Karlin, Alma Maximiliana. Mein kleiner Chinese [ID D13135].
Die Geschichte spielt in China in der Zeit nach 1911.
Karlin schreibt : Selbst die chinesische Bühne, die wirklich für unsere Begriffe sehr langweilig und unschön ist, und bei der die Phantasie des Zuschauers fast alles Fehlende ersetzen muss, erfreut mit ihren fast kindlichen Darstellungen die Chinesen... aber die lärmenden Musikanten und die übereinfache Bühnenausstattung macht jeden Theatergang uns Europäern eher zu einer Folter als zu einem Vergnügen.
Zhang Zhenhuan : Karlin verbrachte auf ihrer Weltreise auch einige Zeit in China. Für ihren Roman wählt sie nur Orte, die sie besucht hat. Es ist anzunehmen, dass sie auch einen Teil der Informationen in London sammelte. Der Roman trägt autobiographische Züge… Der Versuch, Informationen über China umfassend zu vermitteln, dient dem Zweck, die Charaktere der Figuren mit dem Wesen des Landes in Zusammenhang zu bringen. Man hat das Gefühl, dass eine literarische Illustration der Charakteres aus Kürschners China [ID D2671] vorliegt. Die chinesischen Charaktere werden folgendermassen beschrieben : Vorgetäuschte Höflichkeit, Gefühllosigkeit, Grausamkeit, Verlogenheit bis zur Vorliebe für Lärm und Schmutz.
Karlin versucht den Eindruck zu erwecken, dass sie alles aus erster Hand und eigener Erfahrung weiss. Deshalb ist es kein Wunder, dass sie auf gängige Klischees zurückgreift.
Sie schreibt : Finger weg von den Asiaten ! Eine solche Beziehung verdirbt uns die Rasse.
Literature : Occident : Austria