Canetti, Elias. Die gerettete Zunge [ID D14045].
Canetti schreibt 1928 : Auf den verschiedensten, scheinbar sehr abliegenden Wegen suchte ich mich dem zu nähern, was ich als Masse erlebt hatte. Ich suchte sie in der Geschichte, aber in der Geschichte aller Kulturen. Mehr und mehr faszinierte mich die Geschichte und frühe Philosophie Chinas. Chinesische und bald auch japanische Namen wurden mir vertraut, ich begann mich frei unter ihnen zu bewegen wie in der Schulzeit schon unter den Griechen. Unter den Übersetzungen chinesischer Klassiker stiess ich auf Dschuang Dsi [Zhuangzi], der mir zum vertrautesten aller Philosophen wurde, und unter dem Eindruck seiner Lektüre begann ich damals eine Abhandlung über das Tao zu schreiben. Um eine Entschuldigung vor mir dafür zu haben, dass ich so weit von meinem Hauptthema abirrte, suchte ich mich davon zu überzeugen, dass ich die Masse nie verstehen würde, ohne zu erfahren, was extreme Isolierung sei. Der eigentliche Grund für meine Faszination durch diese originellste Richtung der chinesischen Philosophie war aber, ohne dass ich es mir damals klar eingestanden hätte, die Bedeutung, die Verwandlungen darin haben.
Er schreibt über den Tod : Es gibt wenig Schlechtes, was ich vom Menschen wie der Menschheit nicht zu sagen hätte. Und doch ist mein Stolz auf sie noch immer so gross, dass ich nur eines wirklich hasse : ihren Feind, den Tod.
Literature : Occident : Austria
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Literature : Occident : Switzerland