# | Year | Text |
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1 | 1898-1900 |
Charles Ryder und Henry Rodolph Davies reisen durch Yunnan, vom Yangzi bis Shanghai um die ganze Provinz zu kartographieren.
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2 | 1898 |
Amerikanisches Gesetz, dasd Chinesen, die in Amerika geboren sind, ihre Nationalität behalten können.
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3 | 1898 |
Homer Lea beginnt sich dafür zu interessieren, in China Reformen durchzuführen.
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4 | 1898-1905 |
Edwin H. Conger ist Gesandter der amerikanischen Gesandtschaft in Beijing.
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5 | 1898-1905 |
Wilhelm Knappe ist Generalkonsul des deutschen Konsulats in Shanghai.
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6 | 1898-1911 |
John Calvin Ferguson ist Ratgeber der Gouverneure von Nanjing.
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7 | 1898 |
Charles H. Denby kehrt nach Amerika zurück.
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8 | 1898 |
Ma Junwu besucht die Ti yong xue tang (Schule für Lehre und Praxis) mit der westlichen Abteilung für Englisch.
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9 | 1898 |
Wang Xiaonong bringt Singspiele auf die Bühnen, in denen die Schauspieler westliche Kleider tragen und deshalb nach wenigen Tagen verboten werden.
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10 | 1898 |
Zheng Zhe bildet sich in an Schulen in Yokohama und Tokyo in englischer und japanischer Literatur, in europäischer und amerikanischer Geschichte, in griechischer Philosophie weiter. Er liest Montesquieu, Rousseau, Spengler und Darwin. In dieser Zeit liest er vermutlich Wilhelm Tell von Friedrich von Schiller in der Teil-Übersetzung Suisu jiyu no gen von Saito Tetsutaro (1880) und der vollständigen Übersetzung Wiruyamu Teru von Yamaza Ikuno (1882).
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11 | 1898-1899 |
Lu Xun macht chinesische Studien an der Jiangnan Naval Academy (Jiangnan shui shi xue tang) in Nanjing und schreibt Gedichte und Essays.
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12 | 1898 |
Im Brockhaus steht über China und die Chinesen : Der Stolz auf diese alte Kultur hat aber auch eine gewisse Beschränktheit gezeitigt, die fremden Errungenschaften ablehnend gegenübersteht. Im Charakter der Chinesen wiegt das Verstandesmässige vor ; sein Grundzug ist praktische Nüchternheit, die in Schlauheit und Treulosigkeit im Verkehr ausarten kann ; daneben steht eine merkwürdige Neigung zum Phantasischen, Grotesken. Grosse Arbeitsamkeit, Genügsamkeit und Höflichkeit vervollständigen das Bild.
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13 | 1898 |
Borel, Henri. Weisheit und Schönheit aus China [ID D13027].
Borel schreibt : Der Chinese liebt die Natur leidenschaftlich. Das ist für uns unbegreiflich. Aber der Chinese ist auch ein Mysterium, in das kein Mensch je eindringen wird, auch ein anderer Chinese nicht. Ein Chinese ist eine Welt für sich. Er hat eine ganze, tiefsinnige Philosophie, mit der er keinen andern belästigt und in die er sich in unverstörbarer Ruhe einspinnt wie eine Katze in einem molligen Winkel. Es nützt nichts, ob man sich in staunender Verwunderung vor ihn hinstellt und ihm tiefsinnige Betrachtungen vororakelt. Die imperturbable Katze kneift die Augen eben zu und schnurrt und spinnt weiter... Es ist in jedem Menschen ein Drang zur Bewegung, der, aus Tao gekommen, ihn wieder zu Tao zurückführen will. Aber die Menschen werden blind gemacht, durch ihre eigenen Sinnesorgane und Begierden... Sie wollen zuviel, um das Eine zu wollen. Sie wollen auch weise sein und gut, und das ist das Ärgste. Sie wollen zuviel wissen. Aber das einzige Heil ist : die Rückkehr zu unserem Ursprung. In uns ist Tao, Tao ist Ruhe. Wir können nur zur Ruhe kommen, indem wir nach Nichts verlangen, auch nicht nach Gutheit oder Weisheit... Mit Nicht-Thun, Wu Wei, meinte Laotse nicht gewöhnliches Unthätigsein, einfaches Faulenzen mit geschlossenen Augen. Er meinte : Ruhenlassen der irdischen Bewegung, des Verlangens und Begehrens nach unrealen Dingen. Er meinte Nachgeben dem inneren Drange, der Bewegung, die uns aus Tao gegeben ist und die unsere Seele wieder zu Tao führt. |
14 | 1898 |
Hofmannsthal, Hugo von. Der Kaiser von China spricht [ID D15087].
Hartmut Zelinsky : Der Mittelpunkt dieses Gedichtes ist die Figur eines chinesischen Kaisers und verrät genaue Kenntnisse der chinesischen Reichssymbolik, sogar der chinesischen Sprache und Schrift. Die ersten Verse lauten : "In der Mitte aller Dinge wohne ich der Sohn des Himmels". China, das Land der Mitte, sieht sich als Mittelpunkt der Welt. Der Himmelstempel in Beijing galt als Mittelpunkt des chinesischen Reiches und auf dem kreisrunden Altar des Himmels an der höchsten Stelle des Tempels, zu dem vier Treppen in drei konzentrischen Terrassen, die den vier Kardinalpunkten des Himmels entsprechen, hinaufführen, brachte der Kaiser zum Zeitpunkt des Wintersolstitiums jährlich das Weiheopfer dar. Hofmannsthal schildert nun nach dem Modell dieses Himmelstempels das chinesische Reich als ein Reich, das aus unzähligen aufeinanderfolgenden konzentrischen Mauern, zwischen denen die immer weiter vom Kaiser entfernten Völkerteile leben, besteht, "bis ans Meer, die letzte Mauer, die mein Reich und mich umgibt". Auch auf die Grabbeigaben chinesischer Kaisergräber geht Hofmannsthal ein. Er hat auch die Übersetzung der beiden Zeichen tian zi, die den Kaiser bezeichnen, übernommen. Das Bild der zeitenthobenen Mitte, das asiatischer Weltvorstellung so genau entspricht und das in diesem Gedicht, aber auch in dem Sinnbild der Pyramide, so genau zum Ausdruck kommt, blieb für Hofmannsthal von zentraler Bedeutung und er ist immer wieder, auch durch Verwendung des Kugel- und Kreissymbols, darauf zurückgekommen. Armin Schäfer : Das Kaisertum bei Hofmannsthal versammelt in sich die Merkmale ganz unterschiedlicher Herrschaftsgedanken. Erster und wichtigster ist der des chinesischen Gottkaisertums. Der zweite ist die Reichsidee des deutschen mittelalterlichen Kaisertums. Christiane Gabriel : Hofmannsthals Vorstellung von China und Indien bestimmt und gründet sich nur insofern auf Vertrautheit mit den wirklichen Gegebenheiten, als Hofmannsthal in dem Indologen Heinrich Zimmer einen hervorragenden Sachkenner fand, dem er manchen Einblick verdankte. Asien galt für Hofmannsthal als in sich ruhende, vergeistigte Gegenwelt zu der hektisch nach aussen gewandten Aktivität Europas, die ihn abstiess. Dies erscheint in dieser Bedeutung in vielen seiner Werke, denen oft Quellen östlicher Herkunft zugrundeliegen. Er leitete daraus aber auch kulturpolitische Aufgaben her in der erzieherischen Absicht, die geistige Welt Asiens dem Westen vertraut zu machen. |
15 | 1898-1903 |
Bau der Chinese Eastern Railway von Manzhouli (Mongolei) an der Grenze von Russland bis Sifenhe (Heilongjiang).
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16 | 1898-1900 |
Paul Claudel ist Generalkonsul in Shanghai.
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17 | 1898-1901 |
Carl Rosendahl ist Gouverneur von Jiaozhou (Qingdao, Shandong) 1998-1999. Er besucht mit seinem Schiff Qingdao 1900-1901.
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18 | 1898-1899 |
Arthur Zimmermann ist Konsul des deutschen Konsulats in Guangzhou (Guangdong).
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19 | 1898-1901 |
Stephen Pichon ist Gesander der französischen Gesandtschaft in Beijing.
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20 | 1898 |
Paul Claudel ist Konsul in Fuzhou (Fujian) und kehrt nach Shanghai zurück. Er reist nach Ningbo (Zhejiang), nach Dinghai und den Inseln Zhousan (Zhejiang), nach Suzhou und nach Japan.
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