Heidegger, Martin. Einführung in die Metaphysik.
Heidegger schreibt : Das Wesen des Wollens wird hier in die Entschlossenheit zurückgenommen. Aber das Wesen der Entschlossenheit liegt in der Ent-borgenheit des menschlichen Daseins für die Lichtung des Seins und keineswegs in einer Kraftspeicherung des 'Agierens'.
Chung Chen-yu : In Heideggers früher Phase birgt die Entschlossenheit immer auch den Willenscharakter in sich. Um den Willenscharakter der Entschlossenheit abzulehnen, bestimmt er den neuen zentralen Begriff seiner späten Philosophie, die Gelassenheit, als Nicht-Wollen. Im Daoismus nennt man dieses Lassen als 'ren'. 'Ren' verbindet sich immer mit 'fügen' (shun), 'sich-nach-etwas-richten' (yin), 'passen' (shi), 'antworten' (ying). Bei Laozi ist davon die Rede, den zehntausend Dingen zu ihrem natürlichen, jeweiligen So-Sein (ziran) zu verhelfen (fu). Diese Hilfe ist Hilfe ohne zu helfen. Sie ist die 'grosse Fügung' (da shun) der dunkeln Kraft (xuan de).
Xiong Wei : Heidegger schreibt : 'Es ist einem unheimlich. Im Ganzen ist einem so. Alle Dinge und wir selbst versinken in eine Gleichgültigkeit. Die eigentliche Auslegung muss Jenes zeigen, was nicht mehr in Worten dasteht und doch gesagt ist. Das Eigentliche ist dort zu suchen, wo die wissenschaftliche Interpretation nichts mehr findet, die alles, was ihr Gehege übersteigt, als unwissenschaftlich brandmarkt'.
Zhuangzi : 'Himmel und Erde entstehen mit mir zugleich, und alle Dinge sind mir mir eins. Das sie nun Eins sind, kann es nicht noch ausserdem ein Wort dafür geben ; da sie aber andererseits als Eins bezeichnet werden, so muss es noch ausserdem ein Wort dafür geben'.
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