Meister, Friedrich. Hung Li Tscheng [ID D13124].
Der Roman spielt im China um die Jahrhundertwende. Meister schreibt im Vorwort : Man ist bei uns gewohnt, die Chinesen als komische Käuze zu betrachten, weil ihnen der Zopf noch hinten hängt. Und nicht nur das, man hält sie auch für ein zurückgebliebenes, versumpftes Volk, an dem nur wenig gutes sei und dem mit Gewalt europäische Kultur beigebracht werden müsse. Das sind Irrtümer. Je eher wir dies einsehen lernen, je eher wir zur richtigen Würdigung des chinesischen Volkes gelangen, desto nützlicher wird dies für uns sein.
Die Chinesen begannen ihre nationale Existenz in einer Zeit, von der wir keine Kunde mehr besitzen. Sie haben die Babylonier und die Ägypter überlebt, sie haben die Perser, die Griechen und die Römer überlebt, und es wird noch die grosse Frage sein, ob sie nicht auch uns überleben ; denn die Chinesen besitzen heute ebensoviel Lebenskraft, als die jüngste der jungen Nationen. Sie sind ein Volk von etwa 400 Millionen der fleissigsten, genügsamsten, friedlichsten, nüchternsten und vielleicht begabtesten Menschen der Erde.
Literature : Occident : China as Topic
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Literature : Occident : Germany