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Year

1929

Text

Bertolt Brecht schreibt über Konfuzius : Die Geschichte des Kung futse zeigt, wie gering der Erfolg der erfolgreichsten Lehrer der Menschheit war. Er beabsichtigte, die Staatsform seiner Zeit zu einer ewigen zu machen durch die allgemeine Hebung der Sittlichkeit. Aber die Sittlichkeit verfiel, solange diese Staatsform dauerte, und es war ein Glück, dass sie nicht ewig dauerte. Vieles versprach er sich von der Ausübung der Musik. Aber seine Ausführungen darüber behielt das Volk länger als die Musik. In bezug auf die Religion war er in seinen Äusserungen vorsichtiger und sagte wenig, und dieses Schweigen war schuld daran, dass der Aberglauben bei seinen Anhängern mehr wuchert als sonstwo. Seine Urteile, längst vergangene Lebensformen betreffend, wären längst ungerecht geworden, hätte man sie wiederholt, aber seine Haltung war die der Gerechtigkeit.

Mentioned People (1)

Brecht, Bertolt  (Augsburg 1898-1956 Berlin) : Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur

Subjects

Literature : Occident : Germany / Philosophy : China : Confucianism and Neoconfucianism

Documents (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1996 Gellner, Christoph. Weisheit, Kunst und Lebenskunst : fernöstliche Religion und Philosophie bei Hermann Hesse und Bertolt Brecht. (Mainz : Matthias-Grünewald-Verlag, 1996). (Theologie und Literatur ; Bd. 8). Diss. Univ. Tübingen, 1996. S. 201. Publication / Gel2
  • Cited by: Asien-Orient-Institut Universität Zürich (AOI, Organisation)
  • Person: Brecht, Bertolt
  • Person: Gellner, Christoph
  • Person: Hesse, Hermann