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1 1809
Jean Paul. Dämmerungen für Deutschland. (Tübingen : J.G. Cotta, 1809).
Jean Paul schreibt : Seltsam ists, dass Europa, gegen andere Erdtheile berechnet, alles hat, von Verstand und Klima an bis zu zahmen Thieren, und nur kein Geld. Daher kann sogar ein Hebel, wie Napoleons Zepter ist, Europa nicht in die Höhe und ins Gleichgewicht gegen Ostindien bringen, wegen der grossen ummauerten Völker-Bastille, nämlich China, worein wir, wie sonst die Könige in die Pariser, das Schatzgeld niederlegen für Thee. Man sollte halbe Bibliotheken gegen Thee und China schreiben, gegen ein verschroben selbstsüchtiges, kleinliches Land, das den edelsten Erdtheil aussaugt und beschimpft, gegen ein Getränk, das die Trinker in zeremonielle Chineser, wie der Kaffee seine in feurige Araber verwandelt... Wenn Montesquieu Festungen für Verfalls-Zeichen der Tapferkeit hält - daher erst das sinkende Rom sich an Festungsmauern anlehnte - ; und wenn der freie Deutsche alle Mauern floh : so bezeichnet die chinesische Mauer, als die Spaliermauer von 333 Millionen Menschen, deutlich das Menschen-Gewächs, welches daran reift und kriecht.

Werner Lühmann : Jean Paul hat eine festgefügte, negative Meinung über China, ein Land, das seiner Ansicht nach wenig dazu taugt, an den Massstäben abendländischer Humanität gemessen zu werden. Auch hat er sich nicht mit den philosophischen Ideen der Chinesen auseinandergesetzt.
2 1809
Julius von Klaproth kehrt nach Petersburg zurück.
3 1809-1825
Christopher Augustus Fearon ist Angestellter des East India Company Service in China.
4 1809-1824
Timothy Goodwin Pitman arbeitet zuerst in der amerikanischen Handels-Firma Perkins & Co. in Guangzhou, eröffnet eine eigene Handels-Firma und kehrt 1824 nach Hobart und Sydney zurück, wo er weiterhin Handel mit China treibt.
5 1810
Robert Morrison veröffentlicht die Apostelgeschichte, Neues Testament.
6 1810
Liang Fa beginnt Bibeln für Robert Morrison zu drucken.
7 1810
Das Predigen des Christentums wird in ganz China verboten.
8 1810-1840
Die Firma Bryant, Sturgis & Co. treibt Handel in China.
9 1810
Joseph von Görres schreibt in Mythengeschichte der asiatischen Welt [ID D11896] : Der chinesische Gott sei nicht wie im Christentum das höchste geistige Wesen, das selbst die Materie erzeuge und sich in ihr offenbare, sondern die Materie selbst sei die ursprüngliche Gottheit. Laozis Schule sei zwar "freier" und durchbreche im Gebiete der Einbildungskraft die engen Schranken, gewinne aber dadurch für die höhere Anschauung keinen bedeutenden, grösseren Spielraum.
10 1810
Julius von Klaproth geht nach Berlin.
11 1810-1814
Bernardo Aleixo de Lemos e Faria ist Gouverneur von Macao.
12 1811
Robert Morrison veröffentlicht das Lukas Evangelium, Neues Testament.
13 1811
Massnahmen gegen die ausländischen Missionare und die Ausübung des Christentums.
14 1811
Chrétien Louis Joseph de Guignes schneidet chinesische Typen in Paris.
15 1811
Julius von Klaproth lässt im Auftrag von Zar Alexander I. in Berlin chinesische Typen schneiden.
16 1811
Joshua Marshman beendet die Übersetzung des Neuen Testaments in Serampore.
17 1811-1812
Thomas Manning reist von Rangpur nach Bhutan bis Parijong (Tibet). Er heilt einige Chinesen der Truppe eines chinesischen Generals und reist mit ihnen bis Lhasa, wo er sich fünf Monate aufhält.
18 1811-1814
Goethe, Johann Wolfgang von. Aus meinem Leben : Dichtung und Wahrheit. Bd. 1-3. (Tübingen : J.G. Cotta, 1811-1814). (Weimarer Ausgabe ; Bd. 26-29).

Adolf Reichwein : Goethe erwähnt chinesische Tapten, die er trotz des Zorns des Vaters ablehnt.

Wolfgang Bauer : Das „Chinesische“ verbindet sich für Goethe, seit er in seiner Jugend mit den „vermaledeiten Pekingtapeten“ im Elternhaus bekannt geworden ist, zumindest in der Kunst mit dem „schnörkelhaften“ Wesen des Rokoko, das ihm eben allem Natürlichen entgegengesetzt zu sein scheint.
19 1811-1832
Giacomo Leopardi abonniert die Annali di scienze e lettere, in denen viele Artikel über China enthalten sind, so z.B. der Code Da qing lü, Artikel, die Ugo Foscolo zugeschrieben sind und eine gekürzte Fassung des Essai sur la langue et la littérature chinoise von Abel-Rémusat [ID D1915]. Er liest die Biblioteca italiana, Edimburgh review, Journal des savants und seit seiner Kindheit Bücher über Asien und China, die in der Bibliothek seines Vaters stehen, vor allem die Raccolta di tutte le controversie seguite in varj tempi intorno ai ritti Chinesi [ID D22869].
20 1812
Julius von Klaproth lässt sich in Berlin nieder.

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