of the poppy in China, the Anglo-Indian exchequer would experience a serious catastrophe. While openly preaching free trade in poison. it secretly defends the monopoly of its manufacture. Whenever we look closely into the nature of British free trade, monopoly is pretty generally found to lie at the bottom of its "freedom." |
18 | 1858 |
Thoreau, Henry David. Journal (1858).
There are many small spruce there abouts with small twigs & leaves -an abnormal growth reminding me of strange species of evergreen from California, China &c I cut a cane & shaving off the outer bark - it is of imperial yellow--as if painted - fit for a Chinese Mandarine. In the Chinese novel Iu-Kiao-Li or The 2 fair Cousins – I find in a mottoe to a chapter – (quoted) - "He who aims at oneness, should be continually on his guard against a thousand accidents. How many preparations are necessary before the sour plum begins to sweeten ? – But if supreme happiness was to be attained in the space of an hour, of what use would be in life the noblest sentiments ?" |
19 | 1858 |
Thoreau, Henry David. Journal (1858).
I cut a cane, and shaving off the outer bark, find it of imperial yellow, as if painted, - for a Chinese mandarin. |
20 | 1858-1864 |
John Thomas Gulick ist als Missionar in Xiamen.
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