William Chambers und Kew Garden in London.
1762 Bau der Pagode in Kew Gardens durch William Chambers.
Sekundärliteratur
1773-1780
Fredrik Magnus Piper arbeitete während seiner Studienreisen in England, Frankreich, Deutschland und Italien teilweise für Chambers. Er vermerkte über Kew, Chambers habe die "gleichförmige Ebene vor dem Landsitz in Kew sehr sorgsam mit Hilfe von Bodenmodellierung und der Grabung eines kunstreichen Serpentinenkanals, welcher den Monopterosgrund und die kleinen Anhöhen mit dem chinesischen Turm und verschiedenen Tempeln gliedert, in einen viel besuchten Garten umgearbeitet".
1779-1785
Christian Cajus Lorenz Hirschfeld : "William Chambers wählte dort [Kew Garden], anstatt der geraden die gebrochene Linie, gab den Bächen geschlängelten Lauf, verpflanzte Anhöhen, ohne sie zu ebnen, verschönerte natürliche Buschwerke, ohne sie zu zerstören, zog gründende Rasen einem sandigen Platze vor, eröffnete dem Auge eine Menge reizender Aussichten, veredelte einen anmutigen Hain mit Gebäuden, kurz, Kent fand den Garten, wo er ihn suchte, in der Natur."
1923
Adolf Reichwein : Das erste Beispiel eines chinesischen Gartens in Europa schuf William Chambers in Kew Garden. Diese Anlage wurde teils durch Chambers' Schrift, teils durch die Berichte der Reisenden in ganz Europa vorbildlich für alle Gärten des neuen Stils, der bald in Frankreich als 'chinesisch-englisch' bezeichnet wurde. Chambers hat selbst die Pagode, sein eigenes Werk, ausführlich beschrieben und mit Stichen in Plans, elevations, sections, and perspective views of the gardens and buildings at Kew in Surry [ID D26935] erläutert. Sie wächst danach in neun Stockwerken zu einer Höhe von 160 Fuss. Jedes Stockwerk endet in einem überspringenden chinesischen Dach. Die Dachecken sind mit 80 Drachen geziert, die alle mit einer Glasur in verschiedenen Farben überzogen sind. Rühmend wird hervorgehoben, dass die Pagode nach einigen Richtungen 40 Meilen Aussicht gewähre. Chambers gruppierte um die beherrschende Pagode, als das Zeichen des chinesischen Geschmacks, ein 'Haus des Konfuzius' am Rande des Sees, eine Moschee, einen römischen Triumphbogen – als Tribut an den bereits wieder regen Geschmack für die Antike -, eine Alhambra und eine gotisches Gebäude, in der Front einer Kathedrale gleichend.
1950
R.C. Bald : William Chambers was employed by the Princess of Wales in the grounds of her residence at Kew. The park already contained several covered seats and other decorative buildings in the classical style, a 'Temple of Confucius' and a 'Gothic Cathedral'. Chambers added greater variety. In addition to a bridge, an orangery, and several smaller classical temples, he designed and erected an 'Allhambra', a mosque, and the ruins of a Roman triumphal arch. He also added two buildings in the Chinese style : a charming little pavilion in the centre of the lake near the menagerie, and the famous pagoda.
Chambers was the first trained architect to publish architectural drawings of Chinese buildings, and his mimitations of them at Kew were not only admired for their authenticity, but also demonstrated their possibilities in a European environment.
1990
Willy Richard Berger : Für Chambers zeugte das klassizistische Naturempfinden von Mangel an Einbildungskraft ; statt zur edlen Einfalt der Antike zu führen, brachten diese Gärten nur Langweile hervor. Und so empfahl er exotische Bauwerke als Mittel gegen die Öde, die Einfallslosigkeit, die sklavische Naturnachahmung, die sich hier ausbreitete. Chambers hat selbst sein Geschmacksideal in der Anlage von Kew Gardens zu verwirklichen gesucht. Diese Gartenlandschaft stattete Chambers mit fremdartigen Dingen aus, die keineswegs dazu angetan waren, einen stilechten chinesischen Garten hervorzubringen. Noch angehen mochten die künstlichen Felsen, die er auftürmte ; die Kaskaden, die sich malerisch darüber ergossen ; die Brücke, die sich über den Bach zog ; die vielstöckige Pagode, wie sie bald zum obligatorischen Bestandteil englischer Gärten in Europa werden sollte ; der kleine Pavillon (Ting) mit durchbrochenem Lattenwerk oder auf ein Haus des Konfuzius, gleichsam der Tribut der Gartenarchitektur an das China-Bild der Philosophen. Dazu aber gesellte sich exotischer Architektur-Nippes aller Art : eine Moschee, eine Reihe von griechischen Tempeln, die Ruine eines römischen Triumphbogens, eine maurische Alhambra und ein gotisches Gebäude, das versuchte, einer Kathedrale zu gleichen – ein kurioses Stilgemisch, das mit den Vorstellungen, die bei der Entstehung des englischen Gartens Pate gestanden hatte, wenig mehr zu tun hatte.
1996
John Harris : Im exotischen Garten mit den beiden Treibhäusern (Great Stove und Bark Stove) gelangt man durch einen Torbogen in den Blumengarten mit der grossen Voliere. Die daran anschliessende Menagerie umschliesst ein ovales Wasserbecken mit einem chinesischen Pavillon (Chinese Ting) auf einer kleinen Insel.
Die Pagode mit ihren glitzernden grünen und weissen Ziegelverblendungen und den goldenen Drachen ist noch heute die wichtigste Sehenswürdigkeit. Auch wenn uns Chambers suggeriert, der Chinese Tan Chet Qua sei für die Idee verantwortlich, ist dies nicht richtig. Tatsächlich ist der 'Mandarin der neun Schnurrbarthaare' nämlich Chambers selbst verantwortlich für die Gestaltung.
2008
David Porter : A tension between admiration and disavowal appears in the collection of plans and panoramas from Kew Garden that Chambers published on completing his work there. [Plans, elevations, sections, and perspective views of the gardens and buildings at Kew in Surry [ID D26935]. The centerpiece of the volume is a fold-out depiction of the Great Pagoda that, even now, towers over the garden in incontrovertibly oriental splendor. His lavish description of this plate and its three accompanying illustrations of the pagoda in various sections and stages suggest considerable pride in the accomplishment, and the textual reminder that an engraving of the Chinese original had first appeared in the Designs volume six years before seems intended to reaffirm his own authority in the realm of Chinese architecture. The one other important building in the garden, the House of Confucius, warrants only a single illustration and a summary description. Chambers himself disowns the creation, vaguely asserting that it was 'built a good many years ago, I believe from the designs of Mr Goupy', a contemporary craftsman in the rococo style.
Art : Architecture and Landscape Architecture
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Literature : Occident : Germany
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Literature : Occident : Great Britain