[Mann, Thomas]. Yi zhi di sheng li von [ID D14593].
Shu Changshan : Die Übersetzung von Zhang Mingsheng der Erzählung Der Wille zum Glück lässt zu wünschen übrig. Nicht nur der Satzbau war den chinesischen Lesern ungeläufig, manche Sätze waren kaum verständlich. Deshalb war der Leserkreis entsprechend klein. Nur wenige chinesische Intellektuelle, die entweder Deutsch konnten oder sich mit der ausländischen Literatur beschäftigen, hatten Interesse, die chinesischen Übersetzungen der deutschen Literatur zu lesen.
Es gibt Abweichungen, die den eigentlichen Sinn des Originals nicht verfälschen und daher tolerierbar sind, Abweichungen die auf Flüchtigkeiten und mangelhaften Deutschkenntnissen des Übersetzers zurückführen, sowie Abweichungen, die wegen der unterschiedlichen semantischen und syntaktischen Struktur erforderlich sind.
Das Niveau der Übersetzung von Der Bajazzo ist niedriger als Der Wille zum Glück. Die Erzählung enthält viele psychologische Beschreibungen und innere Monologe. In der Regel sind solche Passagen jedoch schwer zu übersetzen. Die Übersetzung des Vorspiels ist kaum verständlich und es ist anzunehmen, dass Chang selbst dessen Inhalt nicht ganz genau verstanden hat.
Die Gründe weshalb man zuerst nur Erzählungen von Thomas Mann übersetzt hat und nicht die Buddenbrooks oder der Zauberberg ist folgender : Man wählte zunächst einfachere und kleinere Texte, um den Anklang beim Publikum abzutasten. Ausserdem war die japanische Vorlage entscheidend.
Die ersten Übersetzungen und die allererste Sekundärliteratur über Thomas Mann sind ohne Ausnahme in Shanghai erschienen. Im übrigen China war er kaum bekannt.
Literature : Occident : Germany