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Spengler, Oswald

(Blankenburg 1880-1936 München) : Kultur- und Geschichtsphilosoph

Chinesische Übersetzungen und chinesische Sekundärliteratur in Worldcat unter : http://firstsearch.oclc.org/WebZ/FSPrefs?entityjsdetect=:javascript=true:screensize=large:sessionid= fsapp8-44844-frt0fdtd-rby80y:entitypagenum=1:0.

Subjects

Index of Names : Occident / Philosophy : Europe : Germany

Chronology Entries (1)

# Year Text Linked Data
1 1919-1922 Spengler, Oswald. Der Untergang des Abendlandes [ID D17250].
Spengler schreibt : Jede Kultur steht in einer tiefsymbolischen und beinahe mystischen Beziehung zum Ausgedehnten, zum Raume, in dem, durch den sie sich verwirklichen will. Ist das Ziel erreicht und die Idee, die ganze Fülle innerer Möglichkeiten vollendet und nach aussen hin verwirklicht, so erstarrt die Kultur plötzlich, sie stirbt ab, ihr Blut gerinnt, ihre Kräfte brechen – sie wird zur Zivilisation. Das ist es, was wir bei den Worten Ägyptizismus, Byzantinismus, Mandarinentum fühlen und verstehen. So kann sie, ein verwitterter Baumriese im Urwald, noch Jahrhunderte und Jahrtausende hindurch die morschen Äste emporstrecken. Wir sehen es an China.

Andreas Pigulla : Die radikal umgewertete Weltsicht Spenglers bietet für die Erfassung Chinas Chancen und Gefahren. Für die Behandlung der chinesischen Geschichte fallen so die zwei wichtigsten 'efizite' ihres Verlaufs fort : Es sollte nun bedeutungslos sein, dass China, nach europäischer Wahrnehmung, wenig Beziehungen zur Aussenwelt gehabt hat und als dominanter Staat nicht zu inneren Veränderungen gezwungen war. Ausserdem kann der angeblich zyklische Verlauf geschichtlicher Prozesse in einem Modell, das Geschichte selbst zyklisch versteht, nicht zur Ausgrenzung führen. Tatsächlich ist die chinesische Kultur hier so wertvoll wie jede andere und bildet einen von acht Kulturkreisen der Weltgeschichte. Spengler funktionalisiert China, um die Gleichartigkeit von Entwicklungsverläufen in der Weltgeschichte durch Analogien zwischen westlichen und fremdkulturellen Phänomenen zu illustrieren. Die chinesische Religion hat eine 'gothische' Zeit. Die Zhanguo-Periode (481-221 v. Chr.) ist bei ihm der 'Übergang vom Napoleonismus zum Cäsarismus'. China bekommt eine Sonderrolle des übriggebliebenen Reiches aus der Urzeit… ist aber für Spengler schon seit 2000 Jahren eine 'tote' Kultur.
  • Document: Pigulla, Andreas. China in der deutschen Weltgeschichtsschreibung vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. (Wiesbaden : O. Harrassowitz, 1996). (Veröffentlichungen des Ostasien-Instituts der Ruhr-Universität Bochum ; Bd. 43). Diss. Univ. Bochum, 1995. S. 235-237. (Pig1, Publication)

Bibliography (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 1919-1922 Spengler, Oswald. Der Untergang des Abendlandes : Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. Bd. 1-2. (München : Beck, 1919-1922). Publication / SpeO1