Toller, Ernst. Masse-Mensch : ein Stück aus der sozialen Revolution des 20. Jahrhunderts. (Potsdam : G. Kiepenheuer, 1921).
Toller schreibt : Muss der Handelnde schuldig werden, immer und immer ? Oder, wenn er nicht schuldig werden soll, untergehen ?... Unlösbar scheint mir dieser Widerspruch, weil ich ihn handelnd erlebt hatte, und ich suche, ihn zu formen. So entsteht mein Drama Masse-Mensch.... Ist der Mensch nicht Individuum und Masse zugleich ? Spielt sich der Kampf zwischen Individuum und Masse nur in der Gesellschaft ab, nicht auch im Innern des Menschen ?
Ingrid Schuster : Toller sucht in diesem Drama nach neuen Werten und Idealen und sieht wie viele andere im Taoismus eine Alternative zum traditionellen Christentum. Er kannt Laozi und zählte sein Werk zu den Büchern, "die mir Geschenke, jedes von besonderer Musik und Farbigkeit, wurden". In Masse-Mensch ist Sonja der neue Mensch. Sie rät zum Streik (also zum Nicht-Handeln!) in den Fabriken, um so das Ende des Krieges zu erzwingen.
Literature : Occident : Germany