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“Ruritanien in China : zur Übersetzung von Anthony Hopes "The prisoner of Zenda"” (Publication, 2004)

Year

2004

Text

Gimpel, Denise. Ruritanien in China : zur Übersetzung von Anthony Hopes "The prisoner of Zenda". In : Bochumer Jahrbuch zur Ostasienforschung ; Bd. 28 (2004). (Hope2)

Type

Publication

Contributors (1)

Gimpel, Denise  (um 2004) : Associat Professor, Department of Cross-Cultural and Regional Studies, University of Copenhagen

Mentioned People (1)

Hope, Anthony  (London 1863-1933 Walton on the Hill, Surrey) : Schriftsteller, Rechtsanwalt

Subjects

Literature : Occident : Great Britain / References / Sources

Chronology Entries (1)

# Year Text Linked Data
1 1912 [Hope, Anthony]. Lu gong mi shi [ID D32256].
Denise Gimpel : Die verschiedenen Änderungen und Eingriffe, die die Übersetzer Gan Yonglong und Zhu Bingxun vorgenommen hatten, machten aus der eher unseriösen englischen Vorlage eine recht ernste und in vielerlei Hinsicht ganz anders gelagerte chinesische Fassung. Meistens versuchten sie, entweder durch Erklärungen oder durch leichte Änderungen, die Handlung und die Handlungsplätze für ihre Leser nachvollziehbar zu gestalten. Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen dem Original und der Übersetzung, strukturelle Unterschiede, die dazu führen, dass ein und dieselbe Geschichte von den jeweiligen Lesern unterschiedlich rezipiert werden konnte. Zwei besondere Abweichungen von der Vorlage sind Anfang und Ende des Romans. In der chinesischen Fassung haben wir am Anfang zwei Erzähler, wobei der erste, derjenige, der sich zwischen uns und den Ich-Erzähler schiebt, ganz offensichtlich eine Erfindung der Übersetzer ist. Ein Einstieg wie im Original wäre in der damaligen Zeit etwas gewagt gewesen. Erstens wäre das lockere Geplänkel am Frühstückstisch einer adligen englischen Familie sicherlich den chinesischen Lesern fremd gewesen. Darüber hinaus war es ganz unüblich, chinesische Erzählungen oder Romane mit einer direkten Rede zu beginnen.
Der Held der Übersetzung ist ein anderer als der Held des Originals. Ersterer ist Bedeutungsträger im allgemeinen Sinn : Er zeigt korrekte Handlungsweisen, Einstellungen und Fähigkeiten in einer exotischen aber existenten ausländischen Umgebung. Letzterer stellt ein Einzelschicksal dar, die Verwandlung eines jungen Mannes in einer exotischen und erfundenen Umgebung. Durch das umgestaltete Ende der chinesischen Übersetzung rückt das Motiv der Liebe, mit dem der englische Roman schliesst, in den Hintergrund. Die Liebe, die im Englischen so zentral ist, wird interessanterweise auch mit keinem Wort in der Einleitung der Übersetzer erwähnt. Und tatsächlich wird in der ganzen Übersetzung diese Liebe heruntergespielt.
In der Übersetzung fehlen gerade die Komponenten, die den Roman in englischsprachigen Ländern so effektvoll und beliebt gemacht hatten : die Kombination von Abenteuer, Romantik und Witz.

Cited by (1)

# Year Bibliographical Data Type / Abbreviation Linked Data
1 2000- Asien-Orient-Institut Universität Zürich Organisation / AOI
  • Cited by: Huppertz, Josefine ; Köster, Hermann. Kleine China-Beiträge. (St. Augustin : Selbstverlag, 1979). [Hermann Köster zum 75. Geburtstag].

    [Enthält : Ostasieneise von Wilhelm Schmidt 1935 von Josefine Huppertz ; Konfuzianismus von Xunzi von Hermann Köster]. (Huppe1, Published)