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Dallago, Carl

(Borgo, Südtirol 1869-1949 Innsbruck) : Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Kulturphilosoph

Subjects

Index of Names : Occident / Literature : Occident : Austria

Chronology Entries (2)

# Year Text Linked Data
1 1911 Dallago, Carl. Laotze und ich. In : Der Brenner ; 2 (1911).
Dallago schreibt : Wenn sich der [Laozi] je über die menschliche Gesellschaft Gedanken machte, waren es sicher nicht ’Soziologische’. Er gestand sich höchstens : dass diese Gesellschaft wenig oder nichts tauge und ersah sein Heil und das Heil der Menschen in der Einkehr bei sich selber – in der Rückkehr zum Menschen. Laotse steht immer abseits aller Soziologie. Er erkennt zuletzt das grosse Eine, Ewig-Unerkannte im Dasein und in sich als das einzig Herrschende an. Sich eins wissen mit ihm, - sich eins fühlen mit diesem Unerklärbaren wird der Urquell alles Nichttuns – wird der Quell des Herrschens der Beherrschten. Es nimmt eben allem Tun den Charakter eines Tuns : es entfernt von ihm das Zweckliche. Unser Tun wird so ein Mit-uns-tun-lassen. Das Nichttun, gedacht als allerhöchste Entfaltung des inneren Menschen.. Das ist etwas anderes als Unpersönlichkeit. Es ist ein Persönliches zur höchsten Kraft erhoben, - es liegt ihm höchster Wille zur Macht zugrunde, indem das vertiefteste Ichgefühl sein Selbst zur Entfaltung durch Zeit und Raum – und damit zur höchsten Art von Herrschtum zu führen strebt. So gesehen, löst sich immer etwas heraus, das sich zu Jesus – und im weiteren auch zu Nietzsche in Verwandtschaft bringt.
  • Document: Han, Ruixin. Die China-Rezeption bei expressionistischen Autoren. (Frankfurt a.M. : P. Lang, 1993). (Europäische Hochschulschriften ; Reihe 1. Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 1421). Diss. Univ. München, 1993. S. 74, 77. (HanR1, Publication)
2 1915 Laotse. Der Anschluss an das Gesetz, oder, Der grosse Anschluss. Carl Dallago [ID D17008].
Quellen : Richard Wilhelm [ID D4445], Alexander Ular [ID D11974], Franz Hartmann [ID D12668].
Dallago schreibt im Vorwort der Auflage von 1921 über das Dao de jing von Richard Wilhelm : Der Eindruck des Buches war bezwingend und in manchem Betracht für mich derart bedeutungsvoll, dass es mich drängte, in einem Aufsatz (Laotze und ich) der ausserordentlichen Verehrung, die mich für den Geist des altchinesischen Weisen ergriffen hatt, Ausdruck zu geben [und] gegen die Übersetzung da und dort begründeten Einwand zu erheben.

Han Ruixin : Dallago empfand die bereits vorhandenen deutschen Übersetzungen des Dao de jing unzulänglich und gestaltet seine Nachdichtung auf der Grundlage von Wilhelm, Ular und Hartmann. Er konnte kein Chinesisch, war aber der Ansicht, dass die Sprache 'im Rein-Menschlichen' wie im 'Rein-Geistigen' nur Zeichen oder Behelf, niemals aber Erfüllung sein kann, und es immer Ohren erfordert, die hören, und Herzen, die aufnehmen können. Dallago hat in einem einfachen Sprachstil das Wesentliche des Dao de jing wiedergegeben.
  • Document: Han, Ruixin. Die China-Rezeption bei expressionistischen Autoren. (Frankfurt a.M. : P. Lang, 1993). (Europäische Hochschulschriften ; Reihe 1. Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 1421). Diss. Univ. München, 1993. S. 71-72. (HanR1, Publication)

Bibliography (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1915 Laotse. Der Anschluss an das Gesetz oder ; Der grosse Anschluss : Versuch einer Wiedergabe des Taoteking. Von Carl Dallago. In : Brenner-Jahrbuch (1915). = (Innsbruck : Brenner-Verlag, 1921). = 3. verb. und um eine neues Nachw. verm. Aufl. 1927. [Laozi. Dao de jing]. Publication / Dall1