# | Year | Text |
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1 | 1947 ca.-1952 ca. |
Igor de Rachewiltz studiert Rechtswissenschaften an der Universität Rom und Orientalistik an der Universität Neapel.
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2 | 1947-1948 |
David Crook und Isabel Crook reisen in die kommunistischen Gebiete in Nord-China und befassen sich mit Land-Reformen um Material für Revolution in a Chinese village zu sammeln.
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3 | 1947 |
William H. Hinton reist im Auftrag der United Nations Relief and Rehabilitation Administration nach Hebei unter der Guomindang Regierung, um die Bevölkerung über moderne Anbaumethoden zu instruieren. Er unterrichtet Englisch an der Northern University bei Changzhi (Shanxi).
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4 | 1947-1949 |
Kenneth K.S. Ch'en ist Professor of History an der Yanjing-Universität und Assistant Director des Harvard-Yenching Institute, Beijing.
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5 | 1947-1952 |
Lucian W. Pye studiert und ist Research Associate an der Yale University.
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6 | 1947 |
Charles Chu erhält den M.A. in Political Science der University of California, Berkeley.
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7 | 1947 |
Jaspers, Karl. Die Sprache. In : Von der Wahrheit. (München : R. Piper, 1947).
Jaspers schreibt : Es lässt sich nicht jeder philosophische Gedanke in jeder Sprache ausdrücken. Wenn aber eine Übersetzung des Gedankens in eine andere Sprache gelingt, so hätte er doch mit dieser anderen Sprache nicht gefunden werden können. Drei historische Sprachen der Philosophie, wo sie ursprünglich gewachsen ist (Schritt zum Rationalen) : Griechenland, Indien und China. Das reine Denken ist Erfindung der indogermanischen Sprachen. Hat demnach Indien mehr an Wissenschaft als China ? |
8 | 1947 |
Ni, Qingyuan. Xian dai xi yang zhe xue zhi qu shi [ID D19405].
Ni Liangkang : Edmund Husserls Phänomenologie wird als 'Gipfel der Verschmelzung' des europäisch-festländischen Rationalismus und des englischen Empirismus betrachtet. Es geht nicht nur um eine Darstellung von Husserl und Grundbegriffen seiner Phänomenologie wie 'Reduktion', 'Konstitution', 'Zur Sache selbst' usw., sowie seinen Werken wie Logische Unterscuhungen, Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosopie, Formale und transzendentale Logik und Erfahrung und Urteil, sondern auch um Charakterisierungen seiner phänomenologischen Schule. Ni Qingyuan scheint sogar mit Husserls damals im engen Kreis geäussertem Urteil über die Phänomenologische Bewegung vertraut zu sein, nämlich, dass die Phänomenologie zwar weltbekannt sei, in der Tag aber nur von wenigen verstanden worden sei. |
9 | 1947 |
[Fichte, Johann Gottlieb]. Ren de tian zhi. Fan Xingnan, Gu Shouguan yi [ID D19558].
Liang Zhixue ; Shen Zhen : In der Einführung wird hervorgehoben, dass Fichte bewusst die Einheit von Denken und Hendeln anstrebte und den freien Willen mit Begeisterung erfüllte. |
10 | 1947 |
Heidegger, Martin. Platons Lehre von der Wahrheit : mit einem Brief über den 'Humanismus' [ID D19795].
Heidegger schreibt : "So ist das Denken ein Tun. Aber ein Tun, das zugleich alle Praxis übertrifft. Das Denken durchragt das Handeln und Herstellen nicht durch die Grösse seines Leistens, sondern durch das Geringe seines erfolglosen Vollbringens. [Denken ist] dieses unscheinbare Tun." Cho, Kah Kyung : Martin Heidegger arbeitet an dem Brief mit wenigen, aber aufschlussreichen Zeugnissen von Heideggers Lektüre des Laozi. Obwohl der Hinweis auf die denkwürdigen 'Bezüge zum Osten' zum ersten Mal anzutreffen ist, wurde darin weder Laozi noch Tao namentlich erwähnt. Trotzdem wurde die ganze Schrift von der Bildersprache Laozis, des 'Nichts-tuns' durchzogen. Cho Kah Kyung : Als Heidegger im Humanismusbrief von den 'geheimnisvollen Bezügen zum Osten' sprach und diese Bezüge als eine denkwürdige Aufgabe der Zukunft erklärte, war er schon selbst mehrere Jahre unterwegs auf dem Wege der 'Zusammenarbeit' mit den Japanern. Nur der Rahmen einer angemessenen Zusammenfassung sollte noch gefunden werden. Nachdem Martin Heidegger den Laozi gelesen hat, den Humanismusbrief geschrieben, denkt er über den Spruch des Anaximander nach. Während Heidegger im 'ältesten' Spruch des abendländischen Denkens nach einem Wort fahndete, das uns über den Unterschied von Okzident und Orient hinweg von einer ursprungsnahen Seineserfahrung Zeugnis ablegt und in dem das wahre Mass-Verhältnis von Sein und Seiendem vorgedacht wurde, war er um diese Zeit von einem Wink geleitet, dass im chinesischen Taoismus der Unterschied zwischen dem 'Weg des Himmel' und dem Weg des Menschen in einer Weise zum Ausdruck kam, in der zugleich die 'Vergessenheit' dieses Unterschieds zum Angelpunkt des ganzen denkerischen Einsatzes von Laozi geworden ist. Einmal auf dem westlichen Weg, über den Spruch des Anaximander, ein anderes Mal auf dem östlichen Weg, am Leitwort des Laozi, suchte Heidegger in eine, von ihm als die 'einzige Quelle' gemutmasste, Seinserfahrung zu gelangen. Über den Spruch des Anaximander schrieb Heidegger eine geschlossene Abhandlung, dagegen liegen seine Gedanken über Tao als verstreute Hinweise im Humanismusbrief vor. |
11 | 1947 |
Heidegger, Martin. Aus der Erfahrung des Denkens. [Privatdruck 1947].
Heidegger schreibt : Nicht-Wollen bedeutet einmal ein Wollen, so zwar, dass darin ein Nein waltet, und sei es sogar im Sinne eines Nein, das sich auf das Wollen selbst richtet und ihm absagt. Nicht-Wollen heisst demnach willentlich dem Wollen absagen. Der Ausdruck Nicht-Wollen bedeutet sodann noch jenes, was schlechthin ausserhalb jeder Art von Willen bleibt. Chung Chen-yu : Die Beziehung innerhalb der Gegend ist weder kausal noch horizontal-transzendental, weder ontisch noch ontologisch, sondern 'gegendmässig'. Heidegger nennt die Beziehung zwischen Gegend und Menschen das 'Vergegnis' und die Beziehung zwischen Gegend un Dang das 'Bedingnis'. Beide Verhältnisse sind aber dasselbe wie das 'Gegnen'. Das Gegnen richtet sich gegen 'Gegen', 'Gegenstehen', 'Gegenstand' und alle 'Gegner-schaft'. Bezüglich der Beziehung zwischen Menschen und Ding weist Heidegger nur darauf, dass diese Beziehung keine Subjekt-Objekt-Spaltung ist. Im Daoismus nennt man diese Beziehung ‚einander vergessen’ (xiang wang). |
12 | 1947-1954 |
Heidegger, Martin. Poetry, language, thought. (New York, N.Y. : Harper & Row, 1971).
Enthält : The thinker as poet. = Aus der Erfarhung des Denkens. Privatdruck (1947). The origin of the work of art. = Ursprung des Kunstwerks (1935, 1937, 1950, 1960). What are poets for ? = Wozu Dichter. In : Holzwege (1951). Building, dwelling, thinking. = Bauen, Wohnen, Denken. (1954). In : Vorträge und Aufsätze. (Pfullingen : Neske, 1954). The thing. = Das Ding. In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Bd. 1 (1951). [Vortrag München 1950]. Language. = Die Sprache. [Vortrag Bühlerhöhe 1950]. Poetically man dwells. = Dichterisch wohnet der Mensch. In : Akzente ; Bd. 1 (1954). [Vortrag Bühlerhöhe 1954]. Archie S. Graham : These texts are important not just because they present an alternative to the traditional perspective on art and poetry, but also because they contain Heidegger's philosophy of language, which, though it still employs a modified version of the analytical method, testifies to a remarkable divergence from the rationalistic tradition of the West. In fact, it introduces what amounts to a radical form of Zen. This claim is not a historical one based on establishing and documenting Heidegger’s meetings with Japanese scholars, whoever they were, or his presumed access to Zen texts. It is a philosophical claim – one that relies on identifying fundamental conceptual similarities and consistencies between Heidegger and Zen, while at the same time tracing their significance in the context of Heidegger's thought in particual and Western philosophy in general. I don't mean Heidegger is attempting literally to interpret Zen for the West, but rather that his approach to the development of philosophical thinking in general is a new development in the Western context in that is closely approaches Zen in both method and aim. When I say Heidegger's Zen is radical I don't mean 'extreme', but rather that he ‘goes to the philosophical roots’ – without importing the entire belief-system of Buddhism itself. Just as Heidegger assigns the highest ontological status to art, establishing it not as the reflection of beauty but as an avenue to truth, so D.T. Suzuki and other Zen writers assign the same ontological status to the ancient art of the tea ceremony, cha-no-yu, which consists of deceptively simple acts involving and pertaining to making tea, serving and drinking it, and cleaning up afterwards. In the same way that Heidegger thinks truth is fused with the artist's active disclosure of what is, Suzuki believes the practice of tea-drinking is coincidental with truth. Heidegger's notion of truth, which is addressed in his philosophy of art and developed in his subsequent lectures on language, echoes that of Zen in three important respects. Both Heidegger and contemporary Korean Zen master, Seung Sahn, for instance, explicitly define truth in contrast to the predominant Western model of truth, which posits truth as propositional rightness, representation of reality, or correspondence with fact. Truth in this sense simply fails to put us in touch with being. Second, both think that truth is an experiential engagement of the present. This is the implication in both Heidegger's claim that truth 'happens' and Seung Sahn's that it ivolves 'direct pointing'. Third, Heidegger and Seung Sahn argue that truth is ultimately inscrutable. For Heidegger, it is the 'unconcealment of concealment', while for Seung Sahn it is 'beyond words'. Heidegger's notion of truth involves an interesting twist, one which serves to bring him closer to Zen : 'The lighting in which what is stands is in itself at the same time concealment'. Seung Sahn arrives at the same point as Heidegger does : Truth involves the recognition that there is something fundamentally inscrutable about the human experience of the present, and that this takes priority. Both acknoweldge the ontological superiority of the unknown over the known, where the known is understood in terms of a body of propositions, explanations, and arguments. In his reference to the truth, Heidegger seems compelled to resort to paradoxes such as 'the concealment of unconcealment' and 'truth is untruth'. He makes use of somewhat more poetic paradoxes that are distinctly reminiscent of some of the most well-know Zen oxymorons used to refer to the moment of enlightenment. This is where Heidegger's divergence from the Western tradition and his communion with Zen is truly highlighted. Both are concerned with the limitations of language in respect to its capacity to convey truth. Heidegger's propensity for paradoxes distinctly echoes the same think in Zen, and his insistence on the need to experience these rather than attempt to explain them, is a remarkable restatement of their Zen function. This does not mean, that Heidegger is any more irrational or mystical than is Zen. There is logic to the paradoxical utterances in both. In both the later Heidegger and Zen, the reliance on ratiocination is replaced by a commitment to poetry or poetic language as the primary means of attaining truth. He refers to the poetic exercise as 'thinking-experience', and Zen master Dôgen associates it with an exalted kind of seeing. It is in Heidegger's treatment of poetry as something that involves, above all, an experience of being, that we can see the Zen once again in his philosophy. It is in respect to how Heidegger conceives of coming to this poetic experience-with language, that we once again see how intimately connected his philosophy is with Zen, inasmuch as this process requires a shift in the orientation of thinking away from questioning to listening. While Heidegger by no means denies the validity of asking questions in the search for understanding, he nonetheless revises its status relative to the quest for the experience of truth. The rejection, in both Heidegger and Zen, of the priority of ratiocination in the pursuit of ultimate truth, it will come as little suprise that the two are in agreement about what takes precedence instead : poetry. While Heidegger clearly tries to reclassify poetry as a special kind of philosophical thinking, Suzuki and other Zen writers tend to view the poetry of Zen as something quite separate from philosophy : "Zen naturally finds its readiest expression in poetry rather than philosophy, its poetic predilection is inevitable". Heidegger and Zen are more or less in agreement about the fact that a 'poetic kind of philosophizing' is of the highest value in the search for truth. Heidegger's philosophy of art, truth, and language seems to be consitent with Zen on matters of fundamental principle. The climax of this coincidences resides in his definition of the pursuit of truth in terms of the 'attainment of the way' which leads, not to knowledge of, but to experience with being. He describes this experience, furthermore, in a way that is reminiscent of the way Zen writers have described the experience of 'satori' – as a transformative experience that liberates us from entanglement with language and puts us in touch with the emptiness that is also the fullness of being. All the italicized terminology is Heidegger's own, but it is also key terminology in Zen. Heidgger's main concern in the later essays on language, is to prepare us for the possibility of undergoing the poetic experience with the work, the hearing of the 'peal of stillness' in its saying. It is in this respect that the connection between Heidegger and Zen becomes most explicit. He tells us in language that could have been written by a Zen master, 'to experience something means to attain it along the way, by going on a way'. Heidegger seems to come into communication with Zen in what may be called a kind of 'post-rationalistic' phenomenology with a strong empirical strain. Neither Heidegger nor Zen eliminate the need for reason and empirical observation in the quest for truth. On the contrary, both make effective use of reason to demonstrate the limitations of reason in the search for truth, and both acknowledge the priority of sense-experience in attaining it. |
13 | 1947-1951 |
Yang Lien-sheng ist Assistant Professor of History und Language an der Harvard University.
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14 | 1947-1988 |
Donald F. Lach ist Professor of History am Department of History der University of Chicago.
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15 | 1947 |
Huang Ray graduiert am American Army Staff College.
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16 | 1947 |
Li Chu-tsing kommt in Amerika an.
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17 | 1947 |
Jaspers, Karl. Vom europäischen Geist : Vortrag gehalten bei den Rencontres internationales de Genève, Sept. 1946. (München : R. Piper, 1947).
Jaspers schreibt : "Die Rückkehr aus der Beschäftigung mit asiatischen Werken zur Bibel und zu unseren klassischen Texten bringt uns das Gefühl des Heimatlichen. Wir werden bei längerem Verweilen in Asien müde infolge der vielen Wiederholungen, des Ausbleibens breiterer Entfaltung in der Weltverwirklichung, des Mangels an unablässig umwälzenden geistigen Bewegungen – es sei denn, dass wir aufhörten, Abendländer zu sein. Aber wir spüren dort die grosse endgültige Überwindung, eine unüberschreitbare Wahrheit und die Quelle einer tieferen Ruhe, als sie je ein Abendländer gewonnen hätte." |
18 | 1947 |
Karl Jaspers schreibt an Hanna Arendt :
"Dort in China gab es reinste, unbefangenste Humanität." "Im nächsten Semester will ich über antike Philosophie (in China, Indien, Griechenland) lesen, reichlich übermutig bei meiner Angewiesenheit auf Übersetzungen in den asiatischen Welten. Was mir während der Nazizeit eine Wohltat war als Besinnung auf die menschlichen Grundlagen überhaupt möchte ich jetzt in die Lehre sichtbar werden lassen. China ist mir – wenn man so übertrieben und töricht reden dürfte – fast zu einer zweiten Heimat geworden." Jean-Claude Gens : Jaspers Bekanntschaft mit der asiatischen und besonders mit der chinesischen Kultur bedeutet eine Begegnung mit einer andern Menschheit zu einer Zeit, wo er am europäischen Menschsein verzweifelt. |
19 | 1947 |
William Schultz erhält den B.A. in Oriental Studies der University of Washington, Seattle.
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20 | 1947-1948 |
Paul Claudel überarbeitet sein Livre sur la Chine.
Yvan Daniel : Le Livre sur la Chine dans ses premières versions avait la vivacité et la sagacité d'une autre ambition. Sans réduire, si l'on ose dire, à l'Empire Céleste, il présentait déjà les idées fondamentales de ce qui allait devenir und vision envisageant la majeure partie de l'Asie orientale : Chine, Japon, mais aussi Union indochinoise française. Il proposait dans une langue claire et directe und analyse perinente, élargie et complexe de la situation géographique, politique, straté gique, économique et financière de cette région du globe. |