# | Year | Text |
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1 | 1850 |
Gründung des Pontificio Istituto Missioni Estere durch Angelo Ramazzotti.
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2 | 1850 |
Gründung des Frauenmissionvereins für China in Berlin.
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3 | 1850 |
Nach dem Tod des letzten Rabbi und der Zerstörung der Synagoge löst sich die jüdische Gemeinschaft in Kaifeng (Henan) auf. Die Synagoge wird ausgeraubt, jüdische Sitten und die Kenntnis der hebräischen Sprache verschwinden. Viele Juden konvertieren zu einer anderen Religion. Es gibt noch ca. 300-400 Juden in Kaifeng (Henan).
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4 | 1850 |
James Finn erhält von Zhao Nianzu eine Antwort auf seinen Brief von 1847 über die Zerstörung der Synagoge. Es ist der einzige Brief, der ein Europäer von einem Juden aus Kaifeng (Henan) erhalten hat.
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5 | 1850 |
Schliessung der Morrison School.
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6 | 1850 |
Handelsvertrag mit Russland.
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7 | 1850-1851 |
Qiu Tiansheng und Jiang Rongji werden durch die London Society for Promoting Christianity among the Jews und von George Smith nach Kaifeng (Henan) geschickt. Sie kaufen hebräische Manuskripte und Thora-Schriftrollen (das Gesetz Gottes, die Grundlage des ethischen Verhaltens der Juden). Sie überzeugen die beiden Juden Zhao Wenkui und Zhao Jincheng nach Shanghai zu kommen, um ihr Wissen über das Judentum zu vertiefen und anschliessend nach Kaifeng zurück zu bringen, was scheitert.
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8 | 1850-1864 |
Taiping-Aufstand in Guangxi. Hong Xiuquan gründet die Taiping-Bewegung Bai shang di hui. Sie konfiszieren Landbesitz, den sie gleichmässig unter der Bevölkerung verteilen. Abschaffung von Privatbesitz, Verbot von Luxus, Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Bewegung wird von Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus geprägt.
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9 | 1850-1857 |
Peter Parker ist Chargé d'affaires der amerikanischen Gesandtschaft in Beijing.
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10 | 1850 |
Die China Missionary Society London gründet das St. Paul's College, in Hong Kong. Vincent John Stanton ist Mitbegründer.
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11 | 1850-1864 |
Justus Doolittle ist als Missionar und Lehrer in Suzhou (Jiangsu) tätig. Er überarbeitet, schreibt und publiziert Missionsliteratur.
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12 | 1850-1872 |
Justus Doolittle ist als Missionar in Suzhou (Jiangsu) tätig.
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13 | 1850-1854 |
Walter Henry Medhurst (2) ist Sekretär des britischen Hauptkommissars für China.
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14 | 1850-1860 |
W.A.P. Martin ist als Missionar in Ningbo (Zhejiang) tätig.
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15 | 1850-1864 |
George Smith ist als anglikanischer Pastor und Missionar in Hong Kong und am St Paul's College tätig. Er unternimmt Reisen zu den Ryukyu Inseln, nach Indien, Ceylon, Ausgralien, Singapore, Amerika, Kanada, Russland, Schweden und Norwegen.
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16 | 1850 |
Gründung des Collège Saint-Ignace = College of Saint Ignatius durch die Jesuiten in Shanghai.
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17 | 1850-1851 |
Harry Smith Parkes hat Urlaub in Europa.
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18 | 1850-1860 |
Robert Forrester Thorburn ist Angestellter der Firma Turner & Co. in Shanghai.
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19 | 1850 |
William Speer kehrt nach Amerika zurück.
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20 | 1850 |
Marx, Karl ; Engels, Friedrich. Revue. In : Neue Rheinische Zeitung : politisch-ökonomische Revue ; H. 2 (Febr. 1850). In : Aus dem literarischen Nachlass.
Marx schreibt : Zum Schluß noch ein charakteristisches Kuriosum aus China, das der bekannte deutsche Missionär Gützlaff mitgebracht hat. Die langsam aber regelmäßig steigende Übervölkerung des Landes machte die dortigen gesellschaftlichen Verhältnisse schon lange sehr drückend für die große Majorität der Nation. Da kamen die Engländer und erzwangen sich den freien Handel nach fünf Häfen. Tausende von englischen und amerikanischen Schiffen segelten nach China, und in kurzer Zeit war das Land mit wohlfeilen britischen und amerikanischen Maschinenfabrikaten überfüllt. Die chinesische, auf der Handarbeit beruhende Industrie erlag der Konkurrenz der Maschine. Das unerschütterliche Reich der Mitte erlebte eine gesellschaftliche Krise. Die Steuern gingen nicht mehr ein, der Staat kam an den Rand des Bankerotts, die Bevölkerung sank massenweise in den Pauperismus hinab, brach in Empörungen aus, mißkannte, mißhandelte und tötete des Kaisers Mandarine und Fohis Bonzen. Das Land kam an den Rand des Verderbens und ist bereits bedroht mit einer gewaltigen Revolution. Aber noch schlimmer. Unter dem aufrührerischen Plebs traten Leute auf, die auf die Armut der einen, auf den Reichtum der andern hinwiesen, die eine andere Verteilung des Eigentums, ja die gänzliche Abschaffung des Privateigentums forderten und noch fordern. Als Herr Gützlaff nach 20jähriger Abwesenheit wieder unter zivilisierte Leute und Europäer kam, hörte er von Sozialismus sprechen und frug, was das sei? Als man ihm dies erklärt hatte, rief er erschreckt aus: "Ich soll also dieser verderblichen Lehre nirgends entgehn? Grade dasselbe wird ja seit einiger Zeit von vielen Leuten aus dem Mob in China gepredigt!" Der chinesische Sozialismus mag sich nun freilich zum europäischen verhalten wie die chinesische Philosophie zur Hegelschen. Es ist aber immer ein ergötzliches Faktum, daß das älteste und unerschütterlichste Reich der Erde durch die Kattunhallen der englischen Bourgeois in acht Jahren an den Vorabend einer gesellschaftlichen Umwälzung gebracht worden ist, die jedenfalls die bedeutendsten Resultate für die Zivilisation haben muß. Wenn unsere europäischen Reaktionäre auf ihrer demnächst bevorstehenden Flucht durch Asien endlich an der chinesischen Mauer ankommen, an den Pforten, die zu dem Hort der Urreaktion und des Urkonservatismus führen, wer weiß, ob sie nicht darauf die Überschrift lesen : République chinoise : Liberté, Egalité, Fraternité. |