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Chronology Entry

Year

1934

Text

Brecht, Bertolt. Die Auswanderung der Dichter [Geschrieben 1934 im dänischen Exil].
Homer hatte kein Heim
Und Dante musste das seine verlassen.
Li-Po und Tu-Fu irrten durch Bürgerkriege
Die 30 Millionen Menschen verschlangen
Dem Euripides drohte man mit Prozessen
Und dem sterbenden Shakespeare hielt man den Mund zu.
Den François Villon suchte nicht nur die Muse
Sondern auch die Polizei
‚Der Geliebte’ genannt
Ging Lukrez in die Verbannung
So Heine und so auch floh
Brecht unter das dänische Strohdach.

Tan Yuan : Nicht nur die Sympathie für die verfolgten Dichter, sondern auch die Identifizierung mit ihnen und damit eine Selbstvergewisserung durch die Integration der eigenen Existenz in die kollektive Erinnerung spielen bei Brechts Selbst- und Fremdwahrnehmung die entscheidende Rolle. Er findet Selbsttrost und gewinnt den Mut, im Exil seinen Widerstand gegen das Unrecht fortzusetzen.

Mentioned People (1)

Brecht, Bertolt  (Augsburg 1898-1956 Berlin) : Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur

Subjects

Literature : Occident : Germany

Documents (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 2007 Tan, Yuan. Der Chinese in der deutschen Literatur : unter besonderer Berücksichtigung chinesischer Figuren in den Werken von Schiller, Döblin und Brecht. (Göttingen : Cuvillier, 2007). Diss. Univ. Göttingen, 2006. S. 151-152, 156, 197. Publication / Tan10
  • Source: Brecht, Bertolt. Sechs chinesische Gedichte. In : Das Wort ; 8 (Moskau 1938). [Enthält]. Der Politiker von Bo Juyi, Die Decke von Bo Juyi, Der Drache des schwarzen Pfuhls von Bo Juyi, Die Freunde Unbekannter Dichter, Ein Protest im sechsten Jahre des Chien Fu, Bei der Geburt des Sohnes von Su Shi. (Bre34, Publication)
  • Cited by: Asien-Orient-Institut Universität Zürich (AOI, Organisation)
  • Person: Brecht, Bertolt
  • Person: Döblin, Alfred
  • Person: Schiller, Friedrich von
  • Person: Tan, Yuan