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1 1948
A. Owen Aldridge ist Gastprofessor für englische Literatur an der New York University.
2 1948-1967
A. Owen Aldridge ist Professor of Comparative Literature an der University of Maryland, College Park.
3 1948
John DeFrancis promoviert in Chinesisch und Japanisch an der Columbia University, New York.
4 1948
Victor Purcell forscht in Amerika.
5 1948
Im Rundfunkbeitrag vom 3. Okt. 1948 zitiert Döblin Sprüche von Laozi, um an die Bedrohung des Friedens zu gemahnen : „Die Welt besteht aus zivilen Personen und nicht aus Miltär. Sie muss sich ihren zivilen Charakter gegen das Militär verteidigen. Ich erinnere an das Wort Lao-tses [Laozi], des alten chinesischen Weisen, der in seinem Spruchbuch sagte : Man soll nicht die Einheit anstreben. Vielheit sei besser als Einheit. Mögen das übrigens auch die Deutschen, die in den letzten Jahrhunderten so sehr einem Einheitsideal nachgejagt haben und darum gelitten haben, mögen sie diesen Satz auch für sich bedenken“.
6 1948
Brecht, Bertolt. Gedanken bei einem Flug über die Grosse Mauer. In : Chinesische Gedichte (1950) [ID D12807].
Unter dem Einfluss eines Gedichtes von Mao Zedong schreibt Bertolt Brecht : Durch alle diese Wochen hindurch, halte ich im Hinterkopf den Sieg der chinesischen Kommunisten, der das Gesicht der Welt vollständig verändert. Dies ist mir ständig gegenwärtig und beschäftigt mich alle paar Stunden.

Christoph Gellner : Die revolutionären Umwälzungen im fernen China inspirieren Brecht zu einer Nachdichtung des später sehr berühmt gewordenen Gedichtes „Schnee“ von Mao Zedong. Statt wie Mao ein Heldenlied vom ‚neuen’ und ‚wahren’ Menschen anzustimmen, warnt Brecht vor der noch immer zu fürchtenden Herrschsucht und dem Machstreben der ‚grossen Herren’.

Sigfrid Hoefert. Brechts Nachdichtung von Mao Tse-tungs „Schnee“. In : Neophilologus ; Bd. 53, H. 1 (1969).
Sigfried Hoefert : Brecht schreibt in den Anmerkungen zu seinen „Chinesischen Gedichten“, dass das Gedicht eine wortgetreue Übersetzung von Wu-an und Fritz Jensen aus China siegt [ID D3984] sei. Eine solche Vorlage ist jedoch nicht vorhanden. Jensen hat 1955 in einem Sammelband die Nachdichtung „Chinesische Ode“ veröffentlicht. Sie weist eine so grosse Ähnlichkeit mit Brechts Text auf, dass man folgern kann, Brecht hat von dieser Version abgeschrieben.
7 1948-1953
Antony Tatlow studiert am St. Columba’s College, Dublin.
8 1948
Brecht, Bertolt. Kleines Organon für das Theater [ID D12785].
Brecht schreibt : Die Spielweise, welche zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg am Schiffbauerdamm Theater in Berlin ausprobiert wurde, beruht auf dem „Verfremdunseffekt“ (V-Effekt). Eine verfremdende Darstellung ist eine solche, die den Gegenstand zwar erkennen, ihn aber doch zugleich fremd erscheinen läßt. Das antike Theater verfremdet seine Figuren mit Menschen und Tiermasken.
Die alten V Effekte entziehen das Abgebildete dem Eingriff des Zuschauers gänzlich, machen es zu etwas Unabänderlichem. Die neuen Verfremdungen sollten nur den gesellschaftlich beeinflußbaren Vorgängen den Stempel des Vertrauten wegnehmen, der sie heute vor dem Eingriff bewahrt.
Das lange nicht Geänderte scheint nämlich unveränderbar. Allenthalben treffen wir auf etwas, das zu selbstverständlich ist, als daß wir uns bemühten, es zu verstehen.
Um V Effekte hervorzubringen, mußte der Schauspieler alles unterlassen, was er gelernt hatte, um die Einfühlung des Publikums herbeiführen zu können. Nicht beabsichtigend, sein Publikum in Trance zu versetzen, darf er sich selber nicht in Trance versetzen.
9 1948-1951
Klara Blum ist Professorin für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Shanghai.
10 1948-1949
Leon Hurvitz studiert an der University of Chicago.
11 1948
Hinzelmann, Hans Heinz. O China, Land auf alten Wegen [ID D13182].
Liu Weijian : Das Buch, das in der Ich-Erzählform geschrieben ist, verleiht der Wirklichkeit eine autobiographische Autentizität. Thema ist die Beschreibung des Exil-Lebens in Shanghai 1937-1945. Das Verhalten und die Mentalität der Chinesen werden trotz westlicher Beeinflussung als unverständlich betrachtet. Trotz Unkenntnis der Kultur Chinas sucht der Autor nach einer interkulturellen Verständigung. Dem westlichen Materialismus und dem daraus resultierenden Nationalismus, stellt Hinzelmann die konfuzianisch geprägte natürliche Familienordnung Chinas entgegen. Er zeigt Shanghai als einen Entwicklungsort für gegenseitiges Verständnis und Vertrauen, eine Stadt, die Vorurteile zwischen Chinesen und Europäern gegenseitig ablegt.

Christian von Zimmermann : Hinzelmann übernimmt Strukturelemente trivialer Shanghai-Romane. Er beschreibt vor allem die persönlichen Abenteuer und Schicksale in Shanghai, wobei die allgemeinen Exilbedingungen kaum berücksichtigt werden. Im Vordergund stehen zunächst seine abenteuerlichen Erlebnisse beim Versuch, sich eine Existenz aufzubauen. Sein Bericht, der in einigen Abschnitten auch das Gangstermilieu und die exotische Erotik trivialer Shanghai-Romane beschreibt, zeigt das erlebende Ich in wechselnden Rollen als wehrlosen Antiheld in einer für ihn undurchschaubaren chinesischen Welt, als Fremden, der in Gesprächen mit einem Chinesen chinesische Lebensweisheiten erkundet, als „Partisanenkämpfer“, der an der Seite der Guomindang gegen die japanischen Besatzer sabotiert.
12 1948
Chan Shau Wing besucht China.
13 1948
James J.Y. Liu erhält den B.A. in Western Languages and Literature der Furen-Universität Beijing.
14 1948-1950
James J.Y. Liu studiert englische und französische Literatur an der Qinghua-Universität in Beijing.
15 1948-1950
James T.C. Liu studiert an der University of Pittsburgh, Pa.
16 1948-1951
David Hawkes forscht an der National Beijing-Universität.
17 1948
Seghers, Anna. Wiedersehen mit Gefährten : Vorwort zum Roman „Die Gefährten“. (Berlin : Aufbau-Verlag, 1949).
Seghers schreibt : Der Chinese Liau Yen-Kai hat wahrscheinlich den berühmten ‚Grossen Marsch’ mitgemacht, den beinahe mythischen Marsch der chinesischen Volksarmee. Tschiang Kai-Schek [Chiang Kai-shek], unterstützt von deutschen Offizieren, wollte sie abschneiden ; doch bei Nacht setzte die Volksarmee heimlich über den Jangtse und erreichte Nordchina in einem unvorstellbar schweren, zwei Jahre langen Marsch durch Eis und Hitze, über Ströme und tibetanische Berge, in kühner Umgehung feindlicher Provinzen. Sie hat dann ihre unbändige Kraft gegen Japan mit eingesetzt. Jetzt versucht Tschiang Kai-Schenk [Chiang Kai-shek] nach dem gemeinsamen Sieg über Japan nachzuholen, was ihm vorher missglückt war, die auszumerzen, die er für seine innere Feinde hält, doch dieses Nachspiel ist noch nicht zu Ende… Wir sahen sie [die chinesischen Gefährten] vor uns, wie sie einmal mit uns gelebt hatten : lernend und singend, fröhlich und kühn, strahlend jung. Wenn sich die Legenden und Sagen aus China einmal durch ihr Zeugnis verwirklicht hatten, so geschah jetzt das Umgekehrte : Die Menschen, die wir in Wirklichkeit kannten, wurden zu sagenhaften Gestalten.
18 1948-1983
David S. Nivison ist Dozent, dann Professor an der Stanford University.
19 1948-1949
Xiao Gongquan ist Professor an der Taiwan National University.
20 1948 ca.-1960
Fang Zhaoying arbeitet an der University of California, Berkeley.

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