Velde, Carl Franz van der. Die Gesandtschaftsreise nach China [ID D15267].
Ingrid Schuster : Im Mittelpunkt dieses historischen Romans steht eine fiktive Liebesgeschichte, doch für das Hintergrundgeschehen, die Beschreibung der chinesischen Landschaft, der Städte und Lebensgewohnheiten benützte Van der Velde die authentischen Reisebeschreibungen von Anderson, Staunton und Barrow. Die Erzählung beginnt mit Szenen, welche die Ankunft chinesischer Lotsen und Beamter auf den englischen Schiffen schildern, wobei Van der Velde geschickt die üblichen Ansichten über China und die Chinesen zur Diskussion stellt und die nötigen Hintergrundinformationen zur Sprache bringt. Die Haltung des Erzählers ist fast durchwegs von einem aufgeklärten Humanismus geprägt, seine persönlichen Urteile legt er dem deutschen Erzieher Hüttner in den Mund. Die Gesandtschaft verläuft, wie es die Reisebeschreibungen dargestellt hatten : man reist auf kleineren Schiffen den Beihe flussaufwärts, dann über Land nach Beijing und weiter in die Sommerresidenz des Kaisers nach Jehol, jenseits der grossen Mauer. Nach dem Empfang beim Kaiser, Rückkehr nach Beijing, wo dem Gesandten der abschlägige Bescheid des Kaisers übermittelt wird : keine diplomatischen Beziehungen und kein Handelsabkommen.
Literature : Occident : Germany