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Chronology Entries

# Year Text
1 1947
Victor Purcell ist Berater der United Nations.
2 1947-1954
John DeFrancis ist Assistant Professor an der Page School of International Relations der Johns Hopkins University, Baltimore Md.
3 1947
Hermann Hesse schreibt an Salome Wilhelm : Dass Ihnen China Sorgen macht, verstehe ich wohl. Seit Kommunismus, Nationalismus und Militarismus Brüder geworden sind, hat der Osten seinen Zauber vorläufig verloren.
4 1947
Hermann Hesse schreibt in einen Brief nach Tokyo : Ich habe von Zen nur eine leise Ahnung, aber hinter dem, was ich darüber glesen habe, fühle ich eine äusserst durchgebildete geistige Welt und eine bewundernswürdige seelische Disziplin walten…
5 1947-1949
Otto van der Sprenkel ist Gastprofessor an der Nankai-Universität in Tianjin
6 1947-1957
C. Martin Wilbur ist Associate Professor of Chinese History an der Columbia University, New York.
7 1947
Gründung der He lan Ou hai tong xiang hui [Vereniging van Chinezen uit Wenzhou en Omgeving]. 1965 änder der Name in Lü He lan hua qiao zong hui [Allgemene Chineze Vereniging in Nederland].
8 1947
Klara Blum kommt in Shanghai an.
9 1947
John Blofeld erhält den M.A. des Downing College der University of Cambridge.
10 1947-1949
John Blofeld studiert Tang-Buddhismus in Beijing.
11 1947-1949
Teng Ssu-yü ist Assistant Professor of Chinese History and Language an der University of Chicago.
12 1947
Laurence G. Thompson erhält den M.A. der Claremont Graduate School.
13 1947-1951
Shi Zhecun ist Dozent an der Jinan-Universität in Jianyang (Fujan), der Guanghua-Universitüt in Chengdu (Sichuan), der Datong-Universität und der Hujiang-Universität in Shanghai.
14 1947-1948
Wang Gungwu studiert an der National Central University in Nanjing.
15 1947
Thomas Mann schreibt in einem Brief an Maximilian Brantl : Der grosse Mann ist ein öffentliches Unglück“, sagen die Chinesen. Besonders der deutsche grosse Mann ist das… Ich kann Nietzschen nicht böse sein, weil er „mir meine Deutschen verdorben hat“. Wenn sie so dumm waren, auf seinen Diabolismus hineinzufallen, so ist das ihre Sache, und wenn sie ihre grossen Männer nicht vertragen können, so sollen sie keine mehr hervorbringen.
16 1947
Jakob Fleck und Luise Fleck kehren nach Österreich zurück.
17 1947
Frisch, Max. Die chinesische Mauer [ID D14787].
Frisch schreibt im Vorspiel : Sie werden fragen, meine Damen und Herren, was mit alledem gemeint sei. Wo liegt (heute) dieses Nanking ? Und wer ist (heute) Hwang Ti [Qin Shi Huangdi], der Himmelssohn, der immer im Recht ist ? Und dieser arme Stumme, der nicht einmal Heil sagen kann, und Wu Tsiang, der General mit den blutigen Stiefeln, und wie sie alle heissen : Wer ist gemeint ? Hoffentlich werden Sie nicht ungehalten, meine Damen und Herren, wenn Sie darauf keine Anwort bekommen. Gemeint (Ehrenwort !) ist nur die Wahrheit, die es nun einmal liebt, zweischneidig zu sein...
Die heutige Chinesische Mauer (oder wie die Chinesen sagen : Die Grosse Mauer), gedacht als Schutzwall gegen die barbarischen Völker der Steppe, ist einer der immer wiederholten Versuche, die Zeit aufzuhalten, und hat sich, wie wir heute wissen, nicht bewährt.

Wu Jianguang : Das Hauptziel von Frisch ist die Wahrheit überhaupt, oder, den heutigen menschlichen Zustand angesichts der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges darzustellen. Um das Ziel zu erreichen, bedient er sich der Brechtschen Verfremdung und erzählt eine fiktive chinesische Geschichte. Mit einer Serie von chinesischen, in Europa exotisch wirkenden Bildern versucht er, sein europäisches Publikum diesem Verfremdungseffekt zu unterwerfen, um neue Denkansätze möglich zu machen.
Chinesische Figuren treten in den Hauptrollen auf, und im 18. Bild wird sogar einmal aus dem Liji vor Gericht vorgelesen. Dadurch wird das europäische Publikum in die chinesische Geschichte eingeführt, die zum grössten Teil von Frisch erfunden ist.
Was Max Frisch ausdrücken will, befindet sich zwischen Exotik und dem Heimischen, zwischen China und Eruopa. Dort, wo der Europäer Exotik vorfand, ist sie für den chinesischen Leser verschwunden. Erstens kann das Stück, wegen der Fiktion, den chinesischen Leser nicht an eine konkrete Geschichte erinnern, sondern vielmehr stellt es ihm eine neue Perspektive seiner Alltagssituation dar. Es erscheint für ihn nun eine neue Exotik, eine europäische Exotik in der chinesischen Bildwelt. Zweitens wird die Rede, sowohl des Kaisers als auch der anderen Personen, oft mit europäischem Verständnis ausgedrückt. Die europäische Exotik trägt ein chinesisches Gewand.
Ein chinesischer Leser hat mehr oder weniger Vorurteile gegenüber Qin Shi Huangdi, d.h. er besitzt schon ein Bild vom Kaiser, bevor er das Bild anderer Art vorgestellt bekommt. Chinesische Leser können diesen Kaiser nicht als chinesischen Kaiser akzeptieren. Der Verfremdungseffekt und die exotischen Bilder funktionieren nur, wenn dem Leser Qin Shi Huangdi und China noch fremd sind.
Max Frisch hat ein sehr passendes politisches Theaterstück geschrieben. Es ist die Wirkung der Exotik, die den Leser oft über seine Kultur nachdenken lässt. Und gerade aus diesem Grunde habe ich es für wichtig gehlaten, Die chinesische Mauer ins Chinesische zu übersetzen.

Adrian Hsia : Diese Farce erinnert an das China-Bild von Heine. Die grosse Mauer ist erbaut worden, um die orientalische Despotie vom Schlage Qinshi Huangdi, die schlimmste dieser Art, für alle Ewigkeit zu beschützen. In diesem chinesischen Raritätenkabinett sind nicht nur despotische Raritäten verzeichnet, sondern auch kulinarische.
18 1947
Kasack, Hermann. Die Stadt hinter dem Strom [ID D16015].
Hauptfigur des Romans ist der Orientalist Dr. Robert Lindhoff, der durch einen unklaren Auftrag mit dem Zug in eine fremde Stadt reist. Diese stellt sich für ihn rätselhaft und undurchschaubar dar, er begegnet Menschen die in seiner Erinnerung eigentlich bereits verstorben sind, unter anderem seiner ehemaligen Geliebten Anna.Lindhoff wird als offizieller Chronist der Stadt eingestellt, um die Gebräuche und Geschichte der Stadt festzuhalten. Diese erschließen sich ihm jedoch nicht, die Personen denen er auf seinen Streifzügen begegnet verrichten sinnlose Tätigkeiten, ohne erkennbaren Nutzen. Schließlich erkennt der Protagonist dass er sich in einem Reich der Toten befindet. Es ist für ihn unmöglich seinen Auftrag, eine Chronik zu verfassen, auszuführen, doch diese schreibt sich auf übernatürliche Art selbst. Am Ende des Romans sitzt Lindhoff wieder in einem Zug und reist, diesmal als Toter, in die Stadt hinter dem Strom.

Gebhard, Walter. Universalistische Rückzugsformen von Althumanismus und Ostasienrezeption in Hermann Kasacks Roman Die Stadt hinter dem Strom.
Am Anfang des Romans steht : Kunst ist die lebendige Überlieferung des Geistes. Tempel und Statuen, Bilder und Gesänge, sie sind das Bleibende, das die Menschen und Völker überdauert, und am treuesten dient das geschriebene Wort dem Geist. Wäre das Gilgamesch-Epos, wären die Gesänge der Upanishaden oder die Homers, das Tao te king [Dao de jing] oder die Göttliche Komödie nicht aufgezeichnet worden, so würde die Welt des Menschen sich heute von der Welt der Ameisen nicht unterscheiden.
19 1947-1949
George Norbert Kates ist Curator of Oriental Art am Brooklyn Museum.
20 1947-1948
Xiao Gongquan ist Professor of Political Theory an der Chengchi-Universität, Nanjing.

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