Schopenhauer, Arthur. Die Welt als Wille und Vorstellung. 2. Aufl. [ID D11901].
Quellen siehe 1819-1854, Text siehe 1867.
Schopenhauer schreibt : Fast scheint es, dass wie die ältesten Sprachen die vollkommensten sind, so auch die ältesten Religionen. Wollte ich die Resultate meiner Philosophie zum Maßstabe der Wahrheit nehmen, so müsste ich dem Buddhaismus den Vorzug vor den anderen [Religionen] zugestehen. Jedenfalls muss es mich freuen, meine Lehre in so großer Übereinstimmung mit einer Religion zu sehen, welche die Majorität auf Erden für sich hat; da sie viel mehr Bekenner zählt als irgend eine andere. Diese Übereinstimmung muss mir aber umso erfreulicher sein, als ich bei meinem Philosophieren gewiss nicht unter ihrem Einfluss gestanden habe. Denn bis 1818, da mein Werk erschien, waren über den Buddhaismus nur sehr wenige höchst unvollkommene und dürftige Berichte in Europa zu finden, welche sich fast gänzlich auf einige Aufsätze in den Asiatic researches beschränkten und hauptsächlich den Buddhaismus der Birmanen betrafen.
Philosophy : Europe : Germany