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Year

1914

Text

Hermann Hesse liest die Übersetzungen der Chinesischen Volksmärchen von Richard Wilhelm [ID D1585]. Er schreibt : Wir finden viel Naivität, Kindlichkeit und Spielerei, daneben eine grosse Feinfühligkeit im Ästhetischen, Betonung der poetischen Einzelheit, Freude am Detail überhaupt neben einer gewissen Gleichgültigkeit gegen den erzählerischen Aufbau (mit Ausnahme der Kunstmärchen), Geisterglaube und andere animistische Vorstellungen herrschen durchaus, selten siegt persönliche Überlegenheit über diese dämonischen Abhängigkeiten. Dafür aber steht der Gebundenheit und Primitivität solcher Anschauungen ein Gebäude von moralisch-politischer Lebensbeherrschung gegenüber, eine Autorität der Sitte, eine Zucht der Höflichkeit, eine Heiligkeit der auf der Familie aufgebauten sozialen Autorität, die wir voll Hochachtung bewundern müssen.

Mentioned People (2)

Hesse, Hermann  (Calw 1877-1962 Montagnola) : Schriftsteller

Wilhelm, Richard  (Stuttgart 1873-1930 Tübingen) : Theologe, Sinologe, Übersetzer, Professor für chinesische Geschichte und Philosophie und Direktor China-Instituts in Frankfurt a.M.

Subjects

Literature : Occident : Germany

Documents (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1974 Hsia, Adrian. Hermann Hesse und China : Darstellung, Materialien und Interpretation. (Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 1974). [2nd enl. ed. (1981) ; 3rd ed., with an add. chapter (2002)]. S. 145. Publication / Hes2
  • Source: Suzuki, Daisetz Teitaro. Die grosse Befreiung : Einführung in den Zen-Buddhismus. [Übersetzt von Heinrich Zimmer] ; Geleitwort von C[arl] G[ustav] Jung . (Leipzig : C. Weller, 1939). (Jung1, Publication)
  • Cited by: Asien-Orient-Institut Universität Zürich (AOI, Organisation)
  • Person: Hesse, Hermann
  • Person: Hsia, Adrian