Zhang Zisheng. Lun tong hua [ID D15719].
Zhang Zisheng schreibt : Märchen ist eine auf primitiven Gedanken und Sitten beruhende literarische Gattung.
Liang Yea-yen : Zhang vergleicht Märchen mit Mythos und Sage, geht dessen Entstehung nach, stellt einige Typen sowie Untergruppen dar und hebt deren Bedeutung für Kinder hervor. Er meint, Märchen seien der kindlichen Seele angemessen, besässen besonderen Wert in der Elementar- und Kunsterziehung. Als erste hätten deutsche Pädagogen die Märchen benutzt, um Kleinkinder zu bilden. Da dies wirkungsvoll zu sein schien, folgten die weiteren westlichen Länder dem deutschen Beispiel, ebenso Japan in seinen Kindergärten. Die weltweit verbreitete Anwendung zeigte eine unsagbare Wirkung des Märchens.
Mit der Erzählung Der Wolf und die sieben jungen Geisslein der Brüder Grimm wollen die deutschen Pädagogen die Mutter-Kind-Liebe wecken, indem sie aufgrund der Handlung das Moralische andeuten. Darauf folgt die Einsicht, das schlichte soziale Leben des Märchens könne bei Kindern zur Sozialisation beitragen und als sinnvolle Vorbereitung für späteres gesellschaftliches Zusammenleben dienen. Ferner sollten Märchen durch ihre übernatürlichen Gedanken das religiöse Bewusstsein fördern, Bezeichnungen der Tiere und Pflanzen anbieten, sowie rationale sinnliche Anschauungen vermitteln, um kognitives Lernen zu ergänzen.
Dennoch macht Zhang darauf aufmerksam dass, um pädagogische Intention zu erreichen, beim Märchenerzählen lediglich die eigentliche Handlung geschildert werden sollte, das Hinzufügen lehrhafter Worte sei dabei zu vermeiden, denn Kinder könnten das Sinnliche im unrationalistischen Märchen nachvollziehen.
Literature : Occident : Germany