# | Year | Text |
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1 | 1918 |
Julius Dorpmüller flüchtet über die Mandschurei, Sibirien und Russland nach Deutschland zurück.
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2 | 1918 |
John Calvin Ferguson hält die Scammon Lectures am Art Institute in Chicago.
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3 | 1918 |
Charles Denby ist Berichterstatter für das War Trade Board des State Department Washington D.C. in China.
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4 | 1918-1924 |
Homer H. Dubs ist als Missionar in Xiangtan (Hunan) tätig.
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5 | 1918 |
Edward Thomas Williams wird Mitglied der American Oriental Society.
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6 | 1918 |
Evangeline Dora Edwards erhält das Chinesisch Diplom der Language School in Beijing und kehrt nach England zurück.
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7 | 1918 |
Die Cornell University erhält die Büchersammlung über Ostasien von Charles William Wason.
More than 700,000 monographs, which include 420,000 volumes in Chinese, 168,000 volumes in Japanese, 20,000 volumes in Korean, and 92,000 volumes in Western languages. http://asia.library.cornell.edu/ac/Wason/index. |
8 | 1918-1921 |
Xu Zhimo studiert Geschichte an der Clark University in Worcester, Mass. und Political Science an der Columbia University, N.Y.
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9 | 1918 |
Hermann Hesse schreibt : Noch schöner und mir unendlich wichtiger aber war die je und je in aller Sinnlichkeit und Frische wiederholte Erfahrung, dass nicht nur der Osten und der Westen, nicht nur Europa und Asien Einheiten sind, sondern es darüber hinaus eine Zugehörigkeit und Gemeinschaft gibt, die Menschheit. Jeder weiss das, und jedem ist es doch unendlich neu und köstlich, wenn er es nicht in Büchern liest, sondern Aug’ in Auge mit ganz fremden Völkern erlebt.
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10 | 1918 |
Hesse, Hermann. Iris. In : Die neue Rundschau ; Jg. 29 (1918).
Adrian Hsia : Wir erkennen Hesses Bestreben, das Asiatische zu assimilieren. Es ist schwer, in diesem Märchen einerseits das Indische vom Chinesischen, andrerseits das Asiatische vom Romantischen zu unterscheiden. Trotz allem aber überwiegen eindeutig die asiatischen Elemente. |
11 | 1918 |
Klabund. Irene oder die Gesinnung : ein Gesang [ID D12696].
Anton Zink geht auf die Lehre von Laozi und Zhuangzi ein. Die eigentliche Erlösungshoffnung in diesem Gesang sei an die Güte des Geistes geknüpft. Die Güte sei immer, so interpretiere Klabund, dem Gewalthaften gegenübergestellt worden. Dabei muss betont werden, dass die erstere niemals als Kraftloses, Schwächliches verstanden werden darf, sondern im Gegenteil als die Stärkere angesehen werden muss. Es ist dies die Lehre der chinesischen Weisheit in ihrer taoistischen Ausprägung. Klabund übernimmt das Gedankengut des Ostens voll und ganz in das abendländische Denken… Dabei treten die Ausformungen des Persischen, Indischen, Japanischen usw. gegenüber der Lehre Chinas und hier vor allem der des Laotse [Laozi] vom Tao, weit in den Hintergrund… Dort wo er speziell von der chinesischen Welt spricht… hat er nicht so sehr die konfuzianische Richtung im Auge. Es gehe Klabund weniger um die Darlegung eines abstrakten geistigen Gebäudes, sondern um einen Aufruf an die Menschen dieser zerrissenen Zeit zu gütig - gewaltlosem – verhaltenem Dasein. |
12 | 1918 |
Klabund beginnt sich für die chinesische Philosophie zu interessieren. Seine hohe Einschätzung der taoistischen Philosophie zeigt sich nach dem Tod seiner ersten Frau in einem Brief an Walther Heinrich Unus : … die Vernunft beweist. Das Herz lässt sich von ihr nicht weisen, wenn der Weise eine Waise geworden ist. Spricht (nicht so, aber in ähnlichem Sinne) der Tao. Wäre ich nicht ein Jünger des Tao (der einzigen Philosophie, die dem Menschen dieser Zeit etwas zu sagen hätte : denn es ist eine lebendige Philosophie, eine Philosophie, die gelebt werden muss und nach der gestorben werden muss), ich wäre längst verzweifelt. Wüsste ich nicht, dass die Seele Stern und Sonne ist, nicht dass sie bloss Objekte der Augen sind, wüsste ich nicht, dass die Einzelseele so gut unsterblich wie die Gesamtseele (das Urtao), so hätte ich mir längst eine Kugel in den Kopf gejagt.
Kuei-fen Pan-hsu : Der Taoismus hilft Klabund vor allem bei der Überwindung der Isolation in der persönlichen Lebenskrise und wird so zu einem neuen Stützpfeiler in seiner nach dem Krieg gewandelten Weltanschauung. |
13 | 1918 |
Klabund. Bracke [ID D12697].
Luo Wei : Trotz dem Enthusiasmus für den Taoismus versäumt Klabund nicht, sich auch vom Konfuzianismus inspirieren zu lassen. In seinem Roman Bracke vollzieht er eine literarische Darstellung der gedanklichen Anregungen, die er aus dem konfuzianischen Lun yu gewann. Hier mahnt er „Rechte Form“ (li) und Menschlichkeit (ren) an, die Kernbegriffe der konfuzianischen Lehre. Kuei-fen Pan-hsu : Klabund macht Bracke zur Symbolfigur des neuen Menschen und schliesst damit an den Grundgedanken des Expressionismus an… Klabund nähert sich der daoistischen Weltanschauung der Kreislauflehre, in der das Dao Allseiendes und Nichtseiendes umfasst. |
14 | 1918 |
Brecht, Bertolt. Baal. (München : Georg Müller, 1920). [Geschrieben 1918, Uraufführung Leipzig 1923].
Liu Weijian : Li Bos unkonventionelle Lebensweise beeindruckt Brecht, so dass er dessen Züge in die Hauptfiguren seiner ersten Dramen einzuarbeiten sucht. Sein Baal ist wie Li Bo eine originelle Künstlernatur und lebt nach seinen inneren Bedürfnissen ; er frisst, tanzt und geniesst das Leben. Yim Han-soon : Sowohl aus der äusserlichen Erscheinung als auch aus dem Lebenswandel des Buddha ergeben sich Berührungspunkte mit Brechts Glückgott Bu Dai und der Baal-Figur. |
15 | 1918 |
Li Fang-kuei graduiert an der Shi fan xue yuan fu shu zhong yue in Beijing.
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16 | 1918-1924 |
Li Fang-kuei studiert am Qinghua-College in Beijing.
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17 | 1918 |
George Soulié de Morant kehrt nach Frankreich zurück und beschäftigt sich bis zu seinem Tod mit Akupunktur.
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18 | 1918 |
Xiao Gongquan promoviert an der YMCA (Young Men's Christian Association) High School in Shanghai.
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19 | 1918-1920 |
Xiao Gongquan studiert Philosophie und Politische Wissenschaft am Qinghua College in Beijing.
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20 | 1918 |
Lu, Xun. Kuang ren ri ji [ID D18290].
Raoul David Findeisen : Lu Xun macht die deutlichsten Anleihen bei Friedrich Nietzsche in seinem Tagebuch. Ganze Passagen hat er fast wörtlich aus der Vorrede von Zarathustra übernommen. Im Rückblick spricht Lu Xun selber davon, dass er sich hauptächlich von Nietzsche und Gogol habe leiten lassen, als er seine Erzählung schrieb. Zarathustra verkündet die Lehre vom 'Übermenschen', der Wahnsinnige formuliert seine Hoffnung auf den 'wahren Menschen'. Nietzsches Angriffe richten sich gegen das Schristentum und seine ‚überirdischen Hoffnungen’, Lu Xun gegen die traditionelle konfuzianische Ethik und ihre 'Menschenfressermoral'. |